Initiativ-Bewerbung Bestattungsfachkraft

Eine initiative Bewerbung lohnt immer dann, wenn keine konkrete Stellenausschreibung vorliegt. Worauf ihr achten musst, ist Thema in diesem Forum.
Alexandria
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Initiativ-Bewerbung Bestattungsfachkraft

Beitrag von Alexandria »

Ist im anderen Forum irgendwie untergegangen, der Beitrag, deswegen:

Nachdem ich mich seit ich meinen Abschluss gemacht habe, ziemlich ziellos beworben habe - aufgrund des winzigen Angebots in meiner Wohngegend + 100 Km Umkreis - habe ich in den letzten Tagen versucht, mir bewusst zu machen, was ich wirklich will und wofür es sich lohnen würde, umzuziehen.

Bis jetzt komme ich auf diesen einen Beruf: Bestattungsfachkraft.
Allerdings scheint das Ausbildungsangebot hier praktisch nicht vorhanden zu sein. Auf der "Jobbörse" der Arbeitsagentur findet sich für ganz Niedersachsen ein einziger Ausbildungsplatz.

Ich werde demnach wohl zur Initiativ-Bewerbung greifen müssen.

Was muss ich beachten?
Donnydonatha
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Beitrag von Donnydonatha »

Du musst das Gleiche beachten wie bei jeder normalen Bewerbung auch.
Deine Motivation, deine Stärken und Fähigkeiten mit den Anforderungen für den Ausbildungsberuf verbinden. Bei diesem besonders Belastbarkeit und Einfühlungsvermögen fordernden Beruf ist es wichtig, dass man auch darlegen kann, dass man sich ausgiebig mit dem Thema Tod, Aufgabengebieten und Situationen, die auf einen Bestatter zu kommen können, informiert hat. Der Beruf ist nichts für schwache Nerven, aber er kann durchaus sehr erfüllend sein.
Alexandria
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Beitrag von Alexandria »

Sollte man sich denn vorher telefonisch, per Mail oder schriftlich erkundigen, ob das Unternehmen ausbildet? Irgendwie gefällt mir die schriftliche Variante am besten, wenn auch die meisten das Telefongespräch bevorzugen ...

Und wie sieht die Betreffzeile aus? Man kann sich ja nicht auf eine Stellenanzeige beziehen. Schreibt man wie gewohnt "Bewerbung um XXX" oder schreibt man auch tatsächlich "Initiativ-Bewerbung" in die Betreffzeile?
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Alexandria hat geschrieben:Irgendwie gefällt mir die schriftliche Variante am besten, wenn auch die meisten das Telefongespräch bevorzugen ...
Speziell Dir würde ich auch unbedingt dazu raten, Alexandria! Deine schriftlichen Äusserungen klingen immer sehr reif und einnehmend... und das passende Deckblatt ist ja auch schon in Arbeit... ;-)
Romanum
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Beitrag von Romanum »

Es ist schon komisch, dass so wenig ausgeschrieben wird. Du solltest dich vorher immer erkundigen. Darauf kannst du dich auch intensiv vorbereiten, um so einen guten Eindruck zu hinterlassen.

Hier ist eine Liste von Bestattern in Niedersachsen: http://www.bestatterverband-niedersachs ... suche.html

Gucke allgemein hier: https://www.bewerbung-forum.de/bewerbun ... rbung.html
Alexandria
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Beitrag von Alexandria »

Da ich mich nicht um ausgeschriebene Stellen, sondern eben "einfach so" bewerbe, würde ich gerne eine 3. Seite, eine Art Motivationsschreiben anfügen. Gute Idee oder eher Mist?
Man wird bei einem solchen Schreiben ja leicht etwas zu persönlich, und das könnte eventuell eher disqualifizierend sein ...
Alexandria
Beiträge: 86
Registriert: 20.08.2010, 17:04

Beitrag von Alexandria »

Anschreiben

Hier ist es. Der erste Entwurf, hab auch noch nicht drüber gelesen. Sagt mir einfach, was euer erster Eindruck davon ist. Ich möchte unbedingt überzeugen! Gelingt es mit diesem Schreiben? Oder eher nicht?

