Initiativbewerbung Verwaltung kleiner Handwerksbetrieb

Eine initiative Bewerbung lohnt immer dann, wenn keine konkrete Stellenausschreibung vorliegt. Worauf ihr achten musst, ist Thema in diesem Forum.
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Coralina
Beiträge: 78
Registriert: 30.07.2010, 13:15

Initiativbewerbung Verwaltung kleiner Handwerksbetrieb

Beitrag von Coralina »

Hallo,

hier im Bewerbungstraining wurde das als Anschreiben für Initiativbewerbungen an die ganzen Handwerksunternehmen hier im Ort für gut befunden.

Da über die meisten Betriebe (wie gesagt eher kleine Familienunternehmen) keine Website haben, sondern nur Adresseinträge in Branchenverzeichnissen, kann ich das Anschreiben auch nicht großartig an die Firma anpassen - ich weiß ja nicht, was die genau suchen und will mich nur mal grob vorstellen.

Auch wenn es hier heißt, das sei okay so - könnt ihr das mal anschauen, ob ich damit vielleicht eine Chance haben könnte oder ob das Murks ist?

Danke :)


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Sehr geehrte/r xxx,

suchen Sie im Moment oder in naher Zukunft kompetente Unterstützung für Ihr Team?

Ich bin ausgebildete Kauffrau für Bürokommunikation und zur Zeit bei der Firma xxx in xxx beschäftigt, einem handwerklichen Betrieb, der vor allem im Elektro- und Sanitärinstallationsbereich tätig ist. Zu meinen vielseitigen Aufgaben gehören einerseits Sekretariatsarbeiten, wie z. B. Rechnungen und Angebote erstellen, Korrespondenz führen oder die Telefonzentrale bedienen; andererseits auch die Organisation der Einsätze unserer Monteure oder die Beratung und Betreuung unseres Kundenstammes.

Mit den MS-Office-Produkten arbeite ich sicher und professionell. Die englische Sprache beherrsche ich fließend in Wort und Schrift.

Mit mir gewinnen Sie eine junge, hochmotivierte Mitarbeiterin, die großen Spaß daran hat, die Verwaltung eines mittelständischen Handwerksbetriebes zu „managen“. Von meinem Können und meinen Qualifikationen werde ich Sie sicher in einem persönlichen Gespräch überzeugen, auf das ich mich sehr freue. Gern bin ich auch bereit, Ihnen meine vollständigen Unterlagen zukommen zu lassen oder für einige Tage meine Fähigkeiten in Ihrem Haus unter Beweis zu stellen.


Beste Grüße



Cora
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

"Murks" ist das sicher nicht, Coralina... aber schick denen doch gleich vollständige Unterlagen... gerade jetzt, wo Du quasi kostenfreien Zugriff hast.. ;-)

Der erste Satz könnte für mein Gefühl etwas spezifischer sein. Du willst ja weder ins Monteurs-, noch ins Putz-, noch ins Vertreter-"Team"... ;-)

Vom rein sprachlichen Standpunkt finde ich die Bewerbung ansonsten zwar recht angenehm... aber es hat schon noch etwas von einer Postwurfsendung. Du kennst den Unterschied zwischen Initiativ- und Blindbewerbung?!? Was die Informationen angeht: Die müssen nicht zwangsläufig auf der Homepage stehen! Lies doch mal aufmerksam die Regionalteile "Eurer" Zeitungen. Da steht erstaunlich oft etwas über Betriebe aus der Gegend. Und wenn Deine Wunsch-Arbeitgeber bei Dir in der Nähe sind: Fahr doch mal vorbei! Vielleicht fällt Dir schon von aussen etwas auf!
Coralina
Beiträge: 78
Registriert: 30.07.2010, 13:15

Beitrag von Coralina »

... aber schick denen doch gleich vollständige Unterlagen... gerade jetzt, wo Du quasi kostenfreien Zugriff hast..
Ich hab das jetzt ganz anarchistisch mal so gemacht, dass ich nur meine Arbeitszeugnisse (Zwischenzeugnis und Ausbildungszeugnis) beigelegt habe.

Der eine Berater hier im Bfz hat mir auch gesagt, bei einer Initiativbewerbung könnte man beilegen oder auch nicht beilegen, was man selbst als sinnvoll erachtet. Ich wollte den Fokus ganz stark auf die Praxis und weg von der Theorie legen (mit der ich ja immer meine Probleme hatte :? ). Die Praxis ist ja letzten Endes auch das, was für den Arbeitgeber wichtig ist :?:

Oder verwirrt das den Arbeitgeber eher, wenn nur ein Teil der Zeugnisse beiliegt?
Der erste Satz könnte für mein Gefühl etwas spezifischer sein. Du willst ja weder ins Monteurs-, noch ins Putz-, noch ins Vertreter-"Team"..
Unter Umständen würde ich auch ins Lager- oder Produktionsteam, wenn die mich da gescheit einlernen würden und mir das zutrauen....wenn mir jemand mal nen Job gibt :wink:

Aber klar, in erster Linie bewerbe ich mich fürs Büro. Ich googel hier jetzt schon ewig rum, was ich als besseren Einleitungssatz nehmen könnte - ich finde allerdings nichts wirklich besseres....

