Schlechtes Gewissen vor Jobwechsel
Schlechtes Gewissen vor Jobwechsel
Hallo zusammen,
Ich bin derzeit noch in meinem ersten job nach dem studium. Bin dafür extra in eine neue stadt gezogen, da ich hier einfach bessere Möglichkeiten für den Berufseinstieg hatte. Für mich war bei dem Antritt der Stelle allerdings schon von Anfang an klar dass es darum geht erste Berufserfahrung zu sammeln und später wieder in die Heimat zu wechseln.
Nach 1,5 Jahren bin ich mittlerweile an dem punkt angekommen dass ich eigentlich wechseln möchte. So langsam habe ich aber ein riesen problem damit, meinem Arbeitgeber zu kündigen. Mein Chef hat mir wirklich viel erklärt und beigebracht und ich soll jetzt mit dem ganzen know how gehen. Dazu kommt, dass mein Ausstieg in die stressigste zeit des Jahres fallen würde in der er mich am dringensten brauch.
Auf der anderen seite würde der neue job was Gehalt. Und Perspektiven angeht mich viel weiter bringen. Zusätzlich wäre ich wieder in meinem alten sozialen umfeld was mir auch extrem wichtig ist.
Ich weiß nicht ob ihr das nachvollziehen könnt aber mein Gewissen plagt mich bei dieser Entscheidung sehr. Was würdet ihr machen? Meint ihr es ist noch zu früh für den wechsel oder bin ich einfach nur nicht skrupellos genug?
Ich bin derzeit noch in meinem ersten job nach dem studium. Bin dafür extra in eine neue stadt gezogen, da ich hier einfach bessere Möglichkeiten für den Berufseinstieg hatte. Für mich war bei dem Antritt der Stelle allerdings schon von Anfang an klar dass es darum geht erste Berufserfahrung zu sammeln und später wieder in die Heimat zu wechseln.
Nach 1,5 Jahren bin ich mittlerweile an dem punkt angekommen dass ich eigentlich wechseln möchte. So langsam habe ich aber ein riesen problem damit, meinem Arbeitgeber zu kündigen. Mein Chef hat mir wirklich viel erklärt und beigebracht und ich soll jetzt mit dem ganzen know how gehen. Dazu kommt, dass mein Ausstieg in die stressigste zeit des Jahres fallen würde in der er mich am dringensten brauch.
Auf der anderen seite würde der neue job was Gehalt. Und Perspektiven angeht mich viel weiter bringen. Zusätzlich wäre ich wieder in meinem alten sozialen umfeld was mir auch extrem wichtig ist.
Ich weiß nicht ob ihr das nachvollziehen könnt aber mein Gewissen plagt mich bei dieser Entscheidung sehr. Was würdet ihr machen? Meint ihr es ist noch zu früh für den wechsel oder bin ich einfach nur nicht skrupellos genug?
Hi,
wo nur du wissen kannst, ob sie richtig bzw. im richtigen Moment stattfinden.
Stellt sich z.B. auch die Frage, ob 1,5 Jahre im ersten Job zum Erfahrung sammeln genügen. Oder ob zwei Jahre oder evtl. noch länger "besser" aussehen (im LL)?
Das ist aber in der Arbeitswelt nichts ungewöhnliches und damit muss jeder Chef wohl irgendwann mal rechnen, dass der Angestellte samt know how geht - aus welchen Gründen auch immer.Mein Chef hat mir wirklich viel erklärt und beigebracht und ich soll jetzt mit dem ganzen know how gehen
Diese Gründe würde ich im Gespräch auch anbringen.Auf der anderen seite würde der neue job was Gehalt. Und Perspektiven angeht mich viel weiter bringen. Zusätzlich wäre ich wieder in meinem alten sozialen umfeld was mir auch extrem wichtig ist.
Es ehrt dich, dass dich das ganze nicht kalt lässt. Aber ein gewisser Egoismus ist manchmal auch nötig. Es geht schließlich um deinen weiteren beruflichen Weg und es sind Entscheidungen zu treffen,Ich weiß nicht ob ihr das nachvollziehen könnt aber mein Gewissen plagt mich bei dieser Entscheidung sehr.
wo nur du wissen kannst, ob sie richtig bzw. im richtigen Moment stattfinden.
