Guten Morgen,
hatte gestern ein sehr seltsames Vorstellungsgespräch. So ein Gespräch in dieser Form hatte ich noch nie.
Von der Länge der Zeit war das Gespräch eigentlich normal es ging so 45 Min.
Was mich sehr irritiert hat war die Tatsache das so gut wie gar nichts über meinen Lebenslauf gefragt wurde ob ich mich für die Stelle geeignet sehe und wie und womit ich mich dort weiterentwicklen möchte. Den Standard halt.
Wir haben 2/3 der Zeit über Sache gesprochen die nichts mit dem eigentlichen Zweck zu tun hatte. Also total aus dem Zusammenhang "gerissen"
Zum Schluß wurden mal eben kurz die Benefits des Unternehmens inkl. einer Gehaltsverhandlung kurz besprochen. Arbeitsanfang bzw. da ggf. noch ein zweites Gespräch erfolgt.
Ich bin jetzt etwas verunsichert. Entweder habe ich die beiden am Anfang sofort überzeugen können das ich geeignet für die Stelle bin oder was ich viel eher denke das die versucht haben die Zeit totzuschlagen da ich nicht für die Stelle geeignet bin?
Von meiner Seite her lief das Gespräch sehr gut und auch postiv aber der Schein betrügt ja bekanntlich.
Daher meine Frage an die Fachleute sich in dem Bereich auskennen, gibt es da Grund bzw. wieso werden Gespräche so geführt?
Gruß Jobhopper
Seltsames Vorstellungsgespräch
Jobhopper hat geschrieben:Von meiner Seite her lief das Gespräch sehr gut und auch postiv aber der Schein betrügt ja bekanntlich.
Daher meine Frage an die Fachleute sich in dem Bereich auskennen, gibt es da Grund bzw. wieso werden Gespräche so geführt?
Vielleicht wissen die auch nicht so genau, wen sie suchen, oder ihnen ist es egal, wer diese Stelle bekommt. Ein AG sollte schon selbst gut vorbereitet sein, um wirklich die fähigsten Mitarbeiter zu bekommen. Wenn du eingeladen wirst, obwohl du nicht für die Stelle geeignet bist, dann spricht das auch nicht gerade für den AG.
Wüsstest du denn jetzt alles Wichtige für die Stelle (Aufgabenbereich, Verantwortlichkeiten ...?), so dass du morgen sofort mit dem Arbeiten beginnen könntest?
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Zerschmetterling
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Seltsames Vorstellungsgespräch
Hallo, ich hatte am Freitag ein VG und würde mich über Eure Einschätzung freuen...
Den Namen der Firma und die Position kann ich leider nicht dazuschreiben, da man ja nie weiß, wer hier so alles mitliest. Nur so viel, es ist eine andere Branche, als die, in der ich bisher tätig war.
Das Gespräch hatte ich zunächst mit zwei Herren, die mich vor allem zu meiner Motivation befragt haben (weil mein Lebenslauf eher untypisch für die Position ist), wie ich mir die Position denn genau vorstelle usw. Da ich eine Bekannte habe, die in dieser Firma arbeitet, hatte ich schon ein paar Insider-Infos. Es waren auch Fragen dabei, die einen echt ins Schwitzen bringen und die ich so bisher noch nie in einem VG gestellt bekommen habe. Die beiden hatten sich das so "Good cop - bad cop"-mäßig aufgeteilt. Einer fragte eher wenig, lächelte, nickte und machte Notizen, der andere haute in hoher Schlagzahl die Stressfragen raus.
Nach 45 Minuten sagte der "bad cop", er würde ja sehr oft VGs führen und so wie er mich nun kennengelernt hat, glaubt er, ich würde vom Typ her nicht so wirklich auf die Stelle passen. Aber: er könne sich gut vorstellen, dass ich in eine andere Abteilung passe und holte daraufhin den entsprechenden Leiter dazu. Der good cop (Leiter der Abteilung, wo ich nicht reinpasste) verabschiedete sich daraufhin. Der neu dazugekommene Herr meinte dann, ich solle übers Wochenende noch mal alles sacken lassen und wir sollten dann Anfang der Woche noch mal telefonieren. Generell müsse er auch noch mit seinem Vorgesetzten reden, der war nämlich am Freitag nicht da. Bei Fragen könne ich mich jederzeit bei ihm melden.
