ᐅ Geomatikerin Bewerbung nach Studienabbruch

Hier besteht die Möglichkeit, über Anschreiben für die Ausbildung, für Praktika und für das Studium (Duales Studium, Universität, BA) mit anderen Mitgliedern zu diskutieren.
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wunderbar123
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ᐅ Geomatikerin Bewerbung nach Studienabbruch

Beitrag von wunderbar123 »

Hallo allerseits,
da ich ganz neu in diesem Forum bin ersteinmal ein paar worte zu meiner Person.
Ich bin 27 Jahre alt, habe 2007 mein Abitur (gut bis sehr gut) gemacht und im gleichen Jahr ein Lehramtsstudium (Kunst/Mathe) begonnen. Ich habe den Großteil des Studiums abgeschlossen (sollte man nach gut 7 jahren ja auch erwarten^^), mir fehlen die BA-Arbeit, eine mld Prüfung und 1 Hausarbeit. Seit 2011 jobbe ich im Einzelhandel. Ich habe damit zu der Zeit angefangen als ich meine BA-Arbeit schreiben wollte... habe sie dann aber nie begonnen und mich nur weiter immatrikuliert. Ich möchte den Rest des Studiums eig nicht machen (Master 2 J + 1,5 J Referendariat), da der Lehererberuf nicht mehr mit meinen persönlichen Zielen übereinstimmt und die erziehungswissenschaftlichen Inhalte im Master überwiegen.

Nach langen Überlegungen und Recherchen wie es weitergehen kann, habe ich mich für eine Ausblidung als Geomatikerin (vereint Kartograf und Teile des Vermessungstechnikers) entschieden, da der BA of Education praktisch wertlos ist (selbst wenn ich ihn beende).

Leider bin ich mir sehr unsicher, wie ich die letzten Jahre meines Studiums im Anschreiben rechfertigen/umschiffen soll, da ich ja nun schon in sehr hohem Semester.
Deshalb hier mal ein Entwurf.

Sehr geehrte Frau XYZ,

Sie suchen eine Auszubildende als Geomatikerin? Ich stelle mich Ihnen als motivierte, zuverlässige und aufgeschlossene Bewerberin vor.

Mit großem Interesse habe ich Ihre Homepage ... besucht, wobei das breite Dienstleistungsspektrum und die ganzheitliche Arbeitsweise Ihres Unternehmens mein besonderes Interesse geweckt hat.

Im Jahr 2007 habe ich das Abitur absolviert und ein Bachelor of Education Studium für die Fächer Mathematik und Kunst an der Universität XYZ begonnen.

Während des Studiums eignete ich mir umfangreiche Kenntnisse in mathematischen Zusammenhängen und visueller Gestaltung sowie methodische Vorgehensweisen an. Der fehlende Praxisbezug im Studium hinderte mich allerdings daran, meine optimale Leistungsfähigkeit abzurufen. Deswegen bevorzuge ich nun einen Arbeitgeber, bei dem ich die Theorie sofort in der Praxis umsetzen kann. Ich werde die Ausbildung mit vorbildlichem Engagement betreiben, da diese die Grundlage meines Berufslebens sein wird.

Dienstleistungsorientiertes Denken und Handeln, die ständige Bereitschaft mich weiter zu entwickeln sowie der Wille zur Übernahme von Verantwortung sind Eigenschaften die mich bei meiner täglichen Arbeit bei der Firma XY auszeichnen. Zudem habe ich während meines Studiums gelernt, selbstständig und effektiv zu arbeiten und konnte in Gruppen Teamgeist und Teamfähigkeit zeigen.

Ich würde mich freuen, wenn unsere Interessen zueinander passen und sie mir Gelegenheit zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch geben.


Mit freundlichem Gruß
XYZ

Für Verbesserungsvorschläge und/oder Anregungen wäre sehr dankbar!
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TheGuide
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Re: Geomatikerin Bewerbung nach Studienabbruch