Stellt sich z.B. auch die Frage, ob 1,5 Jahre im ersten Job zum Erfahrung sammeln genügen. Oder ob zwei Jahre oder evtl. noch länger "besser" aussehen (im LL)?
Natürlich kann man deine Situation gut nachvollziehen.
1,5 Jahre sind in einer Position auch noch nicht so furchtbar lange. Potentielle AG werden auch in Betracht ziehen, dass du sie auch nach so relativ kurzer Zeit verlassen könntest. Außerdem musst du bedenken, dass u.U. dein Arbeitszeugnis unberechtigterweise nicht so gut ausfallen kann wie du dir das jetzt noch vorstellst. AG machen ihren Ärger eben manchmal in den Arbeitszeugnissen Luft. Dann läufst du monatelang einer Berichtigung hinterher.
Vielleicht entpuppt sich der neue Job als Reinfall, weil es dort zum Beispiel in kurzer Zeit personelle und organisatorische Veränderungen gibt. Dann wären zwei kurzzeitige Beschäftigungen schon ein großer Malus für einen Berufsanfänger.
Gehalt und Perspektiven laufen dir doch nicht weg. Es gibt immer mehrere Chancen.
1,5 Jahre sind in einer Position auch noch nicht so furchtbar lange. Potentielle AG werden auch in Betracht ziehen, dass du sie auch nach so relativ kurzer Zeit verlassen könntest. Außerdem musst du bedenken, dass u.U. dein Arbeitszeugnis unberechtigterweise nicht so gut ausfallen kann wie du dir das jetzt noch vorstellst. AG machen ihren Ärger eben manchmal in den Arbeitszeugnissen Luft. Dann läufst du monatelang einer Berichtigung hinterher.
Vielleicht entpuppt sich der neue Job als Reinfall, weil es dort zum Beispiel in kurzer Zeit personelle und organisatorische Veränderungen gibt. Dann wären zwei kurzzeitige Beschäftigungen schon ein großer Malus für einen Berufsanfänger.
Gehalt und Perspektiven laufen dir doch nicht weg. Es gibt immer mehrere Chancen.
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Hallo,
nach 1,5 Jahren zu wechseln ist zu früh.
Wenn man einwenig konservativ an die Sache ran geht sollten folgende Dienstzeiten erreicht werden:
- Für die erste Stelle gilt:
* nach Drei mJahren kann man
* nach 5 Jahren soll man (sofern keine Beförderung erfolgte, sonmst
früstens 3 Jahre nach Beförderung)
* nach 7 Jahren muss man (sofern keine Beförderung erfolgte, sonmst
früstens 3 Jahre nach Beförderung)
- Wenn man längere Zeit zurückblicktz sollte man im Schnitt ca. 7 Jahre je Arbeitgeber haben
Einige wenige, schnellebige Brachen oder machmal auch der Vertrieb erlauben deutliche Abweichungen nach unten. Die negativen Seiten bei Abweichungen sieht amn immer erst oberhalb der 45 Jahre.
nach 1,5 Jahren zu wechseln ist zu früh.
Wenn man einwenig konservativ an die Sache ran geht sollten folgende Dienstzeiten erreicht werden:
- Für die erste Stelle gilt:
* nach Drei mJahren kann man
* nach 5 Jahren soll man (sofern keine Beförderung erfolgte, sonmst
früstens 3 Jahre nach Beförderung)
* nach 7 Jahren muss man (sofern keine Beförderung erfolgte, sonmst
früstens 3 Jahre nach Beförderung)
- Wenn man längere Zeit zurückblicktz sollte man im Schnitt ca. 7 Jahre je Arbeitgeber haben
Einige wenige, schnellebige Brachen oder machmal auch der Vertrieb erlauben deutliche Abweichungen nach unten. Die negativen Seiten bei Abweichungen sieht amn immer erst oberhalb der 45 Jahre.
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Danke für deine Nachricht.
