ᐅ Initiativbewerbung für ein Praktikum als Industriekauffrau

Eine initiative Bewerbung lohnt immer dann, wenn keine konkrete Stellenausschreibung vorliegt. Worauf ihr achten musst, ist Thema in diesem Forum.
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Morticia
Beiträge: 11
Registriert: 16.02.2014, 03:21

ᐅ Initiativbewerbung für ein Praktikum als Industriekauffrau

Beitrag von Morticia »

Hallo :)

Ich weiß nicht, ob das hier reingehört. Wenn nicht, dann sorry und bitte verschieben. ;)

Grund für meinen Post: ich muss mich im Zuge meiner Umschulung um ein 6-monatiges Praktikum kümmern. Ausgeschrieben steht da nur sehr selten was, daher alles als Initiativbewerbung. Für alle konstruktiven Verbesserungsvorschläge bedanke ich mich schon mal im Voraus. :D


Sehr geehrte Damen und Herren,

seit Juni 2015 befinde ich mich in der Umschulung zur Industriekauffrau bei der XXX in XXX.

Im Rahmen meiner Umschulung ist es wichtig praktische Erfahrungen im kaufmännischen Bereich zu sammeln. Meine bisher erlernten theoretischen Kenntnisse würde ich daher sehr gerne im Zeitraum vom 12.10.2016 bis 24.03.2017 sowie vom 15.05.2017 bis 22.06.2017 in ihr Unternehmen einbringen und erweitern. Ich erhoffe mir mit ihrer Hilfe eine intensive Praktikumszeit mit der Möglichkeit firmeninterne Vorgänge kennenzulernen und mir dabei weiteres Wissen über betriebswirtschaftliche Abläufe anzueignen.

Sie finden in mir eine aufgeschlossene, engagierte und zuverlässige Mitarbeiterin mit einem hohen Maß an Flexibilität, Einsatzbereitschaft und dem Verständnis betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge. Eine gute Auffassungsgabe, mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen, mathematische Fähigkeiten und eine analytische Denkweise zählen ebenso zu meinen Stärken wie Verantwortungsbewusstsein, was ich bereits während meines Praktikums bei der Thyssen Krupp Presta Ilsenburg GmbH unter Beweis stellen konnte. Auch in neue Themen- und Aufgabengebiete arbeite ich mich schnell, sicher und lösungsorientiert ein. Während meiner Umschulung habe ich zudem das SAP Foundation Level mit Auszeichnung abgeschlossen.

Ich bin mir sicher, dass ich bei Ihnen neue berufliche Perspektiven finde und sehe daher einer guten Zusammenarbeit mit Freude entgegen. Das Praktikum sollte die aufgeführten Tätigkeiten des beigefügten Auszugs der Praktikumsordnung beinhalten.Weitere Fragen beantworte ich Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch, auf das ich mich schon jetzt freue.

Mit freundlichem Gruß
Cybarb
Beiträge: 112
Registriert: 29.02.2016, 10:54

Beitrag von Cybarb »

Hallo,

leider besteht dein Anschreiben fast nur aus Selbstverständlichkeiten, Informationen, die auch im Lebenslauf zu finden sein sollten, und einer Fülle an Buzzwords. Da solltest du noch mal ordentlich überarbeiten.
seit Juni 2015 befinde ich mich in der Umschulung zur Industriekauffrau bei der XXX in XXX.
Steht im Lebenslauf und ist ein sehr träger Einstiegssatz. Fang direkt mit dem besten Argument für dich als Praktikantin an. Es ist klar, dass du dem Unternehmen nicht das bieten kannst, was ein "fertiger" Mitarbeiter bieten könnte, und dass das Unternehmen vor allem in dich investiert. Dennoch sollte man sehen, dass deine bisher erworbenen Qualifikationen mit den Anforderungen des Unternehmens bzw. der Tätigkeit, für die du dich bewirbst, in Teilen übereinstimmen.
Im Rahmen meiner Umschulung ist es wichtig praktische Erfahrungen im kaufmännischen Bereich zu sammeln. Meine bisher erlernten theoretischen Kenntnisse würde ich daher sehr gerne im Zeitraum vom 12.10.2016 bis 24.03.2017 sowie vom 15.05.2017 bis 22.06.2017 in ihr Unternehmen einbringen und erweitern. Ich erhoffe mir mit ihrer Hilfe eine intensive Praktikumszeit mit der Möglichkeit firmeninterne Vorgänge kennenzulernen und mir dabei weiteres Wissen über betriebswirtschaftliche Abläufe anzueignen.
Die Notwendigkeit praktischer Erfahrungen, deine Wünsche und Hoffnungen - das ist eigentlich selbstverständlich bzw. für das Unternehmen nicht sonderlich relevant. Kannst du getrost weglassen oder stark umformulieren: Was konkret erhoffst du dir und weshalb ist es plausibel, dass du es in diesem Unternehmen findest, und was kannst du im Gegenzug anbieten?
Formalitäten wie Zeiträume packst du ans Ende des Anschreibens.