Beitrag von TheGuide »

wunderbar123 hat geschrieben:Nach langen Überlegungen und Recherchen wie es weitergehen kann, habe ich mich für eine Ausblidung als Geomatikerin (vereint Kartograf und Teile des Vermessungstechnikers) entschieden, da der BA of Education praktisch wertlos ist (selbst wenn ich ihn beende).
Das sehe ich deutlich anders: Wenn du scheinfrei bist, solltest du unbedingt das Studium noch zu Ende bringen, damit du wenigstens den Abschluss hast! Sonst wird dein Studium immer als nicht abgeschlossen im Lebenslauf stehen.
Leider bin ich mir sehr unsicher, wie ich die letzten Jahre meines Studiums im Anschreiben rechfertigen/umschiffen soll, da ich ja nun schon in sehr hohem Semester.
Qui s'excuse s'accuse!
wobei das breite Dienstleistungsspektrum und die ganzheitliche Arbeitsweise Ihres Unternehmens mein besonderes Interesse geweckt hat.
:arrow: haben - es sind doch zwei Dinge.
Im Jahr 2007 habe ich das Abitur absolviert und ein Bachelor of Education Studium für die Fächer Mathematik und Kunst an der Universität XYZ begonnen.
:arrow: Lebenslauf

Während des Studiums eignete ich mir umfangreiche Kenntnisse in mathematischen Zusammenhängen und visueller Gestaltung sowie methodische Vorgehensweisen an. Der fehlende Praxisbezug im Studium hinderte mich allerdings daran, meine optimale Leistungsfähigkeit abzurufen. Deswegen bevorzuge ich nun einen Arbeitgeber, bei dem ich die Theorie sofort in der Praxis umsetzen kann.
Darauf kommst du ziemlich spät....
und konnte in Gruppen Teamgeist und Teamfähigkeit zeigen.
Teamgeist und -fähigkeit
Romanum
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Beitrag von Romanum »

da der BA of Education praktisch wertlos ist (selbst wenn ich ihn beende).

Ich sehe es genauso wie TheGuide: du solltest dein Studium beenden, wenn du die Kraft dazu hast. So ein Abschluss kann dir in 10, 15 Jahren Perspektiven eröffnen, an die du heute noch gar nicht denkst und die es heute vielleicht auch noch gar nicht gibt.
Leider bin ich mir sehr unsicher, wie ich die letzten Jahre meines Studiums im Anschreiben rechfertigen/umschiffen soll, da ich ja nun schon in sehr hohem Semester.

Du musst in einem Anschreiben gar nichts rechtfertigen. Schreibe dein Anschreiben am besten mit der Vorstellung, dass es dein Studium gar nicht gegeben hätte und du dich frisch von der Schule weg bewerben würdest. Dann musst du nämlich zum Kern deines Ausbildungswunsches stoßen, denn eine fachliche Begründung dafür fehlt im Anschreiben bisher komplett.

Lies auch noch andere Bewerbungen und beachte die Tipps:

geomatiker-bewerbung-fuer-ausbildung-t39719.html

geomatikerin-bewerbung-fuer-ausbildung- ... 48981.html

bewerbung-nach-elternauszeit,-kann-man- ... 60633.html

https://www.bewerbung-forum.de/anschreiben.html

geomatiker-anschreiben-fuer-ausbildung-t54894.html
wunderbar123
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Beitrag von wunderbar123 »

Also, um das mal klar zu stellen, ich werde meine BA-Arbeit in diesem Semester noch mal in Angriff nehmen, dahingehend kann ich euch beruhigen :wink: . Ich möchte jedoch nicht noch mehr Zeit verlieren und will mich deshalb jetzt bewerben und Stand jetzt habe ich das Studium nun mal nicht beendet! (Mein Fehler, ich hätte den thread nicht mit studienabbruch betiteln sollen)
Schreibe dein Anschreiben am besten mit der Vorstellung, dass es dein Studium gar nicht gegeben hätte und du dich frisch von der Schule weg bewerben würdest.
--> ich komme aber nicht dirket aus der Schule und habe sicherlich mehr mathematisches/gestalterisches Vorwissen als jm auf den das zutrifft.
Kern deines Ausbildungswunsches
--> das hätte ich hier eingeordnet?!
Der fehlende Praxisbezug im Studium hinderte mich allerdings daran, meine optimale Leistungsfähigkeit abzurufen. Deswegen bevorzuge ich nun einen Arbeitgeber, bei dem ich die Theorie sofort in der Praxis umsetzen kann.


@ the guide: die grammatikalischen Fehler sind korrigiert, danke dafür. Die Passage mit dem Abitur habe ich komplett rausgenommen. nun bin mir nicht sicher, ob die Verweise auf mein Studium dann nicht etwas "plötzlich" kommen?!

Sehr geehrte Frau XYZ,

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Mit großer Aufmerksamkeit habe ich ihre Homepage ... besucht, wobei das breite Dienstleistungsspektrum und die ganzheitliche Arbeitsweise ihres Unternehmens meine besondere Neugier geweckt haben.