Da dies ja nicht der übliche "Don't call us, we call you"-Spruch war, würde ich davon ausgehen, dass auch ich mich melden kann. Was meint Ihr? Freunde von mir meinten, dieser AG hätte starkes Interesse an mir. Ich bin etwas zwiegespalten. Ich habe immer noch Interesse an dem Job. Allerdings habe ich so ein VG noch nie erlebt. Andererseits, ich brauche einen Job und habe nix zu verlieren
Ich freue mich auf Ihre Einschätzung.
Den Namen der Firma und die Position kann ich leider nicht dazuschreiben, da man ja nie weiß, wer hier so alles mitliest. Nur so viel, es ist eine andere Branche, als die, in der ich bisher tätig war.
Das Gespräch hatte ich zunächst mit zwei Herren, die mich vor allem zu meiner Motivation befragt haben (weil mein Lebenslauf eher untypisch für die Position ist), wie ich mir die Position denn genau vorstelle usw. Da ich eine Bekannte habe, die in dieser Firma arbeitet, hatte ich schon ein paar Insider-Infos. Es waren auch Fragen dabei, die einen echt ins Schwitzen bringen und die ich so bisher noch nie in einem VG gestellt bekommen habe. Die beiden hatten sich das so "Good cop - bad cop"-mäßig aufgeteilt. Einer fragte eher wenig, lächelte, nickte und machte Notizen, der andere haute in hoher Schlagzahl die Stressfragen raus.
Nach 45 Minuten sagte der "bad cop", er würde ja sehr oft VGs führen und so wie er mich nun kennengelernt hat, glaubt er, ich würde vom Typ her nicht so wirklich auf die Stelle passen. Aber: er könne sich gut vorstellen, dass ich in eine andere Abteilung passe und holte daraufhin den entsprechenden Leiter dazu. Der good cop (Leiter der Abteilung, wo ich nicht reinpasste) verabschiedete sich daraufhin. Der neu dazugekommene Herr meinte dann, ich solle übers Wochenende noch mal alles sacken lassen und wir sollten dann Anfang der Woche noch mal telefonieren. Generell müsse er auch noch mit seinem Vorgesetzten reden, der war nämlich am Freitag nicht da. Bei Fragen könne ich mich jederzeit bei ihm melden.
Da dies ja nicht der übliche "Don't call us, we call you"-Spruch war, würde ich davon ausgehen, dass auch ich mich melden kann. Was meint Ihr? Freunde von mir meinten, dieser AG hätte starkes Interesse an mir. Ich bin etwas zwiegespalten. Ich habe immer noch Interesse an dem Job. Allerdings habe ich so ein VG noch nie erlebt. Andererseits, ich brauche einen Job und habe nix zu verlieren
Ich freue mich auf Ihre Einschätzung.
Zerschmetterling hat geschrieben:ich würde vom Typ her nicht so wirklich auf die Stelle passen
Diese Typisierung bezog sich auf die persönliche oder fachliche Ebene?
So viel ist ja noch nicht passiert. Die sollen mal die harten Fakten auf den Tisch legen, also vor allem natürlich das Gehalt, das Tätigkeitsfeld und die übrigen Arbeitsbedingungen. Dann kann man schnell sehen, wie ernsthaft das Interesse ist und ob deine Situation nicht etwas "ausgenutzt" werden soll.
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Zerschmetterling
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Das bezog sich auf meine Persönlichkeit. Ich bin eher der diplomatische Typ und das könnte da wohl hinderlich sein.
Über die Tätigkeit, das Gehalt etc. weiß ich Bescheid, nicht nur durch das Gespräch, sondern auch durch die Bekannte. Mein Traumjob wäre es nicht, ich könnte es mir aber vorstellen. Der Hauptgrund wäre für mich aktuell das Gehalt, da bin ich ganz ehrlich.
Über die Tätigkeit, das Gehalt etc. weiß ich Bescheid, nicht nur durch das Gespräch, sondern auch durch die Bekannte. Mein Traumjob wäre es nicht, ich könnte es mir aber vorstellen. Der Hauptgrund wäre für mich aktuell das Gehalt, da bin ich ganz ehrlich.