Lest selbst:

Anrede,

Bestattungsfachkraft zu sein bedeutet weit mehr als Bestattungen und Trauerfeiern zu organisieren. Man hat die Möglichkeit den Abschied des Verstorbenen für die Angehörigen so angenehm wie möglich zu gestalten und dem Verstorbenen seine letzten Wünsche, wie die Art der Bestattung, zu erfüllen.

Natürlich birgt das Gespräch mit den Hinterbliebenen eine große Verantwortung. Eine Verantwortung, die ich zu übernehmen in der Lage bin. Psychologie gehört zu meinen größten Interessen und ich bin anderen gegenüber stets sehr einfühlsam. Darüber hinaus habe ich mich speziell mit dem Themenbereich der Trauerpsychologie eingehend beschäftigt, weil ein theoretisches Wissen hierzu Grundlage für einen rücksichtsvollen Umgang mit Menschen, die einen Verlust erlitten haben, ist.

Eine gute Ausdrucksweise ist für diesen sehr persönlichen Kontakt mit Menschen unabdingbar. Da ich in meiner Freizeit Kurzgeschichten schreibe und derzeit an meinem ersten Roman arbeite, ist mir das Formulieren sogar eine Freude. Über gute Englischkentnisse verfüge ich ebenfalls, da ich Romane und Sachliteratur bevorzugt in der Originalfassung lese.

Während ich bis zum Juli 2010 den Realschulkurs der Kvhs in XXX besuchte, um nachträglich die Mittlere Reife zu erwerben, stellte ich außerdem fest, dass das Fach Mathematik mir sehr liegt. Ich genieße es, Berechnungen anzustellen und mit Zahlen zu arbeiten, denn es fällt mir außerordentlich leicht. Da auch der Beruf Bestattungsfachkraft mathematische Fähigkeiten, beispielsweise bei der Kostenermittlung oder im Rahmen einer Inventur, voraussetzt, kann ich auch diese Stärke nutzen.

Aber auch eine künstlerische Ader ist zweifellos von Vorteil, um eine Ausbildung zur Bestattungsfachkraft erfolgreich abzuschließen. Ein gutes Gefühl für Dekoration sollte man unter anderem bei der Gestaltung von Gräbern sowie der Herrichtung von Räumlichkeiten für Trauerfeierlichkeiten beweisen können. Aufgrund meiner privaten künstlerischen Tätigkeiten, die sich auf das Zeichnen von Gemälden und die Bildbearbeitung am Computer beziehen, habe ich eben dieses
ausgeprägte Gespür für Farben und Ästhetik.

Abschließend möchte ich anmerken, dass Bestattungsfachkraft der Beruf ist, den ich unbedingt und von Herzen erlernen will und hoffe auf eine positive Antwort Ihrerseits. Selbstverständlich wäre ich auch bereit ein Praktikum zu absolvieren.

Mit freundlichen Grüßen
Alexandria
Beiträge: 86
Registriert: 20.08.2010, 17:04

Beitrag von Alexandria »

Anschreiben

Hier ist es. Der erste Entwurf, hab auch noch nicht drüber gelesen. Sagt mir einfach, was euer erster Eindruck davon ist. Ich möchte unbedingt überzeugen! Gelingt es mit diesem Schreiben? Oder eher nicht?

Lest selbst:

Anrede,

Bestattungsfachkraft zu sein bedeutet weit mehr als Bestattungen und Trauerfeiern zu organisieren. Man hat die Möglichkeit den Abschied des Verstorbenen für die Angehörigen so angenehm wie möglich zu gestalten und dem Verstorbenen seine letzten Wünsche, wie die Art der Bestattung, zu erfüllen.

Natürlich birgt das Gespräch mit den Hinterbliebenen eine große Verantwortung. Eine Verantwortung, die ich zu übernehmen in der Lage bin. Psychologie gehört zu meinen größten Interessen und ich bin anderen gegenüber stets sehr einfühlsam. Darüber hinaus habe ich mich speziell mit dem Themenbereich der Trauerpsychologie eingehend beschäftigt, weil ein theoretisches Wissen hierzu Grundlage für einen rücksichtsvollen Umgang mit Menschen, die einen Verlust erlitten haben, ist.