Ich verstehe es allerdings nicht, wieso dies immer so negativ gesehen wird. Mit den befristeten Verträgen, die man derzeit überall bekommt, wie soll man das denn anders machen?
Und wenn es die Möglichkeit gibt, sich mit einem Stellenwechsel finanziell und aufgabentechnisch zu verbessern soll man es lassen, weil es von manchen Menschen subjektiv als Manko gesehen wird?
Man kann ich manchen Unternehmen übrigens auch in 1,5 Jahren viel erreicht haben. Das kommt immer darauf an, wie schnell man Verantwortung bekommen hat (in meinem Fall gleich von Anfang an)
Ich verstehe es allerdings nicht, wieso dies immer so negativ gesehen wird. Mit den befristeten Verträgen, die man derzeit überall bekommt, wie soll man das denn anders machen?
Und wenn es die Möglichkeit gibt, sich mit einem Stellenwechsel finanziell und aufgabentechnisch zu verbessern soll man es lassen, weil es von manchen Menschen subjektiv als Manko gesehen wird?
Man kann ich manchen Unternehmen übrigens auch in 1,5 Jahren viel erreicht haben. Das kommt immer darauf an, wie schnell man Verantwortung bekommen hat (in meinem Fall gleich von Anfang an)
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Das mag in manchen Branchen und Regionen stärker verbreitet sein als anderswo, aber die Regel sind befristete Verträge ja nun nicht und selbst bei diesen gibt's ja Verlängerungen.
Warum man als Arbeitgeber keine Jobhopper mag, liegt auf der Hand: bei vielen Jobs ist der Mitarbeiter erst nach einigen Monaten richtig eingearbeitet und hat erst dann die nötige Erfahrung, um seinen Job richtig ausüben zu können (mal von ganz einfachen Jobs abgesehen). Wenn ein Kandidat aber oft nur 2 Jahre bleibt, ist das nachteilig fürs Unternehmen, weil dann die teure auf aufwändige Suche wieder losgeht. Außerdem weist eine kurze Verweildauer (kürzer als 2 Jahre) auf einen möglicherweise schwierigen Kandidaten hin. Schwierig im Umgang. Da wird jeder Personaler oder Entscheider hellhörig, das ist doch klar.
Warum man als Arbeitgeber keine Jobhopper mag, liegt auf der Hand: bei vielen Jobs ist der Mitarbeiter erst nach einigen Monaten richtig eingearbeitet und hat erst dann die nötige Erfahrung, um seinen Job richtig ausüben zu können (mal von ganz einfachen Jobs abgesehen). Wenn ein Kandidat aber oft nur 2 Jahre bleibt, ist das nachteilig fürs Unternehmen, weil dann die teure auf aufwändige Suche wieder losgeht. Außerdem weist eine kurze Verweildauer (kürzer als 2 Jahre) auf einen möglicherweise schwierigen Kandidaten hin. Schwierig im Umgang. Da wird jeder Personaler oder Entscheider hellhörig, das ist doch klar.
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Ja, das Phänomen des "Jobhoppers" wurde von einer befreundeten Personalerin auch schon oft angesprochen und als sehr negativ wirkend eingestuft.
Aber wenn ein Unternehmen keine Lust hat, nach 2 Jahren wieder neue Mitarbeiter zu suchen, dann sollen sie keine 2-Jahres-Verträge ausstellen und die Bewerber bis zum letzten Augenblick im Unklaren lassen, ob dieser verlängert wird. An manchen Universitäten z. B. ist das jedoch schon gängige Praxis.
Es gibt m. E. nach auch genug andere Gründe für einen Jobwechsel, z. B.:
- bessere Bezahlung
- größerer Aufgabenbereich
- private Veränderung
- neue Stelle bietet bessere Konditionen (Urlaubsgeld, Weiterbildung etc.)
Es kann ja nicht sein, dass von Mitarbeitern eine ständige Weiterentwicklung erwartet wird, diese aber zugleich auch negativ bewertet wird, wenn es damit zusammen hängt, dass der Kandidat nur 2 Jahre beim gleichen Unternehmen bleibt.
