Grund für Arbeitsplatzwechsel-Wunsch in Bewerbung angeben?
Grund für Arbeitsplatzwechsel-Wunsch in Bewerbung angeben?
Hallo,
ich hätte mal wieder eine Frage zum Inhalt einer Bewerbung.
Und zwar: muss der Grund, warum man seine Arbeitstelle wechseln will (bzw. muss) zwingend im Anschreiben angegeben werden? Oder reicht es, wenn man den Grund aus den restlichen Unterlagen ersehen kann?
In meinem Fall ist es ja so, dass der Betrieb, wo ich meine Ausbildung gemacht habe, mich nur geringfügig übernommen hat. Inzwischen schreibe ich in meiner Bewerbung gar nichts mehr dazu, dass ich mich bewerbe, weil ich halt einen Vollzeitjob brauche, weil ich auf diesem "geringfügig" gar nicht so rumreiten will.
Muss ich explizit schreiben "ich konnte nur geringfügig übernommen werden (und auch dazu den Grund, nämlich, dass der Betrieb eigentlich nie Azubis übernimmt, sondern nur bei mir eine kleine Ausnahme gemacht hat) und will deshalb einen Vollzeit-Job" - oder reicht es, wenn ich schreibe "ich bin zur Zeit bei XY beschäftigt...." usw., ohne Grund, warum ich da weg muss?
Meine Bewerbung hört sich zur Zeit so an, als wäre ich eine ungekündigte Vollzeit-Sekretärin, was ja hoffentlich erst mal gut ankommt beim Personaler
Man kann dann halt aus den Arbeitszeugnissen sehen, dass es nur geringfügig ist - falls einer überhaupt so genau liest.
Ich würde das gerne so lassen....macht das den Arbeitgeber misstrauisch, wenn man den Grund für einen geplanten Arbeitsplatzwechsel nicht explizit nennt - oder kommt es drauf an und es gibt da keine Verpflichtung dazu?
Ich will auch keinen von diesen tollen Standartsätzen a la "ich suche eine neue Herausforderung" schreiben....
ich hätte mal wieder eine Frage zum Inhalt einer Bewerbung.
Und zwar: muss der Grund, warum man seine Arbeitstelle wechseln will (bzw. muss) zwingend im Anschreiben angegeben werden? Oder reicht es, wenn man den Grund aus den restlichen Unterlagen ersehen kann?
In meinem Fall ist es ja so, dass der Betrieb, wo ich meine Ausbildung gemacht habe, mich nur geringfügig übernommen hat. Inzwischen schreibe ich in meiner Bewerbung gar nichts mehr dazu, dass ich mich bewerbe, weil ich halt einen Vollzeitjob brauche, weil ich auf diesem "geringfügig" gar nicht so rumreiten will.
Muss ich explizit schreiben "ich konnte nur geringfügig übernommen werden (und auch dazu den Grund, nämlich, dass der Betrieb eigentlich nie Azubis übernimmt, sondern nur bei mir eine kleine Ausnahme gemacht hat) und will deshalb einen Vollzeit-Job" - oder reicht es, wenn ich schreibe "ich bin zur Zeit bei XY beschäftigt...." usw., ohne Grund, warum ich da weg muss?
Meine Bewerbung hört sich zur Zeit so an, als wäre ich eine ungekündigte Vollzeit-Sekretärin, was ja hoffentlich erst mal gut ankommt beim Personaler
Man kann dann halt aus den Arbeitszeugnissen sehen, dass es nur geringfügig ist - falls einer überhaupt so genau liest.
Ich würde das gerne so lassen....macht das den Arbeitgeber misstrauisch, wenn man den Grund für einen geplanten Arbeitsplatzwechsel nicht explizit nennt - oder kommt es drauf an und es gibt da keine Verpflichtung dazu?
Ich will auch keinen von diesen tollen Standartsätzen a la "ich suche eine neue Herausforderung" schreiben....
Re: Grund für Arbeitsplatzwechsel-Wunsch in Bewerbung angebe
Die Leute, die hauptberuflich Zeugnisse lesen, schreiben und interpretieren, sind Leute wie der "Reisswolf"... nur so zu Deiner Information. Wenn Du schon meinst, "genau" zu lesen, haben die noch gar nicht angefangen...Coralina hat geschrieben:Man kann dann halt aus den Arbeitszeugnissen sehen, dass es nur geringfügig ist - falls einer überhaupt so genau liest.
Von daher würde ich persönlich es immer für geschickt halten, dem, was derjenige aus dem Zeugnis herauslesen wird, in meinem Anschreiben von vornherein quasi den richtigen "Dreh" zu geben. Will sagen: Die Wechselmotivation selbst darzulegen (anstatt Dich diesbezüglich in die Hände Deines Lesers zu begeben) ist m. E. keine lästige Pflicht, sondern eine grosse Chance, Coralina! Dass dieses Thema einen Arbeitgeber nicht interessiert, halte ich persönlich für ausgeschlossen. Die einzige Frage wäre, inwieweit Du dieses Interesse steuern kannst und willst...
