Hallo,
ich befinde mich momentan in einer (so scheint es) ausweglosen Situation. Kurz zu meiner Laufbahn:
Ich habe im Sommer 2009 mein Abi gemacht und gleich darauf ein Vollzeitstudium im Ausland begonnen. Dieses hätte ich im Sommer 2012 mit dem Bachelor beenden sollen. Ende 2011 wurde ich sehr krank und konnte nur noch "Teilzeit" am Unileben teilnehmen. Darunter litten meine Noten sehr und ich fiel durch etliche Examen, was dazu führte, dass ich ein weiteres Jahr dranhängen wollte. Ich hätte meinen Abschluss also im Sommer 2013 nachgemacht.
Leider traf es mich noch einmal - diesmal nicht gesundheitlich, dafür finanziell. Ende Januar 2013 musste ich mein Studium abbrechen und zurück nach Deutschland ziehen, da es für mich keine finanzielle Absicherung im Ausland gab. Bevor jemand schreibt "Es gibt doch so viele Möglichkeiten an Geld zu kommen" - seit versichert, ich habe ALLES probiert! BAföG habe ich das gesamte Studium über erhalten, mein Eltern haben mich nach ihren finaziellen Möglichkeiten unterstützt, genauso wie die Familie. Auch über einen möglichen Kredit habe ich mich informiert und natürlich bin ich selbst arbeiten geganngen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Das Geld hat nicht gereicht.
Das führt mich zum eigentlichen Problem:
Seit Ende 2012 (wo ein Studienabbrauch absehbar war), bewerbe ich mich. Ich finde weder Job, noch eine neue Ausbildung, noch einen Praktikumsplatz - und ich weiß langsam nicht mehr weiter.....
Grob gesagt lief es bis jetzt folgendermaßen:
- Praktika bekomme ich entweder nicht, weil ich keine immatrikulierte Studentin mehr bin, oder weil ich noch keinen Bachelorabschluss vorweisen kann.
- Einen Ausbildungsplatz bekomme ich nicht, weil ich "überqualifiziert" bin.
- Einen Job bekomme ich nicht, weil ich keinen Abschluss vorweisen kann.
So oder so ähnlichen wurden bisher alle meine Versuche eine Anstellung zu finden abgelehnt.
Ich werde durchaus auch zu Vorstellungsgesprächen und Tests eingeladen. Aber sie laufen immer wieder enttäuschend ab. Ich bin mir sicher, dass ich durchaus durch einige Tests gefallen bin. Andererseits ist es aber so, dass man mich bei einem großen Reiseveranstalter erst zum Test und Vorstellungsgespräch einlud und mir am Ende des Tages mitteilte, dass man nicht nachvollziehen könne, warum ich mich mit meinen Qualifikationen für eine solche Ausbildung bewerben würde.
Ein anderes Mal stellten der Personaler im Vorstellungsgespräch fest, dass ich ja gar keine Studentin mehr sei!.... ach, was für ein Zufall! Steht ja auch gar nicht in meinem Lebenslauf.... -.-
Ich fühle mich langsam regelrecht verarscht: Andauernd stoße ich auf inkompetente Firmen, die noch nichtmal einen Lebenslauf lesen können. Ich bekomme immer wieder bestätigt, dass meine Qualifikationen für eine 23-jährige sehr gut seien - teilweise scheint mir genau das regelrecht im Weg zu stehen. Ich frage mich: Wo ist denn der immer wieder propagierte Markt für Studienabbrecher? Mir fehlen gerade einmal 2 Prüfungen + Bachelor zu einem erfolgreichen Abschluss. Den möchte ich in Zukunft auf jeden Fall noch machen. Momentan ist das finanziell nicht drin.
Wie habt ihr es geschafft nach einem Studienabbruch einen Job/Ausbildungsplatz/Praktikumsplatz zu finden? Ich weiß vor allem mit dem Argument der "Überqualifikation" nicht umzugehen. Wenn ich noch nicht Mal einen Ausbildungsplatz bekomme, wie soll ich dann jemals eine Anstellung finden?
Studienabbruch - keine Chance auf Job, Ausbildung, Praktika?
In Anlehnung an meinen Studiengang International Business Communication (studiert in englisch und einer weiteren Fremdsprache) habe ich mich jobtechnisch als Übersetzerin, Lektorin, in der Transkribierung und Erstellung von Betriebanleitung für Maschinen (alles Teil meines Studiums + ich habe bereits im Studium in einigen Teilen gearbeitet) beworben.
Ausbildung als Industriekauffrau , Kauffrau im Außenhandel bzw. Eurokauffrau oder als Betriebswirtin (Abiturausbildung). Sowohl Dual, als auch "nur" als Ausbildungsberuf. Teilweise auch mit dem Zusatz "Fremdsprachen". Es sind alles Ausbildungen die Felder abdecken, die ich bereits studiert habe.
Ausbildung als Industriekauffrau , Kauffrau im Außenhandel bzw. Eurokauffrau oder als Betriebswirtin (Abiturausbildung). Sowohl Dual, als auch "nur" als Ausbildungsberuf. Teilweise auch mit dem Zusatz "Fremdsprachen". Es sind alles Ausbildungen die Felder abdecken, die ich bereits studiert habe.
Du schilderst Deine Lage derart klar, dass es mich wundert, dass Du anscheinend die Einzige bist, die nicht das sieht, was offenbar jeder andere sieht, der Dir in Sachen "Beruflicher Entwicklung" begegnet: Du musst Dein Studium beenden. Punkt. Davon würde ich an Deiner Stelle einfach mal ausgehen - und dieser Maxime JEDES Detail unterordnen. Wie viel Geld wirst Du denn wirklich brauchen, um 1-2 fehlende Semester in Deutschland noch zu absolvieren? Notfalls musst Du halt eine Saison lang in Vollzeit Kellnern oder was auch immer, um etwas Geld zurück zu legen, dabei in einem Drecksloch wohnen... und für eine begrenzte Zeit hält es der Körper auch aus, von Schwarzbrot, Salat und Leitungswasser zu leben. Ich meine das ganz ernsthaft, auch wenn es vielleicht anders klingt...