Während des Studiums eignete ich mir umfangreiche Kenntnisse in mathematischen Zusammenhängen und visueller Gestaltung sowie methodische Vorgehensweisen an. Vor allem in den mathematischen Kursen konnte ich mir eine präzise, selbstständige und effektive Arbeitsweise aneignen. Welche mir für diese Ausbildung als besonders wichtig erscheint. kann man das so schreiben, oder klingt das eher nach "so richtig weiß ich es nicht", es steht in ähnlicher Weise im Anforderungsprofil eines anderen Unternehmens

Der fehlende Praxisbezug im Studium hinderte mich allerdings daran, meine optimale Leistungsfähigkeit abzurufen. Deswegen bevorzuge ich nun einen Arbeitgeber, bei dem ich die Theorie sofort in der Praxis umsetzen kann. Ich werde die Ausbildung mit vorbildlichem Engagement betreiben, da diese die Grundlage meines Berufslebens sein wird.

Dienstleistungsorientiertes Denken und Handeln, die ständige Bereitschaft mich weiter zu entwickeln sowie der Wille zur Übernahme von Verantwortung sind Eigenschaften die mich bei meiner täglichen Arbeit bei der Firma XYZ auszeichnen. Ein gepflegtes Äußeres ist mir daher ebenso wichtig, wie ein sicheres Auftreten. Zudem konnte ich in vielen Gruppenpräsentationen Teamgeist und -fähigkeit zeigen.

Ich würde mich freuen, wenn unsere Interessen zueinander passen und sie mir Gelegenheit zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch geben.


Mit freundlichem Gruß

...für weitere Anregungen bin ich sehr dankbar, ich nehme mir eure Kritik zu Herzen. Schließlich möchte ich das bestmögliche rausholen!
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

wunderbar123 hat geschrieben:
Schreibe dein Anschreiben am besten mit der Vorstellung, dass es dein Studium gar nicht gegeben hätte und du dich frisch von der Schule weg bewerben würdest.
--> ich komme aber nicht dirket aus der Schule und habe sicherlich mehr mathematisches/gestalterisches Vorwissen als jm auf den das zutrifft.
Du kannst ja durchaus mit deinen Pfunden wuchern, aber pass auf, dass du nicht in die Rechtfertigungsspirale kommst.
Bedenke auch, dass der durchschnittliche Bewerber auf solche Stellen eben kein Studienabbrecher mit über das Schulwissen hinausgehenden Kenntnissen ist. Für den mit durchschnittlichem Schulwissen ausgestatteten Bewerber ist aber die Ausbildung ausgelegt, nicht für Studienabbrecher. Dein Vorwissen ist also nicht unbedingt nur von Vorteil. (Ich spreche hier aus eigener leidvoller Erfahrung, mit dem Unterschied, dass ich aus der Arbeitslosigkeit heraus mit abgeschlossenem Studium eine Ausbildung machen wollte.)
Sehr geehrte Frau XYZ,

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Mit großer Aufmerksamkeit habe ich ihre Homepage ... besucht, wobei das breite Dienstleistungsspektrum und die ganzheitliche Arbeitsweise ihres Unternehmens meine besondere Neugier geweckt haben.
Den ganzen Einstieg halte ich für problematisch. Die Frage kann man sich bei einer Initiativbewerbung wohl noch gefallen lassen, ist aber auch da durchgenudelt! Bei einer Reaktivbewerbung ist sie Unsinn. Dass man sich vorstellt, muss man auch nicht gesondern erwähnen, die Personalerin weiß, welche Funktion Bewerbungsanschreiben haben.
Der dritte Satz ist Lobhudelei. Auch wenn es unserer guten Erziehung widerspricht: Die einzige in einer Bewerbung zu lobhudelnde Person ist man selbst. Wenn dir das schwer fällt, tu so, als würdest du eine Schokolade bewerben.
Während des Studiums eignete ich mir umfangreiche Kenntnisse in mathematischen Zusammenhängen und visueller Gestaltung sowie methodische Vorgehensweisen an.
Das Problem an diesem Satz ist in erster Linie, dass er den Eindruck erweckt, dein Studium sei abgeschlossen.
Es ist allerdings nicht sinnvoll, diesen Eindruck jetzt durch ein Attribut wie abgebrochen o.ä. aufzuheben. Besser wäre es wohl, die Argumentation ganz zu ändern.

