Probleme mit neuer Chefin - wie damit umgehen?

Auch im Berufsleben steht man immer wieder vor Herausforderungen und Problemen. Die könnt ihr hier diskutieren.
**mizi**
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Probleme mit neuer Chefin - wie damit umgehen?

Beitrag von **mizi** »

Guten Morgen,

bisher habe ich mich hier ja darauf beschränkt anderen mehr oder minder hilfreiche Tipps zu geben :)
Jetzt stehe ich aber selbst vor einem Problem, zudem ich gern ein paar Meinungen hören würde.

Ich versuch mich kurz zu fassen: Ich hatte das Glück direkt nach dem Studium von meinem Arbeitgeber übernommen zu werden (studienfremder Job). Ich muss betonen, dass ich in einer tollen Branche, in einem tollen Unternehmen mit einem supertollen Aufgabengebiet arbeite!
Ich habe die letzten anderthalb Jahre hier wirklich sehr, sehr gern gearbeitet- bis meine Chefin das Unternehmen verlassen hat.
Jetzt habe ich eine neue Kollegin, die nach ihrer Probezeit auch definitiv meine Chefin wird. Diese Frau und ich- das geht gar nicht! Bereits an ihrem zweiten Tag wollte sie mir erzählen, wie ich zukünftig zu arbeiten habe. Bei Treffen mit der Geschäftsführung fällt sie einer Kollegin und mir vor versammelter Mannschaft in den Rücken.
Dann erdreiste ich mich ja noch nicht mehr 12 Stunden täglich zu arbeiten, sondern idR nur noch 10 (ich muss dazu sagen, dass ich ca. 3 Stunden täglich Fahrzeit habe).
Neuerdings behauptet sie vor anderen, dass ich ihr Infos nicht weitergebe. Mein Aufgabengebiet reißt sie sich auch gerad untern Nagel.

Kurzum: es geht gar nicht und reden kann man mit ihr auch nicht, sie ist da leider völlig resistent und hört mir gar nicht zu (daran könnte es natürlich liegen, dass sie bestimmte Infos angeblich nicht hat…).

Jetzt bin ich doch etwas ratlos. Auf Dauer möchte ich das nicht aushalten. Allerdings arbeite ich erst seit anderthalb Jahren in dem Bereich, daher denke ich, dass ein Jobwechsel schwierig werden könnte.
Und ich liebe die Branche, in der ich arbeite, daher würde auch nur ein anderes Unternehmen als potentieller Arbeitgeber für mich in Frage kommen.
Alternativ besteht natürlich weiterhin die Möglichkeit noch ein Masterstudium anzuhängen (was ich eh in den nächsten Jahren berufsbegleitend in Angriff nehmen wollte…).

Alles schwierig…
Romanum
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Beitrag von Romanum »

Das ist wahrlich keine schöne Situation. Die Schilderung hört sich so an, als wenn die neue Chefin sich schnell auf Kosten anderer profilieren will und andere Mitarbeiter übergeht, um vorwiegend ihre eigenen Ziele zu erreichen. Normalerweise sollte man dann nicht aufgeben, aber die Arbeit soll ja auch kein täglicher Kampf gegeneinander sein. :? Ein wirklich guter Rat fällt mir im Moment nicht ein.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Morgen, **mizi**!

Eins vorab: Eine umfassende Lösung habe ich dazu auch nicht greifbar. So aus dem Stand kann ich hier nur mal (relativ unsortiert) hintippen, was mir überhaupt zu Deiner Lagebeschreibung so durch den Kopf geht...

1) habe ich den Eindruck, dass Du in Deiner ersten Begegnung mit der Arbeitswelt das Paradies erlebt hast... relative Eigenständigkeit in spannendem Thema bei guter Atmosphäre. Besser geht es nicht... und die allermeisten erleben das in der Form nie! Insofern wäre die jetzige Situation vielleicht tatsächlich ein Moment, sich dieses Glück (rückwirkend) bewusst zu machen.

Und auf die Gefahr hin, jetzt ganz böse in die "Lebensratgeber"-Ecke zu rutschen: Hast Du das Deiner früheren Chefin mal mitgeteilt? Wenn nicht, schreib ihr doch mal eine Mail, in der Du Dich (vor dem Hintergrund der aktuellen Situation) für diese Zeit bedankst. Und wer weiss: Vielleicht hat SIE aus ihrer Kenntnis von Firma und Materie auch noch viel bessere Ideen, als sie ein Aussenstehender in einem Forum wie diesem haben könnte...

2) Das "Erzählen, wie man zu arbeiten hat" ist schon ein Thema mit mehreren Seiten. Zunächst einmal ist das - platt gesagt - nicht mehr und nicht weniger als ihr Job! Wenn sie da keine Ideen zu hätte, wäre sie überflüssig... und das meine ich jetzt nicht nur psychologisch, sondern ganz real... betriebswirtschaftlich quasi.

Grundsätzlich finde ich persönlich es aber auch ganz interessant, für verschiedene Leute unter verschiedenartigen Vorgaben zu arbeiten... erweitert Methodenspektrum und den Horizont im Allgemeinen, hält das Gehirn frisch und ist auch ein gutes Mittel gegen allzu viel Routine. Das ist kein Gag: Dieselbe Aufgabe kann sich unter verschiedenen Zielkriterien derart unterschiedlich darstellen, dass man sie kaum wieder erkennt. Der eine Chef will zunächst eine grobe Idee im schnellstmöglichen Tempo, der zweite als erstes eine möglichst eine möglichst umfassende Informationsgrundlage, der dritte eine eher technisch-organisatorische Arbeitsbasis für alle Beteiligten... und der vierte will einfach seine Ruhe... ;-)

M. E. ist absolut nichts Verkehrtes daran, sich auf den jeweiligen Typ mit seinem persönlichen Blickwinkel und Interessenschwerpunkt einzulassen... gerade in jungen Jahren. Du hast noch Jahrzehnte, um gemütlich im eigenen Saft zu schmoren... ;-)

3) Das "In den Rücken fallen" ist schlicht + einfach Scheisse! Da gibt es nichts zu beschönigen. Ob Reden etwas hilft... schwer zu sagen... vielleicht unter dem Blickwinkel, dass sie damit der ganzen Abteilung (und letztlich auch sich selbst) schadet. In nicht allzu ferner Zukunft wird man sie persönlich für die "unkoordinierten" Leistungen ihres "Sauhaufens" verantwortlich machen. Insofern ist das, was sie da tut, eine grosse taktische Dummheit. Aber dazu später mehr... ;-)

4) Zum Thema "Aufgabengebiet" gilt etwas sehr ähnliches: Es kann eigentlich nicht sein, dass eine Vorgesetzte sich um die Arbeit ihrer Untergebenen reisst. Wenn der Chef dem Arbeiter quasi die Schaufel aus der Hand nimmt (anstatt auf "höherer" Ebene Mehrwert zu schafffen), werden sich dessen Vorgesetzte sehr schnell fragen, wodurch genau der Gehaltsunterschied gerechtfertigt ist. Ebenfalls sehr gefährlich... ;-)

Was mich aber wirklich interessieren würde: Worin sähe sie denn Deine zukünftige Aufgabe, wenn sie die bisherige übernimmt? Vielleicht hat sie ja wirklich ein interessantes Konzept? Hast Du eine Vorstellung von dem Bild, das ihr zu Struktur und Arbeitsweise der Abteilung insgesamt vorschwebt? Vielleicht ist ja tatsächlich etwas dran?!?

