Warum haben Sie Ihre Ausbildung abgebrochen?

Fragen zum Bewerbungsgespräch und zum Interview: Welche Kleidung ist am besten? Welche Vorbereitung ist nötig? Welche Fangfragen werden gestellt? Wie bekomme ich meine Aufregung in Griff?
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Doremi
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Warum haben Sie Ihre Ausbildung abgebrochen?

Beitrag von Doremi »

Hallo an alle,
ich habe -endlich- und seit langem, mal wieder ein Vorstellungsgespräch. Ich war am Telefon sehr aufgeregt und bin durch das Haus gelaufen. Der Herr bot mir 2 Termine, also Tage an, und ich entschied mich für einen. Er nannte mir die Uhrzeit & fragte ob ich wisse wie man da hinkomme. Ich bejahte & so verabschiedeten wir uns. 2 Minuten nachdem ich aufgelegt hatte, habe ich total vergessen um wie viel Uhr das Gespräch jetzt war!?!??! :roll: Also rief ich an und meinte, ich möchte nochmal abgleichen wann das Gespräch ist, da ich nichts zu schreiben hatte in dem Moment und auf Nummer sicher gehen möchte. Der Herr war schon nett, aber der wird doch denken "wie blöd muss die sein?" Ich hab mir das schon fast versemmelt ;(((((((((((((((((((((((((((((((

Dann habe ich noch ein "Problemchen". Ich habe im März 2008 eine Ausbildung zur Industriekauffrau abgebrochen. Ich fand die Leute ätzend, ich wurde gemobbt und ich habe den ganzen Tag -8 Monate lang- nur Ablage gemacht oder musste das Archiv aufräumen oder zur Post fahren. Das hat mich alles sehr genervt, denn das war doch keine richtige ARbeit.
Was soll ich denen sagen warum ich jetzt eine 2. Ausbildung zur Bürokauffrau beginnen will?

Ich will ganz feste eine neue Ausbildung da ich mich weiterbilden möchte, ich möchte noch so viel lernen & immer im Büro tätig bleiben, deswegen eben so Kaufmännische Ausbildungen.


Bitte um Hilfe ;(
Knightley
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Re: So aufgeregt, dass ich es wieder fast versemmelt hätte..

Beitrag von Knightley »

Dann weißt du ja jetzt, dass du am besten immer Stift und Zettel neben dem Telefon zu liegen haben solltest.
Was soll ich denen sagen warum ich jetzt eine 2. Ausbildung zur Bürokauffrau beginnen will?
Man kann schon sagen, dass es dort nicht so richtig gepasst, weil die Vorstellungen, wie eine Ausbildung abzulaufen hat, weit auseinanderlagen. Gleichzeitig kannst du so überprüfen, wie das denn beim Unternehmen wäre, bei dem du jetzt das Vorstellungsgespräch hast. Du solltest dir dementsprechende Fragen überlegen und überprüfen, inwieweit die Antworten ehrlich sind. Denn wenn das Unternehmen genauso schlecht wie das Unternehmen der ersten Ausbildung wäre, dann wäre dir ja nicht geholfen.
AgentSmith
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Beitrag von AgentSmith »

In jedem Fall solltest Du aber immer möglichst neutral dem alten Unternehmen gegenüber bleiben; also nicht im Vorstellungsgespräch zu negativ über das damalige Unternehmen reden. Die Formulierung in etwa wie: "die Ausbildung hat nicht meinen Vorstellungen einer guten Ausbildung entsprochen, weil ich die überwiegende Zeit mich nicht mit den eigentlichen Lernzielen/ Inhalten beschäftigen durfte." Erwähne vielleicht auch, dass Du dies damals in Deiner alten Firma angesprochen hast, es aber trotzdem (leider) keine Verbesserung ergeben hat.
Und wie mein Vorredner schon schrieb: frage einfach nach, wie die Ausbildung in der neuen Firma aussieht (gibt es Ansprechpartner für Azubis je Abteilung; macht man gemeinsame Lernzielkontrollen; wie sehen die Arbeiten für Azubis aus; wirst Du voll und ganz (nach Anlernung) mit eingespannt etc.).

Informiere Dich natürlich auch gut über das neue Ausbildungsberufsbild Bürokaufmann. Denn Du wirst sicherlich gefragt werden, warum Du nun nicht mehr Industriekauffrau, sondern jetzt Bürokauffrau lernen möchtest.