Zuletzt geändert von Zerschmetterling am 09.06.2015, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Seltsames Vorstellungsgespräch
Ja, das ist schon ein etwas ungewöhnlicher Ablauf für ein Vorstellungsgespräch. Aber man sollte auch nicht alles überinterpretieren - einfach mal abwarten, was nun die Rahmenbedingungen der neuen Stelle sind.Zerschmetterling hat geschrieben: Nach 45 Minuten sagte der "bad cop", er würde ja sehr oft VGs führen und so wie er mich nun kennengelernt hat, glaubt er, ich würde vom Typ her nicht so wirklich auf die Stelle passen. Aber: er könne sich gut vorstellen, dass ich in eine andere Abteilung passe und holte daraufhin den entsprechenden Leiter dazu.
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Zerschmetterling
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Es sind beides Stellen, die auch einen großen vertrieblichen Anteil haben. In beiden Abteilungen werden Dienstleistungen angeboten, die sich etwas unterscheiden. Die Tätigkeit als solche ist aber in beiden Abteilungen identisch. Diplomatisches Geschick ist in der Tat besser in der zweiten Abteilung aufgehoben. In der ersten wäre mehr Durchsetzungskraft (die ich auch habe, aber eben nicht so stark ausgeprägt) gefragt.
Auf Anraten meiner Bekannten habe ich gestern eine Mail geschrieben, in der ich mich dafür bedankt habe, dass er sich spontan Zeit für ein Gespräch genommen hat, dass ich nach wie vor interessiert bin usw. Mehr werde ich aber jetzt nicht unternehmen. Entweder es meldet sich jemand oder ich setz nen Haken dran.
Auf Anraten meiner Bekannten habe ich gestern eine Mail geschrieben, in der ich mich dafür bedankt habe, dass er sich spontan Zeit für ein Gespräch genommen hat, dass ich nach wie vor interessiert bin usw. Mehr werde ich aber jetzt nicht unternehmen. Entweder es meldet sich jemand oder ich setz nen Haken dran.
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Unglaubliches im Bewerbungsgespräch
Mein letztes Bewerbungsgespräch führte ich bei einem Mitbewerber meines aktuellen Arbeitgebers. Da ich die Tätigkeit und die Branche wechseln möchte, war es für mich ein Test und Vergleich. Ich fühlte mich danach in allen Punkten bestätigt.
Ich erlebte in diesem Bewerbungsgespräch unglaubliche Aussagen und Fragen. Das Gespräch führte ich mit den beiden Geschäftsführern.
1. Die GF wollen meinen aktuellen AG über meine Bewerbung informieren, um Ärger zu vermeiden, bevor man mich einstellt.
2. Es wurden Namen anderer Bewerber genannt und ich wurde nach meiner Meinung zu diesen Personen gefragt.
3. Es wurde nach rund 15 Minuten nach meinem Einkommen gefragt, weil man abschätzen möchte, ob man den eigenen MA nicht zuviel bezahlt.
4. Es wurden Fragen nach Kinderbetreuung, Omas etc. gestellt und auf meine Antwort "...es ist alles geregelt..." wurde man bösartig.
Das Gespräch habe ich dann an dieser Stelle abgebrochen und das Firmengelände schnell verlassen. Die gedrückten Mienen der MA haben im Vorbeigehen meinen Gesamteindruck abgerundet.
Insgesamt kann ich jedem Berufsanfänger davon abraten, eine Ausbildung im Einzelhandel zu beginnen. Diese Branche hat große strukturelle Probleme und ist meiner Meinung nach den Herausforderungen durch das Internet so nicht gewachsen. Ich selbst habe keine Ausbildung im Einzelhandel gemacht, sondern zum Glück nur einen kurzen Abstecher in diese Branche getätigt. Ich war auch nicht im Verkauf, habe aber hinter die Kulissen schauen können. Ich kann euch mitteilen, dass die MA im Verkauf mir leid tun. Ich habe selbst erlebt, wie unfähig Unternehmen auf den immer stärker werden Kundenschwund reagieren, indem sie ihre MA unfair unter Druck setzen. Selbst nicht in der Lage, die eigenen Denkansätze und Handlungsweisen auf den Prüfstand zu stellen, wird den MA alle Schuld für die Misere in die Schuhe geschoben. Ich bin erschrocken, wie dumm Geschäftsführer solcher Unternehmen sein können. Die Denkweise und Vorstellungen solcher Leute sind Jahrzehnte alt und völlig unbrauchbar in der heutigen Zeit. Leider wurde auch ich durch diese Unfähigkeit in Mitleidenschaft gezogen. Ich bin davon überzeugt, dass viele Einzelhändler nur das Wort Internet aufschreiben können - mehr nicht! Die beiden GFs hatte ich abschließend gefragt, wie peinlich es ihnen ist, dass eine Garagenfirma aus den USA ihr Hauptkonkurrent werden konnte. Wie man sich bettet, so liegt man. In ihrem Fall empfehle ich eine hohe Dosis Schlaftabletten, denn ihr Albtraum beginnt erst richtig, wenn sie sich die Augen reiben...
