➡ Viele Absagen auf Bewerbung ➡ TIPPS?

Wie geht es weiter nach Absagen? Was kann daraus gelernt werden? Lass andere an deinen Erfahrungen teilhaben. Berichte über gute und schlechte Erfahrungen bei der Stellensuche.
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Claudia2302
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Absagen

Beitrag von Claudia2302 »

Hallo

ich bin schon seit über einem Jahr arbeitslos und bin schon in Hartz 4. Zur Zeit habe ich echt einen Durchhänger... :( ich mache alles, schreibe Bewerbungen, schaue täglich in Jobbörsen und Zeitungen, aber ich bekomme einfach keinen Job. Meine Bewerbungen sind gut... ich habe diese auch bei einem Profi prüfen lassen. Habe auch ein privates Bewerbungstraining hinter mir. Langsam weiß ich nicht mehr was ich machen soll, ich bin 43 Jahre alt vielleicht ist das ja schon zu alt? Ich mache wohl zur Zeit, ein Fernstudium um mich weiter zu bilden, denn gar nichts tun kommt für mich nicht in Frage. Einen 400 Euro Job habe ich auch. Man ich will endlich einen Job... Hat jemand änliche Erfahrungen gemacht?
:cry: Freundliche Grüße
Rhodus
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Beitrag von Rhodus »

Hallo Claudia2302,

mein erster Gedanke: ein Jahr lang Bewerbungen und kein Erfolg: das muss an den Bewerbungen liegen.
Anderserseits erwähnst Du, dass Du einen Profi eingeschaltet hast; sprich eigentlich dürfte es dann nicht mehr an den Bewerbungen liegen.

Wenn Bewerbungen nicht zum Erfolg führen, dann kann der zweite Grund darin liegen, dass ein Bewerber sich nicht in dem Berufsfeld bewirbt, dass zu ihm passt; er sich also beruflich oder örtlich neuorientieren soll.
Eine Kundin hatte sich etwa über einen längeren Zeitraum erfolglos beworben, Hartz IV drohte. Gespräche ergaben, dass sie sich örtlich neuorientieren sollte. Nachdem sie dann anfing, sich an einem anderen ort zu bewerben, hatte sie dann in relativ kurzer Zeit ein Job gefunden.

Insofern interessiert mich einmal: als was bewirbst Du Dich? Und wenn Du einen Berufswunsch frei hättest, welcher wäre das.

Viele Grüße aus Duisburg

Da meine Neugier als Bewerbungscoach geweckt ist, wäre ich dir dankbar, wenn Du mir einmal deine Bewerbung zumailen könntest, damit ich mir einmal ansehen kann, ob die bewerbungen wirklich so gut sind.
Claudia2302
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Absagen.... Bewerbungen

Beitrag von Claudia2302 »

Hallo Andreas,

danke für die schnelle Antwort. Die Bewerbungsunterlagen sind gut, die wurden auch vom Jobcenter und vom Profi geprüft. Aber auch da gibt es viele verschiedene Meinungen oder? Ich bin Bürokauffrau und bilde mich zur Zeit als EDV Sachbearbeiterin weiter. Ich würde schon gerne wieder im Kaufm. Bereich etwas machen. Ich hatte auch schon Vorstellungsgespräche so ist das nicht. Aber ich kann Dir ja mal die Bewerbung mailen, nur wie gesagt... ich habe festgestellt, das es so viele Meinungen über Bewerbungen gibt. Da möchte ich mich auch nicht verunsichern lassen.

Gruß und Danke

Claudia :wink:
Rhodus
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Beitrag von Rhodus »

Hallo Claudia2302,

definitiv gibt es, zum Glück, keine einheillige Meinung zu den Bewerbungsunterlagen. Wichtig ist in erster Linie, sie müssen individuell zu der Beweberin passen, sie so wiedergeben, wie sie ist. Wenn die Bewerberin das Gefühl hat, ja, das bin ich, wenn sie ein gutes Gefühl hat, bei der Versendung, dann, so jedenfalls unsere Erfahrung, stellt sich der Erfolg sehr schnell ein.