Eine gute Ausdrucksweise ist für diesen sehr persönlichen Kontakt mit Menschen unabdingbar. Da ich in meiner Freizeit Kurzgeschichten schreibe und derzeit an meinem ersten Roman arbeite, ist mir das Formulieren sogar eine Freude. Über gute Englischkentnisse verfüge ich ebenfalls, da ich Romane und Sachliteratur bevorzugt in der Originalfassung lese.

Während ich bis zum Juli 2010 den Realschulkurs der Kvhs in XXX besuchte, um nachträglich die Mittlere Reife zu erwerben, stellte ich außerdem fest, dass das Fach Mathematik mir sehr liegt. Ich genieße es, Berechnungen anzustellen und mit Zahlen zu arbeiten, denn es fällt mir außerordentlich leicht. Da auch der Beruf Bestattungsfachkraft mathematische Fähigkeiten, beispielsweise bei der Kostenermittlung oder im Rahmen einer Inventur, voraussetzt, kann ich auch diese Stärke nutzen.

Aber auch eine künstlerische Ader ist zweifellos von Vorteil, um eine Ausbildung zur Bestattungsfachkraft erfolgreich abzuschließen. Ein gutes Gefühl für Dekoration sollte man unter anderem bei der Gestaltung von Gräbern sowie der Herrichtung von Räumlichkeiten für Trauerfeierlichkeiten beweisen können. Aufgrund meiner privaten künstlerischen Tätigkeiten, die sich auf das Zeichnen von Gemälden und die Bildbearbeitung am Computer beziehen, habe ich eben dieses
ausgeprägte Gespür für Farben und Ästhetik.

Abschließend möchte ich anmerken, dass Bestattungsfachkraft der Beruf ist, den ich unbedingt und von Herzen erlernen will und hoffe auf eine positive Antwort Ihrerseits. Selbstverständlich wäre ich auch bereit ein Praktikum zu absolvieren.

Mit freundlichen Grüßen

btw: Ist Book Antiqua Größe 11 okay? Finde so was abgerundetes unschickes wie "Arial" für so eine Bewerbung irgendwie idiotisch ... ;)
Meinungen?
Donnydonatha
Bewerbungshelfer
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Beitrag von Donnydonatha »

Meiner Ansicht nach beschäftigst du dich momentan nur mit der "angenehmen" Seite des Berufes. Mit dem einfühlsamen und pietätvollem Umgang mit Trauernden und letzten Wünschen des Verstorbenen.
Doch die Ausbildung beinhaltet auch:

Verstorbene in die Aufbahrungshalle überführen, reinigen, waschen, desinfizieren und ggf. einbalsamieren, rasieren, frisieren und einkleiden; Verstorbene aufbahren und einsargen (das habe ich hier rauskopiert)
http://infobub.arbeitsagentur.de/berufe ... status=T01


hast du dir darüber schon Gedanken gemacht? Nicht jeder Verstorbene bietet einen friedlichen Anblick. Da gibt es Unfallopfer, Opfer der unterschiedlichsten Suizide (übrigens 5mal soviele als Verkehrsopfer.
Dem ist nicht jeder psychisch gewachsen
Alexandria
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Beitrag von Alexandria »

Donnydonatha hat geschrieben:Meiner Ansicht nach beschäftigst du dich momentan nur mit der "angenehmen" Seite des Berufes. Mit dem einfühlsamen und pietätvollem Umgang mit Trauernden und letzten Wünschen des Verstorbenen.
Doch die Ausbildung beinhaltet auch:

Verstorbene in die Aufbahrungshalle überführen, reinigen, waschen, desinfizieren und ggf. einbalsamieren, rasieren, frisieren und einkleiden; Verstorbene aufbahren und einsargen (das habe ich hier rauskopiert)
http://infobub.arbeitsagentur.de/berufe ... status=T01


hast du dir darüber schon Gedanken gemacht? Nicht jeder Verstorbene bietet einen friedlichen Anblick. Da gibt es Unfallopfer, Opfer der unterschiedlichsten Suizide (übrigens 5mal soviele als Verkehrsopfer.
Dem ist nicht jeder psychisch gewachsen
Klar habe ich mir darüber schon Gedanken gemacht. Für mich gehört das absolut auch zur guten Seite des Berufes. Ich würde das gern tun und ich bin mir auch sicher, dass ich dem psychisch gewachsen bin. Ich habe mit dem Tod kein Problem, auch nicht in dieser Form.
Donnydonatha
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Beitrag von Donnydonatha »

