Sachbearbeiter Bewerbung im Bereich Recht

Wenn ihr Berufsanfänger oder Berufspraktiker seid, dann könnt ihr eure Bewerbungsbeispiele in dieser Rubrik zur Diskussion stellen und die Musterbewerbungen anderer Bewerber bewerten. Auch für Bewerbungen um eine Neben- oder Teilzeitbeschäftigung.
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sjens90
Beiträge: 9
Registriert: 24.01.2014, 13:06

Sachbearbeiter Bewerbung im Bereich Recht

Beitrag von sjens90 »

Hallo zusammen,
ich möchte mich auf eine ausgeschriebene Stelle als Sachbearbeiter bewerben und bräuchte, da ich quasi Bewerbungsanfänger bin, Kritik und Anregungen. Die Stelle wird mit folgenden Anforderungen beschrieben:


Anforderungen:

- abgeschlossenes Bachelorstudium in Verwaltungsökonomie oder Öffentliche Verwaltungswirtschaft oder Recht-Ius oder juristisches Staatsexamen (Referendar-examen) oder eine gleichwertige Qualifikation
-fundierte Kenntnisse des Allgemeinen Verwaltungsrechts
- Erfahrungen im sozialrechtlichen Verwaltungshandeln (Anwendung des SGB X)
- wünschenswert sind spezielle Kenntnisse der Gesetzlichen Krankenversicherung (SGB V)
- schnelle Auffassungsgabe im Hinblick auf komplexe Zusammenhänge
- gute Ausdrucksfähigkeit in Wort und Schrift
- medizinisches Interesse und Verständnis
- gute Kenntnisse der MS-Office-Produkte (insbes. Word, Excel)
- Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit
- gewandte Umgangsformen im Kontakt mit Ärzten und Juristen


Mein Schreiben:
Teile habe ich aus vorherigen Korrekturanfragen, die ich hier im Forum gestellt habe, übernommen. Ich habe versucht nicht mehr all zu sehr meinen Lebenslauf wiederzugeben, sondern bin mehr auf Erlerntes eingegangen, was für den Adressaten interessant sein könnte. Einen schonmal kritisierten "Weichmacher" in Form von "Daher bin ich davon überzeugt", habe ich weiterhin verwendet, da mir irgendwie eine Alternative fehlt, aber ich auch finde, dass es selbstbewusst erscheint :)



Bewerbung als Sachbearbeiter

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich sehe meine berufliche Zukunft im Bereich des Medizin- und Pharmarechts, weil dies ein Gebiet ist, welches nicht nur speziell und interessant ist, sondern auch zukunftsorientiert und gesellschaftlich hoch bedeutsam. Hierauf möchte ich meinen beruflichen Schwerpunkt setzen.

Bereits in meinem Studium, habe ich frühzeitig neben dem allgemeinen verwaltungs- und verwaltungsprozessrechtlichen Wissen, weitergehende Spezialgebiete wie beispielsweise das des Vertragsarztrechts, Sozialrecht und Sozialverwaltungsverfahren kennengelernt. Daher sind mir relevante Vorschriften wie das SGB V, SGB X oder die entsprechenden Gebühren-ordnungen durchaus nicht fremd. Hiermit habe ich mich auch kürzlich in einer wissenschaftli-chen Abschlussarbeit befasst, die sich unter anderem mit dem Leistungsrecht der gesetzlichen Krankenversicherung auseinandersetzt. In praktischer Hinsicht habe ich erste Erfahrungen in der allgemeinen Verwaltung durch meine Tätigkeit als studentische Hilfskraft im Studieren-densekretariat der X-Universität sammeln können. Weitergehende Erfahrungen werde ich im März durch ein abschließendes Praktikum beim Bayrischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (Referat: Allgemeines und spezielles Gesundheitsrecht, Berufsrecht) sammeln. Auch hinsichtlich der Punkte, wie dem vorausgesetzten selbständigen Entwickeln von Ergebnissen oder der Korrespondenz mit Ärzten und Juristen, sehe ich mich wegen meiner im Studium erlernten Fähigkeiten als passend an. Daher bin ich davon überzeugt, dass Sie mit mir einen strukturiert und analytisch arbeitenden Mitarbeiter haben, von dem sich aufgrund bereits vorhandener Spezialisierung und stetem Willen zur Weiterbildung profitieren lässt. Der außerdem – besonders auf dem interdisziplinären Gebiet von Medizin und Recht – motiviert und interessiert ist.

Ich freue mich sehr über eine positive Rückmeldung Ihrerseits, oder einen Termin für eine persönliche Vorstellung. Für weitere Fragen, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Romanum
Bewerbungshelfer
Beiträge: 8983
Registriert: 12.09.2008, 19:20

Beitrag von Romanum »

Hierauf möchte ich meinen beruflichen Schwerpunkt setzen.

Bereits in meinem Studium, habe ich frühzeitig neben dem allgemeinen verwaltungs- und verwaltungsprozessrechtlichen Wissen, weitergehende Spezialgebiete wie beispielsweise das des Vertragsarztrechts, Sozialrecht und Sozialverwaltungsverfahren kennengelernt. Daher sind mir relevante Vorschriften wie das SGB V, SGB X oder die entsprechenden Gebühren-ordnungen durchaus nicht fremd.

Du formulierst sehr zaghaft, so als wärst du von deinem Fachwissen gar nicht überzeugt. Zwar braucht man als Berufsanfänger auch nicht gespielt selbstbewusst auftreten, aber überprüfe bitte mal die markierten Formulierungen und überlege dir Alternativen.
In praktischer Hinsicht habe ich erste Erfahrungen in der allgemeinen Verwaltung durch meine Tätigkeit als studentische Hilfskraft im Studieren-densekretariat der X-Universität sammeln können.