Ach ja: vielleicht gibt es ja eine plausible Erklärung dafür, aber Du solltest auch begründen können, warum Du die Ausbildung erst nach 8 Monaten abgebrochen hast; insbesondere weil Du ja nicht sofort im Anschluss eine neue Ausbildung beginnst. Das sind meiner Ansicht nach auch Fragen, die dem Personaler einfallen könnten.

Auf jeden Fall viel Erfolg beim Gespräch!
Doremi
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Beitrag von Doremi »

Hallo AgentSmith, vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag.

Habe das Gespräch nun hinter mir & es ist...nicht so dolle gelaufen. Der Herr hat mir zig mal vorgehalten dass ich kein "Durchhaltevermögen" habe weil ich diese Ausbildung ja abgebrochen hatte....Natürlich wollte er dann wissen wieso ich die Ausbildung abgebrochen habe. Ich bin auch selten zu Wort gekommen, die meiste Zeit hat er geredet...Also die Chancen sehen schlecht aus. Keine Ahnung wieso er mich dann eingeladen hat, wenn er so viele Bedenken hat.

Hier mal meine Antworten die ich so gegeben habe:

Wieso haben Sie die Ausbildung bei xxxx abgebrochen?
Antwort: Ich war 7 Monate ca. bei der Firma xxxx und ich habe gemerkt dass mir das Spezifische auf die Produkte bezogen nicht liegt. Es ging in diesem Ausbildungsbetrieb viel über die Produktionsüberwachung und generell viel über das Industrielle. Vorher war ich bei der Deutschen Bank als kaufmännische Sachbearbeiterin tätig und hatte somit den direkten Vergleich zwischen beiden Aufgabengebieten, und da habe ich dann auch festgestellt, dass mir allgemeine Sekretariats- und Organisationsaufgaben viel mehr liegen, mir viel mehr Spaß machen und ich in meiner beruflichen Zukunft auch machen möchte. Deswegen möchte ich eben auch diese Ausbildung jetzt zur Kauffr. F. Bürokommunikation absolvieren, es gibt sicher einiges was ich noch lernen möchte wie z.B. Buchführung.




Wieso sollte ich Sie nehmen wenn Sie bisher eine Ausbildung abgebrochen haben?

Antwort: Sie sollten mich nehmen, da ich gesehen habe wie schwer es ist wenn man eine Ausbildung abbricht und ich eine duale Ausbildung für meiner berufliche Zukunft als wichtig empfinde. In Ihrer Stellenanzeige auf dem Internetportal der Bundesagentur für Arbeit gaben Sie an, dass sie einen Auszubildenden mit PC Kenntnisse und mittlerer Reife suchen, da fühlte ich mich sofort angesprochen. Ich habe bereits erste Berufserfahrung die ich hier bei Ihnen einsetzen könnte und auch erweitern möchte. Sie können von mir außerdem Teamfähigkeit erwarten, was ich bei meiner letzten Position als xxxx bei xxxx unter Beweis stellen konnte. (Arbeitszeugnis in dem Moment nachgereicht) Außerdem bin ich flexibel was mein Lebenslauf wiederspiegelt, und lernbereit.
etdipling
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Beitrag von etdipling »

Wieso haben Sie die Ausbildung bei xxxx abgebrochen?
Weil mir allgemeine Sekretariats- und Organisationsaufgaben viel mehr liegen habe ich meine Ausbildung abgebrochen, um direkt eine Ausbildung als Kauffr. F. Bürokommunikation absolvieren zu können.

Er fragt wohl, um dich einzuschätzen, ob du die Ausbildung bei ihm wirklich abschließen wirst. Er will ja anschließend evtl. übernehmen.

Wieso sollte ich Sie nehmen wenn Sie bisher eine Ausbildung abgebrochen haben?
Sicher werde ich diesmal die Ausbildung bis zum Ende bringen. Es ist für mich die richtige Berufswahl. Ich habe mir das genau überlegt. Sie können sich darauf verlassen das ich mich in diese Ausbildung voll reinhängen werde.


Ich finde du hast auch ziemlich viel Text als Antwort gebracht. Kurze Antworten!!! Direkt, und Umwege vermeiden. - Hinterher ist das natürlich immer einfach zu sagen.