na dann bin ich ja beruhigt :wink:
Das solltest du aber meiner Meinung nach auch im Anschreiben deutlich machen
Habe übrigens in einem anderen Forum gerade Kontakt mit einer selbständigen Bestatterin aufgenommen und Sie um Rat zu deinem Berufswunsch und deiner Bewerbung gebeten, sobald ich Nachricht von Ihr erhalte gebe ich dir Bescheid :wink:
Alexandria
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Beitrag von Alexandria »

Donnydonatha hat geschrieben:na dann bin ich ja beruhigt :wink:
Das solltest du aber meiner Meinung nach auch im Anschreiben deutlich machen
Habe übrigens in einem anderen Forum gerade Kontakt mit einer selbständigen Bestatterin aufgenommen und Sie um Rat zu deinem Berufswunsch und deiner Bewerbung gebeten, sobald ich Nachricht von Ihr erhalte gebe ich dir Bescheid :wink:
Ehrlich? Das ist ja großartig! Auf die Rückmeldung freue ich mich schon.
Danke!
Donnydonatha
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Beitrag von Donnydonatha »

Hab dir die Antwort als Pn geschickt :wink:
Donnydonatha
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Registriert: 16.12.2010, 19:04

Beitrag von Donnydonatha »

es kam eben noch dieser Nachtrag
Noch was, sie soll ein 4 wöchiges Praktikum anbieten, das kommt gut.
Ist für das Mädchen gut wie auch für den Bestatter.

Mit persönlich sind Zeugnisse völlig egal, ich möchte meine Auszubildenden arbeiten sehen, ihre Reaktionen sehen.
Dazu kommt das weibliche Lehrlingen erst an 2. Stelle kommen, wegen der fehlenden Kraft.
Alexandria
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Beitrag von Alexandria »

Das weibliche Lehrlinge erst an zweiter Stelle kommen, wusste ich gar nicht. Das schmälert meine Chancen vermutlich ...
Danke für die Pn, sehr aufschlussreich.

Werde auf jeden Fall die "negativen" Aspekte noch mit einbringen.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Das wird mit Sicherheit gut sein, da hat Donny D schon recht. Trotzdem möchte ich (wieder einmal) erwähnen, dass mir Deine Art, Dich auszudrücken jedes Mal auf's Neue ausgesprochen positiv auffällt, Alexandria! Jede Deiner Bewerbungen liest sich sehr, sehr angenehm... auch wenn das Thema ein ernstes ist...
Donnydonatha
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Beitrag von Donnydonatha »

Alexandria hat geschrieben:Das weibliche Lehrlinge erst an zweiter Stelle kommen, wusste ich gar nicht. Das schmälert meine Chancen vermutlich ...
Danke für die Pn, sehr aufschlussreich.

Werde auf jeden Fall die "negativen" Aspekte noch mit einbringen.
aber es ist zu schaffen, sonst wäre J. ja nicht in dieser Branche inzwischen selbständig und wenn ich mich richtig erinnere ist Sie auch eher "normal" kräftig gebaut :wink:
Alexandria
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Beitrag von Alexandria »

2. Version:

Sehr geehrte ...

Bestattungsfachkraft zu sein bedeutet weit mehr als Bestattungen und Trauerfeiern zu organisieren. Man hat die Möglichkeit den Abschied des Verstorbenen für die Angehörigen so angenehm wie möglich zu gestalten und dem Verstorbenen seine letzten Wünsche, wie die Art der Bestattung, zu erfüllen.

Natürlich birgt das Gespräch mit den Hinterbliebenen eine große Verantwortung. Eine Verantwortung, die ich zu übernehmen in der Lage bin. Psychologie gehört zu meinen größten Interessen und ich bin anderen gegenüber stets sehr einfühlsam. Darüber hinaus habe ich mich speziell mit dem Themenbereich der Trauerpsychologie eingehend beschäftigt, weil ein theoretisches Wissen hierzu Grundlage für einen rücksichtsvollen Umgang mit Menschen, die einen Verlust erlitten haben, ist.