Den nächsten Absatz zitiere ich nicht. Das ist nur eine Menge an positiven Signalwörtern, ohne dass du konkret belegen könntest, dass du eine gute Auffassungsgabe, Ausdrucksvermögen, usw. hast. Schildere Beispiele aus früheren Tätigkeiten, aus denen sich quasi automatisch ergibt, dass du über diese Fähigkeiten oder Eigenschaften verfügst.

Der letzte Absatz ist m.E. ok, nur den ersten Satz kannst du auch streichen, weil er ohne relevanten Inhalt ist.

Allgemein: Da du umschulst, hast du ja schon mal etwas anderes gelernt. Kannst du nicht irgendwelche Fähigkeiten aus dieser früheren Tätigkeit als Argumente für dich anführen? Oder sind das wirklich grundverschiedene Bereiche?

Gruß
Cyb
Morticia
Beiträge: 11
Registriert: 16.02.2014, 03:21

Beitrag von Morticia »

Danke erstmal für deine Antwort. :)
Cybarb hat geschrieben:Hallo,

leider besteht dein Anschreiben fast nur aus Selbstverständlichkeiten, Informationen, die auch im Lebenslauf zu finden sein sollten, und einer Fülle an Buzzwords. Da solltest du noch mal ordentlich überarbeiten.
Oh, schade. :/
Cybarb hat geschrieben:Steht im Lebenslauf und ist ein sehr träger Einstiegssatz. Fang direkt mit dem besten Argument für dich als Praktikantin an. Es ist klar, dass du dem Unternehmen nicht das bieten kannst, was ein "fertiger" Mitarbeiter bieten könnte, und dass das Unternehmen vor allem in dich investiert. Dennoch sollte man sehen, dass deine bisher erworbenen Qualifikationen mit den Anforderungen des Unternehmens bzw. der Tätigkeit, für die du dich bewirbst, in Teilen übereinstimmen.

Was konkret erhoffst du dir und weshalb ist es plausibel, dass du es in diesem Unternehmen findest, und was kannst du im Gegenzug anbieten?
Ganz konkret erhoffe ich mir natürlich nicht nur am Kopierer zu stehen und eine Firma zu finden, bei der ich danach auch eine berufliche Perspektive finde. Also, wo ich nicht nur meine Praktikumszeit absitze sondern bleiben kann, wenn das Arbeitsklima gut ist.
Cybarb hat geschrieben:Den nächsten Absatz zitiere ich nicht. Das ist nur eine Menge an positiven Signalwörtern, ohne dass du konkret belegen könntest, dass du eine gute Auffassungsgabe, Ausdrucksvermögen, usw. hast. Schildere Beispiele aus früheren Tätigkeiten, aus denen sich quasi automatisch ergibt, dass du über diese Fähigkeiten oder Eigenschaften verfügst.
Die Belege dafür stehen bspw. im Praktikumszeugnis. Verstehe aber im Ansatz was Du meinst. Allerdings fehlt mir da leider etwas der Ansatz, wie ich es besser formulieren könnte. :/
Cybarb hat geschrieben:Allgemein: Da du umschulst, hast du ja schon mal etwas anderes gelernt. Kannst du nicht irgendwelche Fähigkeiten aus dieser früheren Tätigkeit als Argumente für dich anführen? Oder sind das wirklich grundverschiedene Bereiche?
Ich habe damals (99-02) Schneiderin gelernt. Da kann ich tatsächlich keine richtigen Parallelen oder Gemeinsamkeiten erkennen. Mit der kaufmännischen Thematik kam ich erst in meinen vier Semestern BWL in Berührung. Allerdings wären das ja dann auch bloß theoretische Behauptungen.

