Hallo, an alle hier im Forum!
Ich bin 46 Jahre alt, bin seit 10 Jahren arbeitslos, nämlich direkt nach einer Umschulung zur Bürokauffrau, habe also keine Berufserfahrung und zudem gesundheitliche Einschränkungen (Skoliose, Coxarthrose).
Ich habe hier viel gelesen, aber nichts gefunden was mir irgendwie helfen könnte. Bewerbungen habe ich schon einige geschrieben, ABER ... es folgten nur Absagen. Und ständig werde ich gefragt, warum ich denn nun keinen Job finde. Vielleicht könnte es ja auch mit der Bewerbung zu tun haben und nicht nur mit fehlender Berufspraxis. Denn bisher habe ich immer den gleichen Text im Anschreiben verwendet und irgendwie k**** es mich auch an. Ich kanns bald auswendig.
Hier - im Forum - hat aber fast jeder etwas vorzuweisen. Nur ich nicht
Ich bin Mutter eines Sohnes - der jetzt schon 18 ist - habe mein Kind alleine groß gezogen, als mein Sohn 4 Jahre alt war habe ich mit einigen Maßnahmen im Umschulungswerk begonnen und wenige Monate später dann mit der Umschulung. Organisation und Flexibilität sind für mich aus diesen Gründen alleine schon keine Fremdwörter.
Nun möchte ich mich im Service und in der Küche 2 verschiedener Kliniken bewerben. Ich weiß einfach nicht wie ich das formulieren soll. Die Einleitung: warum will ich gerade da arbeiten und und und
Normalerweise könnte ich aus gesundheitlichen Gründen gar nicht dort bewerben, aber ich WILL UNBEDINGT so schnell wie möglich aus meiner Arbeitslosigkeit raus. 10 Jahre ohne Job
Und man hat mir auch unmißverständlich klar gemacht, das ich mich nicht auf "nur" den kaufmännischen Beruf bewerben darf.
Während meiner Umschulung habe ich ein Praktikum im Büro einer Verwaltung gemacht und habe darüber auch ein Zeugnis. Und ich finde ... ein ziemlich gutes, aber wie geschrieben: es ist lange her.
Einen 1 Euro Job (in dem gleichen Betrieb) habe ich auch gemacht. Da hieß es ich dürfte in die Bewerbung nicht reinschreiben, das es dabei um eine AGH-Maßnahme geht. Ich sollte schreiben: teilzeitbeschäftigt im ....
Das entspricht ja nun nicht der Wahrheit, was man dann auch aus den Unterlagen ersehen kann. Denn vom JC liegt ja dann auch ein Zertifikat über diese Tätigkeit vor.
Hier mal mein Standardtext:
Sehr geehrte Frau ****,
durch das **** habe ich erfahren, dass Sie zu sofort eine Stelle zur Verkäuferin besetzen möchten. Mit großem Interesse habe ich Ihre Anzeige im Internetportal der ********.de gelesen und möchte mich Ihnen vorstellen.
Zuletzt war ich, als ausgebildete Bürokauffrau, teilzeitbeschäftigt im ********. Zu meinen Tätigkeiten dort zählten die Ablage des allgemeinen Schriftverkehrs, das Führen der Personaldatei (Urlaub, Krankheitstage, Zeugnisse etc.) und allgemeine Sekretariatsaufgaben.
Ich verfüge über sehr gute Deutschkenntnisse. Da ich gerne Kontakt zu Menschen habe und die Arbeit im Team sehr schätze, würde ich gerne in Ihrer Filiale arbeiten. Sie können von mir ein hohes Maß an Motivation, Zuverlässigkeit und Engagement erwarten. Gute Umgangsformen sowie ein gepflegtes Erscheinungsbild sind für mich selbstverständlich.
Ein persönliches Gespräch würde mir die Gelegenheit geben, Sie davon zu überzeugen, dass sie in mir eine freundliche, engagierte und teamfähige Mitarbeiterin finden.
Über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch würde ich mich daher sehr freuen.
Nur wie schreibe ich das bei einer Initiativbewerbung?
Langzeitarbeitslos, keine Berufserfahrung, etc. Bewerbung?
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- Beiträge: 2
- Registriert: 21.04.2011, 08:41
Hallo meine Liebe,
ich vermute du wirst nicht drumrum kommen im Anschreiben mehr über dich preis zu geben. Du hast ja nun nicht rum gegammelt, sondern schon viel erlebt und hier auch einiges "fürs Leben" gelernt. Das sollte im Anschreiben ersichtlich werden, denn es gehört zu deiner Qualifikation.
Zum Ein-Euro-Job kann ich nichts sagen, da weiß vllt jemand anderes bescheid, wobei ich grundsätzlich nicht nachvollziehen kann, warum man das so nicht schreiben dürfte, außer dass es vielleicht nicht gut klingt.
Zum Anschreiben selbst: Es ist tatsächlich ein gut gerührter Standard-Quark. Das müssen wir ordentlich aufhübschen.
Deine Einleitung muss individueller werden.
Angenommen du bewirbst dich in der Klinik Sonnenschein. Vorab telefonierst du mit Frau Müller und fragst sie ein wenig was zur vakanten Stelle - die Fragen sollten sich aus der Ausschreibung ergeben.
Dann schreibst du in die Einleitung sowas wie
SgF Müller,
vielen Dank für das freundliche Gespräch heute vormittag. Da die Klinik Sonnenschein über einen exzellenten Ruf verfügt und ich sehr gern mit Menschen arbeite, möchte ich mich gern nochmals schriftlich vorstellen.