Es ist überhaupt nicht klar, welches deine Aufgaben waren.
Der außerdem – besonders auf dem interdisziplinären Gebiet von Medizin und Recht – motiviert und interessiert ist.

Das ist ja auch mehr oder weniger eine Wiederholung.



Insgesamt hat dein Anschreiben schon einen sehr eigenen Stil. Außerdem operierst du mit vielen Fachbegriffen. So ist es wirklich schwierig, das Anschreiben im Detail zu "verbessern", ohne es zu verschlimmbessern.

Den großen Absatz solltest du aber auf alle Fälle noch einmal zur besseren Lesbarkeit unterteilen.
sjens90
Beiträge: 9
Registriert: 24.01.2014, 13:06

Beitrag von sjens90 »

Vielen Dank für die Hinweise!

- Als Verfasser sind mir gerade solche "zaghaften" Formulierungen gar nicht richtig aufgefallen. Dies ist auf jeden Fall ein wichtiger Punkt, um seinen Sätzen mehr Überzeugungskraft zu verleihen.

- Zum zweiten Punkt werde ich ein paar verdeutlichende Worte einfügen.

- Ja, die Fachbegriffe...die Stellenausschreibung, die ich auch nur zum Teil hier wiedergegeben habe, ist auch sehr spezifisch und mit technischen Begriffen gespikt, so dass ich nicht ganz drum herum kam auch in diese Richtung zu formulieren. Vielleicht kann ich da noch was verbessern.

- Ist dieser eigene Stil an sich eher positiv zu werten, oder ist es arg anstrengend zu lesen? Ich bin da recht offen für Kritik...
cre
Bewerbungshelfer
Beiträge: 261
Registriert: 22.06.2016, 20:11

Beitrag von cre »

ch sehe meine berufliche Zukunft im Bereich des Medizin- und Pharmarechts, weil dies ein Gebiet ist, welches nicht nur speziell und interessant ist, sondern auch zukunftsorientiert und gesellschaftlich hoch bedeutsam. Hierauf möchte ich meinen beruflichen Schwerpunkt setzen.
Wiederholung, aber der Einstieg ist sowieso für die Katz auch wenn mir, der späten Stunde mags geschuldet sein, kein passender einfällt.
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TheGuide
Bewerbungshelfer
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Registriert: 12.07.2013, 12:44

Re: Sachbearbeiter Bewerbung im Bereich Recht

Beitrag von TheGuide »

sjens90 hat geschrieben:ich sehe meine berufliche Zukunft im Bereich des Medizin- und Pharmarechts, weil dies ein Gebiet ist, welches nicht nur speziell und interessant ist, sondern auch zukunftsorientiert und gesellschaftlich hoch bedeutsam. Hierauf möchte ich meinen beruflichen Schwerpunkt setzen.
Mich hast du noch nicht angefixt... Der Einstieg ist fast langweilig, wobei dazu noch Subjektivitätsmarker ("ich sehe") kommen. Und ich sag mal so... "sich in der Zukunft irgendwo zu sehen" ist ja auch keine echte Motivation. Das kann sogar ein Schreckensgemälde sein... Also insofern, so wie formuliert, als Einstieg in die Bewerbung ungeeignet.
Bereits in meinem Studium, habe ich
Falsches Komma!
frühzeitig neben dem allgemeinen verwaltungs- und verwaltungsprozessrechtlichen Wissen, weitergehende Spezialgebiete wie beispielsweise das des Vertragsarztrechts, Sozialrecht und Sozialverwaltungsverfahren kennengelernt.

Hm... "ich habe Wissen kennengelernt"... also für meine Begriffe hört sich das völlig falsch an.
durchaus nicht fremd.
bekannt? Wobei bekannt ja auch nicht wirklich gut ist. "Ich hab da mal am Rande von gehört" 8)
In praktischer Hinsicht habe ich erste Erfahrungen in der allgemeinen Verwaltung durch meine Tätigkeit als studentische Hilfskraft im Studieren-densekretariat der X-Universität _sammeln können.
... erste Erfahrungen... sammeln können/gesammelt
Weitergehende Erfahrungen... sammeln
Auch hinsichtlich der Punkte, wie dem vorausgesetzten selbständigen Entwickeln von Ergebnissen oder der Korrespondenz mit Ärzten und Juristen, sehe ich mich wegen meiner im Studium erlernten Fähigkeiten als passend an.
Wieder ein Subjektivitätsmarker.
Daher bin ich davon überzeugt,
Und noch einer.
Für weitere Fragen, _stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
sjens90
Beiträge: 9
Registriert: 24.01.2014, 13:06

Beitrag von sjens90 »

Herzlichen Dank auch noch mal!

Hatte gestern bereits einiges geändert und überarbeitet und jetzt auch die Subjektivmarker rausgeworfen.

Die Einleitung langweilt mich bereits selbst :lol:

Wie ist denn eigentlich die Haltung zu Zitaten als Einleitung ins Anschreiben? Mir fehlt ein wenig der kreative Ansatz, der ein solch "bürokratisches" Schreiben von anderen abhebt.
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TheGuide
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12803
Registriert: 12.07.2013, 12:44

Beitrag von TheGuide »

Wenn das Zitat passt, kann man das machen. Aber sobald der Zusammenhang zwischen Zitat und Bewerbung auch nur eine Nuance gepresst wirkt, dann ist das keine Option. Das Zitat muss also wirklich wirklich passen.
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