Praktikum nach Bachelor und vor Master Bewerbungsschreiben

Hier besteht die Möglichkeit, über Anschreiben für die Ausbildung, für Praktika und für das Studium (Duales Studium, Universität, BA) mit anderen Mitgliedern zu diskutieren.
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Waldmensch
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Praktikum nach Bachelor und vor Master Bewerbungsschreiben

Beitrag von Waldmensch »

Hallo,

im März 2016 beende ich mein Bachelor-Studium und möchte danach den Master beginnen. Zwischen Bachelor und Master möchte ich allerdings noch ein weiteres Praktikum absolvieren. Jetzt möchte ich mich um eine Stelle in der Technologieentwicklung für Leichtbauwerkstoffe (Metalle) bewerben, da ich im letzten Semester viel mit solchen zu tun hatte und mich auch weiterhin in meiner Thesis damit beschäftige.
Daher freue ich mich, wenn ihr euch etwas Zeit nehmt und Rückmeldung zu meinem Anschreiben geben könnt.

Sehr geehrte Damen und Herren,

durch mein erstes Praktikum bei der XXX gewann ich einen tiefen Einblick in die Welt der Leichtbauwerkstoffe. Nach dem Praktikum befasste ich mich während meiner Tätigkeit im studentischen Formula Student Team und auch in meiner Studienarbeit, weiterhin intensiv mit Leichtbauwerkstoffen. Da ich nach dem Bachelor ein Masterstudium anstrebe und mich auch in Zukunft mit Leichtbauwerkstoffen befassen werde, möchte ich vor Beginn des weiteren Studiums ein Praktikum in diesem Bereich absolvieren. (Den ersten Abschnitt finde ich gut)

In meiner kürzlich abgeschlossenen Studienarbeit untersuchte ich ausschließlich Aluminiumlegierungen. Dazu gehörte eine große Bandbreite an Versuchen, bei denen ich Oberflächen mikroskopierte, das Gefüge metallografisch untersuchte aber auch Materialkennwerte im Zugversuch ermittelte. Dadurch eignete ich mir neben den theoretischen Kenntnissen über Aluminium, auch viele praktische Kenntnisse mit dessen Umgang an. Durch diese Tätigkeiten bin ich auch mit dem Planen und Durchführen, sowie dem Auswerten von Versuchen sehr gut vertraut. (Das ganze habe ich beschrieben, weil das ganze ziemlich genau mit den Aufgaben der Stellenausschreibung übereinstimmt, allerdings steht das schon ähnlich im Lebenslauf drin) Zudem bringe ich durch mein Studium des „Produktion- und Prozessmanagements“, Kenntnisse in vielen verschiedenen Fertigungstechnologien mit und bin der in Lage, Prozesse ganzheitlich zu betrachten (Kann ich das so schreiben oder ist das noch zu allgemein und schwammig beschrieben?).

Derzeit schreibe ich meine Bachelor-Thesis an der Hochschule XZ und befasse mich dabei mit dem Halbhohlstanznieten unterschiedlicher Werkstoffpaarungen, wie es beispielsweise auch im Vorderwagen des XXX als Fügetechnologie zum Einsatz kommt. Seit April 2015 engagiere ich mich auch beim studentischen Formula Student Team XY als aktives Mitglied und bin derzeit Systemverantwortlicher für das Reglement, wodurch ich Attribute wie Motivation, Engagement und Teamorientierung täglich unter Beweis stelle.
Für ein Praktikum stehe ich Ihnen vom 31.3 bis zum 28.10.2016 zur Verfügung.
Über ein Gespräch, um mich persönlich bei Ihnen vorzustellen, freue ich mich sehr.