Eine gute Ausdrucksweise ist für diesen sehr persönlichen Kontakt mit Menschen unabdingbar. Da ich in meiner Freizeit Kurzgeschichten schreibe und derzeit an meinem ersten Roman arbeite, ist mir das Formulieren sogar eine Freude. Über gute Englischkentnisse verfüge ich ebenfalls, da ich Romane und Sachliteratur bevorzugt in der Originalfassung lese.

Während ich bis zum Juli 2010 den Realschulkurs der Kvhs in xxx besuchte, um nachträglich die Mittlere Reife zu erwerben, stellte ich außerdem fest, dass das Fach Mathematik mir sehr liegt. Ich genieße es, Berechnungen anzustellen und mit Zahlen zu arbeiten, denn es fällt mir außerordentlich leicht. Da auch der Beruf Bestattungsfachkraft mathematische Fähigkeiten, beispielsweise bei der Kostenermittlung oder im Rahmen einer Inventur, voraussetzt, kann ich auch diese Stärke nutzen.

Mir ist bewusst, dass der Ausbildungsberuf auch potenziell unangenehme Tätigkeiten, wie die thanatopraktische Versorgung des Verstorbenen, umfasst. Zudem können Menschen auf unterschiedlichste Arten den Tod finden und einige dieser Arten, wie ein Unfalltod, hinterlassen natürlich sichtbare Spuren auf dem Körper. Da ich vor allem in Extremsituationen einen kühlen Kopf bewahre und Umstände, wenn es nötig ist, eher sachlich als emotional betrachten kann, fühle ich mich dem durchaus gewachsen.

Bis heute habe ich zwar noch nie unmittelbar einen leblosen Menschen betrachten müssen, jedoch sei Ihnen versichert, dass ich mit diesem Punkt der Ausbildung aufgrund meiner psychischen Belastbarkeit keine Probleme haben werde.

Abschließend möchte ich anmerken, dass Bestattungsfachkraft der Beruf ist, den ich unbedingt und von Herzen erlernen will und hoffe auf eine positive Antwort Ihrerseits. Selbstverständlich wäre ich auch bereit ein Praktikum zu absolvieren.

Mit freundlichen Grüßen
Kroschka
~
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Beitrag von Kroschka »

Bis heute habe ich zwar noch nie unmittelbar einen leblosen Menschen betrachten müssen, jedoch sei Ihnen versichert, dass ich mit diesem Punkt der Ausbildung aufgrund meiner psychischen Belastbarkeit keine Probleme haben werde.
Hallo Alexandria.
Wie kannst du dir so sicher sein obwohl du noch nie einen Gestorbene gesehen hast?
Hast du vielleicht die Möglichkeit ein Probetag bei einem Bestattungsunternehmen zu machen? Dann kannst du schreiben, dass du dir sicher bist weil....
Donnydonatha
Bewerbungshelfer
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Beitrag von Donnydonatha »

Hallo Alexandria,

lies dir bitte nochmals die Kritikpunkte aus der PN genau durch, beachte dabei auch den letzten Satz der sich auf diesen Abschnitt bezieht
Da ich in meiner Freizeit Kurzgeschichten schreibe und derzeit an meinem ersten Roman arbeite, ist mir das Formulieren sogar eine Freude. Über gute Englischkentnisse verfüge ich ebenfalls, da ich Romane und Sachliteratur bevorzugt in der Originalfassung lese.
Kroschkas Zweifel an deiner Behauptung teile ich vollkommen. Woher nimmst du die Sicherheit, dass du psychisch Belastbar bist? Zu schreiben, dass du in Extremsituationen einen kühlen Kopf bewahrst ist kein Beweis, vorallem da man ja nicht einschätzen kann, welchen Extremsituationen du schon ausgesetzt warst.
Wichtig ist, dass du dich selbst an Hand von real erlebten Situationen richtig einschätz und dir dabei auch deine Schwächen ehrlich eingestehst. Wobei empfindest du z. B. Ekel?
Ich bin jetzt mal ganz ehrlich und hoffe du nimmst es mir nicht übel.....ich persönlich traue dir soviel Abgeklärtheit wie man sie für diesen Beruf braucht, schon alleine durch deinen feingeistigen Schreibstil und auch auf Grund deiner recht unterschiedlichen bisherigen Berufsziele, nicht zu.
:oops:
Was hat dich eigentlich auf die Idee gebracht, gibt es da ein Schlüsselerlebnis?