Wenn es auf nicht mehr und nicht weniger als daraus hinaus liefe, dass sowohl sie, als auch Du von nun an beide unter Niveau arbeitet, kannst Du Dir sehr, sehr sicher sein, dass sich das Problem ihrer Anwesenheit sehr, sehr bald von allein gelöst haben wird... vermutlich noch vor Ende der Probezeit... ;-)

5) Mal ganz anders herum betrachtet: Du schreibst indirekt, dass Dein Job vermutlich an Anspruch verlieren wird... bislang (zumindest zeitlich) ausgesprochen fordernd war... und Du trotzdem noch ein berufsbegleitendes Studium in Angriff nehmen wolltest. Wäre das in Zusammenhang mit Deinem bisherigen Arbeits-Dasein überhaupt realistisch gewesen? Vielleicht ist dieses unfreiwillige "Downshiften", dass sich hier möglicherweise abzeichnet, ja genau das, was Du brauchst? Relative Entspannung bei der Arbeit, um abends den Kopf für die Fortbildung frei zu haben?

Das nur mal so spontan... ;-)
**mizi**
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Beitrag von **mizi** »

Erstmal vielen Dank für eure Antworten und an FRAGEN auch ein herzlichen Dank für die ausführlichen Gedanken.

Generell habe ich ja kein Problem damit mich auf neue Situationen einzustellen. Ich hab mich sogar ziemlich gefreut, als es hieß, dass es endlich eine Nachfolge gibt (ich bin schlichtweg in Arbeit abgesoffen, weil ich extrem viel zeitweise übernehmen musste).
Es ist auch gut, wenn jemand da ist, der noch nicht so festgefahren ist und tatsächlich noch meint, er kann in kurzer Zeit hier Berge versetzen.
Es geht mir vor allem um das WIE!

Klar, hat sie mir zu sagen, wie ich zu arbeiten habe. Allerdings lasse ich mir nicht gern erzählen wie ich meine Word-Dokumente neuerdings zu benennen habe...vor allem, wenn diese eindeutig in meinem Ordner zu meinem Gebrauch sind...
Und meinentwegen kann sie sich ja auch weiter darüber lustig machen, was es bei uns ja alles an Standardsachen nicht gibt...leider hört sie auch nicht zu, wenn man ihr erzählt, wie es aussah als meine ehemalige Chefin und ich hier angefangen haben.
Da war das nämlich wirklich düster...
Das sind aber alles Sachen, die sie einfach nicht sehen will.

Mir war von Anfang an klar, dass ich im Paradies arbeite (davor hatte ich auch schon die andere Seite kennen gelernt).

Wenn meine Chefin mein Aufgabengebiet übernimmt, hätte ich schlichtweg keinen Job mehr! Allerdings muss ihr wahrscheinlich einfach noch klar werden, dass sie ohne Branchen- und Unternehmenskenntnisse nicht weit kommt. Wie gesagt, die Branche ich sehr speziell und da muss man schon in gewisser Weise "Fan" der Materie sein, ansonsten kommt man nicht weit und kriegt bei den Kollegen, auf die es letztendlich ankommt, keinen Fuß in die Tür.
Hier funktionieren die Sachen eben nicht zwangsläufig, die in 98% der anderen Unternehmen ohne Probleme laufen würden.

Meine Kollegin, die schon sehr lang dabei ist, hat ihr letztens erst den Tipp gegeben, sich direkt mit den Leuten vor Ort auseinanderzusetzen. Sie meint, es reicht, wenn man sich mit den "höchsten Instanzen" gutstellt, dann läuft das schon.

Das begleitende Studium wäre auch neben diesem Job nicht das größte Problem gewesen, ich hab immer gern studiert und mir fällt das auch nicht schwer. Es gibt halt Sachen, die fliegen einem so zu :)
Ich finde es auch ganz furchtbar, dass es im Augenblick relativ ruhig bei mir ist, ich brauche ein bestimmtes Stresslevel um gut zu arbeiten.

Letztendlich habe ich beschlossen, dass sie doch bitte allein gegen Wände rennen soll (letzte Woche konnte ich es mir nicht verkneifen und hab gesagt: "ich hab Ihnen doch gesagt, dass das so kommt"-es ging um das hohe Arbeitsaufkommen im Tagesgeschäft). Meine Geschäftsführung weiß, dass ich meine Arbeit gut mache. Ich lass mir nicht meinen Job wegnehmen und werde nicht so einfache Situationen allein durchkämpfen (soweit das in meiner Kompetenz liegt).
Letztendlich sollte sie schon mitbekommen haben, dass ich relativ ungemütlich werde, wenn etwas oder jemand mein Arbeitsergebnis negativ beeinflusst.
ResistanceD
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Mobbing durch Chef als Berufsanfänger

Beitrag von ResistanceD »

Hallo zusammen,

momentan weiß ich echt nicht mehr weiter. Ich bin nun seit etwa 10 Monaten in einem kleinen mittelständischen Unternehmen als promovierter Naturwissenschaftler in der Forschung und Entwicklung tätig. Dies ist meine erste Stelle nach der Uni.

Zunächst wurde ich nach der Probezeit (3 Monate) ohne Probleme übernommen und ich dachte mir: Super, der Chef ist offensichtlich mit meiner Arbeit sehr zufrieden. Das wurde mir auch so gesagt. Seitdem hat sich aber das Blatt (in etwa seit Anfang des Jahres) urplötzlich gewendet.

Ein großes Projekt, an dem schon vor meiner Zeit für 5 oder 6 Jahre gearbeitet wird, zeigt sich als nicht so verwirklichbar, wie es sich der Chef vorstellt. Und das wird mir ganz unverblümt voll und ganz mir zu lasten gelegt. Das geht soweit, daß mir per E-Mail mit der Kündigung gedroht wird, wenn ich es binnen zwei Wochen nicht schaffe, dieses Projekt umzusetzen!