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Hmmmm... das klingt mir jetzt nicht so, als hättest Du aus Cybarbs Anstössen konkrete Überarbeitungspläne abgeleitet?!?
Cybarb
Beiträge: 112
Registriert: 29.02.2016, 10:54

Beitrag von Cybarb »

Ok, ich versuche mich mal an einem Beispiel, das du natürlich auf deinen Hintergrund übertragen musst.

"Zu meinen Stärken gehören insbesondere eine analytische Denkweise, die Fähigkeit, auch komplexe Zusammenhänge zu überblicken, sowie Teamfähigkeit."

Das wird zu:

"Während meiner Tätigkeit als X im Bereich Y habe ich ein Projekt zur Integration der Arbeitsbereiche Y und Z konzipiert und gemeinsam mit einer Kollegin aus der Abteilung Z zu einem erfolgreichen Abschluss geführt."

Das ist sicher nicht perfekt, soll dir aber nur am Beispiel zeigen, was ich meine. Um dieses Projekt durchzuführen, brauchst du die oben genannten Stärken, und dass du es erfolgreich abgeschlossen hast, belegt, dass du diese Stärken besitzt.
Morticia
Beiträge: 11
Registriert: 16.02.2014, 03:21

Beitrag von Morticia »

FRAGEN hat geschrieben:Hmmmm... das klingt mir jetzt nicht so, als hättest Du aus Cybarbs Anstössen konkrete Überarbeitungspläne abgeleitet?!?
Das kam dann leider falsch rüber. :oops:
Cybarb hat geschrieben:Ok, ich versuche mich mal an einem Beispiel, das du natürlich auf deinen Hintergrund übertragen musst.

"Zu meinen Stärken gehören insbesondere eine analytische Denkweise, die Fähigkeit, auch komplexe Zusammenhänge zu überblicken, sowie Teamfähigkeit."

Das wird zu:

"Während meiner Tätigkeit als X im Bereich Y habe ich ein Projekt zur Integration der Arbeitsbereiche Y und Z konzipiert und gemeinsam mit einer Kollegin aus der Abteilung Z zu einem erfolgreichen Abschluss geführt."

Das ist sicher nicht perfekt, soll dir aber nur am Beispiel zeigen, was ich meine. Um dieses Projekt durchzuführen, brauchst du die oben genannten Stärken, und dass du es erfolgreich abgeschlossen hast, belegt, dass du diese Stärken besitzt.
Ich habe das jetzt alles nochmal überarbeitet, wobei ich mit meinem Einstiegssatz überhaupt nicht zufrieden bin. :?

Sehr geehrte Damen und Herren,

gerne würde ich meine bisher erworbenen Fähigkeiten aus Studium, Umschulung und Übungsfirma in Ihr Unternehmen einbringen.

Bereits während meines Praktikums in der Kreditorenbuchhaltung der XXX konnte ich erste Erfahrungen in allgemeinen Büroaufgaben wie der Sortierung des Posteingangs und der Ablage, der Bearbeitung eingehender Mahnungen und dem Vorerfassen und Buchen von Rechnungen machen. Mit den Abteilungen Personalwesen, Lager, Einkauf und Produktion sowie Marketing und dem allgemeinen Rechnungswesen mit ihren spezifischen Aufgaben kam ich durch eine Übungsfirma in ersten Kontakt. (Dieser Satz wirkt für mich völlig unrund, ich hab ihn auch schon mehrmals umformuliert. Aber ich weiß nicht inwieweit ich da lieber auf die einzelnen Abteilungen eingehen soll. :() Dank meiner guten Auffassungsgabe konnte ich mich dort auch in neue Themen- und Aufgabengebiete schnell, sicher und lösungsorientiert einarbeiten. Während meiner Umschulung habe ich zudem das SAP Foundation Level mit Auszeichnung erworben.

Meine bisher erlernten theoretischen Kenntnisse würde ich daher sehr gerne im Zeitraum vom 12.10.2016 bis 24.03.2017 sowie vom 15.05.2017 bis 22.06.2017 in ihr Unternehmen einbringen und erweitern. Das Praktikum sollte dabei die aufgeführten Tätigkeiten des beigefügten Auszugs der Praktikumsordnung beinhalten.

Weitere Fragen beantworte ich Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch, auf das ich mich schon jetzt freue.

