Hallo,
ich bin 30 Jahre alt und um es gleich auf den Nenner zu bringen: Ich bin Sektenaussteiger. Da ich von diesen Idealen nie überzeugt war, gelang mir vor einigen Monaten nach langer und vor allem schwieriger Planung endlich der lang ersehnte Ausstieg und bin zum Glück bei Verwandten untergekommen. Jetzt ist es an der Zeit, die Pläne für ein normales Leben zu schmieden. Beruflich kann ich natürlich nichts vorweisen, da ich durch meine Eltern seit meiner Jugend innerhalb der Sekte aufgewachsen bin und dort eingebunden war. Keine Ausbildung, keine sozialversicherungspflichtige Arbeit.
Die Schule habe ich zum Glück abgeschlossen (Mittlere Reife, Note 2,3) und jetzt möchte ich eine Ausbildung im sozialen Bereich absolvieren, am liebsten in der Altenpflege. Problem: Was schreibe ich in den Lebenskauf? Ich habe Skrupel, offen mit der Vergangenheit umzugehen, da es Schulen und Betriebe abschrecken könnte. Wie gesagt, die Sekte spiegelte nie meine Meinung (bin auch ganz offizell evangelisch), aber der Eindruck auf Arbeitgeber ist sicher kein guter. Was kann ich in den Lebenslauf schreiben, um diese Lücke zu umgehen? Meine Verwandten meinten, ich könnte Mitarbeit in ihrem Betrieb angeben. Kann das funktionieren?
Ich bin für jeden Tipp dankbar.....
Sektenausstieg: Lücke im Lebenslauf wegen Sekte
Re: Problematische Lücke....
Hallo,
Allerdings würde ich es erst auf ehrliche Weise versuchen. Eine normale Bewerbung zu schreiben, ist dabei nicht ganz einfach. Du könntest aber bspw. eine Dritte Seite verwenden und dort eben deine Situation wie im Eingangsposting erläutern. Ich denke, dass sich diese Ehrlichkeit gerade im sozialen Bereich bezahlt machen wird.
Eine andere Möglichkeit wäre es, dich direkt bei Arbeitgebern vorzustellen (Ausbildungsmessen, Veranstaltungen, in der jeweiligen Geschäftsstelle), um nach freien Ausbildungsstellen etc. zu fragen. Dann bekommen sie gleich einen persönlichen Eindruck von dir, der ja im sozialen Bereich, bei der Arbeit mit Menschen, nicht ganz unwesentlich ist.
Im Anschreiben selbst kannst du mit deiner Erfahrung argumentieren oder dass du eben eine schwierige, langanhaltende negative Situation überwunden hast. Und daraus ist vielleicht dein Berufswunsch entstanden, anderen Menschen zu helfen.
Das ist natürlich eine Möglichkeit, wofür dann noch entsprechende Arbeitszeugnisse "hergestellt" werden müssen.thomas hat geschrieben:Meine Verwandten meinten, ich könnte Mitarbeit in ihrem Betrieb angeben. Kann das funktionieren?
Allerdings würde ich es erst auf ehrliche Weise versuchen. Eine normale Bewerbung zu schreiben, ist dabei nicht ganz einfach. Du könntest aber bspw. eine Dritte Seite verwenden und dort eben deine Situation wie im Eingangsposting erläutern. Ich denke, dass sich diese Ehrlichkeit gerade im sozialen Bereich bezahlt machen wird.
Eine andere Möglichkeit wäre es, dich direkt bei Arbeitgebern vorzustellen (Ausbildungsmessen, Veranstaltungen, in der jeweiligen Geschäftsstelle), um nach freien Ausbildungsstellen etc. zu fragen. Dann bekommen sie gleich einen persönlichen Eindruck von dir, der ja im sozialen Bereich, bei der Arbeit mit Menschen, nicht ganz unwesentlich ist.
Im Anschreiben selbst kannst du mit deiner Erfahrung argumentieren oder dass du eben eine schwierige, langanhaltende negative Situation überwunden hast. Und daraus ist vielleicht dein Berufswunsch entstanden, anderen Menschen zu helfen.