Aber "müssen" tust Du da nichts. Du "musst" überhaupt nichts in einem Anschreiben. Rein rechtlich kannst Du da schreiben, was Du willst... solange es den Tatsachen entspricht...
Damit liegst Du wiederum richtig... und ich persönlich finde es in Deinem Fall eigentlich sehr praktisch, dass Du mit Deiner momentanen Teilzeit-Stelle eine äusserst unverfängliche Wechselmotivation hast... ohne Dich fachlich zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Die "neue Herausforderung" ohne alles wollen wir nicht... und die fachlich klar umrissene Herausforderung (theoretisch der Königsweg) musst Du auch erfüllen können (BTW sollte sie bei einer relativen Berufsanfängerin auch in Verbindung mit den Zeugnissen plausibel sein).Coralina hat geschrieben:Ich will auch keinen von diesen tollen Standartsätzen a la "ich suche eine neue Herausforderung" schreiben...
Was neben dem Wechsel von der Teil- zur Vollzeit noch infrage käme, wäre eine vergleichbare Tätigkeit in einer grösseren und/oder angesehenen Firma... ein kleiner "Aufstieg" durch ein verbessertes Umfeld, wenn man so will. So eine Bewerbung muss dann natürlich ein Schmuckstück an Individualität sein - weil die Firma sich in Deiner Formulierung sozusagen wiedererkennen muss. Da hilft der "Standard" ebenso wenig...
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Hallo Coralina,
in Sachen "Herausforderung" möchte ich beipflichten, das schreibt jeder und es sagt nicht nur nix, sondern ist sogar besonders uninteressant für den Empfänger.
Ebenso richtig ist es, dass Personaler derart geübt im Lesen von Lebensläufen und Zeugnissen sind, dass garantiert jedem sofort die "Geringfügigkeit" auffällt. Und dann kann es gut sein, dass er sich veräppelt fühlt, weil Du erst einen anderen Eindruck erwecken wolltest.
Eine andere Sache fiel mir auf: Dein Betrieb übernimmt eigentlich *nie* Auszubildende und hat bei Dir eine Ausnahme gemacht?!? Wenn das nicht für Dich spricht, dann weiß ich es nicht!
Das solltest Du also durchaus im Anschreiben anführen! Vielleicht kannst Du sogar schreiben, *warum* man bei Dir eine Ausnahme gemacht hat – frag doch Deinen Chef!
Dass man von einer geringfügigen zu einer Vollzeitstelle wechseln möchte, ist absolut legitim und nachvollziehbar. Das kannst Du also als Wechselgrund angeben. Dennoch würde ich Dir empfehlen, zusätzlich einen Grund zu finden, der mit dem neuen Unternehmen zu tun hat!
Viel Erfolg!
in Sachen "Herausforderung" möchte ich beipflichten, das schreibt jeder und es sagt nicht nur nix, sondern ist sogar besonders uninteressant für den Empfänger.
Ebenso richtig ist es, dass Personaler derart geübt im Lesen von Lebensläufen und Zeugnissen sind, dass garantiert jedem sofort die "Geringfügigkeit" auffällt. Und dann kann es gut sein, dass er sich veräppelt fühlt, weil Du erst einen anderen Eindruck erwecken wolltest.
Eine andere Sache fiel mir auf: Dein Betrieb übernimmt eigentlich *nie* Auszubildende und hat bei Dir eine Ausnahme gemacht?!? Wenn das nicht für Dich spricht, dann weiß ich es nicht!
Das solltest Du also durchaus im Anschreiben anführen! Vielleicht kannst Du sogar schreiben, *warum* man bei Dir eine Ausnahme gemacht hat – frag doch Deinen Chef!
Dass man von einer geringfügigen zu einer Vollzeitstelle wechseln möchte, ist absolut legitim und nachvollziehbar. Das kannst Du also als Wechselgrund angeben. Dennoch würde ich Dir empfehlen, zusätzlich einen Grund zu finden, der mit dem neuen Unternehmen zu tun hat!
Viel Erfolg!
Ich hatte ja schon einen entsprechenden Satz in meinem Anschreiben drinnen, so ungefähr in der Art
"Obwohl Auszubildende bei der Fa. XXX bisher grundsätzlich nicht übernommen wurden, wurde ich aufgrund meiner sehr guten Arbeitsleistung während der Ausbildung weiterhin geringfügig beschäftigt."
Das fanden dann aber manche Leute aus meinem mittlerweile immer größer werdenden "Bewerbungsberaterstab" auch komisch und deshalb habe ich es dann auch weggelassen. In diesem Seminar vom Arbeitsamt fanden die es am besten, einfach so zu tun, als sei ich da richtig Vollzeit-beschäftigt.