Ich finde man sollte als Personaler auch die Fähigkeit besitzen, eine gute Bewerbung nicht nur anhand dieses Kriteriums zu bewerten.
Ich habe schon den Eindruck, dass befristete Verträge die Regel sind, vor allem in Bereichen, in denen Personalbudgets knapp bemessen sind.
Aber wenn ein Unternehmen keine Lust hat, nach 2 Jahren wieder neue Mitarbeiter zu suchen, dann sollen sie keine 2-Jahres-Verträge ausstellen und die Bewerber bis zum letzten Augenblick im Unklaren lassen, ob dieser verlängert wird. An manchen Universitäten z. B. ist das jedoch schon gängige Praxis.
Es gibt m. E. nach auch genug andere Gründe für einen Jobwechsel, z. B.:
- bessere Bezahlung
- größerer Aufgabenbereich
- private Veränderung
- neue Stelle bietet bessere Konditionen (Urlaubsgeld, Weiterbildung etc.)
Es kann ja nicht sein, dass von Mitarbeitern eine ständige Weiterentwicklung erwartet wird, diese aber zugleich auch negativ bewertet wird, wenn es damit zusammen hängt, dass der Kandidat nur 2 Jahre beim gleichen Unternehmen bleibt.
Ich finde man sollte als Personaler auch die Fähigkeit besitzen, eine gute Bewerbung nicht nur anhand dieses Kriteriums zu bewerten.
Ich habe schon den Eindruck, dass befristete Verträge die Regel sind, vor allem in Bereichen, in denen Personalbudgets knapp bemessen sind.
Das dich dein Gewissen plagt ist verständlich und zeigt, dass du dir diese Entscheidung nicht leicht machst.Ich weiß nicht ob ihr das nachvollziehen könnt aber mein Gewissen plagt mich bei dieser Entscheidung sehr. Was würdet ihr machen? Meint ihr es ist noch zu früh für den wechsel oder bin ich einfach nur nicht skrupellos genug?
Fakt ist aber, dass heutzutage es nicht mehr gegeben ist dass man bis ans Ende der Ewigkeit bei einem Arbeitgeber ist.
Du solltest dich folgendes fragen: Wartet der andere Arbeitsplatz auf dich? Vermutlich nicht und das Arbeitgeber mal ausscheiden, damit muss auch dein Chef rechnen. Du würdest niemanden einen Gefallen tun, wenn du nur aus falschem Ehrgefühl da bleibst.
Nach 1.5 Jahren kann man heutzutage ruhig mal über einen Jobwechsel nachdenken und ich schätze mal auch das wird nicht von jetzt auf gleich passieren.
Allerdings, ein Wechsel aus einer ungekündigten Stellung ist wirklich nichts was man sich leicht machen sollte. Denn bei deinem neuen AG hast du wieder Probezeit, du musst erst sehen das du da zurecht kommst usw. Aber wenn du eine Chance hast wieder in deine Heimat zu kommen, solltest du sie ergreifen wenn du das willst.
Und jetzt nochmal zum Jobhopping:
Hallo allerseits, mein Name ist Cre und ich bin Jobhopper. In meinen knapp 11 Jahren welche ich nun am Arbeitsleben teil nehme hatte ich bereits 6 Arbeitgeber. Jeweils zweimal 3 Jahre sind für Ausbildungen drauf gegangen, also habe ich als richtiger AN in fünf Jahren vier Jobs gehabt. Der erste ging zwei Jahre, der zweite ein halbes Jahr, der dritte 1 1/4 Jahre und in meinem derzeitigen bin ich 1 Jahr. (also knapp 3 Monate Arbeitslosigkeit lagen dazwischen, übrigens zwischen Job zwei und Job drei)
Dreimal bin ich gegangen, einmal wurde ich gegangen (das war das halbe Jahr) und wenn man das im Bewerbungsgespräch vernünftig kommuniziert kann jobhopping auch vom Vorteil sein.
