Ich habe mich im Frühjahr auf eine Stelle im öffentlichen Dienst beworben, aber seitdem nichts mehr von der Behörde gehört. Vorgestern kriege ich dann von einer anderen Abteilung eine Einladung zum Vorstellungsgespräch - die haben meine Unterlagen anscheinend intern weitergeleitet. Falls ich noch Interesse habe, der vorgegebene Termin wäre in 3,5 Wochen. Habe im Netz keine öffentliche Stellenausschreibung gefunden und deshalb wären meine Chancen grundsätzlich nicht schlecht, denke ich. Tja, ich bin allerdings zwischenzeitlich schwanger geworden und zum Zeitpunkt des Vorstellungsgesprächs dann schon im 5. Monat.
Interesse hätte ich aber nach wie vor. Erstens bin ich mit meinem jetzigen Chef nicht gerade zufrieden (cholerischer Typ, schlechtes Betriebsklima, totaler Kontrollzwang). Zweitens wäre die Stelle besser bezahlt. Und drittens könnte ich nach der Babypause beim öffentlichen Dienst problemlos Teilzeit arbeiten, bei meinem jetzigen Chef ist das nicht sicher (abgesehen davon, dass ich nicht scharf drauf bin).
Hm, ABER ich habe irgendwie moralische Bedenken, meinem zukünftigen Arbeitgeber nichts von meiner Schwangerschaft zu sagen. Insbesondere den neuen Kollegen gegenüber finde ich es nicht fair. Und ich muss ja da auch mal arbeiten und will nicht, dass alle mir gegenüber von Anfang an feindselig eingestellt sind. Aber wenn ich was sage, bin ich gleich weg vom Fenster, das ist klar. Alle Freunde raten mir, auf jeden Fall zum Vorstellungsgespräch zu geben und wenn die mich nehmen, diese Chance auch zu nutzen. Beim öffentlichen Dienst wäre sowas nicht so tragisch.
Ich will ja auch, habe aber jetzt schon Schiss davor, dann irgendwann mit der Schwangerschaft rauszurücken. Klar könnte ich sagen, ich hab's nicht eher gewusst - aber meine jetzige Arbeitsstelle weiß schon Bescheid, und 1 Nachfrage (die zwar praktisch unahrscheinlich ist, aber theoretisch natürlich möglich) würde das auffliegen lassen.
Schließlich wäre ich nach Arbeitsbeginn ja max. 2,5 Monate da und dann gleich in Mutterschutz. Ich hab mir schon überlegt, meinem neuen Arbeitgeber anzubieten, auf den Mutterschutz vor der Geburt zu verzichten (d.h. umsonst zu arbeiten...) und danach so bald wie möglich wieder in Teilzeit einzusteigen (eigentlich wollte ich 1 Jahr Pause machen, weil sich's mit Elterngeld kaum rechnet, zu arbeiten). Theoretisch könnte auch mein Mann kürzer treten, aber das wären dann finanzielle Verluste für uns. Auf jeden Fall könnte ich die ausgeschriebene Stelle nicht lange in Vollzeit ausfüllen.
Was würdet ihr denn an meiner Stelle tun??? Hättet ihr auch solche Skrupel oder findet ihr, ich mache mir zu viele Gedanken??? War schonmal jemand in einer ähnlichen Situation udn wie ist das ausgegangen??? Bin echt für jeden Tip dankbar, denn ich muss den Termin noch telefonisch bestätigen...
Vielen Dank, Lelle
Schwanger ins Vorstellungsgespräch?
5. Monat - sieht man's?
Man sieht derzeit definitiv nur einen kleinen Bauchansatz. Wer mich nicht kennt könnte meinen, ich hätte halt etwas mehr auf den Rippen.
Guten Morgen Lelle,
...theoretisch kannst du folgendermaßen vorgehen:
1.
...im VG entweder die bestehende Schwangerschaft verschweigen oder auf konkrete Nachfrage lügen.
2.
...solltest du den Job bekommen haben sofort nach Empfang eines AG-seitig unterschrieben Anstellungsvertrages, auch schon vor Arbeitsantritt, das Bestehen deiner Schwangerschaft offenbaren, sodass der § 9 des Mutterschutzgesetzes per sofort greifen kann.
Das wäre zu 100% Rechtskonform.
...inwiefern du das jedoch vor deinem AG, den Kollegen und letztendlich vor dir selbst vertreten kannst, kannst nur du alleine entscheiden.
Wolf
...theoretisch kannst du folgendermaßen vorgehen:
1.