Ja? Also so in der Art. Da merkt der andere gleich: "Achja richtig, das war doch die Marcellina mit der angenehmen Stimme" und ist direkt neugierig auf dich. Ok? Entsprechend musst du auch das Telefonat sehr gut vorbereiten, aber das können wir dann ja nochmal besprechen. Die Unterlagen müssen vorher schon sitzen, damit du sie nur noch abschicken brauchst mit der hübschen Einleitung.
Zu dem Teil, der dich beschreibt. Das ist etwas mager für dein Alter und deine Lebenserfahrung.
Stell dir doch mal vor, dass der Leser nach der Lektüre dieses Teils sagen können muss "Ja, ich denke ich weiß was Marcellina alles kann".
Ok? Und das bringst du so rüber. Was hast du bisher alles gemacht - vermeide Klammern, schreibe alles aus - und inwiefern helfen diese Erfahrungen dem Unternehmen.
Für eine Klinik ist es nicht relevant ob du Stapler fahren kannst. Dafür aber, ob du kochen kannst und mit Menschen gut umgehen kannst. Klaro?
Da du deine Deutschkenntnisse erwähnst und Marcellina auch eher nach südlicher Richtung klingt, könntest du das vllt mit einbringen. So als Bonbon "Durch meine typisch italienische Ader bin ich ein fröhlicher und aufgeschlossener Mensch" ...
Du erscheinst dem Leser dadurch menschlicher und sympatischer. Verstehst du wie ich das meine? Vielleicht fällt dir ja was neckisches ein.
Zu deinen persönlichen Kompetenzen (Motivation, Zuverlässigkeit und Engagement): Es ist immer gut, wenn du glaubhaft und nachvollziehbar erklären kannst, warum du so bist wie du behauptest zu sein. Es hebt dich aus der Masse hervor und man lernt dich besser kennen.
Das Anschreiben ist dein Weg nach draußen. Der unbekannte Leser muss ein sehr klares Bild von dir haben und neugierig auf dich werden, so dass er dich einlädt. Das ist das Ziel?
Ok?
Dann los
ich vermute du wirst nicht drumrum kommen im Anschreiben mehr über dich preis zu geben. Du hast ja nun nicht rum gegammelt, sondern schon viel erlebt und hier auch einiges "fürs Leben" gelernt. Das sollte im Anschreiben ersichtlich werden, denn es gehört zu deiner Qualifikation.
Zum Ein-Euro-Job kann ich nichts sagen, da weiß vllt jemand anderes bescheid, wobei ich grundsätzlich nicht nachvollziehen kann, warum man das so nicht schreiben dürfte, außer dass es vielleicht nicht gut klingt.
Zum Anschreiben selbst: Es ist tatsächlich ein gut gerührter Standard-Quark. Das müssen wir ordentlich aufhübschen.
Deine Einleitung muss individueller werden.
Angenommen du bewirbst dich in der Klinik Sonnenschein. Vorab telefonierst du mit Frau Müller und fragst sie ein wenig was zur vakanten Stelle - die Fragen sollten sich aus der Ausschreibung ergeben.
Dann schreibst du in die Einleitung sowas wie
SgF Müller,
vielen Dank für das freundliche Gespräch heute vormittag. Da die Klinik Sonnenschein über einen exzellenten Ruf verfügt und ich sehr gern mit Menschen arbeite, möchte ich mich gern nochmals schriftlich vorstellen.
Ja? Also so in der Art. Da merkt der andere gleich: "Achja richtig, das war doch die Marcellina mit der angenehmen Stimme" und ist direkt neugierig auf dich. Ok? Entsprechend musst du auch das Telefonat sehr gut vorbereiten, aber das können wir dann ja nochmal besprechen. Die Unterlagen müssen vorher schon sitzen, damit du sie nur noch abschicken brauchst mit der hübschen Einleitung.
Zu dem Teil, der dich beschreibt. Das ist etwas mager für dein Alter und deine Lebenserfahrung.
Stell dir doch mal vor, dass der Leser nach der Lektüre dieses Teils sagen können muss "Ja, ich denke ich weiß was Marcellina alles kann".
Ok? Und das bringst du so rüber. Was hast du bisher alles gemacht - vermeide Klammern, schreibe alles aus - und inwiefern helfen diese Erfahrungen dem Unternehmen.
Für eine Klinik ist es nicht relevant ob du Stapler fahren kannst. Dafür aber, ob du kochen kannst und mit Menschen gut umgehen kannst. Klaro?
Da du deine Deutschkenntnisse erwähnst und Marcellina auch eher nach südlicher Richtung klingt, könntest du das vllt mit einbringen. So als Bonbon "Durch meine typisch italienische Ader bin ich ein fröhlicher und aufgeschlossener Mensch" ...
Du erscheinst dem Leser dadurch menschlicher und sympatischer. Verstehst du wie ich das meine? Vielleicht fällt dir ja was neckisches ein.
Zu deinen persönlichen Kompetenzen (Motivation, Zuverlässigkeit und Engagement): Es ist immer gut, wenn du glaubhaft und nachvollziehbar erklären kannst, warum du so bist wie du behauptest zu sein. Es hebt dich aus der Masse hervor und man lernt dich besser kennen.
Das Anschreiben ist dein Weg nach draußen. Der unbekannte Leser muss ein sehr klares Bild von dir haben und neugierig auf dich werden, so dass er dich einlädt. Das ist das Ziel?
Ok?
Dann los
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- Beiträge: 2
- Registriert: 21.04.2011, 08:41
italienische Ader
Öhm, ich habe keine italienische Ader ... das ist hier mein Nickname *smile*
Trotzdem DANKE, für die vielen Infos
Trotzdem DANKE, für die vielen Infos