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Da hast du recht, an Unis ist das gängige Praxis aber das hast du ja auch vorher nicht erwähnt. Personaler an Unis und Instituten wissen das ja auch. Es ist halt schwierig, generell zu einem Thema was zu sagen, wenn es quasi eine "hidden agenda" gibt und/oder der Fragesteller von einer speziellen Situation ausgeht, die der Ratgebende gar nicht wissen oder kennen kann.NordischbyNature hat geschrieben:Ja, das Phänomen des "Jobhoppers" wurde von einer befreundeten Personalerin auch schon oft angesprochen und als sehr negativ wirkend eingestuft.
Aber wenn ein Unternehmen keine Lust hat, nach 2 Jahren wieder neue Mitarbeiter zu suchen, dann sollen sie keine 2-Jahres-Verträge ausstellen und die Bewerber bis zum letzten Augenblick im Unklaren lassen, ob dieser verlängert wird. An manchen Universitäten z. B. ist das jedoch schon gängige Praxis.
Es kommt halt auch immer auf den Job an. Ein niedrigqualifizierter Job ist schnell erlernt. Bei einem Job, bei dem man höher qualifiziert sein muss und für den man längere Zeit braucht, um ihn zu beherrschen, braucht man auch länger, um fürs Unternehmen einen ROI zu erreichen. Aus der Sicht ist es doch vollkommen verständlich, dass man einen Jobhopper nicht so gern möchte, wenn es um einen qualifizierteren Job geht, oder nicht?
Dazu kommt eben, dass eine kurze Verweildauer auch ein Hinweis auf einen menschlich schwierigen Kandidaten sein kann.
Das sind aber alles Gründe aus der Sicht des Mitarbeiters. Inwiefern sollen das überzeugende Gründe fürs Unternehmen sein?Es gibt m. E. nach auch genug andere Gründe für einen Jobwechsel, z. B.:
- bessere Bezahlung
- größerer Aufgabenbereich
- private Veränderung
- neue Stelle bietet bessere Konditionen (Urlaubsgeld, Weiterbildung etc.)
Man kann sich vielfältig weiterentwickeln, ohne ständig das Unternehmen zu wechseln.Es kann ja nicht sein, dass von Mitarbeitern eine ständige Weiterentwicklung erwartet wird, diese aber zugleich auch negativ bewertet wird, wenn es damit zusammen hängt, dass der Kandidat nur 2 Jahre beim gleichen Unternehmen bleibt.
Wer sagt, dass man eine Bewerbung nur anhand dieses Kriteriums bewertet?Ich finde man sollte als Personaler auch die Fähigkeit besitzen, eine gute Bewerbung nicht nur anhand dieses Kriteriums zu bewerten.
Es gibt Bereiche, Branchen und Jobarten, bei denen es ausgeprägter der Fall ist als in anderen. Generell gilt: je einfacher der Job, je schlechter qualifiziert, desto eher ist ein Job befristet, besonders in der Arbeitnehmerüberlassung. Frauen und Ausländer haben auch eher befristete Jobs. Frauen deshalb, weil andere Frauen in Mutterschutz gehen und die ja auch wiederkehren (können). Da kann man dann fast nur befristet ausschreiben. Und bei Unis und Instituten ist es wie gesagt auch die Regel, jedenfalls für Berufsanfänger. Da will man eben erst mal gucken, wie derjenige sich in der Praxis macht. Aber ich versteh dich nicht, wenn du eh einen befristeten Vertrag hast und jetzt 1,5 Jahre rum sind, geht es um das halbe Jahr oder wie?Ich habe schon den Eindruck, dass befristete Verträge die Regel sind, vor allem in Bereichen, in denen Personalbudgets knapp bemessen sind.
Es gibt aber viele Branchen, bei denen ein unbefristeter Vertrag die Regel ist, jedenfalls für qualifizierte Arbeitsplätze.