Gleichzeitig werde ich durch den Chef (hinter meinem Rücken) vor Kollegen absolut schlecht gemacht und in der Firma isoliert, das heißt, ich werde nicht mehr über betriebsrelevante Sachen informiert, sondern erfahre diese quasi durch Zufall von anderen Kollegen. Außerdem wurden mir praktisch alle Mitarbeiter, die für an diesem Projekt arbeiteten entzogen. Und, als ob das noch nicht genug wäre, bekomme ich auch noch diverse Namen durch den Chef verpasst, die absolut unter der Gürtellinie sind, die ich aber hier aus Gründen der Diskretion nicht nennen möchte. Und, was für mich das Schlimmste ist, ich bekomme aktuell sehr oft fachlich definitiv falsche Anweisungen durch diesen Chef, so daß natürlich erst recht nichts voran geht.

Noch zur Info: dieser Chef ist auch die Geschäftsleitung und schon in einem Alter, in dem man eigentlich in Rente ist.

Ich weiß echt nicht mehr weiter, habe schon ausgeprägte Angstzustände, kann kaum noch schlafen und habe auch schon erste körperliche Symptome (Schmerzen in der linken Brust, Druckgefühl im linken Arm).

Nun meine Frage: Wie ist es, wenn es jetzt tatsächlich zur (wahrscheinlich) "betriebsbedingten Kündigung" durch die GL kommt, das wirkt doch bei zukünftigen Bewerbung absolu seltsam, daß ich nur quasi ein Jahr in dieser Firma tätig war. Wie soll ich das im Anschreiben begründen? Ich habe ja praktisch noch kaum Berufserfahrung und gelte dadurch immer noch als Anfänger, oder?

Anfang dieses Jahres habe ich eine Arbeitsrechtsschutzversicherung abgeschlossen, bereits bedingt durch dunkle Vorahnungen. Kann ich mich hier im Falle einer Kündigung erfolgreich wehren? Diesem üblen Menschen gehört das Handwerk gelegt.

Kennt Ihr solche Fälle und was würdet Ihr mir raten, um meine zukünftige Karriere nicht zu gefährden?

Ich habe in SOLCHEN beruflichen Dingen nämlich keinerlei Erfahrung, daher frage ich hier in diesem Forum nach!

Danke im Voraus für Antworten.
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FRAGEN
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Re: Mobbing durch Chef als Berufsanfänger

Beitrag von FRAGEN »

ResistanceD hat geschrieben:Anfang dieses Jahres habe ich eine Arbeitsrechtsschutzversicherung abgeschlossen, bereits bedingt durch dunkle Vorahnungen. Kann ich mich hier im Falle einer Kündigung erfolgreich wehren? Diesem üblen Menschen gehört das Handwerk gelegt.
Inwieweit man sich da rechtlich "wehren" kann, wird wohl davon abhängen, wie dumm die sich bei einer eventuellen Kündigung anstellen. Die grössere Frage ist allerdings wohl die, was Du (selbst im Erfolgsfall) davon haben könntest. Ich meine... eine Kündigungsschutzklage zu gewinnen, würde ja letztlich nichts weiter heissen, als einen potentiell krank machenden Zustand zu verlängern. Und die gesundheitlichen Symptome, von denen Du schreibst, sind für mich eigentlich der ernsteste Teil der Angelegenheit... und wären auch das erste, wogegen Du selbst angehen müsstest. Glücklicherweise brauchst Du dafür die Mitwirkung Anderer nicht - sondern nur Deine eigene innere Stärke!

Ich würde meine Energie momentan zweiteilen: Einmal - ganz klar und auch zum grösseren Teil - in Bewerbungen auf passendere Stellen... und zum zweiten in eine "sportliche" Art, die Verhaltensweisen Deines Chefs zu nehmen. Einfach ganz ruhig Dein Ding machen - in sich glasklar auf Grundlage der jeweils zur Verfügung stehenden Fakten. Ich würde das, was ich da gerade mache, konsequent als belegbare "Praxiserfahrung" mit Blick auf Folgebewerbungen betrachten... gewissermassen alles, was (und wie) ich es da noch tue, als potentiellen Stoff für fachliche Diskussionen mit späteren Arbeitgebern sehen - und von daher auch keinesfalls mit meinem Bemühungen nachlassen! Ob die Rahmenbedingungen, die man Dir genannt hat, korrekt sind, hat mit der Qualität Deiner Arbeit (und ihrem Wert als Arbeitsprobe) an sich ja nichts zu tun. Die wahren Hintergründe, die nicht einmal Du kanntest, wissen Aussenstehende ja erst recht nicht... ;-)
ResistanceD hat geschrieben:Das geht soweit, daß mir per E-Mail mit der Kündigung gedroht wird, wenn ich es binnen zwei Wochen nicht schaffe, dieses Projekt umzusetzen!
Irgendwie Scheisse... aber auch irgendwie gut. Wenn es da üblich ist, über Mailverkehr "Aktenlagen" zu schaffen, kannst Du das natürlich auch in Deinem Sinne nutzen. Würde ich persönlich vielleicht sogar prophylaktisch tun - auf jede Mail, die Deine Unfähigkeit thematisiert, in einer Gegenmail die Hintergründe deutlich machen... auch hier nur vordergründig an den Chef adressiert... und vor allem auf die spätere Nutzung vor Gericht hin ausgelegt. Ich könnte mir vorstellen, dass so etwas zum Tagesabschluss auch einiges zur geistig-seelischen Hygiene beiträgt... dass man besser schläft, wenn man solch eine schwer überschaubare Gesamtsituation für sich selbst noch einmal durchsortiert hat... ;-)
ResistanceD hat geschrieben:Wie ist es, wenn es jetzt tatsächlich zur (wahrscheinlich) "betriebsbedingten Kündigung" durch die GL kommt, das wirkt doch bei zukünftigen Bewerbung absolu seltsam, daß ich nur quasi ein Jahr in dieser Firma tätig war. Wie soll ich das im Anschreiben begründen? Ich habe ja praktisch noch kaum Berufserfahrung und gelte dadurch immer noch als Anfänger, oder?
Wie gesagt: Ich würde nicht auf die Kündigung von aussen warten - sondern mich selbst schon vorher wegbewerben. Wenn Du dieses neue Projekt erst seit anderthalb Monaten hast, muss etwas anderes doch vorher fertig geworden sein, oder? Schön wäre es natürlich, wenn es zum Jahresende einen wie auch immer gearteten "Abschluss" innerhalb Deiner bisherigen Tätigkeiten gegeben hätte. Etwas, das man mit den Worten "Mission accomplished" besiegeln könnte... womit sich dann gleichzeitig auch der Aufbruch zu neuen Ufern begründen liesse. Befristete oder sonstig "kurze" Arbeitsverhältnisse nach dem Studium sind meines Wissens nichts Besonderes... und auch nichts Tragisches...

