klein, mittel, groß
klein, mittel, groß
Liebe Kollegen/Innen,
ich kenne bisher nur kleine bis mittelgroße Unternehmen.
Weit entfernt von jeglichen Burn-Out-Geschichten habe ich bisher festgestellt, dass die Geschäftsführung solcher Mittelständler in einem Paralleluniversum leben: von hedonistischer Adaption nie gehört, alles hart erarbeitet, alles verdient.
Und ein entsprechender Umgang mit den Untergeben, die nicht so wahnsinnig toll sind.
Ich frage mich, ob das in Großkonzernen mit ihren verschieden Abteilungen, Abteilungsleitern, Projektleitern, etc. anders ist?
Mag jemand seine Erfahrung mitteilen?
Gruß
Hazel
ich kenne bisher nur kleine bis mittelgroße Unternehmen.
Weit entfernt von jeglichen Burn-Out-Geschichten habe ich bisher festgestellt, dass die Geschäftsführung solcher Mittelständler in einem Paralleluniversum leben: von hedonistischer Adaption nie gehört, alles hart erarbeitet, alles verdient.
Und ein entsprechender Umgang mit den Untergeben, die nicht so wahnsinnig toll sind.
Ich frage mich, ob das in Großkonzernen mit ihren verschieden Abteilungen, Abteilungsleitern, Projektleitern, etc. anders ist?
Mag jemand seine Erfahrung mitteilen?
Gruß
Hazel
Re: klein, mittel, groß
Das klingt nach einem schönen Thema... auch wenn ich gerade nicht weiss, ob ich Dich in allen Punkten richtig verstehe...
Was meinst Du mit "hedonistischer Adaption"... und was mit dem "Paralleluniversum"? Parallel zu welchem "Normaluniversum"? Zu dem der Untergebenen? Oder zu dem der angestellten Geschäftsführer in "grossen" Betrieben? Was meinst Du mit dem "entsprechenden Umgang"... und wer oder was ist "nicht so toll" (und in welcher Hinsicht)? Von wessen Burn-Out ist BTW die Rede? Dem der Geschäftsführer? Dem der Untergebenen?Hazel-Rah hat geschrieben:Weit entfernt von jeglichen Burn-Out-Geschichten habe ich bisher festgestellt, dass die Geschäftsführung solcher Mittelständler in einem Paralleluniversum leben: von hedonistischer Adaption nie gehört, alles hart erarbeitet, alles verdient. Und ein entsprechender Umgang mit den Untergeben, die nicht so wahnsinnig toll sind.
Hmmmmm... was jetzt genau?Hazel-Rah hat geschrieben:Ich frage mich, ob das in Großkonzernen mit ihren verschieden Abteilungen, Abteilungsleitern, Projektleitern, etc. anders ist?
Huhu FRAGEN-Mann,
(wieso gehe ich davon aus, dass du ein Mann bist?)
ist doch gar nicht so schwer. Ich zweifel gerade.
Dachte immer, dass ich mich gut ausdrücken kann. Vielleicht war das ja doch etwas sehr verkürzt.
Ich versuch es mal:
'Hedonistische Adaption', vielleicht habe ja gerade ich das erfunden und der richtige Begriff heißt ganz anders. Kann sein. Ich meine nur, das mal so gelesen zu haben.
Ich verstehe darunter die Eigenschaft des Trockennasenaffens, sich einmal erreichtes, ergattertes oder errungenes als in jeder Hinsicht verdient und durchaus gerechtfertigt zu betrachten. Daraus erwächst der Wunsch nach mehr.
Das funktioniert auch bei meiner Minimiez. Mit Schabefleisch brauche ich ihr gar nicht mehr zu kommen: Empörung, Nase (oder Schnäuzelchen) rümpfen und zur Strafe des Frauchens nachts Randale!
Ein Putenschnitzel am Wochenende ist das mindeste. Daran ist sie inzwischen GEWÖHNT.
So mein Chefin. Nennen wir sie mal die Geiermeyerische. Hat mit BWL-Abschluss als Sekretärin angefangen. Und den Chef geheiratet. Seitdem ist sie selber Chef.
Unabhängig davon glaube ich tatsächlich, dass sie kompetent ist.
In dem Dreier-Bündnis unserer Geschäftsführer - also die beiden Geiermeyerischen und ein Dritter - hat sie die undankbarste Rolle: Er, der Geiermeyerische ist der Visionär, der Dritte der Eckenchef und sie - lasst uns mal fröhlich rum-gendern - hat für die Organisation zu sorgen.
Ich verstehe das alles. Und bin geduldig und strapazierfähig bis zum Umfallen.
Vor Kurzem sind die Geiermeyerischen in Urlaub gefahren, und mit einem Augenzwinkern habe ich meiner zum Cholerischen neigenden Chefin erklärt: "Auf deinen Urlaub freue ich mich mindestens genau so wie du!"
Sie hat's verstanden, auch das Augenzwinkern, und gelacht.
Ich kann schon. Wenn ich will.
Ich frage mich nur, ob es auch einfacher gehen könnte? - Ich bin doch weder Psychologin, noch Coach, noch Kindergärtnerin.
In meinem jetzigen Unternehmen ist es halt auch Gang und Gäbe, dass sich Berufliches mit Privatem vermischt.
So bin ich halt auch 'Hausmädchen' für die Geiermeyerschen. Das geht von Reinigung organisieren bis Wäsche ins Auto legen über die Organisation von privaten Events.
Da bei meinem vorherigen Anstellungsverhältnis, auch bei einem Mittelständler, der CEO zwar äußerst charmant war und zurecht auf seine Ähnlichkeit zu George Clooney hingewiesen hat, aber die Anspielungen die er sich erlaubte, bei strengerer Auslegung von Anti-Diskriminierungsgesetzen unvorteilhaft gewesen wären, frage ich mich halt, ob diese ganzen Chefs - so sehr man ihnen auch noch Qualitäten abringen mag und sich dazu durchringen kann, sie tatsächlich zu mögen - in Familienunternehmen kleine Sonnenkönige sind.
Und da ich keine Erfahrung mit Großunternehmen habe, frage ich mich halt, ob da die Uhren anders ticken.
Größenwahn - die Foge hedonistischer Adaption - kann man bei Top-Managern natürlch auch beobachten. Siehe die aktuelle Berichterstattung.
Aber die kriegt man als kleiner Angestellter vermutlich kaum zu Gesicht.
Ich meine also tatsächlich das kommunikative Verhalten der Chefs gegenüber den Untergebenen.
Neidisch bin ich vielleicht manchmal, insofern, dass es mich antreibt. Aber nicht missgünstig.
Das ist der Grund, warum ich einerseits tiefenentspannt bin, anderseits mein Puls sofort auf 180 ist, wenn die Geiermeyersche anruft:
"Ist XY da?"