Ich erlebte in diesem Bewerbungsgespräch unglaubliche Aussagen und Fragen. Das Gespräch führte ich mit den beiden Geschäftsführern.
1. Die GF wollen meinen aktuellen AG über meine Bewerbung informieren, um Ärger zu vermeiden, bevor man mich einstellt.
2. Es wurden Namen anderer Bewerber genannt und ich wurde nach meiner Meinung zu diesen Personen gefragt.
3. Es wurde nach rund 15 Minuten nach meinem Einkommen gefragt, weil man abschätzen möchte, ob man den eigenen MA nicht zuviel bezahlt.
4. Es wurden Fragen nach Kinderbetreuung, Omas etc. gestellt und auf meine Antwort "...es ist alles geregelt..." wurde man bösartig.
Das Gespräch habe ich dann an dieser Stelle abgebrochen und das Firmengelände schnell verlassen. Die gedrückten Mienen der MA haben im Vorbeigehen meinen Gesamteindruck abgerundet.
Insgesamt kann ich jedem Berufsanfänger davon abraten, eine Ausbildung im Einzelhandel zu beginnen. Diese Branche hat große strukturelle Probleme und ist meiner Meinung nach den Herausforderungen durch das Internet so nicht gewachsen. Ich selbst habe keine Ausbildung im Einzelhandel gemacht, sondern zum Glück nur einen kurzen Abstecher in diese Branche getätigt. Ich war auch nicht im Verkauf, habe aber hinter die Kulissen schauen können. Ich kann euch mitteilen, dass die MA im Verkauf mir leid tun. Ich habe selbst erlebt, wie unfähig Unternehmen auf den immer stärker werden Kundenschwund reagieren, indem sie ihre MA unfair unter Druck setzen. Selbst nicht in der Lage, die eigenen Denkansätze und Handlungsweisen auf den Prüfstand zu stellen, wird den MA alle Schuld für die Misere in die Schuhe geschoben. Ich bin erschrocken, wie dumm Geschäftsführer solcher Unternehmen sein können. Die Denkweise und Vorstellungen solcher Leute sind Jahrzehnte alt und völlig unbrauchbar in der heutigen Zeit. Leider wurde auch ich durch diese Unfähigkeit in Mitleidenschaft gezogen. Ich bin davon überzeugt, dass viele Einzelhändler nur das Wort Internet aufschreiben können - mehr nicht! Die beiden GFs hatte ich abschließend gefragt, wie peinlich es ihnen ist, dass eine Garagenfirma aus den USA ihr Hauptkonkurrent werden konnte. Wie man sich bettet, so liegt man. In ihrem Fall empfehle ich eine hohe Dosis Schlaftabletten, denn ihr Albtraum beginnt erst richtig, wenn sie sich die Augen reiben...
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Tintenstrahl
- Beiträge: 51
- Registriert: 28.09.2015, 16:06
Ich war gestern an einer Vorstellung, anderer Wirtschaftszweig, jedoch gleiche Unaufrichtigkeit und Stumpfheit. Dabei waren die Personalerin und der Linienvorgesetzte, ein Unternehmen im Maschinenbau. Der Mechanikerberuf wird vorausgesetzt, schon in der Stellenausschreibung. Da ich den entsprechenden Abschluß besitze und die beschriebene Handarbeit mich reizte, bewarb ich mich auch. Doch dann kam einiges anders.