Das einzig Tragische wäre, sich von jemand anders krank ärgern zu lassen. Tust Du aber nicht! Sage ich jetzt mal einfach so... ;-)
ResistanceD
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Beitrag von ResistanceD »

Ok, vielen Dank für die Tips. Es tut gut auch mal die Meinung von objektiven Menschen zu bekommen.

Mittlerweile weiß ich, das es meinem Vorgänger genau so ergangen ist. Das hat in dieser Firma offensichtlich System.

Im Hinblick auf Bewerbungen: in der aktuellen Situation ist es für besonders schwierig, gute Anschreiben zu formulieren. Kein Wunder, wenn man quasi kein Selbstbewusstsein durch das Mobbing mehr hat, und Selbiges auch nicht als Wechselgrund angeben darf und kann. Was kann in meiner Situation denn ein guter Wechselgrund sein?

Außerdem, im Falle einer Kündigung durch den Chef: ich weiß, dass bisher jeder der die Firma verlassen hat, das Arbeitszeugnis per Anwalt durchsetzen musste, um für es die spätere Laufbahn verträglich und akzeptabel zu bekommen. Auch hier habe ich große Angst, ein schlechtes Zeugnis zu bekommen, und dadurch erst recht zukünftig keine Chance mehr zu bekommen! Auch diese Sache erfüllt mich mit größter Sorge.

Kurz und bündig: diese Situation ist aktuell die Hölle für mich.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

ResistanceD hat geschrieben: Mittlerweile weiß ich, das es meinem Vorgänger genau so ergangen ist. Das hat in dieser Firma offensichtlich System.
Hmmmm... was genau ist das System? Was meinst Du, was der Chef damit bezwecken könnte?
ResistanceD hat geschrieben: Kein Wunder, wenn man quasi kein Selbstbewusstsein durch das Mobbing mehr hat, und Selbiges auch nicht als Wechselgrund angeben darf und kann. Was kann in meiner Situation denn ein guter Wechselgrund sein?
Ich würde diese Situation beim Anschreiben komplett vergessen - und mich allein auf meine fachliche Entwicklung konzentrieren: Wo komm ich her, wo will ich hin. Was hast Du in dieser Firma denn gemacht, bevor das Höllenprojekt auftauchte?
ResistanceD hat geschrieben: Außerdem, im Falle einer Kündigung durch den Chef: ich weiß, dass bisher jeder der die Firma verlassen hat, das Arbeitszeugnis per Anwalt durchsetzen musste, um für es die spätere Laufbahn verträglich und akzeptabel zu bekommen.
Umso wichtiger, dass Du ihm mit Deiner Stellensuche zuvor kommst. Von Leuten, die noch in Lohn und Brot stehen, wird normalerweise erst einmal kein Zeugnis über diese (noch laufende) Tätigkeit erwartet. Sobald man draussen ist, ändert sich das... ;-)
ResistanceD
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Beitrag von ResistanceD »

mmmm... was genau ist das System? Was meinst Du, was der Chef damit bezwecken könnte?
Nicht mehr benötigte Mitarbeiter los zu werden, ohne diesen kündigen zu müssen.
Was hast Du in dieser Firma denn gemacht, bevor das Höllenprojekt auftauchte?
Da liegt ein Missverständniss vor: dieses Projekt habe ich, neben einigen anderen positiv verlaufenden, schon von Anfang an. Wie gesagt: schon seit etwa 5 - 6 Jahren wurden hier schon Leute eingesetzt, um diese Sache zum Erfolg zu führen. Und immer, wenn es nicht klappte wurde dies der persönlichen Inkompetenz dieser Menschen angelastet.
Hazel-Rah
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Psychopath in der Chefetage

Beitrag von Hazel-Rah »

Hallo,

zuletzt hatte ich in einer Unternehmensberatung eine Elternzeitvertretung als Sekretärin gemacht. Der Vertrag war noch nicht ausgelaufen, aber es war klar, dass ich nicht übenommen werden würde. Also habe ich mich umgeguckt.
Ich bekam ein Vorstellungsgespräch an einem Sonntag Abend und wurde auch nach Krankheiten gefragt.
Ich antwortete: "Ich habe die Konstitution eines Nilpferds!"
Was, dachte ich zumindest, auch stimmt.
Zwar hatte ich vor zehn Jahren einmal eine Psychose und muss immer noch Medikamte nehmen, dennoch dachte ich, ich hätte ein dickes Fell: Meine bisherige Chefin hat auch immer Nato-Draht gefrühstückt.

Jetzt hat es sich so entwickelt, dass ich zum 1. Juni die neue Stelle im Chefsekretariat angetreten habe. Gleich am ersten Tag bekam ich mit, wie der Chef mit und über seine Mitarbeiter redet: "Die ist dumm wie Stroh"; "Sie sind hier die Idioten-Etage", etc.
Ich bekam keinerlei Einarbeitung, sondern sollte - gut, so war es ja auch abgemacht - die Federführung im Sekretariat übernehmen. Mit mir im Sekretariat sind nur ein Praktikant und ein Azubi.
Schon am zweiten Tag hieß es: "Warum klappt das hier nicht? Sie sind doch die Chefin?!?"
Darüber hinaus - auch das war abgesprochen, dass es mal länger werden könnte - habe ich jetzt fast die ganze Woche jeden Tag 12 Stunden gearbeitet.

Am Freitag Nachmittag habe ich vorgegeben, mich übergeben zu haben und bin nach Hause gegangen. Keine Minute länger! Dann lieber stempeln gehen.

Jetzt will ich mich morgen krank melden und mir eine AU für erst einmal eine Woche holen. Ich hoffe, dass ich damit die Kündigung in der Probezeit provoziere, so dass ich keine Sperre beim Arbeitsamt kriege. Ich muss irgendwie aus dieser Nummer raus kommen....

Zwei Fragen/Probleme:
Ist/war es zulässig, dass der Chef ganz allgemein nach Krankheiten fragt? Kann er mir daraus noch einen Strick drehen?
Zweitens: Die Personalabteilung ist auch unorganisiert. Ich habe bisher noch keinen Personalfragebogen ausgefüllt. Die haben weder Sozialversicherungsnummer noch Bankverbindung von mir. Wie komme ich da am geschicktesten ran?

Ich habe mir überlegt, dass ich morgen erst mal zum Arzt gehe und dann die Füße still halte.
Am Besten ist es wohl, erst nach dem Personalfragebogen (per E-Mail) zu fragen, wenn ich die Kündigung habe...?

Womit habe ich so etwas eigentlich verdient, verdammt?!?