"Kann ich nicht sagen. Soll ich mal versuchen, dich durchzustellen?"
"Ich hab auf seiner Durchwahl angerufen. NIE WEISST DU, WANN JEMAND DA IST! SEIT WANN BIST DU EIGENTLICH DA?"
"Seit 08:30. War halt auch Brötchenlieferung auspacken und Kaffee holen..."
"DU NIMMST JETZT JEDEN MORGEN DIE TELEFONLISTE UND HAKST AB, WER GEKOMMEN IST!"...., verunsichert nachgeschoben: "Wäre das eine Idee?"
Ich denke: Oh - mein - Gott. Und was ist, wenn ich mal auf's Klo muss???
Und sage: Ja, okay, gute Idee....
Etc., etc.
Meilenweit entfernt vom Burn-Out. Ich kann darüber lachen. Muss mir ja nicht jeden Schuh anziehen, der mir nicht passt.
Aber, muss das sein?
Ich frage mich, ob es das perfekte Biotop gibt. Wahrscheinlich nicht.
Schwierige Menschen hat man überall. Vielleicht macht es das gerade so interessant.
Ich weiß auch nicht. Bin hin und her gerissen zwischen Bleiben und Neu-Orientieren. Aber wohin?
Ich glaube, mein größtes Problem habe ich mit mir selber:
Obwohl ich mir auch den Schopenhauer reingequält habe, will sich die Misantropie nicht so recht einstellen.
Oder wie es der Musikkünstler Peter Licht zusammenfasst: Wir sind befasst mit menschlichen Dingen. Weil das nahe liegt.
Es ist halt wirklich emotional anstrengend, wenn ich nach einem Tag mit Krankheit der Kollegin UND Bahnstreik wieder bei mir selbst ankomme, um festzustellen, dass EINE FALSCHE KAFFEETASSE NICHT KRIEGSGEWINNENTSCHEIDEND ist!
Nein, Frau Geiermeyer - ich werde nie wieder vergessen, dass ein doppelter Espresso in eine Cappucchino-Tasse gehört. Ich mache einen Kniefall und entschuldige mich....
Verstehst du jetz besser?
Gruß
Hazel
(wieso gehe ich davon aus, dass du ein Mann bist?)
ist doch gar nicht so schwer. Ich zweifel gerade.
Dachte immer, dass ich mich gut ausdrücken kann. Vielleicht war das ja doch etwas sehr verkürzt.
Ich versuch es mal:
'Hedonistische Adaption', vielleicht habe ja gerade ich das erfunden und der richtige Begriff heißt ganz anders. Kann sein. Ich meine nur, das mal so gelesen zu haben.
Ich verstehe darunter die Eigenschaft des Trockennasenaffens, sich einmal erreichtes, ergattertes oder errungenes als in jeder Hinsicht verdient und durchaus gerechtfertigt zu betrachten. Daraus erwächst der Wunsch nach mehr.
Das funktioniert auch bei meiner Minimiez. Mit Schabefleisch brauche ich ihr gar nicht mehr zu kommen: Empörung, Nase (oder Schnäuzelchen) rümpfen und zur Strafe des Frauchens nachts Randale!
Ein Putenschnitzel am Wochenende ist das mindeste. Daran ist sie inzwischen GEWÖHNT.
So mein Chefin. Nennen wir sie mal die Geiermeyerische. Hat mit BWL-Abschluss als Sekretärin angefangen. Und den Chef geheiratet. Seitdem ist sie selber Chef.
Unabhängig davon glaube ich tatsächlich, dass sie kompetent ist.
In dem Dreier-Bündnis unserer Geschäftsführer - also die beiden Geiermeyerischen und ein Dritter - hat sie die undankbarste Rolle: Er, der Geiermeyerische ist der Visionär, der Dritte der Eckenchef und sie - lasst uns mal fröhlich rum-gendern - hat für die Organisation zu sorgen.
Ich verstehe das alles. Und bin geduldig und strapazierfähig bis zum Umfallen.
Vor Kurzem sind die Geiermeyerischen in Urlaub gefahren, und mit einem Augenzwinkern habe ich meiner zum Cholerischen neigenden Chefin erklärt: "Auf deinen Urlaub freue ich mich mindestens genau so wie du!"
Sie hat's verstanden, auch das Augenzwinkern, und gelacht.
Ich kann schon. Wenn ich will.
Ich frage mich nur, ob es auch einfacher gehen könnte? - Ich bin doch weder Psychologin, noch Coach, noch Kindergärtnerin.
In meinem jetzigen Unternehmen ist es halt auch Gang und Gäbe, dass sich Berufliches mit Privatem vermischt.
So bin ich halt auch 'Hausmädchen' für die Geiermeyerschen. Das geht von Reinigung organisieren bis Wäsche ins Auto legen über die Organisation von privaten Events.
Da bei meinem vorherigen Anstellungsverhältnis, auch bei einem Mittelständler, der CEO zwar äußerst charmant war und zurecht auf seine Ähnlichkeit zu George Clooney hingewiesen hat, aber die Anspielungen die er sich erlaubte, bei strengerer Auslegung von Anti-Diskriminierungsgesetzen unvorteilhaft gewesen wären, frage ich mich halt, ob diese ganzen Chefs - so sehr man ihnen auch noch Qualitäten abringen mag und sich dazu durchringen kann, sie tatsächlich zu mögen - in Familienunternehmen kleine Sonnenkönige sind.
Und da ich keine Erfahrung mit Großunternehmen habe, frage ich mich halt, ob da die Uhren anders ticken.
Größenwahn - die Foge hedonistischer Adaption - kann man bei Top-Managern natürlch auch beobachten. Siehe die aktuelle Berichterstattung.
Aber die kriegt man als kleiner Angestellter vermutlich kaum zu Gesicht.
Ich meine also tatsächlich das kommunikative Verhalten der Chefs gegenüber den Untergebenen.
Neidisch bin ich vielleicht manchmal, insofern, dass es mich antreibt. Aber nicht missgünstig.
Das ist der Grund, warum ich einerseits tiefenentspannt bin, anderseits mein Puls sofort auf 180 ist, wenn die Geiermeyersche anruft:
"Ist XY da?"
"Kann ich nicht sagen. Soll ich mal versuchen, dich durchzustellen?"
"Ich hab auf seiner Durchwahl angerufen. NIE WEISST DU, WANN JEMAND DA IST! SEIT WANN BIST DU EIGENTLICH DA?"
"Seit 08:30. War halt auch Brötchenlieferung auspacken und Kaffee holen..."
"DU NIMMST JETZT JEDEN MORGEN DIE TELEFONLISTE UND HAKST AB, WER GEKOMMEN IST!"...., verunsichert nachgeschoben: "Wäre das eine Idee?"
