
Bewerbungsgegner hat geschrieben:Meine wichtigste These ist:
Bewerbungen sind aus vielen vielen Gründen nicht das optimale Mittel, um eine Arbeit bzw. einen Mitarbeiter zu finden. Es ist viel besser, schon lange bevor es zu einer Stellenanzeige oder einer Bewerbung kommt, dafür zu sorgen, dass man bei den entscheidenden Leuten persönlich bekannt ist.
Warum? Weil Arbeitgeber, die jemanden suchen, automatisch zuerst überlegen, wen sie persönlich kennen, der passen könnte. Das ist wesentlich sicherer und weniger Arbeit als ein Bewerbungsverfahren zu starten.
Wenn man das bei der Arbeitssuche berücksichtigt, d.h. systematisch dafür sorgt, in dem Umfeld, in dem man arbeiten möchte, persönlich bekannt zu sein, dann klappt es auch. Und es braucht keine 100 oder 500 Anläufe wie bei den Bewerbungen, sondern nur 1 bis 2.
lesemaus16 hat geschrieben:ich möchte dir was deine These über Bekannschafen im Berieb angeh zum
Teil wiedersprechen.
Nach meinen Erfahrungen die ich bisscher gesammelt habe, is es bei der Geschäfsleitung nich sehr Beliebt wenn man Bekanntschaften hat die einem helfen einen Bestimmten Job zu bekommen(besonders bei Erstbewerbungen im Betrieb)
Ich habe oft den Ra gehör das man erst wenn man sich richig Eingearbeitet hat seine Kontakte nutzen könnte.
Was hällstt du davon?
Ich weiß eigentlich schon länger, dass für mich als Geisteswissenschafterin Netzwerken das A und O wäre, um einen adäquaten Job zu kriegen. Die wirklich interessanten, für Mag.phil. in Frage kommenden Jobs werden entweder auf dem verdeckten Stellenmarkt vergeben, sprich intern oder über Netzwerke/Vitamin B, - oder es kommen auf ein Inserat ???-zig Bewerbungen, von denen dann die in diesem Forum schon häufiger angeführte eierlegende Wollmilchsau eingestellt wird - oder doch wieder jemand, der seine Beziehungen halt erst in diesem Moment aktiviert hatte.Bewerbungsgegner hat geschrieben:Das mit den Bekanntschaften ist ein sehr wichtiger Punkt.
Ich unterscheide beim Vitamin B immer zwischen gutem und schlechtem Vitamin B.
Schlechtes Vitamin B ist das, was du angesprochen hast, also Beziehungen, die eigentlich nur als Mittel zum Zweck herhalten müssen. Nach dem Motto "Kannste nicht mal was für mich jobmäßig machen?" Man kann diese Beziehungen als Instrumente der Vetternwirtschaft, Amigowirtschaft, z.T. der Korruption und ähnlichen Dingen sehen. Klarer Fall: So etwas ist abzulehnen und kommt tatsächlich nicht gut bei Unternehmenschefs an. Wenn zu mir als Chef jemand kommen würde und mich anhauen würde "Hey, ich hab' nen Sohn, der könnte mal was gebrauchen", dann wäre ich auch etwas angenervt und würde das ablehnen.