PS: Ich hab beim Telefonat mir den Namen des Abteilungsleiters 2 mal Buchstabieren lassen. Glaubst du ich hab den Namen jetzt irgendwie richtig da zu stehen. Shame on me. - Das wird noch witzig mit dem Pförtner. (Im Internet finde ich seinen Namen nicht mehr.)
ice_and_fire
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Beitrag von ice_and_fire »

Doremi hat geschrieben:Hallo AgentSmith, vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag.

Habe das Gespräch nun hinter mir & es ist...nicht so dolle gelaufen. Der Herr hat mir zig mal vorgehalten dass ich kein "Durchhaltevermögen" habe weil ich diese Ausbildung ja abgebrochen hatte
an dieser Stelle hat sich mir der Gedanke aufgedrängt, dass du "live" ein Stressinterview erlebt hast ... oder zumindest das, was dein Gegenüber darunter verstanden hat.

Wenn sich jemand bei ihm bewirbt der eine Ausbildung abgebrochen hat, hat er natürlich Angst, dass dieser jemand die neue Ausbildung ebenfalls hinwirft.

Um diese Sache abzuschätzen ist es wichtig zu erfahren, was passiert ist und warum der Azubi schließlich abgebrochen hat. M.E. ist die Frage nach der "Warum" noch nicht einmal so entscheidend. Wenn es aus Faulheit oder tatsächlich mangelndem Durchhaltevermögen war, wird das ja niemand so deutlich zugeben ... zurecht ;-)

Also werfe ich diesem jemanden doch einfach vor, dass er kein Durchhaltevermögen hat und dass er nicht Team-fähig ist. Wenn dieser jemand dann aufsteht und sagt er bräuchte sich nicht mobben lassen, kann ich mir zumindest vorstellen, was vorgefallen sein könnte. Wenn dieser jemand mir ehrlich zuhört und mir dann hinterher glaubhaft darlegt, dass er zu diesem Job wegen den Aufgaben nicht halb so gut gepasst hat, wie er zu dem neuen passt, dann kann ich zurecht hoffen, dass mein Gegenüber die Ausbildung mit Erfolg zu Ende bringt.

Du musst dich also nicht verrückt machen; bleib cool und zeig deine Stärken und deine Ernsthaftigkeit und dann klappt das auch. Erinnere dich; wenn du zu einem VSG geladen wirst, dann wirst du auch grundsätzlich als qualifiziert angesehen den Job zu tun.
anny.
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Ausbildungsabbruch im Vorstellungsgespräch erklären?

Beitrag von anny. »

Hallo Leute,

ich habe morgen ein Vorstellungsgespräch und beschäftige mich schon den ganzen Tag mit einer Frage, auf die ich keine Antwort finden kann. Deshalb habe ich mich jetzt mal hier registriert und hoffe ihr könnt mir ein paar Tipps geben!! :wink:

Also erstmal kurz zur Sache:

Ich habe 2011 eine Ausbildung im Bürowesen angefangen und habe sie letztes Jahr (genau Anfang des 3. Lehrjahres) abgebrochen.

Grund dafür war einerseits Mobbing in der Berufsschule und andererseits habe ich während der Ausbildung plötzlich einen Diabetes bekommen und kam mit allem nicht ganz zurecht. Aber besonders das Mobbing durch eine Mitauszubildende hat mich besonders belastet.

Wir waren anfangs insgesamt 5 Auszubildende in einem Lehrgang. Im Laufe der Zeit haben wegen dieser einen Auszubildenden schon zwei andere Auszubildende die Ausbildung abgebrochen - auch weil sie gemoppt wurden. Ich habe das ganze ja mitbekommen. Und am Ende stand ich leider selbst auf der schwarzen Liste und wurde so fertig gemacht, dass ich es nicht mehr ausgehalten habe, obwohl ich die Ausbildung gerne beendet hätte.

Jetzt sind von den 5 Azubis auch nur noch 2 übrig. :x


Das erstmal zur Vorgeschichte.

Nun habe ich morgen ein Vorstellungsgespräch in einem etwas kleineren Unternehmen, auch für eine Ausbildung im Bürowesen und jetzt habe ich Angst, wenn ich erklären muss, warum ich die Ausbildung abgebrochen habe.

Man soll ja nicht schlecht über den ehemaligen Arbeitgeber reden und auch der Grund "Mobbing" ist ja etwas verrufen, weil man ja quasi die "Schuld auf andere schiebt".