Ich weiß, hier werden einem keine Bewerbungen vorgekaut, aber wenn jemand einen konkreten Satz für mich und meine Situation hier wüsste, wäre das supernett :P

Lies doch mal aufmerksam die Regionalteile "Eurer" Zeitungen. Da steht erstaunlich oft etwas über Betriebe aus der Gegend.
Da bin ich seit geraumer Zeit auch auf der Suche nach Infos...aber die Leute, über die genaueres zu finden ist (Firmenhistorie, größere Werbeanzeigen, irgendwelche Events....) haben meistens auch eine Homepage. Die Infos bringen mich bewerbungstechnisch aber oft auch nicht wirklich weiter. Kleine Firmen haben selten Slogans oder eine Rubrik "unsere Philosopie" oder so, wo man sich eine generelle Richtung für die Bewerbung rausziehen kann.

Die Berater hier im Bfz meinen alle, ich sollte dieses Anschreiben für mehrere Firmen verwenden. Ich muss sagen, ich weiß im Moment selber auch nicht, wie ich das großartig anpassen soll.

Ich bin zur Zeit auch dabei, in der Verwandtschaft - wo einige in der Elektrobranche arbeiten - rumzufragen, aber irgendwie hat mich das auch nicht weitergebracht. Mein Cousin macht eine Ausbildung bei dem größten Arbeitgeber hier im Ort, der massenhaft Büroleute beschäftigt, aber bisher konnte er mir auch nicht wirklich weiterhelfen.

Aber der Tip mit dem mal an den Firmen vorbeifahren ist gut, das hab ich noch nicht gemacht...vielleicht finde ich da wirklich ein paar Anregungen :)

Wie gesagt, ich bin hier jedem superdankbar, der mir einen Tip gibt, wie diese Initiativbewerbungen jetzt machen kann!
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Coralina hat geschrieben:Der eine Berater hier im Bfz hat mir auch gesagt, bei einer Initiativbewerbung könnte man beilegen oder auch nicht beilegen, was man selbst als sinnvoll erachtet.
Das ist grundsätzlich nicht verkehrt... aber wie immer kommt es halt auch hier auf den Einzelfall an: Bei einer erfahrenen Kraft mit einem dicken Packen von Zeugnissen und Zertifikaten zuhause wird jeder froh sein, wenn die eine vernünftige Vorauswahl trifft und sich auf das Wesentliche konzentriert. Wenn eine Anfängerin relativ exakt die Hälfte der üblicherweise als relevant erachteten Zeugnisse beilegt, stimmt das m. E. eher misstrauisch. An Deiner Stelle würde ich alles oder nichts beilegen... und die Möglichkeit zur Nachreichung von Teilen nicht erwähnen, wenn die nur nach hinten losgehen können... ;-)
Coralina hat geschrieben:Unter Umständen würde ich auch ins Lager- oder Produktionsteam, wenn die mich da gescheit einlernen würden und mir das zutrauen....wenn mir jemand mal nen Job gibt :wink:
Das würde ich aber nicht in einer hoffnungsvollen Büro-Bewerbung andeuten. Denk dran, Coralina: Bislang hast Du einen sauberen Lebenslauf... auch wenn Du mit der Situation unglücklich bist. Wenn Du einmal anfängst zwischen Minimaljobs in Produktion und Lager hin und her zu springen, kannst Du das Büro vermutlich vergessen...
Coralina hat geschrieben:Aber klar, in erster Linie bewerbe ich mich fürs Büro. Ich googel hier jetzt schon ewig rum, was ich als besseren Einleitungssatz nehmen könnte - ich finde allerdings nichts wirklich besseres....
So geht das auch nicht, Coralina: Das, was zu DIR passt, wirst Du im ganzen Internet nicht finden! Du wirst "Deine" Einleitung am schnellsten (und vor allem: besten!) haben, wenn Du in Dich selbst hineinhorchst... oder auf das hörst, was andere Dir sagen? Was gefällt denn Deiner Familie, Deinen Freunden und (vor allem) Deinen bisherigen Chefs an Dir?
Coralina
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Beitrag von Coralina »

Du wirst "Deine" Einleitung am schnellsten (und vor allem: besten!) haben, wenn Du in Dich selbst hineinhorchst... oder auf das hörst, was andere Dir sagen? Was gefällt denn Deiner Familie, Deinen Freunden und (vor allem) Deinen bisherigen Chefs an Dir?
Das ist eine gute Frage.... meinen Chefs gefällt auf jeden Fall, dass ich ziemlich fleißig und sehr motiviert bin (und nicht einfach hingehe und meine zeit absitze udn schnell Feierabend haben will) , meinen Kollegen gern unter die Arme greife (also auch mal sowas wie Schaufenster putzen :)), ziemlich viel in kurzer Zeit wegschaffen kann....

Und ich mache gern tausend Sachen auf einmal, also genau das, wo andere total hektisch werden udn ausrasten :P

Das würde mir jetzt spontan einfallen

:P
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Das klingt doch nach einer Kauffrau mit Pfeffer im Allerwertesten, Coralina! Nach jemandem, den man gern bei sich am Schreibtisch sitzen hat... ;-)

Vergleich das mal mit den eingeschlafenen Füssen, die Du Deinem Leser bisher offerierst... und dann guck mal, wie sich etwas von dem, was Du hier gerade gesagt hast, auf Abiturientinnen-Niveau ausdrücken lässt! Dann hast Du Deine ganz persönliche Coralina-Einleitung, die Du in keiner Spruchsammlung der Welt findest... ;-)
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