Mit freundlichem Gruß
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TheGuide
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Re: Praktikum nach Bachelor und vor Master Bewerbungsschreib

Beitrag von TheGuide »

Waldmensch hat geschrieben:(Den ersten Abschnitt finde ich gut)
Ich nicht. Warum? Lies ihn mal laut vor, dann merkst du es selbst.

durch mein erstes Praktikum bei der XXX gewann ich einen tiefen Einblick in die Welt der Leichtbauwerkstoffe. Nach dem Praktikum befasste ich mich während meiner Tätigkeit im studentischen Formula Student Team und auch in meiner Studienarbeit, weiterhin intensiv mit Leichtbauwerkstoffen. Da ich nach dem Bachelor ein Masterstudium anstrebe und mich auch in Zukunft mit Leichtbauwerkstoffen befassen werde, möchte ich vor Beginn des weiteren Studiums ein Praktikum in diesem Bereich absolvieren.
Dadurch eignete ich mir neben den theoretischen Kenntnissen über Aluminium, auch viele praktische Kenntnisse mit dessen Umgang an.
Komma raus!
Durch diese Tätigkeiten bin ich auch mit dem Planen und Durchführen, sowie dem Auswerten von Versuchen sehr gut vertraut.
Wiederholter Satzanfang mit durch. Durch ist sowieso ein denkbar ungeeignetes Wort. Aber dann noch gleich mehrere Satzanfänge damit...

Zudem bringe ich durch mein Studium des „Produktion- und Prozessmanagements“, Kenntnisse in vielen verschiedenen Fertigungstechnologien mit und bin der in Lage, Prozesse ganzheitlich zu betrachten.
Am Ende kommen einige Dinge, welche den Anfang wiederholen. Zudem teilweise zu lebenslauflastig. Welchen Stellenwert hat das Student Formula Team für deine Bewerbung?
Waldmensch
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Beitrag von Waldmensch »

Erst einmal vielen Dank für die Rückmeldung. Ich finde es toll, was ihr hier macht! Die Bewerbung habe ich etwas umgeschrieben. Etwas zu "lebenslauflastig" ist es aber immer noch.

Sehr geehrte Damen und Herren,

während meines ersten Praktikums bei der XXX gewann ich einen tiefen Einblick in die Welt der Leichtbauwerkstoffe. Nach dem Praktikum befasste ich mich bei der Tätigkeit im Formula Student Team und auch in meiner Studienarbeit weiterhin intensiv mit solchen Werkstoffen. Da ich nach dem Bachelor einen Master-Abschluss anstrebe und mich in Zukunft mit dem Themengebiet des Leichtbaus befassen werde, möchte ich vor Beginn des Masters ein Praktikum in diesem Bereich absolvieren.

In meiner kürzlich abgeschlossenen Studienarbeit untersuchte ich verschiedene Aluminiumlegierungen. Dazu gehörte eine große Bandbreite an Versuchen, bei denen ich Oberflächen mikroskopierte, das Gefüge metallografisch untersuchte und Materialkennwerte im Zugversuch ermittelte. Im Laufe dieser Arbeit eignete ich mir neben den theoretischen Kenntnissen über Aluminium, auch viele praktische Kenntnisse mit dessen Umgang an. Daher bin ich mit dem Planen und Durchführen sowie dem Auswerten von Versuchen sehr gut vertraut. Zudem bringe ich durch mein Studium des „Produktion- und Prozessmanagements“, Kenntnisse in vielen verschiedenen Fertigungstechnologien mit und bin der in Lage, Prozesse ganzheitlich zu betrachten. (Sollte ich das "Produktion- und Prozessmanagement" einfach weglassen?, im Lebenslauf steht ja was ich studiere?)

Derzeit schreibe ich meine Bachelor-Thesis an der Hochschule XXX. Hierbei befasse ich mich mit dem Halbhohlstanznieten unterschiedlicher Werkstoffpaarungen, wie es beispielsweise auch im Vorderwagen des XXX als Fügetechnologie zum Einsatz kommt. Seit April 2014 engagiere ich mich auch beim Formula Student Team XXXXX e.V. als aktives Mitglied und bin derzeit Systemverantwortlicher für das Reglement, wodurch ich Attribute wie Motivation, Engagement und Teamorientierung täglich unter Beweis stelle.
Für ein Praktikum stehe ich Ihnen vom 31.3 bis zum 28.10.2016 zur Verfügung.
Über ein Gespräch, um mich persönlich bei Ihnen vorzustellen, freue ich mich sehr.

Die Verwendung des Wortes "auch" habe ich reduziert. Es sind mir allerdings immer noch zu viele "und" im Text (daran arbeite ich noch).


