falsche Angaben im Vorstellungsgespräch - unglücklich

Fragen zum Bewerbungsgespräch und zum Interview: Welche Kleidung ist am besten? Welche Vorbereitung ist nötig? Welche Fangfragen werden gestellt? Wie bekomme ich meine Aufregung in Griff?
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pama
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falsche Angaben im Vorstellungsgespräch - unglücklich

Beitrag von pama »

Hallo zusammen,
vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann mir einfach was dazu sagen oder sogar mir was raten:
Ich habe meinen Account Manager Job im Aussendienst bei einem großen Konzern gekündigt, bei dem ich 5 Jahre war, weil der Konzern gekauft wurde, und es eine Frage der Zeit ist bis die Entlassungen losgehen und habe bei einer kleinen Softwarefirma vor 8 Wochen angefangen. Im Vorstellungsgespräch fragte ich, für was sie (die Chefin) jemand sucht (Die Anzeige war mit wenig Inhalt gefüllt) und sie sagte mir, um sie bei den vor Ort Terminen zu entlasten. Und ich fragte sie, wer die Termine dafür macht. Sie hätte jemanden Externes beauftragt, der das auch gut macht. Dann dachte ich, das ist mein Job. Alles hörte sich vielversprechend hat und die Chefin hat richtig um mich geworben.

Nun ist es so, das ging schon in der ersten Woche los, den Externen MA, der vorher die Kundentermine über Kaltakquise vereinbart hat, hat sie gecancelt und ich solle jetzt Telefonakquise machen und die Besuchstermine vereinbaren. Ich habe sie auf das Vorstellungsgespräch verwiesen und ihr mitgeteilt das ich einen reinen Aussendienstjob hatte und eine Innendienstkollegen/in hatte für die Besuchstermine, und sie meinte, ich sollte das jetzt trotzdem machen. Ein Gespräch gab es hierbei schon mit ihr. Jetzt, jede Woche im Vertriebsmeeting werde ich regelmässig kritisiert -da es in ihren Augen! - zu wenig Termine mache und solle mindesten 2/ Woche (für ein Unternehmen, das niemand kennt)
machen. Ich bin so frustriert, der Job ist langweilig, trotz das ich die Termine auch selbst wahrnehme- zum Teil mit der Chefin.
Ich bin übrigens die Einzige, die in diesem Unternehmen Kaltakquise per Telefon macht...
Nachdem sie mich wieder diese Woche im Vertriebsmeeting vor allen kritisiert :cry: :cry: hat in der Form wenn ich raus zum Kunden will, dann solle ich mehr Termine machen. Denn mit mehr Terminen kommt dann auch mal Umsatz. Ich sagte ihr dann, ok, wir können uns gerne nach dem Meeting unterhalten, ob eine Zusammenarbeit noch Sinn macht. Sie hat nur blöd geguckt. Ich bin/musste dann raus an die frische Luft, weill ich völlig fertig war, kam wieder nach 10 Minuten ins Meeting. Dann hieß es auf einmal, ich will doch das du bleibst....und ich murmelte..mal schauen. Zur Info: ich bin jetzt knapp 8 Wochen dabei und Arbeit 80 %.
Was soll ich nur machen, ich sehne mich nach meinem alten Job, der mir sehr viel Spaß gemacht hat. Am liebsten würde ich kündigen- aber ich habe noch keinen neuen Job und bin bereits auf auf der Suche. Vielen Dank für Eure Antworten.
katerfreitag
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Beitrag von katerfreitag »

Ich persönlich bin sehr dafür zu kündigen, wenn es nicht passt. Und auch so schnell als möglich. Die Frage ist: kannst Du es Dir finanziell leisten, selbst zu kündigen? Wie lange kannst Du es in der jetzigen Situation aushalten, ohne krank zu werden oder Schaden zu nehmen an Deiner Psyche?
Die acht Wochen in dem jetzigen Betrieb brauchst Du im LL nicht zu erwähnen, das kannst Du locker beispielsweise 'Orientierungsphase' nennen, ohne dass es negativ wirkt. Und es entspricht ja auch der Wahrheit: Du hast herausgefunden, dass dieser besondere Betrieb nichts für Dich ist.

Aber vielleicht sehen das andere Foris anders? ;)
BlackDiamond
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Beitrag von BlackDiamond »

Was du machen sollst? Was draus lernen, unbedingt. Von einem Konzern in eine kleine Softwarefirma ist ja schon ein Kulturschock, dazu noch eine nicht vorhandene Stellenbeschreibung, da kann man schnell was schief gehen. Sowas sollte man nur wohlüberlegt machen.