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Auf den ersten Blick vielleicht. Weiter gedacht halte ich das aber schon für eine gewagte Theorie. Ich habe für meinen jetzigen Job ebenfalls einen Master mitbringen sollen und hatte 4 Wochen Einarbeitung, bis ich für den Bereich komplett alleine zuständig war. Das ist bei kleinen Unternehmen mit dünner Personaldecke eben möglich, dass es nur eine Person als Spezialist für einen Bereich gibt. Und eben durch diese kurze Einarbeitungsphase und die große Verantwortung hatte ich bis jetzt die Freiheit, meinen Bereich selbst zu verwalten und auch neue Projekte etc. anzustoßen und auch abzuschließen. Manchmal hat man gar keine 2 Jahre Zeit, bis man etwas bewegten kann bzw. muss. Das verlangt beim Bewerber einige Fähigkeiten und Grips, so dass man hier nicht von einem niedrigqualifizierten Job sprechen kann.BlackDiamond hat geschrieben:Es kommt halt auch immer auf den Job an. Ein niedrigqualifizierter Job ist schnell erlernt. Bei einem Job, bei dem man höher qualifiziert sein muss und für den man längere Zeit braucht, um ihn zu beherrschen, braucht man auch länger, um fürs Unternehmen einen ROI zu erreichen. Aus der Sicht ist es doch vollkommen verständlich, dass man einen Jobhopper nicht so gern möchte, wenn es um einen qualifizierteren Job geht, oder nicht?
Dazu kommt eben, dass eine kurze Verweildauer auch ein Hinweis auf einen menschlich schwierigen Kandidaten sein kann.
Ich stemme derzeit z. B. die 1, 5 Stellen alleine. Dass man das ohne große Schäden für die Prozess und das Unternehmen geschafft hat ist etwas, das man später auch gut verkaufen kann.
Es gibt m. E. nach auch genug andere Gründe für einen Jobwechsel, z. B.:
- bessere Bezahlung
- größerer Aufgabenbereich
- private Veränderung
- neue Stelle bietet bessere Konditionen (Urlaubsgeld, Weiterbildung etc.)
Wenn der Mitarbeiter durch einen Jobwechsel im neuen Unternehmen sich z. B. Kenntnisse aneignen kann, wie er es im alten Unternehmen nicht konnte, die wiederum für den nächsten Job von Wichtigkeit sind (z. B. Umgang mit relevanten Software-Programmen, die im alten Unternehmen nicht verwendet wurden). In meinem jetzigen Job werden Weiterbildungen nur gezahlt, wenn man sich Wissen aneignet, das auch für das Unternehmen von Interesse ist (und das ist ein sehr kleiner Bereich). D.h. ich müsste mir das Wissen, das ich für andere Unternehmen bräuchte, durch selbst bezahlte Weiterbildungen aneignen und die kann ich mir nicht leisten. In unserer Branche herrscht großer Kostendruck und so fallen auch die Gehälter aus.BlackDiamond hat geschrieben: Das sind aber alles Gründe aus der Sicht des Mitarbeiters. Inwiefern sollen das überzeugende Gründe fürs Unternehmen sein?
Es kann ja nicht sein, dass von Mitarbeitern eine ständige Weiterentwicklung erwartet wird, diese aber zugleich auch negativ bewertet wird, wenn es damit zusammen hängt, dass der Kandidat nur 2 Jahre beim gleichen Unternehmen bleibt.
Dass man im Studium nicht unbedingt 5 Jahre auf einem Nebenjob sitzen bleibt, kann einem wohl keiner negativ auslegen und wenn man nach dem Studium innerhalb von 4 Jahren zwei verschiedene Stellen bekleidet kann das wie gesagt an Befristungen liegen oder daran, dass man Chancen zur Entwicklung wahr nimmt.BlackDiamond hat geschrieben:Man kann sich vielfältig weiterentwickeln, ohne ständig das Unternehmen zu wechseln.
Bei uns im Unternehmen gibt es nur noch die Teamleiterstelle als Entwicklungsstufe und in meinem Fall ist es sehr sehr sicher, dass die in den nächsten 8 Jahren nicht frei wird. Job enlargement ist bei uns ebenfalls schwierig, denn wir sind ein kleines Unternehmen und dieses wird weder expandieren noch neue Bereiche schaffen.