Vor allem in den mathematischen Kursen konnte ich mir eine präzise, selbstständige und effektive Arbeitsweise aneignen. Welche mir für diese Ausbildung als besonders wichtig erscheint. kann man das so schreiben, oder klingt das eher nach "so richtig weiß ich es nicht", es steht in ähnlicher Weise im Anforderungsprofil eines anderen Unternehmens
Statt des Punktes setze doch ein Komma und statt der Gummiformulierung mit erscheinen schreibe einfach ist.
Der fehlende Praxisbezug im Studium hinderte mich allerdings daran, meine optimale Leistungsfähigkeit abzurufen.
Negativa haben in Bewerbungen eigentlich nichts zu suchen.
Deswegen bevorzuge ich nun einen Arbeitgeber, bei dem ich die Theorie sofort in der Praxis umsetzen kann. Ich werde die Ausbildung mit vorbildlichem Engagement betreiben, da diese die Grundlage meines Berufslebens sein wird.
Das stammt aus einem Bewerbungsratgeber. Genau den Satz habe ich schon häufiger gelesen... Wenn ich das weiß, weiß das auch die Personalerin.
wunderbar123
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Beitrag von wunderbar123 »

Ich habe das Anschreiben noch einmal überarbeitet.

Sehr geehrte Frau ...,

ich habe mich zu einer Umorientierung entschieden und möchte meinen weiteren beruflichen Weg als Geomatikerin gehen. Dafür qualifizieren mich eine ausgeprägte logische Denkweise, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und meine hohe Lernbereitschaft.

Bereits im Abitur widmete ich mich mit großer Wissbegierde mathematischen Zusammenhängen und den Aspekten visueller Gestaltung. Daher begann ich ein Lehramtsstudium für Mathematik und Kunst an der Universität XYZ. Die zunehmend erziehungswissenschaftlichen Studienfächer veranlassen mich jedoch das Studium nach dem Bachelor nicht fortzuführen. Dennoch konnte ich mir vor allem in den mathematischen Kursen eine präzise, selbstständige und effektive Arbeitsweise aneignen, welche für diese Ausbildung besonders wichtig ist. ist das mit dem Studium jetzt wieder zu negativ bzw. ausschweifend formuliert?

Bei verschiedenen Nebentätigkeiten habe ich meine Leidenschaft für die Arbeit mit den Programmen von MS Office und Photoshop entdeckt. Zudem sind dienstleistungsorientiertes Denken und Handeln, die ständige Bereitschaft mich weiter zu entwickeln sowie der Wille zur Übernahme von Verantwortung die Eigenschaften, die mich bei meiner täglichen Arbeit bei der firma XY auszeichnen. Ein sicheres Auftreten ist mir ebenso wichtig, wie ein gepflegtes Äußeres. Zudem konnte ich in vielen Gruppenpräsentationen Teamgeist und -fähigkeit zeigen.

Ich würde mich freuen, wenn unsere Interessen zueinander passen und sie mir Gelegenheit zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch geben.


Mit freundlichem Gruß

besser?

Zu deinem Punkt mit der "Lobhudelei" habe ich eine Frage. Ich habe in verschiedenen Quellen gelesen, dass man einen Bezug zum Unternehmen/zukünftigen Arbeitgeber herstellen soll (wobei man auch durchaus SEHR dick auftragen kann). Das wollte ich mit dem Satz abdecken. Macht man das nicht mehr?
Die Schwierigkeit bei der Firma besteht darin, das sie ein interdisziplinäres Tätigkeitsfeld haben (Vermessung, Softwareentwicklung,...) und Wert auf Ganzheitlichkeit legen. Also könnte man es mir auch negativ auslegen, wenn ich mir nur ein, zwei Punkte dafür dafür herausnehme.
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

ist das mit dem Studium jetzt wieder zu negativ bzw. ausschweifend formuliert?
Ja, du konzentrierst dich wieder zu sehr auf deinen Lebenslauf und deine Lebenswegentscheidungen. Deine Lebenswegsentscheidungen sind für dich natürlich relevant, für die Personalerin aber sind sie es nicht.
Zu deinem Punkt mit der "Lobhudelei" habe ich eine Frage. Ich habe in verschiedenen Quellen gelesen, dass man einen Bezug zum Unternehmen/zukünftigen Arbeitgeber herstellen soll (wobei man auch durchaus SEHR dick auftragen kann). Das wollte ich mit dem Satz abdecken. Macht man das nicht mehr?