Und auch das ist meine Erfahrung. Gerade bei den Agenturen wird selten individuell auf die Kunden eingegangen. Da ich eine Zeit lang auch bei einem Träger gearbeitet habe, der Maßnahmen für die Agentur durchgeführt hat, weiss ich auch, wie ein Teil dieser "Profis" arbeitet.

Insofern geht es mir nur darum, zu unterstützen, nicht zu verunsichern.

Viele Grüße aus Duisburg
Claudia2302
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Bewerbung

Beitrag von Claudia2302 »

Hallo Herr Rimpler,

ich werde Ihnen mal meine Bewerbung zu kommen lassen. Ich habe aber nochmal bzgl. einer Bewerbung ein Frage, ich habe auf einer Bewerbung die Antwort bekommen das die Bewerbung ins Auswahlverfahren gekommen ist. Wäre es sinnvoll ein Probearbeiten an zu bieten? Oder ist das zu aufdringlich?

Danke für Ihre Hilfe!

Gruß Claudia
Rhodus
Bewerbungshelfer
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Beitrag von Rhodus »

Hallo Claudia2302,

ich bin kein Befürworter solcher "Angebote". Für mich ist das in einer Bewerbung ein Zeichen, dass sich ein Bewerber "unter Preis" anbietet.

Denn warum ein, wohlmöglich noch kostenloses Arbeiten anbieten?

In jedem Arbeitsverhältnis gibt es eine mehrmonatige Probezeit, in der ein Arbeitgeber mit kurzer Frist ohne weitere Angabe von Gründen kündigen kann, wenn er feststellt, dass der Mitarbeiter die Erwartungen nicht erfüllt.

Habe ich eine aussagekräftige Bewerbung und weiss, was ich kann, kann ich selbstbewusst auftreten und muss mich nicht "verschachern".

Lediglich bei Ausbildungsplatzsuchenden empfiehlt sich ein Hinweis, dass man die Zeit bis zum Ausbildungsbeginn gern nutzen möchte, um den Arbeitgeber mit Taten zu überzeugen. Denn Bewerber können so ihre Motivation, um die es maßgeblich geht, unterstreichen.

Fragt der Arbeitgeber in einem Vorstellungsgespräch nach einem Probearbeiten, sieht die Situation dann wieder etwas anders aus. Da kann man dann als Bewerber durchaus drauf eingehen.

Viele Grüße aus Duisburg
Claudia2302
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Absage

Beitrag von Claudia2302 »

Hallo Herr Rimpler,

ich finde das kommt doch positiv rüber, wenn man das Probearbeiten anbietet oder? So zeigt man doch das man Interesse an den Job hat? Ich finde nicht das ich mich dann unterm Wert verkaufe. Ich denke das auch hier die Meinungen auseinander gehen. Ich bin schon jetzt über 1 Jahr arbeislos, ich muss daher auch Abstriche machen.

Freundlichen Gruß

Claudia
laterne
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Re: Absagen

Beitrag von laterne »

Also, Sie sollten vielleicht mal überlegen, auf welche Stellenanzeigen Sie sich bewerben! Die meisten Stellenanzeigen werden ja geschaltet ohne Personalbedarf.Da können Sie sich noch so oft bewerben, sie bekommen IMMER eine Absage!

Ansonsten zeigen Sie eine typische Arbeitslosenlaufbahn!Sie sind arbeitslos geworden, Hartz IV, bieten jetzt Ihre Arbeitskraft für wenig Geld an, machen einen 400 Euro Job sowie Verdummungsbewerbungskurse usw.

Wenn Sie so schnell resignieren, stellt sie keiner ein!
Zeigen Sie mal Durchhaltebereitschaft und stellen sie eine hohe Gehaltsforderung!!!