Gruß

Hazel
Hazel-Rah
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Beitrag von Hazel-Rah »

Ach, noch was.
Diesem Psychopathen-Chef traue ich zu, dass er sagt: Sie sagten doch, Sie wären nie krank. Was haben Sie denn?
Darf ich da einfach sagen: Das geht Sie gar nix an?
Romanum
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Beitrag von Romanum »

Ich glaube nicht, dass eine Woche ausreicht, um bei jemanden Psychopathie zu diagnostizieren. Ich denke mal, dass du auch fachfremd bist, um so eine Diagnose abzugeben.

Was darfst du, was ist zulässig, was musst du machen??? Das hier ist kein Rechtsforum. So ein Kleinkrieg bringt eh nichts. Hake die Sache ab, wenn du dort nicht arbeiten willst und konzentriere dich auf deine Sachen, die dir einen besseren Job bringen.

Sorry, mehr kann ich dazu leider nicht raten. :?
Norbert
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Beitrag von Norbert »

Wenn du in den ersten 4 Wochen krank wirst, dann braucht der Arbeitgeber dir kein Gehalt zu zahlen!

DAS würde ich auf jeden Fall berücksichtigen, bei dem was du tust...
Holger
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Beitrag von Holger »

Hallo,

deine Aufgabe ist es ja mitunter, dem Chef qualifiziert zuzuarbeiten. Insofern ist es sinnvoll und vor allem effektiv -und dort vielleicht erwähnenswert, daß du eine (gründliche) Einarbeitung erhälst.

Deine Verärgerung ist durchaus verständlich aber reizt es dich nicht trotz allem das ganze zu meistern?
Wenn man die richtigen 'Knöpfe drückt' normalisiert sich der Umgang zwischen Chef und dir ja vielleicht.

Ich war auch mal in der Situation bei einem Chef dessen Firma Kunde ist, die Akzeptanz von mir erst zu erarbeiten.
Er hat durchaus einen gewöhnungsbedürftigen Charakter (Sarkasmus..Zyniker). Letztendlich war ich bei dem Kundenchef nach ein paar Wochen akzeptierter als ein (höherqualifizierter) Kollege von mir.
Ich würde da also an deiner Stelle vielleicht nicht so schnell aufgeben. :wink: :)....Aber das musst du selbst für dich entscheiden...
Wenn du in den ersten 4 Wochen krank wirst, dann braucht der Arbeitgeber dir kein Gehalt zu zahlen!
Das müsste aber -glaube ich - im Arbeitsvertrag geregelt sein. Ob das gesetzlich generell so zutrifft? Hatte auch schon so eine Klausel im Vertrag stehen.
Aber wie Romanum schon schrieb, hier ist kein Rechtsforum :wink:
Hazel-Rah
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Beitrag von Hazel-Rah »

Holger hat geschrieben:Deine Verärgerung ist durchaus verständlich aber reizt es dich nicht trotz allem das ganze zu meistern?
Wenn man die richtigen 'Knöpfe drückt' normalisiert sich der Umgang zwischen Chef und dir ja vielleicht.
Diesmal nicht. Aus dem Alter bin ich raus. Habe ich schon mehrfach durch. Bin weder Coach, noch Psychotherapeut, noch Kindergärtnerin.

Immerhin, bin dann die nächste Woche doch noch mal hin. Wenigstens selbst um die Kündigung bitten. Nicht so hintenrum.
Schuss in Ofen. Ich war da, sonst war niemand da. Alle krank gemeldet.
Nachdem ich die Personalabteilung informiert habe, haben sie mir eine Azubine aus einer anderen Abteilung geschickt.
Ich habe nur gesagt: Viel Glück! und bin gegangen.

Die Kündigung kam am übernächsten Tag. War froh, dass die es mir nicht schwieriger machten als es eh schon war.
Norbert hat geschrieben:Wenn du in den ersten 4 Wochen krank wirst, dann braucht der Arbeitgeber dir kein Gehalt zu zahlen!

DAS würde ich auf jeden Fall berücksichtigen, bei dem was du tust...
Danke für den Hinweis.
Ich war insgesamt sechs Tage dort, jeden Tag 12 Stunden.
Die Personalabteilung ist auch unorganisiert. Die An- und Abmeldung zur Sozialversicherung habe ich zwei mal bekommen, jedesmal adressiert an den Herrn Hazel Rah.
Das Gehalt haben sie mir komplett gezahlt. Habe schon mit meiner Krankenkasse gesprochen. Falls da noch was nach kommt, muss ich mich um Krankengeld kümmern.

Dann, natürlich, der Gang auf's Arbeitsamt.
Habe ein rotes - Arbeitslosengeld - und ein blaues - Arbeitsvermittlung - Mäppchen bekommen.
Den Termin für die Arbeitsvermittlung bekam ich von einem Tag auf den anderen.
Ich habe der Dame selbst vorgeschlagen bzw. auseinandergesetzt, dass ich es wünschenswert fände, könnte ich einen IHK-Berufsabschluss als Kauffrau für Bürokommunikation erreichen.
Das fand die Dame auch gut und jetzt hab ich mal schon mal bei der IHK alle Unterlagen für die Zulassung zur Prüfung angefordert. Wenn ich dies habe, muss ich mir von verschiedenen Bildungsträgern ein Weiterbildungsangebot erstellen lassen. Dann wird die komplette Um-/Aus-/Weiterbildung komplett gefördert.
Das ganze dauert ein halbes Jahr und nachdem ich ja noch mindestens 30 Berufsjahre vor mir habe, ist das vielleicht gar keine schlechte Investition (für mich zeitlich). Würde ich das nebenberuflich machen wollen, wäre das sehr teuer.

Trotzdem habe ich gestern aus der Agentur einen Vermittlungsvorschlag per Post erhalten; so eine Zeitarbeitsbude.

Ich hab den Vermittlungsvorschlag mit entsprechendem Formular per Scan sofort per E-Mail abgelehnt und die Arbeitsvermittlerin an unsere mündlich getroffene Vereinbarung erinnert.
Ich habe noch die beiden jüngsten Bewerbungen mit angehängt; ich bewerbe mich ja trotzdem weiter - halt auf Festanstellungen hin.
Ich hatte mit der Dame auch besprochen, dass ich die Weiterbildung nur dann nicht machen würde, wenn ich einen ganz tollen Job fände.
Ferner habe ich darauf hingewiesen, dass ich jetzt endlich meiner Bürgerpflicht nachgekommen wäre, mein Profil bei der JobBörse zu aktualisieren. Ich hoffe, ich kriege keine weiteren dämlichen Vermittlungsvorschläge...
Holger
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Beitrag von Holger »

Ich war da, sonst war niemand da. Alle krank gemeldet.
Nachdem ich die Personalabteilung informiert habe, haben sie mir eine Azubine aus einer anderen Abteilung geschickt.
Ich habe nur gesagt: Viel Glück! und bin gegangen.

