Quereinstieg Weinhandel oder Lebensmittelhandel

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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vinum
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Quereinstieg Weinhandel oder Lebensmittelhandel

Beitrag von vinum »

Hallo erstmal,

Ich mache eine Ausbildung in der Gastronomie als Koch die ich im Mai abschließen werde. Habe vorher BWL studiert aber das Studium vorzeitig beendet. Habe daher gute Kenntnisse im kaufmännischen Bereich, besonders im Marketing.

Problem: Ich möchte aufgrund der fehlenden Freizeit und der bescheidenen Arbeitszeiten in der Gastrobnomie die Branche wechseln und und den Handel mit Wein und/oder Lebensmitteln einsteigen.

Während meiner Ausbildung habe ich besonders viel über Wein und gute Produkte/Lebensmittel gelernt. Außerdem möchte ich noch eine WSET- Weinzertifikat machen, was in der Branche einen guten Ruf hat.

Meine Frage: Wie gehe ich diesen Quereinstieg am Besten an? Soll ich erstmal auf Aushilfsbasis irgendwo arbeiten oder bewerb ich mich direkt auf eine Stelle oder wie mach ich es am Besten ? Soll ich vielleicht ein Praktikum machen ? Aber irgendwie muss ja auch Geld rein kommen...


Hat jemand ein paar Tipps für mich

Vielen lieben Dank schon mal für eure antworten :)
Romanum
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Beitrag von Romanum »

Welches sind denn die typischen Arbeitgeber für Weinhandel und Lebensmittelhandel? Wie heißen die Stellenbezeichnungen für deinen gewünschten Job konkret?
vinum
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Beitrag von vinum »

Ich denke die Jobbezeichnung währe Kaufman im Einzelhandel/ Einzelhandelskaufmann glaube ich ist die Bezeichnugn. Würde gerne in der Beratung und dem Verkauf von hochwertigem Wein und Lebensmitteln arbeiten also in einem Delikatess geschäft oder so. Ich denke aber auch Kaufhäuser mit einer Delikatessabteilung wie Kaufhof in Köln, Dallmayr in München oder das KDW in Berlin.
vinum
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Beitrag von vinum »

Schade dass noch keiner weiter geantwortet hat. Weiß keiner rat ?


Nachtrag: Ich könnte mir auch vorstellen dass die Berufsbezeichnung Weinfachberater möglich ist
Romanum
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Beitrag von Romanum »

Hallo,

solche Stellen dürften aber rar gesät sein. Aber natürlich solltest du es versuchen.

Deine Leidenschaft für Lebensmittel muss deutlich werden. Was bedeutet Qualität? Welche Rolle spielt die richtige Zubereitung? usw. Darüber musst du dir erst mal schriftlich Gedanken machen - schreibe so eine Art Aufsatz dazu, aber noch nicht direkt das Anschreiben.

Suche dir online (oder auch in einer entsprechenden Fachzeitschrift) die entsprechenden Stellenangebote raus und notiere dir die Anforderungen. Dann überlege dir, inwieweit du diese Anforderungen erfüllst. Reicht bspw. dein WSET-Weinzertifikat, um als Weinfachberater arbeiten zu können?

Ich würde deinen gewünschten Weg nicht unbedingt als Quereinstieg sehen, sondern ist ein normaler beruflicher Werdegang, wenn du etwas mit Lebensmitteln zu tun hast. Deshalb solltest du dich auch nicht unter Wert verkaufen.
vinum
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Beitrag von vinum »

Danke schon mal die Ideen finde ich klasse. Auf die Ideen mit der Fachzeitschrift bin ich noch garnicht gekommen :)
vinum
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Beitrag von vinum »

Hallo nochmal :)


Glaubt ihr dass ein Direkteinstieg in so einen Job möglich ist oder sollte ich erst versuchen über ein Praktikum Erfahrungen zu sammeln? Was meint ihr ?


Danke nochmals :)
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Hmmmmm... das ist ein sehr spezieller Fall. Ein "Praktikum" als "Fachberater" klingt für mich seltsam. Die entsprechenden Kenntnisse hat man oder man hat sie nicht. Ein Praktikum in Richtung allgemeinen Einzelhandels wiederum ist zwar gang und gäbe... geht aber eigentlich völlig an Deiner inhaltlichen Qualifikation vorbei. Du willst ja nicht irgendwo Warenlieferungen annehmen oder an der Kasse sitzen...

Ich glaube, ich würde die organisatorische Einstufung meiner Wunschtätigkeit in diesem Fall aus dem Anschreiben herauslassen und komplett bei meinen Inhalten bleiben: Schreiben, dass ich mich als gelernter Koch insbesondere auf Weine spezialisiert habe (insbesondere in Verbindung mit den jeweils passenden Menues und Anlässen)... und mit diesem Wissen gerne anspruchsvolle Kundschaft im Weinhandel beraten würde... sinngemäss. Wie man das dann nennt und wie man die Zusammenarbeit technisch gestaltet, können die sich überlegen... ;-)
vinum
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Registriert: 26.03.2015, 09:02

Beitrag von vinum »

Danke :)
vinum
Beiträge: 17
Registriert: 26.03.2015, 09:02

Beitrag von vinum »

Danke :)
vinum
Beiträge: 17
Registriert: 26.03.2015, 09:02

Beitrag von vinum »

Hab schon mal angefangen und habe ein Anschreiben auf eine solche Stelle als Weinfachberater geschrieben...


Anschreiben:


Sehr geehrter Herr X,

Bezugnehmend auf unser Telefonat vom X.X.2015 bewerbe ich mich bei Ihnen für die Stelle als Weinfachberater.

