Hallo SubitoCat,
von Oktober bis heute ist je nach Bereich keine lange Zeit - dein Bewerbungsschreiben lässt sich aber sicher noch etwas optimieren. So auf den ersten Blick finde ich, dass zu kurz kommt, was du an praktischen Erfahrungen für die Stelle mitbringst.
Bewerbung als Diplom-Psychologin
Sehr geehrte XXX,
Über die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit bin ich auf Ihr Stellenangebot aufmerksam geworden und habe mit großem Interesse zur Kenntnis genommen, dass die Stadt XXX ihr Kinder- und Jugendschutzzentrum um eine Psychologin erweitern möchte.
Den ersten Satz kannst du komplett streichen, da er keine wichtigen Informationen über dich enthält.
Als ausgebildete Diplom-Psychologin bringe ich nicht nur das notwendige Fachwissen, sondern auch sehr viel Freude an meinem Beruf mit.
Hiermit würde ich anfangen, allerdings konkreter werden: Fachwissen in Themen x und y. Hast du relevante praktische Erfahrung, die du hier erwähnen kannst? Studium und Freude am Beruf unterscheidet dich kaum von anderen Bewerbern - außer du hast einen passenden Schwerpunkt im Studium gewählt?
"notwendig" würde ich allerdings streichen - das schmälert dein Fachwissen nur (im Sinne von "Ich kann nur das Nötigste."
Motivation für meine Bewerbung bei Ihnen, ist die Aussicht Ihr Team bei der wichtigen Arbeit unterstützen zu können das seelische Wohl von Kindern und Jugendlichen zu stabilisieren, wieder herzustellen, neue Perspektiven zu schaffen und Sie in Krisensituationen zu begleiten.
Die Formulierungen finde ich nicht so geglückt - warum motiviert dich die "Aussicht das TEam zu unterstützen"? Was motiviert dich wirklich?
Das Komma nach "Ihnen" muss außerdem weg und ein Komma nach "Aussicht" hin.
Den zweiten Teil des Satzes finde ich wiederum sehr schön, da du hier konkret wirst, allerdings wiederholen sich die Formulierungen etwas und man kann "seelisches Wohl" nicht stabiliseren. Lieber kurz und prägnant,
vielleicht einfach "Kinder und Jugendliche in Krisensituationen zu begleiten und neue Perspektiven zu schaffen"?
Nach mehrjähriger Tätigkeit als Cutterin habe ich mich erfolgreich durch ein Studium der Psychologie gänzlich anderweitig qualifiziert. Dieses habe ich nun erfolgreich Anfang letzten Oktobers abgeschlossen.
Ist deine vorherige Tätigkeit überhaupt relevant? Sonst einfach weglassen.
Persönlich finde ich den Begriff "Cutterin" hier auch nicht geschickt. Erstens kennen den Begriff viele Leute außerhalb der Medienwelt nicht und zweitens hat der Begriff in einem psychologischen Kontext eine ganz andere, negative Konnotation - und hat für mich etwas von "unsensibler Wortwahl" - dabei würde ich von einer Bewerberin für diesen Bereich gerade eine besondere Sensibilität erwarten.
Meine Schwerpunkte lagen hierbei auf klinischer und pädagogischer Psychologie. Erfahrung in Diagnostik und Gutachtenerstellung konnte ich während meiner praktischen Tätigkeit im psychiatrischen Universitätsklinikum XXX sammeln und das Zeugnis spricht für sich. Während meines dreimonatigen Praktikums in der XXX durfte ich stützende Gespräche, das Entspannungsverfahren nach Jacobson und das soziale Kompetenztraining nach Hinsch und Pfingsten eigenverantwortlich mit den Patienten durchführen.