Claudia2302 hat geschrieben:Hallo

ich bin schon seit über einem Jahr arbeitslos und bin schon in Hartz 4. Zur Zeit habe ich echt einen Durchhänger... :( ich mache alles, schreibe Bewerbungen, schaue täglich in Jobbörsen und Zeitungen, aber ich bekomme einfach keinen Job. Meine Bewerbungen sind gut... ich habe diese auch bei einem Profi prüfen lassen. Habe auch ein privates Bewerbungstraining hinter mir. Langsam weiß ich nicht mehr was ich machen soll, ich bin 43 Jahre alt vielleicht ist das ja schon zu alt? Ich mache wohl zur Zeit, ein Fernstudium um mich weiter zu bilden, denn gar nichts tun kommt für mich nicht in Frage. Einen 400 Euro Job habe ich auch. Man ich will endlich einen Job... Hat jemand änliche Erfahrungen gemacht?
:cry: Freundliche Grüße
Claudia2302
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Absagen

Beitrag von Claudia2302 »

..
Zuletzt geändert von Claudia2302 am 02.05.2012, 23:56, insgesamt 1-mal geändert.
Claudia2302
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Re: Absagen

Beitrag von Claudia2302 »

..
Claudia2302
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Beitrag von Claudia2302 »

Ich bewerbe mich bestimmt nicht auf Stellenanzeigen die nicht verfügbar sind. Auch mache ich nicht die von Ihnen genannten Verdummungskurse. Ich kenne Sie nicht aber solche Äußerungen von Ihnen, da kann ich nur mit den Kopfschütteln. Eine typische Arbeitslosenlaufbahn?? Sie stecken wohl alle Menschen in einer Schublade.
bart
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Re: Absagen

Beitrag von bart »

laterne hat geschrieben:Also, Bewerber im fortgeschrittenen Alter haben-trotz guter Qualifikation- oftmals schlechte Karten!Warum?
Weil sie aufgrund ihrer langen Berufserfahrung auch die Betrügereien auf dem Arbeitsmarkt kennen und nicht alles mit sich machen lassen
Arbeitgeber bevorzugen lieber eine Ja und Amen Mentalität, sprich am liebsten Praktikanten und generell im Niedriglohnbereich!!
Ja was denn nun: möglichst teuer oder möglichst billig bewerben?

Bei solchen Aussagen kann ich echt nur den Kopf schütteln.
schallundrauch
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Beitrag von schallundrauch »

am besten ignoriert man bestimmte Aussagen einfach, es führt zu nichts darüber zu diskutieren.
KillrAngel

Beitrag von KillrAngel »

Bürokauffrauen gibt es ja leider mehr als genug auf den Markt, deswegen kann ich die Probleme verstehen. Letztendlich hängt es von so vielen Faktoren ab. Berufserfahrung, Kompetenzen, erster Eindruck...
Die Frage ist zB. Hast du das Gefühl, dass sie sich aufgrund deiner Bewerbung für dich interessieren? Also das sie relativ schnell ein Gespräch wollen. Das ist immer ein gutes Zeichen. Oder bekommst du ohne Einladung schon Absagen? Oder erst nach dem Gespräch und da ist dann wieder die Frage, wie du das Gespräch fandest: positiv oder eher negativ?

Auf jeden Fall nicht aufgeben, dann klappt es sowieso nicht. Wenn du von dir überzeugt bist und das den Gegenüber spüren lässt, ist das schon die halbe Miete, finde ich.
cmhamburg
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Bewerbungen, Bewerbungen, ... und nichts als Absagen

Beitrag von cmhamburg »

Hallo allerseits,

bevor ich mich in die finale Depression stürze, klage ich wenigstens hier mal mein Leiden... :-)

Seit Februar schreibe ich mir die Finger wund - bis dato 90 Bewerbungen - und ernte praktisch nichts als Absagen.