Habt ihr einen guten Rat, wie ich die ganze Sache kurz und schmerzlos erklären kann, ohne einen schlechten Eindruck zu hinterlassen?! :(


Ganz liebe Grüße

Anny
Romanum
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Beitrag von Romanum »

anny. hat geschrieben:Man soll ja nicht schlecht über den ehemaligen Arbeitgeber reden und auch der Grund "Mobbing" ist ja etwas verrufen, weil man ja quasi die "Schuld auf andere schiebt".

Das wird zwar meistens so geraten, aber stimmt nicht bzw. sollte mal jeder kritisch hinterfragen, der dies rät oder in einer solchen Situation ist.

Denn warum sollte man weiter darunter leiden, wenn andere sich schlecht benommen haben, und Lügen über den ehemaligen AG erzählen? Wenn einzelne Verhältnisse beim AG schlecht waren, dann kann man dies auch sagen. Es kommt nur darauf an, nicht zu ausführlich und ausschließlich Negatives zu erzählen, reflektiert mit der Situation umzugehen und die gewonnenen Erfahrungen für die weitere berufliche Zukunft deutlich zu machen.

Du könntest in deiner Situation bspw. sagen, warum du gerne bei diesem AG gearbeitet hast und dann auf die Verschlechterung der Situation durch Mobbing eingehe. Stelle auch dar, wie du u.U. versucht hast, die Situation zu lösen, aber dass die Vorgesetzten keine Hilfe waren. Dann machst du eine Überleitung, wie du dir einen guten AG vorstellst: also bspw. dass man sich gegenseitig unterstützt usw. Du kannst dann auch fragen, wie der Betrieb mit solchen Problemen umgeht, wie neue Mitarbeiter integriert werden usw.

Es geht also nicht darum, Negatives zu verschweigen, sondern reflektiert und konstruktiv damit umzugehen. So sammelst du auch Pluspunkte.

asdf_
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Ausbildung nach abgebrochenem Studium

Beitrag von asdf_ »

Hallo, ich habe demnächst Bewerbungsgespräche für einen Ausbildungsplatz als Fachinformatiker.

Hier ein Kurzlebenslauf:
- Abi gemacht
- bis vor drei Jahren gejobbt (ohne Ausbildung)
- dann nochmal fürs Informatikstudium entschieden und im letzten Semester durch eine Prüfung geflogen und exmatrikuliert worden (bin 27)

Ich gehe damit auch selbstbewusst um und habe kein Problem die Situation zu schildern. Dennoch tun sich folgende Fragen auf:

- Ich habe zwei Jobs parallel gearbeitet, um die Finanzierung zu stämmen und habe deshalb wenig Prüfungen geschrieben und bestanden, weil ich den Arbeitsaufwand einfach unterschätzt habe.
Frage: Schildere ich das auch genau so im Vorstellungsgespräch? Die bestandenen Leistungen sind sehr gut und eine Tutorenstelle hatte ich ebenfalls.

- Wie umgehe ich die Frage nach den nicht bestandenen Prüfungen? Es ist hauptsächlich Mathe, Physik und die kommen (in deutlich komprimierter Form!) auch in der Ausbildung vor.
Meine Antwort nach jetzigem Kenntnisstand wäre etwa: Dass ich mich bereits über die Lehrinhalte informiert habe und mit dem Pensum zurechtkommen werde.
Frage: Erwähne ich, dass in der Ausbildung die Berufsschulinhalte runterkomprimiert sind oder sammel ich damit Minuspunkte?

Vielen Dank!
BlackDiamond
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Beitrag von BlackDiamond »

So würde ich es natürlich nicht ausdrücken, damit du nicht überheblich rüberkommst, die Gefahr ist natürlich da. Ich glaube, du brauchst eine gute Begründung für das Argument, dass der Lernstoff nicht das Problem ist, sondern der Spagat zwischen Geldverdienen und Studium. Darauf wolltest du doch hinaus, oder? Da sind wir dann schon beim Kernproblem: kannst du glaubhaft erklären, wie du mit deinem Ausbildungsgehalt deinen Lebensunterhalt stemmen kannst oder musst du zusätzlich jobben? Wenn letzteres, wäre das Problem dann nicht genauso vorhanden?
asdf_
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Beitrag von asdf_ »

Ausbildungsvergütung aufstocken zu lassen, ist kein Problem.
BlackDiamond
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Beitrag von BlackDiamond »

Und der H4 Satz reicht? Wundert mich jetzt ein bisschen, aber dann hast du doch gute Karten.
asdf_
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Beitrag von asdf_ »