LG Donna
Alexandria
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Beitrag von Alexandria »

Nun, ich glaube kaum, dass, wenn man einen Probetag bei einem Bestattungsunternehmen macht, man "mal eben so" einen Blick auf eine Leiche werfen darf, oder?

Ich kann nichts anderes schreiben, als das ich es mir zutraue, weil es keine Situation gibt, die mit dem Sehen eines toten Menschen vergleichbar ist. Zudem - ich glaube kaum, dass jeder, der eine Ausbildung zur Bestattungsfachkraft absolviert hat, schon vor Beginn der Ausbildung "Kontakt" zu Verstorbenen hatte.

Wenn das Unternehmen eben solche Zweifel hat, gäbe es ja immer noch die Möglichkeit mit dem Praktikum. Ich finde den Tod, auch in der "sichtbaren" Form, viel mehr faszinierend und auch einfach normal als beängstigend. Ansonsten hätte ich mich für diesen Beruf überhaupt nicht entschieden.

Schlüsselerlebnis, nein. Mir fiel nur auf, dass ich hinter kaum einem der Berufe, für die ich mich bislang beworben habe, wirklich stehe. Also habe ich mich intensiv damit beschäftigt und nach einem gesucht, der mich begeistert und der das Zeug hätte, mein Traumberuf zu sein. Und das ist dieser hier.

Die Stelle mit dem Roman schreiben habe ich absichtlich drin gelassen, weil das eben ich bin und ich dieses Beispiel gern anführe, wenn es um gute Ausdrucksformen geht.

P.S.: Tut mir leid, wenn das jetzt ein wenig angenervt klang, aber von "feingeistiger Schreibe" auf das nicht vorhanden sein von Abgeklärtheit zu schließen, finde ich irgendwie paradox. Ich bin ja nicht die zweite Rosamunde Pilcher. ;)
Donnydonatha
Bewerbungshelfer
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Registriert: 16.12.2010, 19:04

Beitrag von Donnydonatha »

na wenn du Rosamunde Pilchers Schreibstil unter feingeistig zählst, habe ich wohl das falsche Wort benutzt. :oops:
Alexandria
Beiträge: 86
Registriert: 20.08.2010, 17:04

Beitrag von Alexandria »

So meinte ich das nicht. Ich verstehe nur nicht den Zusammenhang zwischen Belastbarkeit und Ausdrucksformen.
Kroschka
~
Beiträge: 1607
Registriert: 09.10.2009, 11:34

Beitrag von Kroschka »

Nun, ich glaube kaum, dass, wenn man einen Probetag bei einem Bestattungsunternehmen macht, man "mal eben so" einen Blick auf eine Leiche werfen darf, oder?
Ich weiß es nicht aber denke schon. Gut dann frag im Krankenhaus (PATHOLOGIE) ob du wehrend eine Autopsie dabei sein kannst, weil du es für deine zukünftige Beruf brauchst und einige Erfahrungen machen möchtet.
Donnydonatha
Bewerbungshelfer
Beiträge: 2022
Registriert: 16.12.2010, 19:04

Beitrag von Donnydonatha »

Alexandria hat geschrieben:So meinte ich das nicht. Ich verstehe nur nicht den Zusammenhang zwischen Belastbarkeit und Ausdrucksformen.
Es ist richtig, dass man auf Grund vom Ausdruck eines Schriftstellers, nicht auf dessen Charakter und seine Belastbarkeit schliessen kann/darf. Meine Meinung bezieht sich jedoch auf meinen persönlichen Eindruck und meiner
Vorstellung über dich und entspringt einem Teil Menschenkenntnis durch Lebenserfahrung und einem Teil Bauchgefühl. Bin aber nicht festgefahren in meinen Meinungen und Vorstellungen, lasse mich jederzeit gerne korrigieren
und etwas Besseren belehren.


:wink: :D
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