Zum Background:

- 41 Jahre alt. Kein Studium, nur Handelsschulabschluss (= mittlere Reife) und Berufsausbildung (Datenverarbeitungskaufmann)

- Die letzten fünf Jahre selbständig mit einem eigenen Einzelhandelsunternehmen (Multi-Channel-Vertrieb Modellspielwaren, Ladengeschäft, Vermietung von Eventmodulen)

- Davor 11 Jahre lang in einem internationalen IT-Konzern in wechselnden Rollen (PR Manager, Product Marketing Manager, Business Manager), ohne Personalverantwortung

- Die Zeit davor ist wahrscheinlich nicht mehr so von Belang, aber der Vollständigkeit halber: Nach der Ausbildung zwei Jahre in meinem Ausbildungsbetrieb als Mitarbeiter der IT-Abteilung gearbeitet, dann für vier Jahre in eine kleine Tochterunternehmung gewechselt und deren IT-Bereich verantwortet.

Lückenloser Lebenslauf, aber halt mit offensichtlichen Makeln:

1. Makel: Kein Abitur, kein Studium

2. Makel: Ich habe halt nich 11 Jahre lang ein und dasselbe gemacht, sondern war in unterschiedlichen Rollen in Marketing und Vertrieb beim gleichen Unternehmen unterwegs.

3. Makel: Ich war fünf Jahre lang selbständig.

Das scheint die Personalabteilungen etwas zu überfordern.

Bis dato habe ich lediglich Einladungen zu Gesprächen bei Personalberatern bekommen, die für ihre Mandanten geeignete Bewerber suchen. Bei diesen Personaldienstleistern erlebte ich bisher ausschließlich dies:

- Sehr gutes Gespräch, Personalberater zeigt sich ausgesprochen angetan und ist sich sicher, dass es zu einem Vorstellungsgespräch bei seinem/seinen Kunden kommen werde, wenn er mich nun dort vorschlage.

- Dann passiert genau gar nichts mehr. Ich rufe da alle ein bis zwei Wochen an und höre nur "Ja, bin noch dran, aber Geschäfsführer ist in Urlaub", "Ja, habe noch keine Rückmeldung erhalten", "Ja, keine Sorge, das läuf noch, aber der Personalleiter ist gerade krank".... undsoweiterundsofort.

Und jetzt allmählich frage ich mich, ob ich Lepra habe oder die Tollwut oder was sonst los ist?

Die Art und Weise, wie ich mein Bewerbungsanschreiben grundsätzlich formuliere, habe ich schon mehrfach geändert. Ebenso den Aufbau des Lebenslaufs. Der eine sagt, er soll möglichst ausführlich sein, der andere sagt, bloß nicht zuviel da rein... Also habe ich es mal so, mal so probiert.

Ich habe mich sowohl auf Jobs beworben, für die ich vermutlich eher überqualifiziert bin (die ich aber dennoch liebend gerne ausfüllen würde), wie auch auf Jobs, bei denen ich meinen breiten Erfahrungsschatz aus meiner Sicht wirklich sinnvoll einsetzen könnte.

Im Ergebnis: Nothing. Nada. Nichts. Less than zero.

Ist das normal?

Herzliche Grüße

Carsten
Rhodus
Bewerbungshelfer
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Registriert: 01.07.2011, 16:10

Beitrag von Rhodus »

Hallo Carsten,

nachdem Du jetzt erst einmal Deinen Frust rausgelassen ist, was auch wichtig ist, reden wir nun doch einmal Tacheles.

Wenn Du selber das Geühl hast, Makel zu besitzen, warum soll Dich dann ein Unternehmen einstellen? Würdest Du als Personalverantwortlichen einen bewerber einstellen wollen, der den Eindruck vermittelt, mit Makelns behaftet zu sein? Sicherlich nicht.

Zumal: wer legt eigentlich fest, was ein Makel ist?

Ich jedenfalls kann bei dem, was Du schreibst, keinen Makel erkennen. Also schmeiss den Gedankengang über Bord. Ab in die See, wo solche Gedanken hingehören; oder aus gründen des Naturschutzes halt eben auf den Müll.

Was mir in dem beitrag bislang am meisten fehlt:
Was willst Du beruflich machen? Welche Position möchtest Du haben?