Also soll ich diesen Satz so wie er oben steht wieder mit rein nehmen?
"Obwohl Auszubildende bei der Fa. XXX bisher grundsätzlich nicht übernommen wurden, wurde ich aufgrund meiner sehr guten Arbeitsleistung während der Ausbildung weiterhin geringfügig beschäftigt."
Das fanden dann aber manche Leute aus meinem mittlerweile immer größer werdenden "Bewerbungsberaterstab" auch komisch und deshalb habe ich es dann auch weggelassen. In diesem Seminar vom Arbeitsamt fanden die es am besten, einfach so zu tun, als sei ich da richtig Vollzeit-beschäftigt.
Also soll ich diesen Satz so wie er oben steht wieder mit rein nehmen?
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Den Rat der AA kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Den Personaler für blöd verkaufen, bis er aufs Zeugnis sieht?
Bei Deinem Satz würde ich das "während der Ausbildung" weglassen, das verwirrt beim 1. Lesen.
Weiterhin wäre schön, wenn Du die sehr gute Arbeitsleistung noch genauer beschreiben könntest.
Ansonsten möge der Stab doch mal sagen, was daran "komisch" sein soll!
Bei Deinem Satz würde ich das "während der Ausbildung" weglassen, das verwirrt beim 1. Lesen.
Weiterhin wäre schön, wenn Du die sehr gute Arbeitsleistung noch genauer beschreiben könntest.
Ansonsten möge der Stab doch mal sagen, was daran "komisch" sein soll!
Mmm...ich weiß jetzt nicht genau, wie ich die gute Arbeitsleistung weiter beschreiben soll. Das kommt ja im weiteren Text, was ich genau gemacht habe / mache, und das habe ich eben sehr gut gemacht.
Nicht das mein Anschreiben zu lang und unübersichtlich wird und zuviel organisatorisches "Rumgelaber" enthält, dass von den eigentlichen Kernaussagen ablenkt
Nicht das mein Anschreiben zu lang und unübersichtlich wird und zuviel organisatorisches "Rumgelaber" enthält, dass von den eigentlichen Kernaussagen ablenkt
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Also das ist ein sehr kleines Familienunternehmen, wo man selber sehr viel mitbestimmen kann.
Dass ich dort weiterbeschäftigt werde, war mein eigener Vorschlag. Das ist quasi der Grund, mein eigener Wunsch.
Der Grund dafür, dass die Chefs alle damit einverstanden waren, ist dann wohl wirklich meine gute Arbeitsleistung. Gerade weil es so ein Familienbetrieb ist, hab ich mich gleich als Teil der Familie gefühlt und dementsprechend auch etwas mehr Engagement gezeigt als so manche meiner Vorgängerinnen.
Also einen "tieferen" oder genaueren Grund kann ich mir nicht aus dem Fingern saugen. Ich habe den Vorschlag gemacht und weil ich immer ganz tüchtig war, wurde dieser Regelung seitens der Chefs zugestimmt. Das ist der ganze Witz an der Sache
Dass ich dort weiterbeschäftigt werde, war mein eigener Vorschlag. Das ist quasi der Grund, mein eigener Wunsch.
Der Grund dafür, dass die Chefs alle damit einverstanden waren, ist dann wohl wirklich meine gute Arbeitsleistung. Gerade weil es so ein Familienbetrieb ist, hab ich mich gleich als Teil der Familie gefühlt und dementsprechend auch etwas mehr Engagement gezeigt als so manche meiner Vorgängerinnen.
Also einen "tieferen" oder genaueren Grund kann ich mir nicht aus dem Fingern saugen. Ich habe den Vorschlag gemacht und weil ich immer ganz tüchtig war, wurde dieser Regelung seitens der Chefs zugestimmt. Das ist der ganze Witz an der Sache
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Diese Geschichte kannst Du ja dann prima beim Vorstellungsgespräch erzählen!
Spricht absolut und in jeder Hinsicht für Dich.
Im Anschreiben könntest Du also etwas schreiben wie: »Der Betrieb übernimmt grundsätzlich keine Auszubildenden. Doch meine sehr guten Leistungen und mein besonderes Engagement überzeugten meinen Chef: Leider konnte er mir nur eine geringfügige Beschäftigung anbieten, so dass ich nun ...«
Dein Zeugnis wird das ja bekräftigen.
Spricht absolut und in jeder Hinsicht für Dich.
Im Anschreiben könntest Du also etwas schreiben wie: »Der Betrieb übernimmt grundsätzlich keine Auszubildenden. Doch meine sehr guten Leistungen und mein besonderes Engagement überzeugten meinen Chef: Leider konnte er mir nur eine geringfügige Beschäftigung anbieten, so dass ich nun ...«
Dein Zeugnis wird das ja bekräftigen.