Die Kündigung kam am übernächsten Tag.
na da geht es ja ab... :? :)
Ich hoffe, ich kriege keine weiteren dämlichen Vermittlungsvorschläge...
darauf würde ich nicht wetten :wink: :) ...
die müssen ja nicht zwingend von 'deiner' Vermittlerin kommen. Gerne auch von Kollegen, die dich bzw. dein Profil nicht (so gut) kennen.
Und die Statistik der ausgestellten Vorschläge muss ja auch stimmen :wink:
Aber Ungereimtheiten bei den Vermittlungsvorschlägen lassen sich alle klären, spätestens bei deinem nächtsten Aamt-Termin um deine 'aktuelle Situation' zu erörtern. War zumindest bei mir immer so.
Hazel-Rah
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Beitrag von Hazel-Rah »

Hm, glaube ich auch.
Hatte bisher noch nie Probleme mit Ämtern und Behörden. Muss man halt selbst auch behördisch sprechen.

Auf jeden Fall würde ich die Weiterbildung nur ausschlagen, wenn mein Traumjob daher geritten käme...

... und siehe da: Bin zum zweistufigen Auswahlverfahren eingeladen. Öffentlicher Dienst. Ein Bereich, der mich tatsächlich interessiert.

Wenn das was würde,....?

Die erste Stufe des Auswahlverfahrens ist die Lösung von Aufgaben am PC. Man soll eine Stunde Zeit einplanen.

Serienbriefe, Phonodiktat, oder eher logische Tests. Was mag da auf mich zukommen?

Jemand ne Idee, was man in einer Stunde am PC als Office Manager unter Beweis stellen können sollte müsste....?

Wäre es speichelleckerisch anzurufen und zu fragen, ob ich mich vorbereiten kann?
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Tamesis
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Registriert: 17.10.2007, 13:59

Beitrag von Tamesis »

Ich hatte letztes Jahr mal ein Auswahlverfahren an einer Hochschule (auch für Sekretariat/Office-Management). Die Aufgaben hatten mit dem Bereich, in dem das Sekretariat sich befindet, zu tun (glaube, das war ein Bereich für Studiengänge wie Immobilienmanagement etc.). Eine Aufgabe bestand darin, eine Tabelle und ein Diagramm mit Excel zu erstellen, war sehr easy. Das einfachste Excel was es so gibt (und ich hatte tagelang noch die Wenn-Dann-Funktion geübt :lol:). Und die andere Aufgabe war, dass wir einem Studenten in Englisch via Mail erklären sollten, was er alles tun muss, um ein Praktikum im Ausland zu machen. Da ist mir meine Erfahrung aus dem International Office und aus meinen Sprachausbildungen sehr zu gute gekommen. Kam dann auch in die zweite Runde, aber weiter habe ich es dann nicht mehr geschafft. Dann hatte ich vor einigen Wochen an einer anderen Hochschule einen Test, da musste man tatsächlich einige Sachen zum Serienbrief und Datenbanken u.a. wissen, auch sehr einfach. Die anderen Aufgaben bezogen sich auf den Hochschulbereich, wo ich dann aber doch ein wenig gestrauchelt bin, bin dann auch nicht mehr zum Gespräch gekommen.

Gab es in der Stellenanzeige einen konkreten Hinweis, dass man in einem bestimmten Bereich Kenntnisse mitbringen soll? Dann würde ich auf jeden Fall das für eine Vorbereitung miteinbeziehen. :)

Ich könnte mir auch Aufgaben aus dem kaufmännischen Bereich, vorstellen, z.B. was ist eine GmbH etc. Hatte ich mal bei einem Test in einer Immobilienfirma. Eine Rechnung durfte ich auch schreiben.

Anrufen und horchen, ob die einem ein paar Tipps bezüglich des Tests geben können, hatte ich vor, aber dann doch nicht gemacht, weil ich nicht wusste, ob sich das so gehört.
Holger
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Beitrag von Holger »

Die erste Stufe des Auswahlverfahrens ist die Lösung von Aufgaben am PC. Man soll eine Stunde Zeit einplanen.

Serienbriefe, Phonodiktat, oder eher logische Tests. Was mag da auf mich zukommen?
also da kann man schon einiges machen..
ich hatte auch einmal einen Test am PC (wusste ich nicht mal vorher, dass dies bei dem Termin vorkommt :-) )
es war zum einen ein Diktat...Vorleser und man sollte den Text eintippen..dann ein vorgegebener Text, bei dem man nur die falschgeschriebenen Wörter richtig notieren sollte..
Angabe von Synonymen zu Wörtern...eine Rechenoperation logisch fortsetzen...interessant war auch dies: z.B. 3+3/3+8*2/5 dies ergibt 4 wenn man einfach durchrechnet wie es da steht :wink:
und natürlich das übliche Allgemeinwissen mitunter welche Bundesländer sind benachbart..welche Länder grenzen an Deutschland an :roll: :wink:
Hazel-Rah
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Registriert: 10.06.2014, 11:53

Beitrag von Hazel-Rah »

Hallo Tamesis und Holger,

vermutlich kann man so einiges in eine Stunde Zeit packen.

Die genaue Beschreibung auf der Einladung lautet:
"Ziel ist es, eine erste Einschätzung Ihrer fachlichen Qualifikationen vorzunehmen und diese mit den Anforderungen der zu besetzenden Positionen zu vergleichen".

Das kann ja alles mögliche sein....
Im Zuge meiner E-Mail-Bestätigung der Einladung habe ich gefragt, ob die grobe Richtung des Tests verraten werden dürfte. Mal sehen, was kommt.

In so intelligenztestmäßigen Logiktests bin ich immer überdurchschnittlich. Das fällt mir leicht.
Wenn ich jetzt unter Zeitdruck mit einer beliebigen Word-Version einen Serienbrief erstellen müsste, müsste ich eine Weile rumklicken, bevor ich es zusammen kriege.
Und Allgemeinbildung? Puh? Mittelmäßig, würd' ich sagen: die Bundesländer würde ich schon zusammen bekommen; bei den Ministerpräsidenten hört es dann aber auf.

Na, ich werd' ja sehen. Kein Grund, sich verrückt zu machen.