Ich denke: Oh - mein - Gott. Und was ist, wenn ich mal auf's Klo muss???
Und sage: Ja, okay, gute Idee....
Etc., etc.
Meilenweit entfernt vom Burn-Out. Ich kann darüber lachen. Muss mir ja nicht jeden Schuh anziehen, der mir nicht passt.
Aber, muss das sein?
Ich frage mich, ob es das perfekte Biotop gibt. Wahrscheinlich nicht.
Schwierige Menschen hat man überall. Vielleicht macht es das gerade so interessant.
Ich weiß auch nicht. Bin hin und her gerissen zwischen Bleiben und Neu-Orientieren. Aber wohin?
Ich glaube, mein größtes Problem habe ich mit mir selber:
Obwohl ich mir auch den Schopenhauer reingequält habe, will sich die Misantropie nicht so recht einstellen.
Oder wie es der Musikkünstler Peter Licht zusammenfasst: Wir sind befasst mit menschlichen Dingen. Weil das nahe liegt.
Es ist halt wirklich emotional anstrengend, wenn ich nach einem Tag mit Krankheit der Kollegin UND Bahnstreik wieder bei mir selbst ankomme, um festzustellen, dass EINE FALSCHE KAFFEETASSE NICHT KRIEGSGEWINNENTSCHEIDEND ist!
Nein, Frau Geiermeyer - ich werde nie wieder vergessen, dass ein doppelter Espresso in eine Cappucchino-Tasse gehört. Ich mache einen Kniefall und entschuldige mich....
Verstehst du jetz besser?
Gruß
Hazel
Schöne Frage. Die Antwort darauf würde mich auch interessieren. Aber unabhängig davon liegst Du mit Deiner Vermutung schonmal richtig...Hazel-Rah hat geschrieben:wieso gehe ich davon aus, dass du ein Mann bist?
Du klingst ja schon wie Deine Chefin... atmosphärische Adaption, sozusagen...Hazel-Rah hat geschrieben:ist doch gar nicht so schwer
Das kannst Du auch. Dein zweites Posting ist das reine Vergnügen - und absolut verständlich! Vom sprachdynamischen Standpunkt hatte auch das erste was... ich habe nur nicht ganz begriffen, worauf Du hinaus wolltest...Hazel-Rah hat geschrieben:Dachte immer, dass ich mich gut ausdrücken kann.
Das scheint mir ein ziemlich universelles Prinzip zu sein. Wenn es schon von Trockenaffe bis Minimiez funktioniert... dann wird es zwischen Mittel- und Grossgeschäftsführer ganz bestimmt nicht abreißen! Womit ich sagen will: Ich glaube nicht, dass Dir ein Wechsel der Betriebskategorie den Grössenwahn von Vorgesetzten ersparen kann. M. E. ist das ein individuelles Thema... was auch auf unterschiedlichen Wegen zustande kommen kann.Hazel-Rah hat geschrieben:'Hedonistische Adaption' [...] Daraus erwächst der Wunsch nach mehr.
Deine "Geiermeyerische" z. B. fällt ja gar nicht in die von Dir angesprochene "Selfmade-Woman"-Kategorie. Die ist doch gerade NICHT die, die ihren hohen Anspruch an sich selbst in unreflektierter Weise auf andere überträgt... sondern eher jemand, der letztlich selbst um seine Rechtfertigung auf solch einem Posten fürchten muss, oder? Und DAVON wiederum findest Du vermutlich Berge in den großen Firmen: Typen, die *irgendwie* an Posten gekommen sind, auf die sie von rechts wegen gar nicht gehören... und denen keine Aktion zu link ist, diesen Posten gegen wesentlich berufenere Konkurrenz zu verteidigen.
Vielleicht ist es klug, solch eine Rolle in Gedanken anzunehmen... und auszufüllen. Mal ganz ernsthaft: Ich habe Zivildienst mit geistig Behinderten gemacht... und Du würdest nicht glauben, wie oft ich daran denke, wenn ich mit manchen Leuten umgehe, die sich in völlig anderen Gehaltsklassen bewegen. Es ist unfassbar, wie kindisch hoch- und höchstbezahlte Menschen sich oft aufführen... und wie viel es nutzt, sich in Gedanken ein freundlich-bestimmtes Reagieren auf den haarsträubendsten Unfug als explizite Aufgabe zu setzen.Hazel-Rah hat geschrieben:Ich frage mich nur, ob es auch einfacher gehen könnte? - Ich bin doch weder Psychologin, noch Coach, noch Kindergärtnerin.
Auch dies lässt sich mit Profi-Augen sehen. Ich habe bislang überall (mindestens) eine Person erlebt, die sich mit einem absolut verlässlichen "Hausmädchen"-Status unentbehrlich gemacht hat.Hazel-Rah hat geschrieben:So bin ich halt auch 'Hausmädchen' für die Geiermeyerschen. Das geht von Reinigung organisieren bis Wäsche ins Auto legen über die Organisation von privaten Events.
Wie gesagt: Anders schon... aber nicht in dem Sinne, das man Dich per se wertschätzend behandeln würde. Das ist m. E. wirklich an jedem Ort der Welt eine komplett offene Frage. Es gibt auch Sonnenkönige, denen die Meinung ihres Volkes am Herzen liegt... und Millionen von kleinen Stinkern in Ländern, in denen es weder Sonne noch Könige gibt...Hazel-Rah hat geschrieben:Und da ich keine Erfahrung mit Großunternehmen habe, frage ich mich halt, ob da die Uhren anders ticken.
Hihi, du gefällst mir
Ich hatte auch gehofft, dass du antwortest. Dein Stil gefällt mir.
Dabei fällt mir ein - nett, dass du auf mich eingehst -, dass das alles meinerseits nur Koketterie sein mag. Schließlich habe ich keine ernsthaften Bewerbungsprobleme.
Mein gepostetes Anschreiben habe ich noch mal dahingehend korrigiert, dass ich die 'ehrliche Dienstleistungsbereitschaft' - also Kaffee-Schubsen - ersatzlos gestrichen habe. Ist klar genug. Habe ich jetzt mal los geschickt.
Bei aller Sicherheit ist es doch wichtig, die Augen offen zu halten und sich Optionen zu eröffen.
So könnte ich bei einer Einladung erklären, diplomatisch halt dann, dass ich keine Not habe und es mich einfach interessiert, wie ich in einem kleinen expandierenden Unternehem mitentwickeln könnte.
Schade um die Zeit der Personaler, ich weiß, aber am besten Informationen, Reaktionen und Reflexionen aus erster Hand.
Tja, das mit den Rollen. Du hast Recht.