Such dir was Neues, aber achte diesmal auf alles, worauf du beim letzten Mal nicht geachtet hast. Wie bist du an den Job bei der Softwarefirma gekommen? Anzeige? Was stand denn da für eine Tätigkeit drin? Was hat dich so angesprochen, dass du einen relativ sicheren Job, der dir Spaß gemacht hat, dafür aufgegeben hast? Dass du deinen Job verloren hättest, war doch gar nicht sicher, oder? Gute Key Account Manager sind schwer zu finden, die behält man in der Regel. Warst du da erfolgreich?
pama
Beiträge: 20
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Beitrag von pama »

Hallo BlackDiamond,

ja du hast absolut recht- das ist ein Kulturschock. Und ich bereue es jeden Tag den Wechsel und meine Dummheit. Mein Ex Vorgsetzter hat zu mir beim Abschied gesagt, dann hoffe ich, das Sie keine falsche Entscheidung getroffen haben. Doch habe ich- und auch zu schnell. Ja, ich war erfolgreich, habe sogar im letzten Jahr eine Auszeichnung bekommen. Was mich an der Stelle angezogen hat, war das ich hier 80 % arbeiten kann. Aber eigentlich habe ich nichts davon, ich brauche mindestens 1-2 Tage, um das ganze zu fassen und zu verarbeiten und und ... :cry:
Ich werde nächste Woche mit dieser Chefin reden, das man sich irgendwie "gütlich" einigt.
katerfreitag
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Beitrag von katerfreitag »

Gibt es schon was Neues?
Romanum
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Beitrag von Romanum »

Was steht denn bzgl. des Aufgabengebietes im Arbeitsvertrag?
pama
Beiträge: 20
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Beitrag von pama »

Hallo Katerfreitag, hallo romanun,

Ja es gibt was Neues.
Auch nach dem Ratschlägen in diesem Forum und Gesprächen im Freundeskreis über mein Thema, habe ich erstmal von einem Gespräch abgesehen, weil die Chefin behaupten würde, sie hätte mir was anderes im VG mitgeteilt (in meinem Verag steht Kundenbetreuuung, Kundenakquise, Projektbetreuung, Marketingaktivitäten) oder sie hätte keine anderen Aufgaben für mich. Ich habe ich mir trotz meiner Verzweiflung überlegt, wenn ich jetzt kündigen würde, ohne einen neuen Job, oder mir kündigen lassen würde, dann wäre die Wahrscheinlichkeit groß in ein ähnliches Dilemma zu gelangen, weil ich schauen würde, schnellstmöglich wieder in Lohn und Brot zu kommen.
Das Gespräch mit der Chefin wollte ich ursprünglich heute führen, weil sie gestern nicht im Hause war. Also habe ich abgewartet. Sie wollte dann mit mir sprechen, und dann dachte ich, wenn sie mir kündigt ist es ok, Aber das tat sie nicht. Sie war freundlich und hat mit mir über Kunden geredet. Ich habe dann erfahren, das man mich im Meeting, als ich dann für eine Viertelstunde nicht anwesend war, von meinen Kollegen/in verteidigt wurde.
Daher habe ich mich entschlossen mich parallel weiterbewerben- aber dieses Mal mit einem Adlerauge!
BlackDiamond
Bewerbungshelfer
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Registriert: 12.06.2016, 13:37

Beitrag von BlackDiamond »

Ich finds ja gut, dass du wirklich was draus lernst- jedenfalls macht es auf mich den Eindruck. :d:
Vielleicht habt Ihr Euch ja wirklich missverstanden bzw. sie hat es tatsächlich im VG erwähnt und du warst vielleicht etwas aufgeregt und hast es deshalb nicht genau mitbekommen? Manchmal hört man ja auch selektiv das, was man hören möchte :D
Wenn Kundenakquise im Vertrag drin steht, ist das ja deutlich. Vielleicht findest du ja auch mehr Gefallen an der Tätigkeit, als du jetzt glaubst. Jedenfalls schadet es einem Key Account Manager gar nicht, wenn er mal eine Zeitlang viel akquiriert hat. Jeder erfahrene KAM wird dir bestätigen können, dass dir das in Zukunft immer wieder helfen wird, auch an Stellen, die du dir heute noch gar nicht vorstellen kannst.

Wenn du was perfektes anderes findest, kannst du ja immer noch kündigen, seh ich auch so.

Jedenfalls danke für deine Rückmeldung und alles Gute für dich!
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