Die Vorstellungsgespräche kommen vermutlich daher, dass aus Deinen Unterlagen klar hervor geht, dass Du den Anforderungen der Ausbildungen gewachsen wärst... und die finalen Absagen dann aus der Tatsache, dass Du im Vorstellungsgespräch nicht verhehlen kannst, dass Deine natürlichen Ambitionen weit jenseits dieser Anforderungen liegen. Mit anderen Worten: Dass für den potentiellen Ausbilder klar absehbar ist, dass sich die Investition in Deine Ausbildung auf lange Sicht kaum rentieren wird, da Dich Dein Lebensweg kurz darauf mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit in eine andere Richtung führen wird.
Und so sollte es auch sein. Der Mensch wird nur glücklich, wenn er seiner Bestimmung folgt. Deine Bewerbungsunterlagen und/oder Dein Auftreten in dem Sinne zu "optimieren", dass Du Dich quasi in Widerspruch zu dieser Bestimmung in Strukturen mogelst, in die Du nicht gehörst, würde sich m. E. in nicht allzu ferner Zukunft rächen... in welcher Form auch immer...
Vom Lebenslauf ideal wäre es natürlich, wenn auch die "Zwischendurch"- Vollzeitstelle fachlichen Bezug hätte. In diesem Fall würde es Deinem Ansprechpartner die Entscheidung sicher ganz entscheidend erleichtern, wenn Du Dich nicht "fest", sondern als freie Mitarbeiterin bewerben würdest... ruhig auch ganz geradeaus als momentan pausierende (und bald wieder weitermachende) Studentin. Das kannst Du auch initiativ machen, nicht nur auf ausgeschriebene Stellen...
Die Vorstellungsgespräche kommen vermutlich daher, dass aus Deinen Unterlagen klar hervor geht, dass Du den Anforderungen der Ausbildungen gewachsen wärst... und die finalen Absagen dann aus der Tatsache, dass Du im Vorstellungsgespräch nicht verhehlen kannst, dass Deine natürlichen Ambitionen weit jenseits dieser Anforderungen liegen. Mit anderen Worten: Dass für den potentiellen Ausbilder klar absehbar ist, dass sich die Investition in Deine Ausbildung auf lange Sicht kaum rentieren wird, da Dich Dein Lebensweg kurz darauf mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit in eine andere Richtung führen wird.
Und so sollte es auch sein. Der Mensch wird nur glücklich, wenn er seiner Bestimmung folgt. Deine Bewerbungsunterlagen und/oder Dein Auftreten in dem Sinne zu "optimieren", dass Du Dich quasi in Widerspruch zu dieser Bestimmung in Strukturen mogelst, in die Du nicht gehörst, würde sich m. E. in nicht allzu ferner Zukunft rächen... in welcher Form auch immer...
Vom Lebenslauf ideal wäre es natürlich, wenn auch die "Zwischendurch"- Vollzeitstelle fachlichen Bezug hätte. In diesem Fall würde es Deinem Ansprechpartner die Entscheidung sicher ganz entscheidend erleichtern, wenn Du Dich nicht "fest", sondern als freie Mitarbeiterin bewerben würdest... ruhig auch ganz geradeaus als momentan pausierende (und bald wieder weitermachende) Studentin. Das kannst Du auch initiativ machen, nicht nur auf ausgeschriebene Stellen...
Das was du schilderst ist genau mein Knackpunkt: Ich kann das Studium momentan nicht zu Ende führen. Schon gar nicht in Deutschland, weil es in Deutschland so nicht angeboten wird.
Ich habe bereits wirklich jede finanzielle Möglichkeit ausgeschöpft: BAföG bekomme ich nicht mehr, meine Familie kann mich finanziell nicht unterstützen, selbst wenn sie wollten. Ich habe bereits Schulden gemacht und könnte nur weiter studieren, wenn jemand für mich einen Kredit aufnehmen würde, da ich selbst keinen erhalte. Meine Eltern können aber keinen weiteren Kredit aufnehmen, da sie selbst verschuldet sind. Auch einen Studienkredit bekomme ich nicht - auf meinen Antrag wurde mir mitgeteilt, das mein Studium schon zu weit fortgeschritten und nicht mehr "lange genug" dauern würde, um einen Solchen zu erhalten.
Die einzige Möglichkeit, die mir bleibt, ist das Studium als Fernstudium zu beenden. Das will ich auch. Allerdings kostet auch das Geld - welches ich momentan nicht habe.
Ich habe bereits wirklich jede finanzielle Möglichkeit ausgeschöpft: BAföG bekomme ich nicht mehr, meine Familie kann mich finanziell nicht unterstützen, selbst wenn sie wollten. Ich habe bereits Schulden gemacht und könnte nur weiter studieren, wenn jemand für mich einen Kredit aufnehmen würde, da ich selbst keinen erhalte. Meine Eltern können aber keinen weiteren Kredit aufnehmen, da sie selbst verschuldet sind. Auch einen Studienkredit bekomme ich nicht - auf meinen Antrag wurde mir mitgeteilt, das mein Studium schon zu weit fortgeschritten und nicht mehr "lange genug" dauern würde, um einen Solchen zu erhalten.
Die einzige Möglichkeit, die mir bleibt, ist das Studium als Fernstudium zu beenden. Das will ich auch. Allerdings kostet auch das Geld - welches ich momentan nicht habe.