Hallo allerseits,
wie umgehen mit Absagen. Nun, diese Frage stellen sich sicher so Einige.
Ich bin in meinem Leben an einem Punkt angelangt, wo man nicht mehr weiter als bei dichtem Nebel sehen kann. Es hat etwas vom viel zitierten "Point of no return". Warum das so ist?
Nun, meine Situation ist absolut verfahren, ich würde mal sagen ich habe es geschafft, so ziemlich alles an die Wand zu fahren, was man an die Wand fahren kann.
Was macht meine Situation so aussichtslos? Hier ein kurzer Abriss:
Beruflich komme ich aus dem grafischen Gewerbe, habe mich dann im Bereich Marketing/Werbung weitereintwickelt. So gesehen ganz ordentlich.
Allerdings waren bereits die letzten Jahre schon sehr schwierig. Mehrere Stationen im Lebenslauf, die man zugegebenermaßen schwer darstellen kann im VG.
Letzte Position war Leiter Werbung bei einem Mittelständler. Eigentlich der Karrieresprung schlechthin. Allerdings war die Zusammenarbeit mit dem Inhaber mehr als schwierig. Sein Verhalten ging absolut zu weit (unter die Gürtellinie). Ich habe schon Einiges in meinem Leben gesehen, aber das ging absolut zu weit. So habe ich die Notbremse gezogen und suche seit Februar einen neuen Job.
Seitdem habe ich 318 Bewerbungen hinter mir. Habe einen guten Bewerbungscoach an meiner Seite. Es sind etwa 10 Gespräche dabei herumgekommen. Ich weiss, dass der Bereich Marketing/Werbung gnadenlos überlaufen ist. Mittlerweile bin ich soweit, dass ich so ziemlich alles machen würde, was aber dann verständlicherweise sehr schnell als "Verzweiflungs-Bewerbung" gesehen wird.
Wobei ich das auch gut verstehen kann. Wer will schon Jemanden einstellen, der den Job in erster Linie nur wegen dem Geld macht.
Hinzu kommt, dass ich in Scheidung lebe, meinen Sohn so gut wie nicht mehr sehe, da die Ex mit ihm in ihr Heimatland zurückgegangen ist.
ALG 1 ist ausgelaufen und wenn meine letzten Reserven verbraucht sind, dann blüht mir der totale Abstieg.
Es gab mal eine Zeit, wo ich solche "Schicksaale" nicht für möglich gehalten hätte. Heute sehe ich das jedoch anders. Es kann wirklich Jeden treffen.
Vielleicht mach dieser kleine Einblick dem Einen oder Anderen Mut, weiterzumachen. Für mich sehe ich allerdings nicht mehr wirklich eine Chance. Mit 43 hat man auf diesem Arbeitsmarkt offensichtlich ausgespielt.
Einen totalen Abstieg muss man zum Glück nicht hinnehmen, da man es letztendlich selbst in der Hand hat. Wenigstens das kann einem Keiner nehmen.
Mag jetzt vielleicht sehr negativ klingen, aber ich bin gerade an dem Eingangs beschriebenen Point of no return.
Es ist einfach Wahnsinn festzustellen, wie sehr sich unsere Gesellschaft über die Arbeit definiert.
Trotzdem wünsch ich allen viel Erfolg.
Gruß