Denn wenn diese Frage geklärt ist, kann man sich an die Optimierung der Selbstvermarktung machen. Denn regelmäßig ist die Vielzahl der absagen schlicht und einfach nur auf ein unzureichdes Marketung zurückzuführen, das nichtoptimale Präsentieren des Könnens und der Kompetenzen. Und bei letzterem kann man Dir allemal helfen. das sollte dann kein allzu großes Problem mehr darstellen.

Viele Grüße aus Duisburg
Knightley
Bewerbungshelfer
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Beitrag von Knightley »

2. Makel: Ich habe halt nich 11 Jahre lang ein und dasselbe gemacht, sondern war in unterschiedlichen Rollen in Marketing und Vertrieb beim gleichen Unternehmen unterwegs.
Das muss man dem Personalverantwortlichen nicht ausdrücklich auf die Nase binden, wenn es wirklich viele Aufgabenwechsel gegeben haben sollte. Aber 2,3 Wechsel der Aufgaben wären in diesem Zeitraum eher normal.
3. Makel: Ich war fünf Jahre lang selbständig.
Weshalb hast du diese Selbstständigkeit aufgegeben?

Da es zwischen IT und Einzelhandel einen Unterschied gibt, lässt sich daraus die mangelnde Resonanz erklären, wenn du wieder in die IT möchtest, aber noch keine genauen Vorstellungen hast, was genau für Stellen für dich in Frage kommen. Denn die 90 Bewerbungen sind bestimmt nicht für dieselbe Stellenart mit denselben Aufgaben zugeschnitten? Um was für Stellen bewirbst du dich alles?
cmhamburg
Beiträge: 9
Registriert: 11.07.2012, 16:57

Beitrag von cmhamburg »

Hi Andreas,
Wenn Du selber das Geühl hast, Makel zu besitzen, warum soll Dich dann ein Unternehmen einstellen? Würdest Du als Personalverantwortlichen einen bewerber einstellen wollen, der den Eindruck vermittelt, mit Makelns behaftet zu sein? Sicherlich nicht.
Naja, ich binde es ihnen ja nicht auf die Nase. Ich *persönlich* halte das auch nicht für Makel. Aber ich kann mir vorstellen, dass der eine oder andere Personalmanager mit dem Lebenslauf überfordert ist.
Was mir in dem beitrag bislang am meisten fehlt:
Was willst Du beruflich machen? Welche Position möchtest Du haben?
Ich bin relativ flexibel - was auch der Grund ist für die unterschiedlichen Rollen, die ich in Marketing und Vertrieb in der Vergangenheit gespielt habe.

Durch nach wie vor hohe IT-Affinität sehe ich mich am geeignetsten in einer Marketing-Rolle (ideal: Product Marketing) in einem IT-Unternehmen. Mit der Erfahrungsbreite würde ich einschätzen, dass ich in einem kleineren Unternehmen mit Startup-Atmosphäre, das Vielseitigkeit braucht, am besten eine vitale Rolle spielen könnte.

Allerdings lege ich mich nicht auf die IT-Branche fest.
Denn wenn diese Frage geklärt ist, kann man sich an die Optimierung der Selbstvermarktung machen. Denn regelmäßig ist die Vielzahl der absagen schlicht und einfach nur auf ein unzureichdes Marketung zurückzuführen, das nichtoptimale Präsentieren des Könnens und der Kompetenzen. Und bei letzterem kann man Dir allemal helfen. das sollte dann kein allzu großes Problem mehr darstellen.
Soll ich Dir mal ein Beispiel-Anschreiben und Beispiel-Lebenslauf posten?