Ja, das reicht problemlos. Kann noch jemand auf die Fragen eingehen?
BlackDiamond
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Re: Ausbildung nach abgebrochenem Studium

Beitrag von BlackDiamond »

Ach so, für mich war das beantwortet, sorry.
asdf_ hat geschrieben:
- Ich habe zwei Jobs parallel gearbeitet, um die Finanzierung zu stämmen und habe deshalb wenig Prüfungen geschrieben und bestanden, weil ich den Arbeitsaufwand einfach unterschätzt habe.
Frage: Schildere ich das auch genau so im Vorstellungsgespräch? Die bestandenen Leistungen sind sehr gut und eine Tutorenstelle hatte ich ebenfalls.
Ja, das würde ich machen. Ich würde so nah wie möglich an der Wahrheit bleiben. Alles andere führt früher oder später zu Problemen, sehr häufig jedenfalls. Sofern Du erkennen lässt, dass du a) daraus etwas gelernt hast (denn exmatrikuliert wird man ja nicht urplötzlich wegen einer einzelnen nicht bestandenen Prüfung, da kommt ja schon einiges zusammen) b) jetzt einen klaren Plan hast, dann ist das eine klare Botschaft. Und es spricht ja auch was für dich. Deine Lebenserfahrung, die Kenntnisse, die du im Studium gesammelt hast etc.

Die wenigsten von uns haben immer alles richtig gemacht im Leben, jeder hat schon mal Mist gebaut. Solange du das nicht verharmlost (eine einzige Prüfung... :D) kannst du es (mMn) am besten einfach schildern, wie es war.

- Wie umgehe ich die Frage nach den nicht bestandenen Prüfungen? Es ist hauptsächlich Mathe, Physik und die kommen (in deutlich komprimierter Form!) auch in der Ausbildung vor.
Meine Antwort nach jetzigem Kenntnisstand wäre etwa: Dass ich mich bereits über die Lehrinhalte informiert habe und mit dem Pensum zurechtkommen werde.
Frage: Erwähne ich, dass in der Ausbildung die Berufsschulinhalte runterkomprimiert sind oder sammel ich damit Minuspunkte?

Vielen Dank!
Also die kursiv gedruckte Frage habe ich beantwortet: ich würde es anders ausdrücken. Dass ein Studium mehr beinhaltet als den Berufsschulinhalt, wissen die ja auch, die sind ja nicht blöd. Ich würde es also in etwa so formulieren, dass du schon aufgrund deiner bisher erworbenen Kenntnisse sicher bist, die Lerninhalte leicht zu meistern.

Okay? :D
asdf_
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Beitrag von asdf_ »

Wunderbar, danke :-)
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Dass Studiumsabbrecher trotz ihres Studiumsabbruchs einen wirtschaftlichen Mehrwert haben (sorry!), haben mittlerweile auch Arbeitgeberverbände erkannt. Die IHKen haben daher ein Programm für Studiumsabbrecher aufgelegt. Informiere dich mal in diese Richtung. Ansonsten müsste sich doch, wenn du immer gearbeitet hast, ein lückenloser Lebenslauf auch ganz ohne Studium und Abbruch erstellen lassen. ;)
Worldaround
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Re: Ausbildung nach abgebrochenem Studium

Beitrag von Worldaround »

asdf_ hat geschrieben:- Wie umgehe ich die Frage nach den nicht bestandenen Prüfungen? Es ist hauptsächlich Mathe, Physik und die kommen (in deutlich komprimierter Form!) auch in der Ausbildung vor.
Für eine Fachinformatiker-Ausbildung wird kein Studium vorausgesetzt. Das Abitur hast du schließlich, und damit bestimmt ausreichend Vorkenntnisse in Mathe. Höhere Physik an sich ist für eine Fachinformatiker-Ausbildung weniger relevant.
asdf_
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Beitrag von asdf_ »

Ja, war halb so wild. Nach den (wenigen) bestandenen Modulen bin ich gar nicht gefragt worden, habe alles wahrheitsgemäß erzählt und das ist auch gut angekommen.

Von 2 Bewerbungsgesprächen habe ich 2x sehr gutes Feedback bekommen und bin für jeweils für das Probearbeiten eingeladen worden.

Vielen Dank für die Tipps.
BlackDiamond
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Beitrag von BlackDiamond »

Das freut mich sehr für dich! Danke für die Rückmeldung.
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