...im VG entweder die bestehende Schwangerschaft verschweigen oder auf konkrete Nachfrage lügen.
2.
...solltest du den Job bekommen haben sofort nach Empfang eines AG-seitig unterschrieben Anstellungsvertrages, auch schon vor Arbeitsantritt, das Bestehen deiner Schwangerschaft offenbaren, sodass der § 9 des Mutterschutzgesetzes per sofort greifen kann.
Das wäre zu 100% Rechtskonform.
...inwiefern du das jedoch vor deinem AG, den Kollegen und letztendlich vor dir selbst vertreten kannst, kannst nur du alleine entscheiden.
Wolf
Hallo,
Ich habe ein relativ ähnliches "Problem" wie Lelle. Ich arbeite seit März im öffentlichen Dienst. Ich wurde befristet bis zum Ende des Jahres eingestellt, da ich eine Vertretung für eine Elternzeit mache. Nun hat sich aber in den letzten Wochen einiges geändert. Die Mutter, die ich gerade vertrete, hat die Elternzeit um 1 Jahr verlängert. Eine andere Kollegin mit der gleichen Qualifikation ist schwanger und ich bin auch im 4. Monat schwanger. Noch habe ich meinem AG nichts mitgeteilt, da mir sowieso klar war, dass ich Ende des Jahres gehen muss. Ich werde demnächst einen Termin bei meinem Chef haben und ich gehe stark davon aus, dass er mich fragen wird, ob ich für ein weiteres Jahr Elternzeitvertretung machen will. Muss ich dann meinem Chef von meiner Schwangerschaft erzählen? Wenn ich das machen würde, würde mir der AG den Vertrag sicherlich nicht verlängern. Wegen Elterngeld hätte ich aber schon Interesse bis Ende Januar zu arbeiten.
Andererseit habe ich intern gehört, dass unsere Berufsgruppe um einen Arbeitsplatz aufgestockt werden soll. Also muss ich auch von der Prämisse ausgehen, dass mein Chef mir eventuell auch einen unbefristeten Arbeitsvertrag anbieten will. Angenommen ich würde einen unbefristeten Arbeitsvertrag unterschreiben und erst im nachhinein von meiner Schwangerschaft erzählen, könnte er mir noch vor Arbeitsantritt der neuen Stelle kündigen, weil ich ja schon vorher dort gearbeitet habe und ich es früher hätte erzählen müssen? Ich denke aber schon, dass meine Schwangerschaft für mich einen Nachteil für die unbefristete Stelle darstellen würde.
Hat vielleicht jemand eine Antwort auf mein Dilemma?
Danke, ise
Ich habe ein relativ ähnliches "Problem" wie Lelle. Ich arbeite seit März im öffentlichen Dienst. Ich wurde befristet bis zum Ende des Jahres eingestellt, da ich eine Vertretung für eine Elternzeit mache. Nun hat sich aber in den letzten Wochen einiges geändert. Die Mutter, die ich gerade vertrete, hat die Elternzeit um 1 Jahr verlängert. Eine andere Kollegin mit der gleichen Qualifikation ist schwanger und ich bin auch im 4. Monat schwanger. Noch habe ich meinem AG nichts mitgeteilt, da mir sowieso klar war, dass ich Ende des Jahres gehen muss. Ich werde demnächst einen Termin bei meinem Chef haben und ich gehe stark davon aus, dass er mich fragen wird, ob ich für ein weiteres Jahr Elternzeitvertretung machen will. Muss ich dann meinem Chef von meiner Schwangerschaft erzählen? Wenn ich das machen würde, würde mir der AG den Vertrag sicherlich nicht verlängern. Wegen Elterngeld hätte ich aber schon Interesse bis Ende Januar zu arbeiten.
Andererseit habe ich intern gehört, dass unsere Berufsgruppe um einen Arbeitsplatz aufgestockt werden soll. Also muss ich auch von der Prämisse ausgehen, dass mein Chef mir eventuell auch einen unbefristeten Arbeitsvertrag anbieten will. Angenommen ich würde einen unbefristeten Arbeitsvertrag unterschreiben und erst im nachhinein von meiner Schwangerschaft erzählen, könnte er mir noch vor Arbeitsantritt der neuen Stelle kündigen, weil ich ja schon vorher dort gearbeitet habe und ich es früher hätte erzählen müssen? Ich denke aber schon, dass meine Schwangerschaft für mich einen Nachteil für die unbefristete Stelle darstellen würde.
Hat vielleicht jemand eine Antwort auf mein Dilemma?
Danke, ise