Gibt ja auch manchmal so Typologien in Zeitungen: Leg dich nie mit deiner Sekretärin an! So ein Drachen.
'Sekretärin' - na ja, gibt aufregendere Bezeichnungen: Assistentin, Office Manager, was weiß ich.
Unser Business ist national und ich bin 'Sekretärin'.
Weißt du, ich habe studiert und in schlechten Phasen - die nur 0,1 % meines Lebens ausmachen, weil ich durchaus optimistisch bin - grüble ich schon darüber nach, warum ich nicht top-verdienende Konferenzdolmetscherin in Brüssel bin.
ABER: Es ist halt so wie es ist - und ich bin wirklich gerne SEKRETÄRIN!
Das ist ein vielseitiger, abwechslungsreicher, auch temporeicher Beruf. Ist so. Und ich brauche Stress. Wie der Dolmetscher - der drittstressigste Beruf nach Pilot und Fluglotse.
Ohne die Sekretärin geht gar nix!!!
Und ich serviere auch gerne eine Caféspezialität mit einem Lächeln. Und die Kunden freuen sich. Und mir fällt kein Zacken aus der Krone. Und bei einem ehrlichen 'Dankeschön' freue ich mich auch. Das gehört dazu.
Ist wahrscheinlich so, dass es überall Sonnenkönige gibt.
Bei Katzen heißt es: Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal!
Aber meine kleine Minimiez habe ich immer noch ganz gut im Griff, die kleine Maus.
Meine Chefin lässt mich ja ganz deutlich wissen, wer Koch und wer Kellner ist. Im Grunde erwartet sie hellseherische Fähigkeiten, na ja.
Als Typ Sekretärin bin ich sicher weder Beißzange, noch Mauer; ich bin tatsächlich eher 'Psychologin'. Und das funktioniert.
Zumal es unter den Kollegen völlig anders ist. Da bin ich wirklich angekommen.
Ich arbeite gerne in einem akademischen Umfeld. Denke, ich käme auch mit Bauarbeitern bzw. Bauleitern klar. Aber so ist vermutlich besser. Der rauhe Ton macht mir Mühe.
Und von Kollegen - weder im Pharmaziebereich noch jetzt - ist es mir jemals unter gekommen, dass einer der Kollegen - egal ob promoviert oder nicht - mir nicht auf Augenhöhe begegnet wäre.
Ob der verwöhnte, lebensunfähige Helikopter-Eltern-Student ein Mythos ist? Geht das Abendland unter?
Mir sind bisher nur äußerst liebenswerte und kompetente junge Menschen begegnet...
In diesem Sinne: immer FRAGEN!
Gruß
Hazel
Ich hatte auch gehofft, dass du antwortest. Dein Stil gefällt mir.
Dabei fällt mir ein - nett, dass du auf mich eingehst -, dass das alles meinerseits nur Koketterie sein mag. Schließlich habe ich keine ernsthaften Bewerbungsprobleme.
Mein gepostetes Anschreiben habe ich noch mal dahingehend korrigiert, dass ich die 'ehrliche Dienstleistungsbereitschaft' - also Kaffee-Schubsen - ersatzlos gestrichen habe. Ist klar genug. Habe ich jetzt mal los geschickt.
Bei aller Sicherheit ist es doch wichtig, die Augen offen zu halten und sich Optionen zu eröffen.
So könnte ich bei einer Einladung erklären, diplomatisch halt dann, dass ich keine Not habe und es mich einfach interessiert, wie ich in einem kleinen expandierenden Unternehem mitentwickeln könnte.
Schade um die Zeit der Personaler, ich weiß, aber am besten Informationen, Reaktionen und Reflexionen aus erster Hand.
Tja, das mit den Rollen. Du hast Recht.
Gibt ja auch manchmal so Typologien in Zeitungen: Leg dich nie mit deiner Sekretärin an! So ein Drachen.
'Sekretärin' - na ja, gibt aufregendere Bezeichnungen: Assistentin, Office Manager, was weiß ich.
Unser Business ist national und ich bin 'Sekretärin'.
Weißt du, ich habe studiert und in schlechten Phasen - die nur 0,1 % meines Lebens ausmachen, weil ich durchaus optimistisch bin - grüble ich schon darüber nach, warum ich nicht top-verdienende Konferenzdolmetscherin in Brüssel bin.
ABER: Es ist halt so wie es ist - und ich bin wirklich gerne SEKRETÄRIN!
Das ist ein vielseitiger, abwechslungsreicher, auch temporeicher Beruf. Ist so. Und ich brauche Stress. Wie der Dolmetscher - der drittstressigste Beruf nach Pilot und Fluglotse.
Ohne die Sekretärin geht gar nix!!!
Und ich serviere auch gerne eine Caféspezialität mit einem Lächeln. Und die Kunden freuen sich. Und mir fällt kein Zacken aus der Krone. Und bei einem ehrlichen 'Dankeschön' freue ich mich auch. Das gehört dazu.
Ist wahrscheinlich so, dass es überall Sonnenkönige gibt.
Bei Katzen heißt es: Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal!
Aber meine kleine Minimiez habe ich immer noch ganz gut im Griff, die kleine Maus.
Meine Chefin lässt mich ja ganz deutlich wissen, wer Koch und wer Kellner ist. Im Grunde erwartet sie hellseherische Fähigkeiten, na ja.
Als Typ Sekretärin bin ich sicher weder Beißzange, noch Mauer; ich bin tatsächlich eher 'Psychologin'. Und das funktioniert.
Zumal es unter den Kollegen völlig anders ist. Da bin ich wirklich angekommen.
Ich arbeite gerne in einem akademischen Umfeld. Denke, ich käme auch mit Bauarbeitern bzw. Bauleitern klar. Aber so ist vermutlich besser. Der rauhe Ton macht mir Mühe.
Und von Kollegen - weder im Pharmaziebereich noch jetzt - ist es mir jemals unter gekommen, dass einer der Kollegen - egal ob promoviert oder nicht - mir nicht auf Augenhöhe begegnet wäre.
Ob der verwöhnte, lebensunfähige Helikopter-Eltern-Student ein Mythos ist? Geht das Abendland unter?
Mir sind bisher nur äußerst liebenswerte und kompetente junge Menschen begegnet...
In diesem Sinne: immer FRAGEN!
Gruß
Hazel
Ein bisschen Koketterie bringt die Welt nicht um... und als Weg zur Erkenntnis funktioniert sie ja genau so gut wie 1000 andere. Spannend im Sinne der Erkenntnis finde ich auch Deine auffallend frei assoziierende Denkweise... die fast zwingend FRAGEN ohne Ende erzeugt... die wiederum Antworten, welche wiederum Fragen... es hört nicht auf...Hazel-Rah hat geschrieben:Dabei fällt mir ein - nett, dass du auf mich eingehst -, dass das alles meinerseits nur Koketterie sein mag.
