Quereinstieg - Industriemechaniker nach Elektrotechnikstudium

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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Kypez87
Beiträge: 3
Registriert: 19.11.2020, 10:47

Quereinstieg - Industriemechaniker nach Elektrotechnikstudium

Beitrag von Kypez87 »

Liebe Forumgemeinde,

ich helfe gerade meiner Mutter bei der Bewerbung, da sie sich aufgrund der aktuellen Wirtschaftssituation mit ü50 nach einem neuen Job suchen muss. Sie hat Elektrotechnik studiert aber die letzten 12 Jahre in einem Fachbereich (Photovoltaik) gearbeitet wo es in unserer Region aber auch Deutschlandweit nicht viele Jobs in der Photovoltaik und im Maschinenbau für Photovoltaik gibt.

Da haben wir uns überlegt ob der Quereinstieg/Umstieg zum Industriemtechaniker nicht auch eine Alternative wäre? Man findet im Internet zwar viele Berichte darüber was man für eine Ausbildung als Industriemtechaniker mirbringen muss. Es gibt allerdings kaum Informationen dazu, ob man als Hochschulabsolvent mit technischer Orientierung den Einstieg in diesen Beruf schaffen kann.

Daher wollte ich um Tipps, Erfahrungsberichte und Einschätzungen bitten.

- Meint ihr als Ingenieur bzw. Elektrotechniker als Industriemechaniker/Anlagenbediener eingestellt werden kann? Reicht ein technisch orientiertes Studium in Kombination mit einem technischen Beruf (inkl. Anlagenbedienung und -justierung) oder ist eine Umschulung unabdingbar?
- Wird man mit dem Background als Quereinsteiger angesehen oder eher als überqualifiziert?
- Hat man für diesen Beruf mit ü50 noch eine Chance einsteigen zu können?
- Worauf sollte man bei der Bewerbung achten? Meint ihr man muss explizit sagen, dass man sich bewusst ist, dass man ein Quereinsteiger oder überqualifiziert ist und sich trotzdem sicher ist und motiviert ist die Stelle anzutreten? Oder ist dieser Satz (was ich ermute) überflüssig weil man letzlich sich ja bewusst entscheidet die Bewerbung abzuschicken.

Über jegliche Berichte und Tipps dazu wäre ich dankbar!
Romanum
Bewerbungshelfer
Beiträge: 8983
Registriert: 12.09.2008, 19:20

Re: Quereinstieg - Industriemechaniker nach Elektrotechnikstudium

Beitrag von Romanum »

Hallo,

grundsätzlich ist es gut, dass ihr euch eine Jobalternative entwickelt habt. Und die Hürden habt ihr ja auch im Blick: Ü50, weiblich in Männerdomäne, überqualifiziert, Quereinstieg... Ihr sollter aber jobtechnisch auch noch in andere Richtungen denken, denn Industriemechanikerin ist mitnichten die einzige Option.

Was wichtig ist: Es bringt nichts, sich Gedanken darüber zu machen, wie so ein Bewerbungsvorhaben ankommen würde, und Bewerbungen ins Blaue zu verschicken. Ihr müsst mit den Arbeitgebern ins Gespräch kommen: telefonisch. Dafür werden die Ansprechpartner schließlich in Stellenanzeigen genannt. In einem Gespräch kann man seinen beruflichen Hintergrund kurz vorstellen und dann eben gezielt nachfragen, welche Möglichkeiten es für einen Einstieg als nicht ausgebildete Industriemechanikerin gibt. Die meisten Arbeitgeber werden zwar wahrscheinlich keine konkrete Aussage machen können, aber manche eben doch, und ein paar mehr nach einem mehrtägigen Nachdenken. Falls der Arbeitgeber beispielsweise Bedenkzeit benötigt, ob so eine Bewerbung sinnvoll ist, dann kann man einen weiteren Termin für eine Rückmeldung vereinbaren.

So bekommt ihr Informationen aus erster Hand und knüpft wichtige Kontakte. Darauf könnt ihr dann auch besser in (Initiativ-)Bewerbungen eingehen. Und manchmal ergeben sich durch den direkten Draht auch völlig neue Perspektiven, weil die Personalerin an anderer Stelle eine Elektrotechnikerin benötigt.
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