Selbstverständlich stellt man einen Bezug zum Unternehmen her, wenn das auf sinnvolle Art und Weise möglich ist. Nur leider verwechseln viele Leute - und so offenbar auch du - die Bezugherstellung mit Lobhudelei. Bezug zu etwas herzustellen heißt nicht, dem Personaler in den Allerwertesten zu kriechen oder zu erzählen, wie toll die Firma XY ist. Es geht um gemeinsame Werte und Interessen (Umweltschutz, Motorsport...), darum, dass man zu erkennen gibt, dass man weiß, was die Firma macht. Mit Allgemeinplätzen lässt sich das kaum realisieren.

Im Übrigen: Der Teil mit dem gepflegten Äußeren, der passt doch eher zu einer Mitarbeiterin in einer Parfümerie, Bank oder Versicherung, wo die Körperpflege über das normale Maß an Hygiene (frische Wäsche/Kleidung, Sauberkeit (Shampoo, Seife, Deo)) hinausgeht; die Vorstellung dich frisch gestylt in Kostüm und Stöckelschuhen bei Vermessungsarbeiten auf dem Feld zu treffen, ist dagegen etwas absurd.
RonnyS311
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Registriert: 24.11.2014, 11:27

Geomatiker Bewerbung nach Studienabbruch

Beitrag von RonnyS311 »

Hallo,

ich weiß nicht mehr weiter, ich bekomme nur Absagen...
Ich bin 26, habe Abitur zwar nur mit 3,3, hatte Geographie studiert, leider hängen geblieben Prüfung 3mal nicht bestanden. Noch in dem Jahr für 5 verschiedene Berufe bei mehreren Stellen beworben, nur Absagen, im nächsten Jahr das selbe, jetzt suche ich immer noch, mein Wunschberuf ist Geomatiker, da es mir auch im Studium die Richtung gut gefallen hat. Geodatenanalye mit Note 2 abgeschlossen.
Aber auch in der Richtung nur Absagen...

ich weiß nicht mehr was ich machen soll, mir gehts ziemlich sch...

Jetzt was ganz anderes zu machen hat ja auch keinen Sinn, wenn ich dazu überhaupt keine "Vorqualifikation" habe. Meine Interessen liegen nunmal schwer auf alles was mit Geograpfie, Natur zu tun hat, mit PC arbeite ich auch gerne, aber IT/Programmieren ist vielleicht doch bisschen zu viel für mich.

Also kann doch jetzt nicht Verkäufer im Einzelhandel machen...
aber noch 1 Jahr kann ich nicht zu hause bleiben, ich muss jetzt endlich was finden und Geld verdienen! Ich war letztes Jahr schon soweit Gärtner zu machen, aber schlecht bezahlt und Winter mehrere Monate arbeitslos, haben mich meine Eltern abgeredet und gesagt soll es dieses Jahr neu probieren.

Und bei uns in der Nähe gibt es auch keine großen Städte da muss man schon 100km und mehr fahren. Aber jedesmal dorthinfahren für Eignungstest und dann zum Vorstellungsgespräch um dann wieder nur Absagen zu bekommen ist auch...

Ich weiß nicht mehr weiter... :(
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Hallo Ronny,

wir sind ja nun mal kein Lebensberatungsforum - obwohl hier zweifelsohne viel Lebenesberatung geleistet wird - sondern ein Bewerbungsforum. Vielleicht stellst du uns einfach mal ein oder zwei anonymisierte Musterexpemplare deiner Bewerbungen vor, dass wir vielleicht eine Ahnung erhaschen können, woran es bei dir - außer an den Noten - hapert?

TG
RonnyS311
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Beitrag von RonnyS311 »

Meine Anschrift
...

Empfänger
...

Bewerbung um einen Ausbildungsplatz zum Geomatiker


Sehr geehrte ...,

Bei meiner Online-Recherche bin ich auf Ihre Ausschreibung des Ausbildungsplatzes zum Geomatiker aufmerksam geworden, um den ich mich hiermit bewerben möchte.

In meinem Geographie Studium absolvierte ich unter anderem das Modul Geodatenanalyse (Note 2,3), dabei lernte ich bereits einiges über Geodaten, GIS-Systeme und bekam Einblicke in ArcGIS. Am Beruf des Geomatikers reizt mich unter anderem das Erfassen bzw. Beschaffen von Geodaten und deren Verarbeitung sowie die anschließende Darstellung in Karten. Außerdem arbeite ich sehr gerne am und mit dem Computer.