Ja, also nichts für ungut, aber es hört sich ein wenig so an, als würde jeder, der nur einen befristeten Vertrag erhält, unqualifiziert sei?BlackDiamond hat geschrieben:Es gibt aber viele Branchen, bei denen ein unbefristeter Vertrag die Regel ist, jedenfalls für qualifizierte Arbeitsplätze.
Was ist z. B. mit Ingenieuren, die nur einen befristeten Vertrag erhalten? Teilweise ist das auch in der Automobilindustrie mittlerweile Usus.
Nein, es geht darum, dass ich jetzt einen unbefristeten Vertrag habe, aber aus privaten Gründen, Gründen der fachlichen Weiterentwicklung und aus persönlichen Gründen die Stadt und die Stelle in einen befristeten Vertrag wechseln möchte und mir eben Sorgen mache, dass mir das hinterher negativ ausgelegt werden könnte.
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Nein, habe ich nie behauptet, ich hab das deutlich differenzierter dargestellt und gezeigt, wo es eben üblicher ist als anderswo.NordischbyNature hat geschrieben:Ja, also nichts für ungut, aber es hört sich ein wenig so an, als würde jeder, der nur einen befristeten Vertrag erhält, unqualifiziert sei?BlackDiamond hat geschrieben:Es gibt aber viele Branchen, bei denen ein unbefristeter Vertrag die Regel ist, jedenfalls für qualifizierte Arbeitsplätze.
Das kann ich nun so gar nicht bestätigen und in der Branche habe ich durchaus Erfahrungen. Okay, bei Berufsanfängern, das hat aber andere Gründe. Aber das ist ja hier auch egal. Wenn du im Lebenslauf angeben kannst (und das im Zeugnis auch so steht) dass dein Arbeitsverhältnis befristet war, wird das natürlich anders gewertet als wenn du oder dein Arbeitgeber gekündigt hast/hat. Personaler sind ja nun auch nicht blöd.Was ist z. B. mit Ingenieuren, die nur einen befristeten Vertrag erhalten? Teilweise ist das auch in der Automobilindustrie mittlerweile Usus.
Das alleine wird dir nicht unbedingt negativ ausgelegt. Dein LL besteht ja wohl aus mehr als dieser einen Station bzw. diesen beiden Stationen. Das Gesamtbild macht es, das brauche ich dir doch bestimmt nicht zu sagen. Wobei ohne Not aus einem unbefristeten Job in einen befristeten zu wechseln immer Erklärung erfordern wird. Und alles, was man erklären muss, ist semi-optimal und nicht so gut wie die Dinge, die sich logisch aus sich selbst erklären. Ist halt so, da müssen wir alle mit leben.Nein, es geht darum, dass ich jetzt einen unbefristeten Vertrag habe, aber aus privaten Gründen, Gründen der fachlichen Weiterentwicklung und aus persönlichen Gründen die Stadt und die Stelle in einen befristeten Vertrag wechseln möchte und mir eben Sorgen mache, dass mir das hinterher negativ ausgelegt werden könnte.
Hallo,
ich habe mich entschieden vorerst 2 Jahre zu bleiben. Finde das ist ok. Wenn die Unternehmen junge Leute einstellen sind diese zwar billig aber man muss eben auch damit rechnen, dass derjenige voran kommen will und wieder geht.
Hier gibt es einige die auch schon nach 1 bis 1,5 Jahren wieder gehen und die werden auch nicht plötzlich arbeitslos deswegen.
Ich glaube man kann nicht generell sagen wie lange jemand bleiben soll. Es hängt immer von zu vielen individuellen Faktoren ab.
ich habe mich entschieden vorerst 2 Jahre zu bleiben. Finde das ist ok. Wenn die Unternehmen junge Leute einstellen sind diese zwar billig aber man muss eben auch damit rechnen, dass derjenige voran kommen will und wieder geht.
Hier gibt es einige die auch schon nach 1 bis 1,5 Jahren wieder gehen und die werden auch nicht plötzlich arbeitslos deswegen.
Ich glaube man kann nicht generell sagen wie lange jemand bleiben soll. Es hängt immer von zu vielen individuellen Faktoren ab.