Gutes Vitamin B entsteht dagegen über Netzwerke und Kontakte, die man sich selbst aufgebaut hat - und zwar auf Basis seines persönlichen Interesses. Wenn zu mir als Chef also jemand kommt, der mir erklärt, dass er von sich aus für mich sehr gerne ganz bestimmte Aufgaben übernehmen möchte, und zwar ausgerechnet das, was ich zufälligerweise gerade perfekt brauchen kann und was mir dazu verhilft, mein Geschäft voranzutreiben, dann ist das was anderes. Ebenso wenn er mir dann erklärt, dass er von sich aus aus eigenem Interesse auf viele Leute zugegangen ist und diese einfach gefragt hat. Wenn er dabei dann einen meiner leitenden Angestellten kennengelernt hat oder auch einen meiner Lieferanten oder Konkurrenten, umso besser: Er scheint dann ganz genau zu wissen, was in der Branche abgeht, wer da die wichtigen Personen sind und worauf es ankommt. Das gibt mir die Sicherheit, dass er ganz genau weiß, wo er hin möchte und warum er das möchte. Und es vermittelt mir den Eindruck, dass er ohne große Umschweife direkt mit der Arbeit beginnen kann, aus eigenem Antrieb sehr schnell dazulernen wird und sich mir gegenüber auf jeden Fall loyal verhalten wird und Einsatz zeigen wird - schließlich hat er sich es ja genau überlegt und sich selbst dafür entschieden. Und zwar nicht aus der Not heraus, "irgendwie" Geld mit "irgendeinem Job" verdienen zu müssen, sondern weil er das so wollte. Ob derjenige dann über langjährige Erfahrung verfügt oder erst eingearbeitet werden muss, was für einen Lebenslauf und welche Qualifikationen er hat, wie alt er ist, wo er herkommt usw., das alles wäre mir in diesem Fall als Chef relativ egal, weil ich genau weiß, dass er sehr schnell reinkommen wird und sowieso schon weiß, worauf es ankommt.
Ich hoffe, das erklärt das ein wenig, wie ich die Sache mit den Kontakten sehe.
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Versteht mich nicht falsch! Ich bin deswegen nicht (mehr) böse auf die Welt und ihre Regeln.
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- Die besten Kontakte, die sich mir in meinem bisherigen Leben geboten haben, hab ich versemmelt, weils eben "schlechtes Vitamin B" gewesen wäre. Wenn ich mit wem nicht auf einer Wellenlänge bin, will ich mit dem auch nicht unbedingt in Verbindung bleiben, - so guts auch für mich wäre.
- Naivität muss man sich aberziehen. Menschenkenntis ist nötig! (Oder: Männner, die meine Väter sein könnten, sehen es selbst nicht immer so.)
- Wenn man Vitamin B hat und nützt, dann sollte man sich im Job auch bewähren, weil eine schlechte Leistung auf den Menschen zurückfällt, der einen empfohlen hat. Da war ich bislang a bissl zu selbstkritisch. Ich arbeite dran.
- Und last but not least: online social networking - xing &co. Was habt Ihr damit für Erfahrungen gemacht? Mein kleines Problem dabei (mal abgesehen davon, dass ich mich jahrelang aus Prinzip dagegen verweigert hatte): vor einiger Zeit hab ichs endlich geschafft, mich bei xing anzumelden, war dabei allerdings schon ziemlich überfordert, weil ich nunmal keinen Beruf habe, den ich angeben könnte. Hab mich dann eben mal grob und für die Zukunft eingeschätzt und seither - nix weiter getan. Ich hab ja (noch) nichts vorzuweisen, meinen Lebenslauf stell ich da sicher nicht rein- da würde sich berechtigterweise jeder fragen, was ich hier eigentlich will! Ja, und was ich dort will, weiß ich ja auch (noch) nicht. Schauma mal, wies sich entwickelt.

Diese meine Einleitung wurde jetzt um einiges ausführlicher, als ich es eigentlich vorhatte. Ich hoffe, das Thema stößt auf Interesse und ich würd mich über Eure Erfahrungen und Meinungen dazu freuen!
lg scura
In der Originalfassung stand an dieser Stelle ein "Ps:", das mit diesem Posting in keinem Zusammenhang stand. Ich wollts nur irgendwo unterbringen ohne Beiträge zu "sammeln" und ohne jenes Thema, wo die Meldung eigentlich hingehört hätte, wieder in den Vordergrund zu drängen. Da es in diesem Zusammenhang hier aber missverständlich aufgenommen werden könnte, hab ichs in der 1. Bearbeitung entfernt, dabei aber vergessen, den Grund dafür anzugeben. Das wurde in der 2. Bearbeitung nachgeholt.