Zu meinen Stärken gehört sorgfältiges, ausdauerndes und selbstständiges Arbeiten. Die Tätigkeit während meines Zivildienstes forderte von mir absolute Zuverlässigkeit und Flexibilität. All meine Eigenschaften, zu denen auch Pünktlichkeit und ein freundlicher Umgang mit Menschen zählen, haben sich sehr positiv auf die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern ausgewirkt. Ich bin überzeugt auch in Ihrem Unternehmen zu einer positiven Atmosphäre und leistungsorientierten Zusammenarbeit beitragen zu können.

Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch freue ich mich.

Mit freundlichen Grüßen


Anlagen:
Lebenslauf
Zeugnis
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

RonnyS311 hat geschrieben: Sehr geehrte ...,

Bei meiner Online-Recherche bin ich auf Ihre Ausschreibung des Ausbildungsplatzes zum Geomatiker aufmerksam geworden, um den ich mich hiermit bewerben möchte.
Da fängt es schon an: Nach der Anrede - du beendest sie korrekt mit einem Komma, muss es klein weiter gehen. Der Satz selbst steht inhaltlich bzw. gehört inhaltlich in de Betreff:


Bewerbung zum/als... - Ihre Ausschreibung auf www....

Der Betreff darf dabei gerne auch zwei Zeilen einnehmen.
In meinem Geographie_Studium absolvierte ich
Zusammenschreiben!

und bekam Einblicke in ArcGIS.
Von wem?! Stell dich als Macher dar! Bekommen hat ein zu passivische Bedeutung.
Zu meinen Stärken gehört sorgfältiges, ausdauerndes und selbstständiges Arbeiten.
Ich kenne dich nicht, aber das wird der Personaler auch nicht. Wenn ich aber deine Noten bzw. deinen Werdegang sehe, dann glaube ich dir das ganz spontan nicht. Zumindest Sorgfalt und Ausdauer werden durch deine bisherigen Leistungen konterkariert. Du solltest in deinem Bewerbungsschreiben schon darauf achten, dass du solche Dissonanzen nicht schaffst.
Die Tätigkeit während meines Zivildienstes forderte von mir absolute Zuverlässigkeit und Flexibilität.
Du bist nicht das Subjekt dieses Satzes. Man erfährt nicht, ob du der Forderung entsprochen hast.
Ich bin überzeugt auch in Ihrem Unternehmen zu einer positiven Atmosphäre und leistungsorientierten Zusammenarbeit beitragen zu können.
Dass du überzeugt bist bzw. das Verb können sind Weichmacher. Leistungsorientierung ist dieselbe kognitive Dissonanz, wie oben. Du solltest schon ein realistisches Bild von dir zeichnen. Ein positives, aber eben keines, wo jeder Personaler denkt, dass du überhaupt keine funktionierende Selbstwahrnehmung hast. Leistungsorientierung, Ausdauer, Sorgfalt, das mag zwar alles sogar stimmen, wird dir aber eben angesichts deiner Zeugnisse niemand abnehmen. Du solltest unverfänglichere Soft Skills finden.

Ich hoffe, diese Hinweise können dir helfen, ein ansprechendes Anschreiben aufzusetzen, dass dir aus deiner Misere heraushilft.
RonnyS311
Beiträge: 8
Registriert: 24.11.2014, 11:27

Beitrag von RonnyS311 »

ok das mein Anschreiben so schlecht ist hätte ich nicht gedacht
danke, werde es versuchen zu überarbeiten

allerdings gibt es ja auf dieser Position zur Zeit eh keine freien Stellen mehr (Bewerbungsverfahren sind ja sogut wie alle abgeschlossen)

und Sorgfalt/Ausdauer heißt in meinen Augen nicht das ich überall eine 1 haben muss
Ausdauer kann man in einer Prüfung kaum zeigen, anderst aber wenns ums arbeiten geht, gleiche ist mit Sorgfalt
aber wenn du meinst ändere ich das

aber was sind dann gute soft skills? kann ja nicht schreiben bin pünktlich nett und freundlich...
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TheGuide
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Registriert: 12.07.2013, 12:44

Beitrag von TheGuide »

Gute Softskills sind solche, die überzeugend vertreten werden können und außerdem stellenspezifsch anwendbar sind. Gut mit anderen Menschem umgehen zu können ist beispielsweise dort, wo man ständigen Kundenkontakt hat, ungleich wichtiger als wenn man als Systemadmin alleine vorm Rechner sitzt.
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