Erstens keine Handarbeit, sondern maschinelle. Zweitens wurde nach meiner Meinung zur Teamarbeit gefragt. Ich zog den Begriff in Zweifel mit dem Hinweis darauf, daß man ja nicht gemeinsam an einer Fräse arbeite, was sich beim Rundgang durch die Werkhalle bestätigte. Die Kollegen werkten jeder für sich einsam vor sich hin, man hätte mir das mit dem Team erklären müssen. Drittens steht in der Stellenanzeige per sofort oder nach Vereinbarung. Auf meine Frage, wann denn Arbeitsbeginn wäre, erhielt ich nur Lavieren. „Schon so bald wie möglich“, hieß es, jedoch nicht zum Beispiel „Montag, 13. Juni“ oder so. Dafür hätte ich nicht hinfahren brauchen. Sie fragten mich auch nach meinen Wünschen bezüglich Weiterbildung und ich sprach das Meisterdiplom an, das ich gerne berufsbegleitend erwerben würde. Von ihnen gab es aber kein entsprechendes Engagement angedeutet. Dies als vierten Punkt. Als Fünftes mußte ich mir in der Werkhalle dann noch sagen lassen, daß Mechaniker montierten, was ich fertigen würde. Ich wurde gleich als jemand Geringerer eingestuft, obschon ich genau ein Mechaniker bin, den sie ja schwarz auf weiß suchen. Ich habe heute mit einem Mail und diesen Punkten zur Begründung abgesagt. Verlogenheit ist weit verbreitet. Lieber suche ich weiter, bis ich eine Firma gefunden habe, wo man Mensch ist, nicht Untermensch. Es wäre alles nicht so beißend unaufrichtig, wenn sie nicht mit ISO-9000-zertifizierten Papieren und lächerlichen Gesprächseinleitungen („Ich begrüße Sie herzlich zu diesem Gespräch“, nachdem man sich bereits begrüßt hatte) daherkämen. Immerhin habe ich einen Einblick in den Betrieb bekommen, tief genug.
Erstens keine Handarbeit, sondern maschinelle. Zweitens wurde nach meiner Meinung zur Teamarbeit gefragt. Ich zog den Begriff in Zweifel mit dem Hinweis darauf, daß man ja nicht gemeinsam an einer Fräse arbeite, was sich beim Rundgang durch die Werkhalle bestätigte. Die Kollegen werkten jeder für sich einsam vor sich hin, man hätte mir das mit dem Team erklären müssen. Drittens steht in der Stellenanzeige per sofort oder nach Vereinbarung. Auf meine Frage, wann denn Arbeitsbeginn wäre, erhielt ich nur Lavieren. „Schon so bald wie möglich“, hieß es, jedoch nicht zum Beispiel „Montag, 13. Juni“ oder so. Dafür hätte ich nicht hinfahren brauchen. Sie fragten mich auch nach meinen Wünschen bezüglich Weiterbildung und ich sprach das Meisterdiplom an, das ich gerne berufsbegleitend erwerben würde. Von ihnen gab es aber kein entsprechendes Engagement angedeutet. Dies als vierten Punkt. Als Fünftes mußte ich mir in der Werkhalle dann noch sagen lassen, daß Mechaniker montierten, was ich fertigen würde. Ich wurde gleich als jemand Geringerer eingestuft, obschon ich genau ein Mechaniker bin, den sie ja schwarz auf weiß suchen. Ich habe heute mit einem Mail und diesen Punkten zur Begründung abgesagt. Verlogenheit ist weit verbreitet. Lieber suche ich weiter, bis ich eine Firma gefunden habe, wo man Mensch ist, nicht Untermensch. Es wäre alles nicht so beißend unaufrichtig, wenn sie nicht mit ISO-9000-zertifizierten Papieren und lächerlichen Gesprächseinleitungen („Ich begrüße Sie herzlich zu diesem Gespräch“, nachdem man sich bereits begrüßt hatte) daherkämen. Immerhin habe ich einen Einblick in den Betrieb bekommen, tief genug.
Ich wurde einmal zu einem Gespräch geladen (4 Stunden Anfahrtsweg im Sommer im Anzug). Die Damen und Herren interessierten sich nicht für mich und wollten mich nur fragen, ob ich überhaupt weiß wie man pipettiert (nachdem ich bereits ein halbes Jahr im Labor stand und auch entsprechende Arbeiten im Studium erledigt habe)... Fand ich persönlich nicht so toll.