Wenn Dich das interessiert und es aus Sicht des Gegenübers ebenfalls Sinn ergibt, wüsste ich nicht, was dagegen spräche. Klar ist natürlich, dass Du auf die logsichen Rückfragen ("WAS mitentwickeln? Und WIE?") vorbereitet wärst...Hazel-Rah hat geschrieben:So könnte ich bei einer Einladung erklären, [...] dass [...] es mich einfach interessiert, wie ich in einem kleinen expandierenden Unternehem mitentwickeln könnte.
Über das "national" stolpere ich gerade. Hast Du schon einmal an ein INTERNATIONALES Business gedacht, um Deine Fremdsprachenkenntnisse auch als Sekretärin noch einmal an den Mann bringen zu können?Hazel-Rah hat geschrieben:Unser Business ist national und ich bin 'Sekretärin'.
Absolut!Hazel-Rah hat geschrieben:Es ist halt so wie es ist - und ich bin wirklich gerne SEKRETÄRIN! Das ist ein vielseitiger, abwechslungsreicher, auch temporeicher Beruf.
Das tun viele Chefs... ohne sich dessen bewusst zu sein. Man redet immer viel und gern von "Kommunikation"... aber die wirklich zu LEBEN ist eine ganz andere Nummer! In guter Atmosphäre dafür zu sorgen, dass jeder immer weiss, was er zu tun hat (und das nicht erst nachher!), ist eine hohe Kunst... die nur ein kleiner Teil der real existierenden Vorgesetzten beherrscht...Hazel-Rah hat geschrieben:Im Grunde erwartet sie hellseherische Fähigkeiten, na ja.
Das ist für mich ein ganz wichtiger Satz! Mein Eindruck ist, dass sich sehr wenige Menschen ernsthafte Gedanken über das Umfeld machen, das zu ihnen passt. Dabei liegt darin schon ein grosser Teil der berühmten "Chemie", die das Arbeitsgefühl im Ganzen so entscheidend prägt! Wer Sekretärin sein möchte, der sollte sich überlegen, mit welcher Art von Chef und Kollegen er/sie die stärkste gemeinsame Basis hätte. Ist man Sekretärin eines Arztes, eines Anwalts, eines Ingenieurs, eines Kaufmanns, eines Handwerkers, einer Schule, einer Kirche, eines Kulturbetriebs oder einer Stadtverwaltung? Diesbezüglich an der "richtigen" Stelle zu sein, könnte m. E. wahnsinnig viele zutiefst frustrierte Menschen fast mit einem Schlag kurieren...Hazel-Rah hat geschrieben:Ich arbeite gerne in einem akademischen Umfeld. Denke, ich käme auch mit Bauarbeitern bzw. Bauleitern klar.
Die freuen sich doch selbst am meisten, wenn sie mit ihrer Sekretärin "vernünftig" reden können. Das ist auch in DEREN Augen ein Stück Arbeitsqualität, im Gespräch mit Dir nicht drei Gänge zurück schalten zu müssen... und im Endeffekt lieber alles selber machen, als sich 3 x in Folge über die Missverständnisse von jemand anders ärgern zu müssen. Gibt es auch...Hazel-Rah hat geschrieben:Und von Kollegen - weder im Pharmaziebereich noch jetzt - ist es mir jemals unter gekommen, dass einer der Kollegen - egal ob promoviert oder nicht - mir nicht auf Augenhöhe begegnet wäre.
Das tut es - und zwar aus Sicht der amtierenden Soziologen-Generation, die sich quasi komplett aus der 68er-Denkschule entwickelt hat. Die heutigen - politisch relativ pragmatischen - Studenten in "wissenschaftlichen"... "Untersuchungen" als "verwöhnt" und "lebensunfähig" zu bezeichnen, ist die kleine Rache dieser Soziologen, dass die besagte Denkschule sich schon seit einiger Zeit von der herrschenden Lehrmeinung in die Bedeutungslosigkeit verabschiedet. Man könnte sagen, dass diese Soziologen die absehbare EIGENE Lebensunfähigkeit in einem allerletzten Aufbäumen dem gefühlten "Gegner" zuschieben wollen... was letztendlich nicht mehr und nicht weniger als eine leere Behauptung ist...Hazel-Rah hat geschrieben:Ob der verwöhnte, lebensunfähige Helikopter-Eltern-Student ein Mythos ist? Geht das Abendland unter?
Das spricht für Dich und Deine Offenheit. Die denken von ihrem "Vorzimmer" BTW bestimmt dasselbe. Die haben auch ganz viel von fiesen Kneifzangen-Tippsen gelesen, die nur da sind, um sich einen Geschäftsführer zu angeln und ansonsten nur von der Wimperntusche bis zum Nagellack denken. Und treffen dann die sonnig-charmante Hazel...Hazel-Rah hat geschrieben:Mir sind bisher nur äußerst liebenswerte und kompetente junge Menschen begegnet...
Dieses freie Assoziieren hat mich 2005 in eine Psychose geführt. Kurios: Das hat zum Verlust meines WG-Zimmers geführt und aus der Klinik in die Obdachlosigkeit. Der sozial-psychiatrische Dienst hat mich dann in einem Frauenhaus unterbracht. Ich musste auf's Amt und mich als obdachlos erfassen lassen.FRAGEN hat geschrieben:Ein bisschen Koketterie bringt die Welt nicht um... und als Weg zur Erkenntnis funktioniert sie ja genau so gut wie 1000 andere. Spannend im Sinne der Erkenntnis finde ich auch Deine auffallend frei assoziierende Denkweise... die fast zwingend FRAGEN ohne Ende erzeugt... die wiederum Antworten, welche wiederum Fragen... es hört nicht auf...
Ich muss das erwähnen, denn es hat damit zu tun:
Dieses ganze auf's Pathologische konzentrierte Denken, das Kreisen um sich selbst, die Nabelschau dieser Generation hat zu einem Sozial-Unwesen geführt, in dem Probleme nur hin und her geschoben werden.FRAGEN hat geschrieben:Das tut es - und zwar aus Sicht der amtierenden Soziologen-Generation, die sich quasi komplett aus der 68er-Denkschule entwickelt hat. Die heutigen - politisch relativ pragmatischen - Studenten in "wissenschaftlichen"... "Untersuchungen" als "verwöhnt" und "lebensunfähig" zu bezeichnen, ist die kleine Rache dieser Soziologen, dass die besagte Denkschule sich schon seit einiger Zeit von der herrschenden Lehrmeinung in die Bedeutungslosigkeit verabschiedet. Man könnte sagen, dass diese Soziologen die absehbare EIGENE Lebensunfähigkeit in einem allerletzten Aufbäumen dem gefühlten "Gegner" zuschieben wollen... was letztendlich nicht mehr und nicht weniger als eine leere Behauptung ist...