@Knightley:
Weshalb hast du diese Selbstständigkeit aufgegeben?
Weil das Geschäftsmodell so nicht weiter tragfähig war. Ich habe mich sehr auf eine Modellbau-Nische spezialisiert, die durchaus einen ausreichend großen Markt hat, allerdings zunehmend stark von Preisdumping durch nebenberufliche Hinterhof-Versandhändler attackiert wurde. Gegen die Preisdumper und No-Frills-Versender konnte ich mich zwar noch gut positionieren und durch Service, Mehrwehrt und pfiffiges Marketing punkten. Einen Strich durch die Rechnung machte allerdings Ende 2011 mein Hauptlieferant und Marktführer (auf dessen Produkte man in diesem Segment nicht verzichten kann), der plötzlich auf die Idee gekommen ist, sein gesamtes Produktsortiment am Handel vorbei über einen eigenen Online-Shop direkt an Endkunden zu verkaufen, und zwar zu üblichen (für den Handel knapp kalkulierten) Straßenpreisen.

Damit war die Tragfähigkeit meines Unternehmens massiv gefährdet. Die Alternativen waren Umstellung des gesamten Sortiments oder Ladengeschäft schließen und auf No-Frills-Versand zu Dumpingpreisen aus einem heruntergekommenen Hinterhof umzustellen. Beides waren für mich keine Optionen, die mir ein Geschäft mit dem Qualitätsniveau, wie ich es mir vorstelle, zu ermöglichen.

Und da ich entweder etwas richtig mache oder gar nicht (ich bin ein sehr leidenschaftlicher Mensch), habe ich mich zur Geschäftsauflösung entschieden.

Selbstverständlich sehe ich bei meinem "Scheitern" nicht alleine "die anderen" in der Verantwortung, sondern durchaus maßgeblich auch mich selbst. Ich habe Fehler gemacht, die ich so nicht wiederholen würde. Zumal mir klar war, dass ich mich in meiner Branchen-Nische relativ stark von einem Marktprimus abhängig mache. Kommt dieser auf "verrückte Ideen", kippt mein Geschäftsmodell. Dennoch habe ich es gewagt und die fünf Jahre Selbständigkeit haben mir ja durchaus viele wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse gebracht...
Um was für Stellen bewirbst du dich alles?
Um Positionen wie Product Marketing, Marketing, Business Development, Sales, eCommerce/Shop Manager...

Herzliche Grüße

Carsten
Romanum
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Beitrag von Romanum »

Durch nach wie vor hohe IT-Affinität sehe ich mich am geeignetsten in einer Marketing-Rolle (ideal: Product Marketing) in einem IT-Unternehmen. Mit der Erfahrungsbreite würde ich einschätzen, dass ich in einem kleineren Unternehmen mit Startup-Atmosphäre, das Vielseitigkeit braucht, am besten eine vitale Rolle spielen könnte. Oder die IT in einem (Internet-)Handelsunternehmen. :wink:

Wenn man zu viele mögliche Stellenbereiche avisiert, dann wird das Anschreiben oftmals zu beliebig, weil man 1. zu viel ins Anschreiben reinpackt, was nicht stellenspezifisch ist, und man 2. bei verschiedenen Stellen das Anschreiben-Grundgerüst nur leicht abändert, so dass es nicht passgenau auf die Anforderungen einer spezifischen Stellen eingeht.

Daher solltest du dich lieber auf deine absoluten Wunschstellen konzentrieren und dementsprechend dein Anschreiben darauf individualisieren, also dann das Product Marketing in einem IT-Unternehmen. Einiges hast du ja schon in den Erläuterungen geschrieben, was du fast 1:1 gut übernehmen könntest: Mit meiner kaufmännischen und informationstechnischen Erfahrungsbreite übernehme ich gerne in Ihrem Unternehmen mit Startup-Atmosphäre, das Vielseitigkeit braucht, eine vitale Rolle im ...
Ich habe Fehler gemacht, die ich so nicht wiederholen würde. Zumal mir klar war, dass ich mich in meiner Branchen-Nische relativ stark von einem Marktprimus abhängig mache. Kommt dieser auf "verrückte Ideen", kippt mein Geschäftsmodell. Dennoch habe ich es gewagt und die fünf Jahre Selbständigkeit haben mir ja durchaus viele wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse gebracht... Das solltest du dir auch als Pluspunkt anheften.