Zur Formula Student: Die Unternehmen bei denen ich mich bewerbe sind überwiegend Sponsoren solcher Formula Student Teams und habe gute Erfahrungen mit Mitgliedern solcher Teams gemacht. Die Personaler dieser Unternehmen raten deswegen dazu, die Mitarbeit in einem solchen Team zu erwähnen. Außerdem überschneiden sich meine Tätigkeiten (steht im Lebenslauf) in diesem Team mit dem Aufgabenfeld der ausgeschriebenen Stelle.
katerfreitag
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Beitrag von katerfreitag »

Alternative? "...Kenntnisse in den verschiedensten Fertigungstechnologien..."
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Waldmensch hat geschrieben:während meines ersten Praktikums bei der XXX gewann ich einen tiefen Einblick in die Welt der Leichtbauwerkstoffe. Nach dem Praktikum befasste ich mich bei der Tätigkeit im Formula Student Team und auch in meiner Studienarbeit weiterhin intensiv mit solchen Werkstoffen. Da ich nach dem Bachelor einen Master-Abschluss anstrebe und mich in Zukunft mit dem Themengebiet des Leichtbaus befassen werde, möchte ich vor Beginn des Masters ein Praktikum in diesem Bereich absolvieren.
Daher bin ich mit dem Planen und Durchführen sowie dem Auswerten von Versuchen sehr gut vertraut.
Besser: Planung, Durchführung, Auswertung.
Als substantivierte Verben ist aber auch okay.
Derzeit schreibe ich meine Bachelor-Thesis an der Hochschule XXX. Hierbei befasse
Im Rahmen meiner BA-Thesis befasse ich mich...
wodurch ich Attribute wie Motivation, Engagement und Teamorientierung täglich unter Beweis stelle.
Du stellst Attribute unter Beweis? Seltsame Formulierung.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Vielleicht noch ein Anstoss zu Aufbau und Gewichtung: Dafür, dass diese "Formula-Student" solch ein Pluspunkt in den Augen der Entscheider ist, beschreibst Du diese ziemlich oberflächlich. Streng genommen ziehst Du aus diesem (doch primär inhaltlich interessanten?!?) Thema derzeit nichts als Allerwelts-Softskills!

Mein Eindruck wäre: Du hast zwei grosse Themen - den Leichtbau und die Formula. Jedes von denen verdient einen eigenen Absatz von etwa gleichem Gewicht, der fachlich ernsthaft ins Detail geht. Bgzl. des Leichtbaus bist Du diesem Absatz m. E. schon ziemlich nahe; bzgl. der Formula sehe ich noch deutliches Potential. In der Einleitung beide Themen wie in einer Inhaltsangabe anzusprechen, finde ich richtig... wobei diese Einleitung zugunsten des Formula-Absatzes später für meinen Geschmack noch etwas kompakter ausfallen könnte. Dasselbe gilt für den Abschluss.

Ist Deine Bachelor-Arbeit in diesem Zusammenhang von Bedeutung? Wenn ja: Kommt das Ausmass dieser Bedeutung im Anschreiben schon heraus? Möglicherweise wäre es ein Gedanke, eine kurze Zusammenfassung dieser Arbeit als zusätzliche Seite beizulegen...

Ebenfalls recht stiefmütterlich behandelt finde ich bislang die Zielfirma bzw. Sinn und Inhalt des Praktikums dort.
Waldmensch
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Beitrag von Waldmensch »

Wird wohl schwieriger als gedacht. Gut verkaufen konnte ich mich noch nie. So schreiben, dass man das Geschriebene gerne liest, auch nicht. Ich arbeite trotzdem weiter daran...
TheGuide hat geschrieben:
wodurch ich Attribute wie Motivation, Engagement und Teamorientierung täglich unter Beweis stelle.
Du stellst Attribute unter Beweis? Seltsame Formulierung.
Habe ich jetzt weggelassen. Wohl besser so...
FRAGEN hat geschrieben:Vielleicht noch ein Anstoss zu Aufbau und Gewichtung: Dafür, dass diese "Formula-Student" solch ein Pluspunkt in den Augen der Entscheider ist, beschreibst Du diese ziemlich oberflächlich.
Den letzten Abschnitt habe ich dahingehend verändert.