Hier kommt jetzt deine eigentliche Eignung für die Stelle. Mir ist allerdings nicht klar, was davon für die Stelle relevant ist - evtl. etwas besser aussortieren und den Bezug zur zukünftigen Tätigkeit herausarbeiten. Als Laie scheint mir pädagogische Psychologie, stützende Gespräche und soziales Kompetenztraining relevant, evt. noch Diagnostik und Gutachtenerstellung. Kannst du irgendwelche Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen vorweisen?
Dank meines breiten Spektrums an beruflichen Erfahrungen, welches meine Qualifikationen mit einer besonderen Flexibilität im Umgang mit verschiedensten Programmen, Projekten und unterschiedlichen Menschengruppen angereichert hat, traue ich mir auch zu mich schnell in verschiedene Arbeitsbereiche einzuarbeiten, mangels Erfahrung. Beispielsweise in die Aufgabe, den Bedarf an persönlicher, materieller und finanzieller Unterstützung zu ermitteln und entsprechende Hilfen zu beschaffen. Zudem bereitet es mir Freude mit unterschiedlichen Menschengruppen in Kontakt zu treten und mit Ihnen Lösungswege zu erarbeiten und umzusetzen.
Hmm.. den ganzen Absatz finde ich nicht relevant, teilweise gar nicht passend. (Du willst mit Menschen arbeiten - warum dann "Umgang mit Programmen und Projekten".) Auch solltest du auf deine Defizite nicht extra hinweisen, wenn überhaupt mit einer positven Formulierung. "Dank meines breiten Spektrums an beruflichen Erfahrungen bin ich überzeugt, mich schnell in neue Arbeitsbereiche einarbeiten zu können." (Allerdings ist dein breites berufliches Spektrum mir bis zu dieser Stelle noch nicht so richtig klar geworden.)
Meine offene, einfühlsame und wertungsfreie Art helfen mir dabei, den Zugang zu Menschen zu finden und ihr Vertrauen zu gewinnen. Ich gelte als sehr toleranter, engagierter und geduldiger Mensch.
Wichtig! Sollte allerdings besser belegt werden. Hast du hier praktische Beispiele? Den zweiten Satz solltest du personalisieren: "Freunde, Familie und Arbeitskollegen schätzen mich toleranten, engagierten und geduldigen Menschen."
Die Arbeit mit und das Wohl von Kindern und Jugendlichen liegt mir besonders am Herzen und ich empfinde es als sehr spannende, bedeutende und herausfordernde Aufgabe.
Wichtig, allerdings ist das hier eine leere Aussage.
Mit mir erwartet Sie eine begeisterungsfähige, engagierte Mitarbeiterin mit Freude am Umgang mit Menschen, Kreativität, Empathie, einer raschen Auffassungsgabe und einem freundlichen Auftreten.
Hmmm... ich finde das etwas ungeschickt, weil du hier eine zweite Charakterisierung von dir selbst gibst (du hast dich ja bereits oben als empathisch, geduldig, tolerant dargestellt) - begeisterungsfähig, kreativ kommt etwas unvermittelt - einiges wiederholt sich auch.
Gut finde ich "Engagement/engagierte Mitarbeiterin" und "freundliches Auftreten" (falls du zusätzlich noch Kundenkontakt mit Erwachsenen hast)
Mit deiner Begeisterungsfähigkeit und deinem Engagement könntest du allerdings auch direkt zum Schlusssatz überleiten.
Welche Aufgaben ich des Weiteren im psychologischen Bereich bereits übernehmen konnte, erfahren Sie im Detail aus den angehängten Bewerbungsunterlagen.
Der Satz würde bei mir nicht gut ankommen - wenn du noch mehr relevante Erfahrungen hast, warum schreibst du sie nicht oben in dein Anschreiben? Es hat auch ein bisschen was von "Ich habe keine Lust das aufzuschreiben."
Hoffentlich konnte ich Ihr Interesse an meiner Person wecken und ich
kann mich auf ein persönliches Gespräch zum Kennenlernen freuen.
Lieber aktiv formulieren. Hoffentlich, konnte usw. sind keine starken Formulierungen.