Abgesehen von dem ganzen anderen Quark, den die Sozpäds mit den Heimbewohnerinnen angestellt haben - wenn es nach der Nase derer und der Psycholgen gegangen wäre, säße ich heute in einer Behinderten-Werkstatt.
Ich habe ohne Schmarrn die (freudige) Empfehlung für eine Behinderten-Werkstatt erhalten: "Sie sind ja so fit!"
Da lob ich mir einen Coach, der von Ressourcen, vom Positiven ausgeht!
Die Wissenschaft Psychologie ist ja hilfreich - wenn man die richtigen Schlüsse zieht. Der Fisch stinkt vom Kopf her. Erst Abhänigkeiten erzeugen, dann von 'erlernter Hilflosigkeit' faseln...
Andererseits, gerade im Frauenhaus gabe ich junge Menschen kennengelernt, wo es schwer fällt, sogar von 'Alphabetisierung' zu sprechen.
Wenn man halt nicht von Vornherein so viele (angeborene) Ressourcen mitbringt, kann es in so einem Milieu mehr als schwierig sein.
Klar frage ich mich bei dem dreisten jungen Bettler vor der Volksbank mit den zerissenen Hosen, auf denen 'Fuck Capitalism' steht, auch, was sie wohl im real existierenden Sozialismus mit ihm gemacht hätten.
Aber ich halte meine Klappe. Man steckt ja nicht drin.
Es scheint mir so gut wie unmöglich, bei Personen, die in einer Verbitterungs-Schuld-Scham-Spirale stecken, einen Perspektivwechsel zu erzugen.
Säulenheilige der 68er: Alice Miller.
Also wirklich: Selten so einen Schmarrn gelesen.
Das Fazit ist ja, wenn etwas schief läuft, ist an allem die Mutter schuld.
Mütter gibt es nur als Heilige oder Ursprung allen Übels.
War bei mir zwar so, würde ich so aber nie unterschreiben. Religiös konnotierter Schwachsinn.
Gerade an Alice Miller bzw. ihrem Sohn sieht man ja bestens, dass man gerade bei denen, die besonders laut 'Liebe' und 'Menschlichkeit' predigen, besonders vorsichtig sein sollte.
Neulich wurde in der Zeitung dieses Interview durch den Medienwissenschaftler Pörksen mit Herrn Schulz von Thun diskutiert. Hat mich angesprochen. Habe ich mir gekauft.FRAGEN hat geschrieben:Das tun viele Chefs... ohne sich dessen bewusst zu sein. Man redet immer viel und gern von "Kommunikation"... aber die wirklich zu LEBEN ist eine ganz andere Nummer! In guter Atmosphäre dafür zu sorgen, dass jeder immer weiss, was er zu tun hat (und das nicht erst nachher!), ist eine hohe Kunst... die nur ein kleiner Teil der real existierenden Vorgesetzten beherrscht...
Und dann mit einer sehr umfassend gebildeten Freundlin diskutiert.
Die machte mir erst mal klar, dass dieser Herr quasi steinalt ist und eine ganzes Werk vorzuweisen hat. Sie erwähnte eine vorgeschlagene Kommunikationsstrategie in einem Hauptwerk; die Lösungen seien alle perfekt, sage meine Freundin, sie hätten nur einen Haken: Sie seien aus der Sicht des Chefs geschildert, für die Sekretärin hätte er keine Lösung.
Am Ende der Diskussion stimmte sie mir dann doch zu, dass ein antropoligischer Optimismus als Grundhaltung und nicht irgendwelche Manager-Ratgeber-0815-Skelette auch für eine Sekretärin vorteilhaft sein kann.
Ich habe so eine KolleginFRAGEN hat geschrieben:Die freuen sich doch selbst am meisten, wenn sie mit ihrer Sekretärin "vernünftig" reden können. Das ist auch in DEREN Augen ein Stück Arbeitsqualität, im Gespräch mit Dir nicht drei Gänge zurück schalten zu müssen... und im Endeffekt lieber alles selber machen, als sich 3 x in Folge über die Missverständnisse von jemand anders ärgern zu müssen. Gibt es auch...
Erst dumme Rückfragen, völlig am Thema vorbei, Nebenkriegsschauplätze aufmachen und dann aussitzen.
Ich bin bei den Kollegen in jeder Beziehung angekommen. Beim Erwähnen des Namens besagter Kollegin Augenrollen.
//
Das Unternehmen, bei dem ich mich jetzt beworben habe, ist sehr klein, expandiert aber. Ich hatte ja angerufen, weil ich noch Fragen hatte.
Ich würde so argumentieren, dass ich mit meinen Englisch-Kenntnissen bei der Expansion unterstützen könnte. Ich würde nicht hinter'm Berg halten, dass ich mir noch einiges an Terminologie anneignen müsste, dass ich aber gerade so ein konkretes Ziel bräuchte, um das umzusetzen. Sozusagen auf gut Denglisch: ein Win-Win-Situation.FRAGEN hat geschrieben:Wenn Dich das interessiert und es aus Sicht des Gegenübers ebenfalls Sinn ergibt, wüsste ich nicht, was dagegen spräche. Klar ist natürlich, dass Du auf die logsichen Rückfragen ("WAS mitentwickeln? Und WIE?") vorbereitet wärst...
Bei mir hat es auch lange gedauert, bis ich mich das erste mal weg-beworben habe. Ich bin äußerst strapazierfähig.FRAGEN hat geschrieben:Das ist für mich ein ganz wichtiger Satz! Mein Eindruck ist, dass sich sehr wenige Menschen ernsthafte Gedanken über das Umfeld machen, das zu ihnen passt. Dabei liegt darin schon ein grosser Teil der berühmten "Chemie", die das Arbeitsgefühl im Ganzen so entscheidend prägt! Wer Sekretärin sein möchte, der sollte sich überlegen, mit welcher Art von Chef und Kollegen er/sie die stärkste gemeinsame Basis hätte. Ist man Sekretärin eines Arztes, eines Anwalts, eines Ingenieurs, eines Kaufmanns, eines Handwerkers, einer Schule, einer Kirche, eines Kulturbetriebs oder einer Stadtverwaltung? Diesbezüglich an der "richtigen" Stelle zu sein, könnte m. E. wahnsinnig viele zutiefst frustrierte Menschen fast mit einem Schlag kurieren...
Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass Loyalität zwar eine schöne Sache ist, ich dennoch frei bin, Alternativen zu suchen. Wenn's nicht mehr passt, muss man halt gehen. Besser, bevor es alzu schlimm wird und es in eine Flucht ausartet. Besser sich irgendwo HIN bewegen zu wollen.