Im Rahmen meiner Bachelor-Thesis befasse ich mich mit dem Halbhohlstanznieten unterschiedlicher Werkstoffpaarungen, wie es beispielsweise auch im Vorderwagen des XXX als Fügetechnologie zum Einsatz kommt. Seit April 2014 engagiere ich mich auch beim Formula Student Team HHN Racing e.V., wo ich zunächst für die Konstruktion und Berechnung von Bauteilen am Fahrwerk zuständig war. Aktuell bin ich Systemverantwortlicher für das Reglement und sorge dafür, dass der Formelrennwagen welchen wir bauen, den technischen Anforderung entspricht. Dabei unterstütze ich auch die Teamleitung in der Projektstruktur- und Meilensteinplanung.
Für ein Praktikum stehe ich Ihnen von 31.3 bis zum 28.10.2016 zur Verfügung.

Zur Bachelor-Arbeit: In meiner Thesis befasse ich mich mit einer Technologie, mit der sich auch der Bereich bei dem ich mich Bewerbe beschäftigt. Ein Personaler wird den Zusammenhaben eher nicht erkennen, der Ansprechpartner in der Fachabteilung sofort. Vielleicht sollte ich da noch was ändern.
FRAGEN hat geschrieben:Ebenfalls recht stiefmütterlich behandelt finde ich bislang die Zielfirma bzw. Sinn und Inhalt des Praktikums dort.
Hauptaufgabenufgaben des Praktikums sind:
Versuchsplanung, Versuche und Erprobungen durchführen.
Ergänzung technischer Unterlagen zur Bauteilgestaltung
Das ganze im Bereich der Leichtbauwerkstoffe.

Warum das Praktikum und warum genau dort?:
Für den Master möchte ich von der Fachhochschule auf die Universität wechseln. Da ist der Studienbeginn zeitlich etwas anders gelegt, wodurch ich 6 Monate pausieren müsste. Jetzt könnte ich in der Zwischenzeit irgendwo Jobben oder ein Praktikum machen. Ich bin dann auf dieses Stellenangebot gestoßen, da ich öfters in die Stellenangebote dieses Arbeitgebers reinschaue. Die Aufgaben in der Stelle beschreiben relativ genau das, was ich in meiner Studienarbeit gemacht habe und zum Teil in meiner Thesis mache. Zudem ist der Leichtbau ein Bereich, in dem ich später einmal arbeiten möchte. Und dieser Arbeitgeber ist auch noch Pionier in Sachen Leichtbau beim Automobil. Eine sehr gute Gelegenheit viel zu lernen und gleichzeitig meine Fachkenntnisse optimal einzusetzen.

Ich werde mir überlegen, wie ich das in einem Satz im ersten Abschnitt unterbringen kann, ohne diesen zu verlängern.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Waldmensch hat geschrieben:Gut verkaufen konnte ich mich noch nie.
Das Schöne an dem, was ich zuletzt gesagt habe, ist ja gerade, dass es Dir den "Verkauf" erspart... oder zumindest so weit wie möglich minimiert. Je fokussierter die Argumente in Bezug auf den jeweiligen Einzelfall ausgewählt, in sich akzentuiert und gegeneinander gewichtet sind, desto stärker stehen sie für sich. Man lässt einfach die jeweils entscheidenden Fakten sprechen - in möglichst gut les- und erfassbarer Form natürlich. Im Idealfall erübrigt sich mit der diesbezüglichen Präzision jegliche weitere "Marktschreierei"...
katerfreitag
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Beitrag von katerfreitag »

Du hast geschrieben: "Zudem ist der Leichtbau ein Bereich, in dem ich später einmal arbeiten möchte. Und dieser Arbeitgeber ist auch noch Pionier in Sachen Leichtbau beim Automobil. Eine sehr gute Gelegenheit viel zu lernen und gleichzeitig meine Fachkenntnisse optimal einzusetzen." Sehr überzeugende Argumente!
Waldmensch
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Beitrag von Waldmensch »

Die Bewerbung habe ich mit Hilfe eurer Vorschläge nochmal umgeschrieben und gestern abgeschickt.

Vor ca. 3 Wochen hatte ich übrigens ein Beratungsgespräch beim VDI die für ihre Mitglieder einen Bewerbungscheck anbietet. Die Dame hatte einige kleine Änderungen für meinen Lebenslauf vorgeschlagen und das Anschreiben für gut befunden.

Daher danke ich euch sehr für die Kritik und die Anregungen, welche mir gegeben wurden! Es hat sich doch einiges am Anschreiben geändert.
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