Es wäre halt mein Traumarbeitsplatz. Bestimmt gibt es keinen schöneren (In-Door)-Ort der Welt als eine BIBLIOTHEK!
Hazel-Rah
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Beitrag von Hazel-Rah »

Heute das hier gefunden:
http://www.stepstone.de/stellenangebote ... 50716&bl=m

Da kann ich mit meinen Sprachkenntnissen aus dem Vollen schöpfen.
Mir macht's schon wieder Spaß.
Ich glaube, ich werde nicht lange Kunde der Arbeitsagentur sein.
Schade eigentlich um die Weiterbildung mit dem IHK-Abschluss....
Hazel-Rah
Beiträge: 154
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Beitrag von Hazel-Rah »

Ich führe mal diesen Thread fort. Habe ein bisschen im Forum geguckt, was mich noch so interessieren könnte und muss allemal feststellen, sozusagen als Reflektion, dass Sich-Bewerben wirklich eine Wissenschaft für sich ist. Immerhin eine, mit der es lohnt, sich auseinanderzusetzen.

In der Rubrik 'Zeugnisse' sind mir ein paar Sachen aufgefallen, die ich mit meinen beiden letzten Zeugnissen verglichen habe. Also:

1. Zeugnis - 2008 - 20013

Frau Hazel Rah, geboren am xx.xx.1980, wohnhaft in xxx war in unserem Unternehmen xxx GmbH in Berlin vom 01.10.2008 bis zum 31.08.2013 beschäftigt.
Während dieser Zeit war Frau Rah als Office Manager tätig.
Die xxxl GmbH ist eine Tochtergesellschaft der xxx GmbH. Diese wiederum ist die größtexxx in Ausland und führt diese spezifischen Aufgaben durch: xxx xxx xxx
Frau Rahs Aufgabengebiet umfasste dabei irnter anderem folgende Tätigkeiten:
o Allgemeine büroorganisatorische Tätigkeiten, wie Empfang, Telefondienst, Postein und -ausgang, Ablage; allgemeiner Schriftverkehr in deutscher und englischer Sprache

o Administrative Unterstützung der Buchhaltung

o Schnittstelle zum Steuerberater

o Erstellen von Berichten, Auswertungen, Forecasts und Prognosen

o Unterstützung des Head of Office, Head of Finance & Administration und Head of Human Resources im Tagesgeschäft und allen organisatorischen Bereichen

o Korrespondenz mit Lieferanten

Frau Hazel Rah identifizierte sich mit ihren Aufgaben und arbeitete mit sehr viel Einsatz und Eigeninitiative. Frau Rah zeigte großen Fleiß und Eifer. Sie war stets hochmotiviert und zeigte ein großes Engagement bei der Lösung der ihr übertragenen Aufgaben. Neue Arbeitssituationen bewältigte Frau Rah ausgezeichnet, zielstrebig und sehr effizient. ln akuten Problemsituationen behielt sie stets den Überblick. Auch unter
Termindruck arbeitete sie sehr selbstständig, sorgfältig, überlegt, sowie äußerst zuverlässig.

Sie erfüllte alle Aufgaben zu unserer vollsten Zufriedenheit. Frau Rahs Verhältnis zu Vorgesetzten und Kunden war einwandfrei; bei ihren Kollegen war sie sehr beliebt und arbeitete immer konstruktiv mit ihnen zusammen.
Frau Rah verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch um ihre Karriere fortzusetzen.
Das bedauern wir sehr. Wir danken ihr für die stets sehr gute und konstruktive Zusammenarbeit und wünschen ihr für ihre weitere berufliche und persönliche Zukunft viel Glück und Erfolg.

Kommentare:
Mein Wohnort wird genannt. Das sollte wohl nicht so sein. Die HR sitzt im Ausland. Vielleicht ist das dort so. Bestimmt nicht böswillig. Mein Wohnohrt ist überdies keine 'schlechte' Adresse.

Zweites Arbeitszeugnis - 2013 - 2015

Frau Hazel Rah, geb. xx.xx.1980, war vom 01 .09.2013 bis 31 .05.2015 bei der xxx GmbH in einem befristeten Arbeitsverhältnis tätig.
Die xxx ist eine xxx-gesellschaft. Zu unseren Kunden zählen Unternehmen und die öffentliche Hand. Gegründet wurde die xxx im Jahre 1988 und zählt heute 35 Mitarbeiter.
Die Tätigkeit von Frau Rah begann als Layouterin in unserem Backoffice. Der
Bereich unterstützt unsere Kollegen in ihren Projekten. Schwerpunkt ihrer Aufgaben waren Layout, Korrektorat (Deutsch und Englisch) und Produktion kundenbezogener firmeninterner Präsentationen, Berichte, Gutachten und Mailings.
Seit 01 .02.2014 unterstützte Frau Rah die Kollegen als Assistentin in unserem Sekretariat. Sie erledigte alle klassischen Sekretariatsaufgaben, wie u.a. die Telefonzentrale, den Postein- und -ausgang, die Termin- und Reisplanung, die Gästebewirtung und die Reisekostenabrechnung und übernahm nach kurzer Zeit erfolgreich die Bestellung von Büromaterial, die vorbereitende Buchhaltung und das Handling der Kunden- und Mitarbeitergeburtstage. Frau Rah beherrscht die MS office-Programme, das Mail- und Kalendersystem Entourage, die Datenverwaltung, und navigiert sicher im lnternet.

Die ihr anvertrauten Aufgabengebiete führte Frau Rah engagiert, zuverlässig, mit guter Auffassungsgabe und Leistungsbereitschaft aus. Sie erfüllte alle Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit; wir sprechen ihr deshalb unsere Anerkennung aus.

Mit ihrem freundlichen Wesen fügte sich Frau Rah innerhalb kurzer Zeit gut in die Bereiche ein. lhre kooperative Zusammenarbeit und Kollegialität sicherten ihr dauerhaft ein konstant gutes verhältnis zu Vorgesetzten und Mitarbeitern. lm Umgang mit Kunden war sie immerzu freundlich und respektvoll. lhr Verhalten war stets einwandfrei und vorbildlich.
Frau Rah verlässt uns auf eigenen wunsch. wir bedauern ihren Fortgang, danken ihr für ihre erfolgreichen Dienste und wünschen ihr für die Zukunft weiterhin viel Erfolg und persönlich alles Gute.


Kommentar:
Wenn ich den Bewerbungshelfern glauben darf, ist ein sehr gutes Zeugnis wegloben. Das letzte Zeugnis würde ich als gute zwei werten. In dieser Reihenfolge gar nicht schlecht.

Mein Aufgabenbereich wird in beiden Zeugnissen ausführlich beschrieben.
Was mir bei anderen Zeugnissen aufgefallen ist, ist, dass manchmal die Fachkenntnis des Mitarbeiters hervorgehoben wird.
Das ist dann wohl notwendig bei wie auch immer gearteten Spezialisten. Als Sekretärin bin ich ja eher Generalist - da fehlt also nix, oder?

Wird in beiden Zeugnissen nicht meine Sozialkompetenz ein bisschen glorifiziert. Ich weiß, dass ich ein netter Mensch bin, aber...