Na ja, und dieses Ziel ist mir halt noch nicht so ganz klar.
International auf jeden Fall.
Ob ich - eine unbefristete Festanstellung vorausgesetzt - noch mal was lerne?
Gruß
Hazel
Das ist m. E. sehr oft das Problem mit *Lösungen*, die on- und offline als Allheilmittel ins Blaue propagiert werden... sei es beim Bewerben, beim Managen, bei der Geldanlage, beim Flirt und wo auch immer: Sie greifen nur bei dem, der ohnehin kein Problem hat...Hazel-Rah hat geschrieben:die Lösungen seien alle perfekt, sage meine Freundin, sie hätten nur einen Haken: Sie seien aus der Sicht des Chefs geschildert, für die Sekretärin hätte er keine Lösung.
Das ist so unmittelbar verständlich, dass Du es m. E. auch schon genau so in Deinem Anschreiben hättest bringen können. Es wäre nicht länger gewesen und hätte gleich eine Verständnislücke auf Leserseite geschlossen.Hazel-Rah hat geschrieben:Ich würde so argumentieren, dass ich mit meinen Englisch-Kenntnissen bei der Expansion unterstützen könnte.
Da hast Du recht. Das Forum hier ist voll von Leuten "on the run"... was Arbeitgeber selbstverständlich deutlich schlechter überzeugt als ein positives Ziel! Im Grunde könnte man hier an fast jedem "suche neue Herausforderung" ein "bin auf der Flucht" einsetzen...Hazel-Rah hat geschrieben:Besser, bevor es alzu schlimm wird und es in eine Flucht ausartet. Besser sich irgendwo HIN bewegen zu wollen.
Dein letztes Thema "Pharmazie" gibt es doch todsicher international?!? Wenn da ansonsten nichts gegen spricht, wäre das doch erst einmal das Naheliegendste?!? Ansonsten finde ich auch Dein psychologisches Interesse und Vorwissen auffallend. Wofür wäre das zu nutzen? Marketing? Personalwesen? Unternehmensberatung? Nicht, dass Du solch einen Job jetzt selber machen solltest... ich dachte hier jeweils an die Sekretärin eines entsprechenden Chefs...Hazel-Rah hat geschrieben:Na ja, und dieses Ziel ist mir halt noch nicht so ganz klar. International auf jeden Fall.
Lernen bei der Arbeit? Training on the job? What would you like to learn?Hazel-Rah hat geschrieben:Ob ich - eine unbefristete Festanstellung vorausgesetzt - noch mal was lerne?
Edit: I have to apologize - for not noticing the sequel in your other (still fascinating!) thread. Although I think you managed the last letter very well... with or without mentioning your "service attitude"...
Stimmt. Aber genau so bergreife ich den Schulz von Thun NICHT. Der Mann appelliert an eine humanistische Grundhaltung und spricht von Modellen, die hilfreich sein könne, aber nie und nimmer eine Eins-zu-Eins-Umsetzung verlangen könnten.FRAGEN hat geschrieben:Das ist m. E. sehr oft das Problem mit *Lösungen*, die on- und offline als Allheilmittel ins Blaue propagiert werden... sei es beim Bewerben, beim Managen, bei der Geldanlage, beim Flirt und wo auch immer: Sie greifen nur bei dem, der ohnehin kein Problem hat...
Die Psychologie ist schon irgendwie ein Steckenpferd. Ich habe ein Abo von Gehirn & Geist und finde immer wie spannend, wie meine eigenen Lösungen immer wieder bestätigt werden. Anscheinend mache ich intuitiv sehr viel richtig.
Und mein Fazit an aller Mitleser: Einmal protestantische (Un-)Tugenden wie ständige Selbst-Herabwürdigung (ich kann nix dafür - alles ein Geschenk Gottes, ich bin eigentlich sooo schlecht) abgelegt, ist es wissenschaftlich erwiesen, dass es für die Psycho-Hygiene außerordentlich förderlich ist, mal zu sagen: Dit haste jetzt richtig jut gemacht!!!
Weitere Abstraktion: Humor ist das beste Schild und Schwert!
Mir geht's ja sogar so, dass ich manchmal in den Tisch beißen möchte, aber da werden nur die Zähne stumpf....
In Bezug etwa auf die Geiermeyersche muss ich mir ja nicht jeden Schuh anziehen, der mir nicht passt.
Ist es psychologische Bildung oder nur Lebenserfahrung: Einem Geiermeyerischen Verhalten liegt eigentlich nur eine tiefe Unsicherheit zugrunde, wo sich bei mir nach der ersten Erschütterung einfach nur Mitleid einstellt: Der arme Mensch! Warum? - Es könnte wirklich so einfach sein....
Hab ich gemacht!!!FRAGEN hat geschrieben:Das ist so unmittelbar verständlich, dass Du es m. E. auch schon genau so in Deinem Anschreiben hättest bringen können. Es wäre nicht länger gewesen und hätte gleich eine Verständnislücke auf Leserseite geschlossen.
Ich habe geschrieben: von wegen Fremdsprachenkenntnisse, insbesondere Terminologie ausbauen: 'Ein schönes Ziel - bei dem ich Sie in Ihrer Expansion ins europäische Ausland unterstützen könnte'.
Irgendwie bin ich immer auf 180, gleichzeitig tiefenentspannt.FRAGEN hat geschrieben:Da hast Du recht. Das Forum hier ist voll von Leuten "on the run"... was Arbeitgeber selbstverständlich deutlich schlechter überzeugt als ein positives Ziel! Im Grunde könnte man hier an fast jedem "suche neue Herausforderung" ein "bin auf der Flucht" einsetzen...
Wenn, dann trete ich überhaupt die Flucht nach Vorne an.
Ich habe ja zum Glück nicht nur die Geiermeyersche, sondern auch das Team Expansion, auf neu-deutsch Business Development, an der Backe.
Und der Expansions-Chef ist das genaue Gegenteil der Geiermeyerschen. Ein vollendeter Pädagoge. Als ob ich das mit 34 noch nötig hätte. Aber ja! Als Gegengewicht zur Geiermeyerschen perfekt.
Bis alle Prozesse sitzen und alles läuft, dauert es ein Weilchen. Von der Geiermeyerschen: Immer, nie und sowieso.
Wie ein kleines Kind: 'Nie hast du mich lieb. ALLE sind böse...'
Der Expansions-Chef fragt erst mal vorsichtig freundlich: Woran hat's gelegen?
Beim zweiten Fehler in Folge eher Schweigen. Ich dann: Flucht nach Vorne. Gleich die nächste Reise in Angriff nehmen. Flüge, Bahn, auch Taxi - alles passt!