Zurzeit mache ich eine Kochausbildung im Restaurant „X“ in Musterstadt, die ich im Mai abschließe. Während meiner Ausbildung zum Koch habe ich neben der Lagerung und Verarbeitung hochwertiger Zutaten auch verschiedene Weine und Sekte kennengelernt. Außerdem habe ich einige Zeit Erfahrungen im Service sammeln können. (diese Fähigkeit ist vom Arbeitgeber als wünschenswert genannt worden).

Über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch würde ich mich sehr freuen. Anschreiben Ende


Na ja ich finde das Anschreiben hat für meinen Geschmack noch zu wenig Substanz, oder ? Was würdet ihr noch hinzufügen?

Außerdem: Meine Chefin ist gelernte Sommeliere und ich konnte
sehr viel von ihr lernen. Wie kann ich das denn da noch einbauen ?


Vielen Dank nochmal für das tolle Forum und eure Hilfe ! :)
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

vinum hat geschrieben:Sehr geehrter Herr X,

Bezugnehmend auf unser Telefonat vom X.X.2015 bewerbe ich mich bei Ihnen für die Stelle als Weinfachberater.
Nach der Anrede - du beendest sie richtigerweise mit einem Komma! - geht es klein weiter.
Dass du dich bewirbst, steht bereits im Betreff, ist also keine relevante Info mehr für den wichtigen ersten Satz. Der erste Satz ist der wichtigste Satz im ganzen Anschreiben. Mit ihm entscheidet sich, ob du den Adressaten für dich einnimmst, oder nicht. Also begeistere den Adressaten gleich vom ersten Satz an.
Zurzeit mache ich eine Kochausbildung im Restaurant „X“ in Musterstadt, die ich im Mai abschließe.
Lässt sich dem Lebenslauf entnehmen.
Während meiner Ausbildung zum Koch habe ich neben der Lagerung und Verarbeitung _hochwertiger Zutaten auch verschiedene Weine und Sekte kennengelernt. Außerdem habe ich einige Zeit Erfahrungen im Service sammeln können.

Du hast sie wenn, gesammelt.
Bisher ist deine Bewerbung noch sehr vergangenheits- und gegenwartsorientiert. Gib ihr mehr Zukunftsorientierung!
]
vinum
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Beitrag von vinum »

Hier mal ein Verbesserungsvorschlag von mir :

Code: Alles auswählen

Sehr geehrter Herr X,

Wein fasziniert mich und ist während meiner Kochausbildung zu meiner Passion geworden. In Ihrem Betrieb sehe ich deshalb meine Berufliche Zukunft.  Ich arbeite gerne mit anderen Menschen und für andere Menschen und daher ist eine Kombination aus Weinhandel und Vinothek genau das Richtig, da ich so meine bisher erworbenen kaufmännischen Kenntnisse und meine Faszination für besondere Weine kombinieren kann.

Über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch freue ich mich sehr.

Mit freundlichem Gruß

Bezüglich der Kaufmännischen Kenntnisse: Ich habe vor der Kochausbildung ein BWL studiert aber abgebrochen.
vinum
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Beitrag von vinum »

Soll ich noch mit hinein nehmen, dass ich letzten Sommer ein Praktikum auf einem Weingut gemacht habe um noch mehr über Weinbereitung und Weinbau zu lernen ? So zusagen um die Kenntnisse abzurunden ?
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

vinum hat geschrieben:Wein fasziniert mich und ist während meiner Kochausbildung zu meiner Passion geworden. In Ihrem Betrieb sehe ich deshalb meine Berufliche Zukunft. _Ich arbeite gerne mit anderen Menschen und für andere Menschen und daher ist eine Kombination aus Weinhandel und Vinothek genau das RichtigE, da ich so meine bisher erworbenen kaufmännischen Kenntnisse und meine Faszination für besondere Weine kombinieren kann.

Inhaltlich reicht das noch nicht. Wie kam es dazu, dass Wein zu deiner Leidenschaft geworden ist? Wie viel Ahnung hast du bereits vom Wein?
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FRAGEN
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Registriert: 22.07.2006, 18:18

Beitrag von FRAGEN »

Du musst bedenken, dass Deine aussergewöhnlichen Weinkenntnisse in Deinem Fall eine komplette Berufsausbildung ersetzen sollen! Das ist zwar sicher nicht unmöglich - liegt aber definitiv weit ab vom Üblichen! Was heisst, dass auch das Niveau der Bewerbung weit jenseits des Üblichen liegen muss. Wenn Du als voll bezahlter Fachberater "quer" einsteigen willst, muss dem Leser aus jeder Zeile absolutes Expertenwissen entgegen springen! Das Anschreiben hat in diesem Fall die Aufgabe, eine Reihe anderer (bei Dir fehlender!) Schriftstücke inhaltlich zu ersetzen!

Dein bisheriger Versuch mit der minimal denkbaren Anzahl von Wörtern auszukommen ist da m. E. exakt der falsche Ansatz! Bei Licht betrachtet, lieferst Du bislang überhaupt nichts! Du gibst dem Leser absolut nichts Greifbares in die Hand... kein einziges Wort, woraus sich echte Fachkunde schliessen liesse...
vinum
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Beitrag von vinum »

Danke. Ich weiß schon worauf ihr hinaus wollt, aber ich finde es schwierig meinen Kenntnisstand zu beschreiben. Ich habe halt immer wieder im Betrieb mit meiner Chefin, die Sommeliere ist Wein probiert, analysiert und mit anderen verglichen und ich habe in der Schule Unterrichtseinheiten über die Kombination von Wein und Speisen, die Wein und Sektherstellung und über verschiedene Rebsorten gehabt.
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