Auf jeden Fall interessant.

Ich habe übrigens einen neuen Vermittlungsvorschlag von der AfA bekommen. Tatsächlich: eine Festanstellung! Wie im Profil ausdrücklich gefordert. Na ja, eine kleine EDV-Klitsche... Betriebsgröße: null, und ich müsste Auto fahren, Besorgungen etc.
Ich hasse Auto fahren. Habe zwar eine Fahrerlaubnis, aber der Berliner Verkehr macht mich, wenn ich denn mal muss, fertig.
Egal. Kriege ich auch noch hin. Aber: so eine kleine Klitsche, übrigens mit einer Webpräsenz, die ich selber mit meinen rudimentären HTML- und CSS-Kenntnissen hinbekäme - als Computerfirma! - frage ich mich von Vornherein, ob ich da ausgelastet wäre in einem Vollzeitjob?
Jedenfalls bin ich also dem Vermittlungs'vorschlag' mit der ausdrücklichen Bitte, sich UMGEHEND zu bewerben, nachgekommen und zwar, indem ich das Angebot auf der Jobbörse der AfA gesucht habe und mich über die Jobbörse empfohlen habe, mit einem copy-and-paste-Standardanschreiben.
Würde mich wunder, wenn da was käme...
Wie soll man denn bitte sonst mit der Arbeitsagentur umgehen *sfz*

:roll:
Hazel-Rah
Beiträge: 154
Registriert: 10.06.2014, 11:53

Beitrag von Hazel-Rah »

Mein zweites Zeugnis ist nur eine DREI, richtig?
user9187
Beiträge: 60
Registriert: 21.11.2014, 13:34

Richtiger Umgang mit schwierigen Vorgesetzten - was tun?

Beitrag von user9187 »

Was würdet ihr in dieser Situation machen?

Ich arbeite in einem Großunternehmen. Ich arbeite vor allem an Projekten mit Kunden, mache aber auch bei einem internen Projekt mit. Das Projekt ist für das Unternehmen ziemlich wichtig, d.h. wenn wir es gut machen würden, würden meine Chancen, Ende 2016 befördert zu werden, sehr stark steigen. Wir arbeiten in einer kleinen Gruppe: Ein Senior-Berater und ein paar Juniors. Ich bin ein Junior, alle anderen sind länger als ich in diesem Unternehmen.

Der Senior-Berater ist bei diesem Projekt quasi unser Chef (ich werde ihn hier "Projektmanager" nennen). Obwohl er für meine mögliche Beförderung nicht verantwortlich ist, kann er meine Chancen deutlich steigern, indem er mich vor meinem Manager lobt. Bisher hat er das, glaube ich, nie getan.

Ich finde das Projekt sehr spannend! Es gibt mir die Chance, sehr kreativ zu arbeiten, was in meinem Gebiet nicht immer der Fall ist.

Schon während der ersten Besprechung wurde mir klar, der Projektmanager ist schwierig. Das wissen die anderen Teammitglieder auch, sie haben mehrmals erzählt, wie frustriert sie sind. Er ist sehr arrogant, ziemlich faul ("Freitags arbeite ich nicht"), unzuverlässig, unkommunikativ. (Und nein, es ist nicht so, dass er gerade mehr Arbeit als wir hat, das kann ich mit Sicherheit sagen. Er arbeitet einfach nicht gerne).

Ich habe mich von Anfang an sehr aktiv an diesem Projekt beteiligt. Ich habe viele Ideen vorgeschlagen, die wohl ziemlich gut waren: Sie wurden nämlich akzeptiert, die anderen Teamkollegen haben mich auch sehr gelobt. Ich bin realistisch gesehen die Autorin von mind. 60% der Ideen/Arbeit (und wahrscheinlich mehr...) , die wir bisher geleistet haben und die von dem Management sehr gelobt wurde. D.h. der Projektmanager wurde dafür gelobt.

Nach ein paar ersten Treffen meinte der Projektmanager in einem persönlichen Gespräch, er finde ich sei die einzige wertvolle Mitarbeiterin im Team. Ich sei die einzige wirklich intelligente, kreative Person. Die anderen seien wertlos. Er meinte, wenn wir das Projekt gut machen, wird er zum Manager befördert und nimmt mich mit nach oben. Wir haben uns häufiger über das Projekt ausgetauscht als mit den restlichen Teammitgliedern...

... wobei diese Kommunikation in der Regel ziemlich stressig war.

Es wird immer stressiger und ich weiß nicht mehr.

Der Projektmanager macht selbst wenig, erwartet dass ich das Wichtigste leiste. Und ich leiste es, bin zu perfektionistisch um es scheitern zu lassen. Ich bin imstande, aus diesem Projekt etwas Tolles zu machen, habe aber den Eindruck, er wird für meine Arbeit gelobt. Und ich habe nichts davon. Außerdem verhält er sich wie ein Arschl*ch. Er ignoriert mich oder/und ist sehr unhöflich. Das passiert immer häufiger. Er betont, er hat keine Zeit sich am Projekt zu beteiligen - sein Privatleben sei ihm wichtiger... Ist diese Art von Person, die zuerst verlangt, dass du länger im Büro bleibst, um dir später zu unterstellen du hast kein Privatleben, sonst hättest du nicht bleiben können. Er verspricht mir etwas zu schicken, macht das nie. Ist einfach ein sehr unangenehmer Mensch. Ich habe vor jedem Treffen mit ihm sehr viel Stress.

Ich bin mittlerweile so unmotiviert, dass ich überlege, bei den nächsten Teammeetings einfach nicht dabei zu sein. Ich kann sagen, ich habe Kundentreffen, er könnte das nicht prüfen. Ich fühle mich ausgenutzt, es kommt keine Anerkennung, ganz im Gegenteil.

Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Wenn ich auf ein Mal passiv werde oder diese Treffen vermeide, wird ihm das bestimmt auffallen, er braucht meine Fähigkeiten. Und ich fühle mich nach jedem Treffen mit ihm krank.
katerfreitag
Bewerbungshelfer
Beiträge: 1961
Registriert: 20.12.2015, 15:18

Beitrag von katerfreitag »

Wenn die Frustrationstoleranz ausgereizt ist, dann kündigen die Mitarbeiter innerlich. An Deiner Stelle würde ich so bald als möglich den Betrieb wechseln. Nach meiner Erfahrung werden die Superioren immer geschützt, egal, was für einen bullshit sie veranstalten oder was für eine miese Stimmung sie verbreiten. Und das ist auch ganz logisch, denn sonst wäre ja eine wichtige Stelle fehlbesetzt worden... Und dieser Fehler läge auf Seiten der Personaler - das geht nicht, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
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