Mit freundlichem Gruß
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TheGuide
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Registriert: 12.07.2013, 12:44

Beitrag von TheGuide »

Morticia hat geschrieben: gerne würde ich meine bisher erworbenen Fähigkeiten aus Studium, Umschulung und Übungsfirma in Ihr Unternehmen einbringen.
Schön... nur... warum?!
Bereits während meines Prakti
kums in der Kreditorenbuchhaltung der XXX konnte ich erste Erfahrungen in allgemeinen Büroaufgaben wie der Sortierung des Posteingangs und der Ablage, der Bearbeitung eingehender Mahnungen und dem Vorerfassen und Buchen von Rechnungen machen.
...machte ich...
Warum ist das von Belang für den Arbeitgeber?

Mit den Abteilungen Personalwesen, Lager, Einkauf und Produktion sowie Marketing und dem allgemeinen Rechnungswesen mit ihren spezifischen Aufgaben kam ich durch eine Übungsfirma in ersten Kontakt. (Dieser Satz wirkt für mich völlig unrund, ich hab ihn auch schon mehrmals umformuliert. Aber ich weiß nicht inwieweit ich da lieber auf die einzelnen Abteilungen eingehen soll. :()

Warum wirkt der Satz auf dich unrund? Vielleicht weil das Verb in Kontakt kommen kommen so ungünstig ist?
Bei meiner Reise in die Tropen kam ich mit Malaria in Kontakt.
Es kommt doch eher darauf an, was du effektiv geleistet hast.
Dank meiner guten Auffassungsgabe konnte ich mich dort auch in neue Themen- und Aufgabengebiete schnell, sicher und lösungsorientiert einarbeiten.
Streich Modalverben aus deinem Wortschatz!

Meine bisher erlernten theoretischen Kenntnisse würde ich daher sehr gerne im Zeitraum vom 12.10.2016 bis 24.03.2017 sowie vom 15.05.2017 bis 22.06.2017 in ihr Unternehmen einbringen und erweitern. Das Praktikum sollte dabei die aufgeführten Tätigkeiten des beigefügten Auszugs der Praktikumsordnung beinhalten.
Nein, du drückst gerade deinem Adressaten deine Arbeit auf. Sag du, was dein Praktikumsziel ist und lass die Praktikumsordnung daraus. Du bist doch intrinsisch motiviert und nicht, weil du ein Praktikum absolvieren musst, oder?
Morticia
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Beitrag von Morticia »

TheGuide hat geschrieben:Schön... nur... warum?!
Weil ich dort arbeiten und neue Erfahrungen sammeln möchte und mir davon auch erhoffe einen guten Eindruck zu hinterlassen, der eine spätere Zusammenarbeit nicht ausschließt.
TheGuide hat geschrieben:Warum ist das von Belang für den Arbeitgeber?
Hier im Thread wurde angeführt, dass ich mehr anhand von Beispielen belegen soll. Habe ich diesmal versucht. ;)
TheGuide hat geschrieben:Nein, du drückst gerade deinem Adressaten deine Arbeit auf. Sag du, was dein Praktikumsziel ist und lass die Praktikumsordnung daraus. Du bist doch intrinsisch motiviert und nicht, weil du ein Praktikum absolvieren musst, oder?
Natürlich möchte ich auch in der Firma arbeiten. Allerdings ist die Umsetzung der Praktikumsordnung für die IHK zwingend notwendig. ;)
Soll ich also erwähne was dort drin steht, auch wenn es sich dann mit dem angehängten Blatt doppelt? Bin unschlüsslig, ob das Anschreiben dann nicht wieder zu lang wird.
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TheGuide
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Registriert: 12.07.2013, 12:44

Beitrag von TheGuide »

Morticia hat geschrieben:Weil ich dort arbeiten und neue Erfahrungen sammeln möchte und mir davon auch erhoffe einen guten Eindruck zu hinterlassen, der eine spätere Zusammenarbeit nicht ausschließt.
Das stellt mich jetzt nicht zufrieden. Verkürzt lautet die Antwort auf die Frage, warum du dort arbeiten möchtest, nämlich weil du dort arbeiten möchtest.
Oder noch verkürzter:
- Warum?
- Darum.
TheGuide hat geschrieben:Warum ist das von Belang für den Arbeitgeber?
Hier im Thread wurde angeführt, dass ich mehr anhand von Beispielen belegen soll. Habe ich diesmal versucht. ;)
Ist ja auch richtig, nur den Schritt weiter, den musst du eben auch gehen. Das bisher ist nur die halbe Miete.
Natürlich möchte ich auch in der Firma arbeiten. Allerdings ist die Umsetzung der Praktikumsordnung für die IHK zwingend notwendig. ;)
Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, wie du dein Anliegen verkaufst.
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