Und dann tatsächlich Freitag Abend aus der Bahn der Anruf: 'Hat alles super geklappt. Vielen Dank!'
Hat ihn ja niemend zu diesem freundlichen positiven Feedback gezwungen.
Ich habe ja wirklich ein Luxusproblem. Wie geht es weiter? Oder soll ich so bis zur Rente weiter wurschteln? Auch möglich.FRAGEN hat geschrieben:Dein letztes Thema "Pharmazie" gibt es doch todsicher international?!? Wenn da ansonsten nichts gegen spricht, wäre das doch erst einmal das Naheliegendste?!? Ansonsten finde ich auch Dein psychologisches Interesse und Vorwissen auffallend. Wofür wäre das zu nutzen? Marketing? Personalwesen? Unternehmensberatung? Nicht, dass Du solch einen Job jetzt selber machen solltest... ich dachte hier jeweils an die Sekretärin eines entsprechenden Chefs...
So gesehen, bin ich ja schon Sekretärin eines entsprechenden Chefs. Gerade die Expansion liegt mir.
Bei der Abschlussfeier zum Staatsexamen haben die Dozenten die Absolventen gefeiert, indem ein deutscher Muttersprachler eine Ode an den jeweiligen Studenten formulierte und der englische Muttersprachler das humorvoll-grotesk dolmetschete. Das war gelungen.
Mir wurde unterstellt, ich könnte einem Eskimo einen Kühlschrank verkaufen.
Aber genau das nicht!
Ich habe wirlich - in höchster Not - mal einen Probetag in einem Call-Center gemacht. Wir sollten SKL-Lose verkaufen. So ein pockennarbiger hat uns erklärt, was das für ein hartes Business wäre...
Ich hatte dann tatsächlich einen Interessierten an der Strippe. Vor meinem geistigen Auge sah ich einen vereinsamten Rentern im pink-grau-gelben Jobbingdress - UND KONNTE ES NICHT!
Dem Pockennarbigen habe ich auf Nimmer-Wiedersehen gesagt. Dann lieber Stempeln gehen....
Learning by Doing wird bei uns groß geschrieben, obwohl alle Berater im Kerngeschäft (Unternehmensberatung) Master-Absolventen mit entsprechender Fachrichtung sind.FRAGEN hat geschrieben:Lernen bei der Arbeit? Training on the job? What would you like to learn?
Wo es im Sekretariat in den vergangen zwei Jahren 12 Wechsel gegeben hat, herrscht im Kerngeschäft kaum Fluktuation. Die Kollegen/Innen sind zufrieden.
Und ich habe schon so viel gelernt! Das meiste war ja für mich als Quereinsteiger wirklich Neuland. Und dafür werde ich ewig dankar sein.
Egal wie es weiter geht. Ich werde meinen jetztigen Arbeitgeber so insgesamt immer in positiver Erinnerung halten.
Aber was könnte ich denn nebenberuflich lernen? Es muss doch weiter gehen! Nicht unbedingt höher, aber einfach weiter....
Psychologie, ja, das tät mich interessieren. Aber leider habe ich keine Allgemeine Hochschulreife vorzuweisen.
Das Klinische wäre gar nicht mein Ding. Ich müsste jedem zweiten Patienten sagen: 'Tut mir leid, aber mit Ihrem sekundären Krankheitsgewinn kommen sie bei mir nicht weit! Ich sehe da keinen Sinn mehr! Hoffentlich finanzieren die Kaseen bald Reit- und Delfintherapie, damit es Ihnen endlich wieder besser geht!'
Aber gerade halt in der freien Wirtschaft, im Personalwesen etwa. Warum nicht?
Am Ende geht es ja doch nur daum, einen B. A. oder B. Sc. auf seine Visitenkarte schreiben zu können...
Aber alles Lufschlösser, weil ich nicht REIF genug bin, nur Allgemeine Fachhochschulreife... ts, ts.
My, my, my, only recentliy I was approached by three differen persons respectively couples and asked for directions.FRAGEN hat geschrieben:Edit: I have to apologize - for not noticing the sequel in your other (still fascinating!) thread. Although I think you managed the last letter very well... with or without mentioning your "service attitude"...
And I wasn't able to give directions properly. In writing, okay, but spontaneously answering simple questions I was lost.
I haven't read any English literature for at least half a year....
Nun hatte ich am Mittwoch drei Mal telefoniert und spontan einen Vorstellungstermin für den selben Tag um 19:00 Uhr erhalten.
Ich fahre also dahin, Geschäftsviertel mit Mall.
Furchtbar.
Das 'Büro' dann in einem Wohnhaus in einer ordinären Etagenwohnung.
Das Klingelschild an diesem Klotz unter Klötzen kaum auffindbar.
In der Nähe ein Geschäfts-Cafè mit unerschwinglichen Preisen. Sonst nichts drumherum. Die Mall durch einen breiten Graben abgeschnitten.
Dann haben wir das Gespräch durchexerziert.
Vorstellung dererseits, meinerseits usw. bis ich das Gespräch nach 25 Minuten ungefähr so beendet habe: Ich sähe da zu wenig Struktur, Start-Up sei dann wohl nicht so meins, aber vielen Dank für die Erfahrung aus erster Hand. Ich trüge Sorge, dass der Job nicht tagesfüllend sein könnte und ich jetzt unser bieder bzw. dreier Zeit nicht weiter in Anspruch nehmen wolle.
Tja, auch eine Erfahrung.
Das kann ja heiter werden, wenn ich mich in ca. einem halben Jahr wirklich bewerben MUSS.
Nach diesem Abend habe ich mich sogar auf die Geiermeyersche gefreut
Ich fahre also dahin, Geschäftsviertel mit Mall.
Furchtbar.
Das 'Büro' dann in einem Wohnhaus in einer ordinären Etagenwohnung.
Das Klingelschild an diesem Klotz unter Klötzen kaum auffindbar.
In der Nähe ein Geschäfts-Cafè mit unerschwinglichen Preisen. Sonst nichts drumherum. Die Mall durch einen breiten Graben abgeschnitten.
Dann haben wir das Gespräch durchexerziert.
Vorstellung dererseits, meinerseits usw. bis ich das Gespräch nach 25 Minuten ungefähr so beendet habe: Ich sähe da zu wenig Struktur, Start-Up sei dann wohl nicht so meins, aber vielen Dank für die Erfahrung aus erster Hand. Ich trüge Sorge, dass der Job nicht tagesfüllend sein könnte und ich jetzt unser bieder bzw. dreier Zeit nicht weiter in Anspruch nehmen wolle.
Tja, auch eine Erfahrung.
Das kann ja heiter werden, wenn ich mich in ca. einem halben Jahr wirklich bewerben MUSS.
Nach diesem Abend habe ich mich sogar auf die Geiermeyersche gefreut