Es wird dich zwar nicht trösten, aber auch größere Unternehmen kommen in schwere Fahrwasser, wenn ein wichtiger Kunde wegbricht. Die Auswirkungen kann man nur beeinflussen, wenn man auch die richtigen (harten) Entscheidungen trifft.
:?
Rhodus
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Beitrag von Rhodus »

Hallo cmhamburg,

das Posten wäre sicherlich sinnvoll.

Viele Grüße aus Duisburg
cmhamburg
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Beitrag von cmhamburg »

Hi Andreas,

okay, hier mal ein Beispiel-Anschreiben:

Sehr geehrte Damen und Herren,

an der von Ihnen ausgeschriebenen Stelle fasziniert mich besonders die vielfältige Kombination aus Marketing und Kommunikation, da dies meinen Erfahrungsschwerpunkten sehr gut entspricht. Als Unternehmen, das stets mit intelligenten Innovationen, starken Marken und zukunftsweisendem Produkt- und Serviceportfolio sein exponierte Stellung im Markt unterstreicht, beobachte ich die Entwicklung Ihres Hauses seit Jahren schon mit großem Interesse. Die Mehrmarken-Strategie in Verbindung mit ausgeprägtem Service-Gedanken bietet aus meiner Sicht eine exzellente Basis für den weiteren Ausbau Ihres Erfolges.

Mit einem breiten Erfahrungsschatz aus mehrjähriger Tätigkeit in Vertrieb und Marketing bei einem internationalen IT-Konzern sowie der Gründung und erfolgreichen Entwicklung eines eigenen Retail-Unternehmens bringe ich einen breiten Erfahrungsschatz mit, um als Product Manager eine vitale Rolle für die [Name des Unternehmens] zu spielen.

Im Rahmen meiner Tätigkeiten als Product Marketing Manager und Business Manager bei [Name des früheren Arbeitgebers] habe ich eine hohe Schule im Produktmarketing komplexer, beratungsintensiver Soft- und Hardwareprodukte durchlaufen und wertvolles Know-How insbesondere in den Bereichen Product Lifecycle Management, Vertriebs- und Kundenkommunikation, Pressebetreuung, Produktion von Collaterals sowie Marktbeobachtung und Analyst Relations erarbeitet.

Serviceorientierte und verantwortungsvolle Arbeitsweise bin ich gewohnt. Meine kommunikativen Stärken habe ich durch regelmäßige Trainings – unter anderem in Verkaufsrhetorik – intensiviert. Verhandlungs-sicheres Englisch, soziale Kompetenz und hohe Affinität zur IT-Branche sind selbstverständlich.

Ich wünsche mir die Mitarbeit in einem starken Team, das mit Hingabe am Ausbau seines Erfolges arbeitet. Deshalb bewerbe ich mich heute um diese Position.

Ich würde mich freuen, wenn wir persönlich ins Gespräch kommen würden.

Für diese Position wäre ich sofort verfügbar. Ich stelle mir ein Einstiegsgehalt von x Euro vor.

Mit freundlichen Grüßen


Wenn bekannt, verwende ich natürlich die direkte Anrede des Ansprechpartners beim Unternehmen, nicht die "Damen und Herren" Variante.

Das Anschreiben variiere ich nicht nur geringfügig, sondern passe es zu 70 bis 90 Prozent individuell auf die Stelle und das Unternehmen an. Lediglich der grundsätzliche Stil ist weitgehend ähnlich.

Gleich kommt noch der Lebenslauf...

Herzliche Grüße

Carsten
cmhamburg
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Beitrag von cmhamburg »

Beispiel Dokumente entfernt
Zuletzt geändert von cmhamburg am 12.07.2012, 21:40, insgesamt 2-mal geändert.
Rhodus
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Registriert: 01.07.2011, 16:10

Beitrag von Rhodus »

Hallo cmhamburg,

teilweise liest sich das Anschreiben ganz gut, teilweise . . .

Zwei Punkte bringen bei Personalverantwortlichen regelmäßig dicke Minuspunkte: der Konjunktiv "würde" als Zeichen für ein mangelndes selbstbewusstsein und die überalte Formulierung §deshalb bewerbe ich mich" als Zeichen für eine extrem geringe Motivation des Bewerbers.

Im ersten Absatz stellt sich mir die Frage: worum geht es hier eigentlich: um Werbung für das Unternehmen oder um solche für den Bewerber. Ein Personalverantwortlicher ist doch in erster Linie daran interessiert zu erfahren, was kann der Bewerber, welche Kompetenzen bringt er mit, entspricht er vor allem dem Bedarf. Wie toll sein Unternehmen ist und dass etwa die Mehrmarkenstrategie . . ., das weiss er doch schon selber.

Hinzukommt, dass eine Formulierung wie "beobachte ich schon seit Jahren" ungünstig ist. Als Personalverantwortlicher fragt m,an sich unweigerlich: warum bewirbt er sich dann erst jetzt?

Bei deinem Können fehlt mir vor allem eines: die Freude an der Arbeit. Denn in Puncto Können gleichen sich die Bewerber regelmäßig; allein beim Punkt Motivation kann man sich wirklich abheben. Wer mir Freude arbeitet und regelrecht Lust auf die Position hat, der hat aber regelmäßig eine überdurchschnittliche Motivation UND damit zwangsläufig auch eine überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft.

Und wenn man dann am Ende noch die eingangs erwähnten Formulierungen liest, senkt sich halt der daumen nach unten.

Viele Grüße aus Duisburg
Rhodus
Bewerbungshelfer
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Registriert: 01.07.2011, 16:10

Beitrag von Rhodus »

Hallo carsten,

der Eindruck des Anschreibens setzt sich im Lebenslauf fort.

An erster stelle erwähnst du den jeweiligen Unternehmensname. Und stellst dich wieder an zweiter Stelle. Dabei interessiert doch einen Personalverantwortlichen eher die Position, die du innehattest.

Bei den Schwerpunkten finde ich, erschlägst Du den Leser. Als allgemeiner Basislauf ist das okay. Für die bewerbung sollte der lebenslauf aber angepasst werden. Sprich die Tätigkeiten aus der Anzeige kommen im Lebenslauf immer nach ganz oben; Tätigkeiten im Lebenslauf, die für die neue Position kaum bis gar keine Bewandnis haben, Fallen komplett fraus. denn die wichtigen Schwerpunkte sollen einem Leser ja sofort ins Auge springen.
Hierbei spielt auch die Psychologie des Personalverantwortlichen eine Rolle. denn er steht in der Bewerbungsphase unter ziemlichem Zeitdruck. Viele Bewerbungen müssen in Kürze gesichtet werden. Je einfacher der Bewerber es ihm also macht, um so positiver ist er gestimmt. Hat er das gefühl, von Informationen erschlagen zu werden, ist er schnell genervt.

Die Überschrift "Lebenslauf" ist mittlerweile antiquiert. Gneauso, wie das oto im Lebenslauf zu plazieren, wo es keinerlei Wirkung erzielen kann. Günstiger ist es, ein Deckblatt um das Foto herum zu enwterfen.

Viele Grüße aus Duisburg
cmhamburg
Beiträge: 9
Registriert: 11.07.2012, 16:57

Beitrag von cmhamburg »

Hi Andreas,

dankeschön für den wertvollen Input.

Okay, Deckblatt kommt hinzu, Foto aus dem Lebenslauf raus. Hatte ich teilweise auch schon so gemacht, jetzt wird es immer so gemacht.

"Lebenslauf" schreibt man nicht mehr drüber? Was denn sonst?

Das "Deshalb bewerbe ich mich..." fliegt raus. Einen Konjunktiv habe ich jetzt nur in "Ich würde mich freuen..." gefunden. "Ich freue mich auf..." ist also dann die neue Variante...

Das mit der Motivation ist ein guter Punkt. Mal sehen, wie ich das deutlicher machen kann.

Herzliche Grüße

Carsten
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