Eigenen Bewerbungsprozess bewerten!

Wie geht es weiter nach Absagen? Was kann daraus gelernt werden? Lass andere an deinen Erfahrungen teilhaben. Berichte über gute und schlechte Erfahrungen bei der Stellensuche.
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Tretmühle
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Eigenen Bewerbungsprozess bewerten!

Beitrag von Tretmühle »

Hier im Forum kam letztens die Idee auf, eine blacklist mit Unternehmen, die nicht auf Bewerbungen reagieren oder Fake-Stellenangebote ins Internet stellen, einzurichten. Da im Bewerbungsprozess (und auch sonst) ein krasses Machtungleichgewicht zwischen Bewerber und Personaler/Arbeitgeber besteht, finde ich es richtig die Bewerberrechte z.B. durch so eine Liste zu stärken. Aber wer setzt sich hin und programmiert sowas? Wer trägt die Kosten für Domain, Webspace usw.?

Gestern bin ich auf der Seite eines Arbeitgeberbewertungs-Portals (schnell mit Google zu finden) auf die Funktion "Vorstellungsgespräche bewerten" gestossen. Da sich die Bewertung in drei Teile untergliedert (vor, während und nach dem Gespräch) und man auch freie Kommentare abgeben kann, lässt sich das Tool auch prima dazu nutzen, Bewerbungen ohne Reaktion, Auto-Absagen u.ä. zu "honorieren". Habe das natürlich auch gleich mal für ein Unternehmen meiner Wahl ausprobiert :twisted:. Man kann dabei nur einen Teil des Bewerbungsprozesses bewerten, muss aber darauf achten, nicht in allen Punkten "mangelhaft" anzugeben. Die Bewertung bleibt sonst inaktiv. Das Nennen von Namen sowie geschäftsschädigende Behauptungen/Fakten sind nicht erlaubt.

Ich bin gespannt, wie sich dieses Tool entwickelt und hoffe, dass solche Bewertungssystemen Anreize für ein Umdenken (Stichwort: Kultur der Arroganz) oder zumindest eine Professionalisierung der deutschen Personaler-Branche geben. Was meint ihr?

VG, Tretmühle
ice_and_fire
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Beitrag von ice_and_fire »

Wer sagt mir, dass hier nicht abgelehnte Bewerber die Anonymität nutzen um Ihren Frust abzulassen?
Eauvive
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Beitrag von Eauvive »

Amen i&f

Das war genau mein Gedanke.

Das große Weinen nach Bewerbungsprozessen kommt doch i.d.R. zu 80% von Menschen, die gar nicht "kompetent" sind einen solchen Vorgang zu bewerten.

Zudem ich behaupte - WAS genau kann man denn bewerten nach einem Bewerbungsprozess, der lediglich bis zum Gespräch lief? Da weiß man mit Ach und Krach, wie der Gesprächspartner drauf ist. Grob.

Hat aber mit dem Unternehmen wenig zu tun, sofern nicht die administrativen Abläufe komplett in die Hose gehn.
Toto
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Beitrag von Toto »

Na, das sehe ich aber etwas anders.

Egal ob "inkompetent" oder "frustriert" - mir ginge es als Stellensuchender in der Hauptsache darum, dass ich mit meiner Bewerbung auf eine Stellenanzeige zumindest die Chance habe, einen tatsächlich freien Arbeitsplatz zu ergattern.

Mit der 'black list' - Tretmühle hat ja dankenswerterweise so eine 'site' in der Art im Web bereits gefunden - kann ich als Bewerber im Voraus zumindest die Risiken und Chancen abwägen, ob ich es aller Erfahrung nach mit einer Scheinanzeige bzw. Personal-Imageanzeige eines Unternehmens zu tun habe ... oder eben nicht. Jede Absage frustriert und zerstört ein Stück Selbstbewusstsein des Arbeitsuchenden im Arbeitsmarkt. Und wirklich verächtlich und widerlich ist, wenn ein Unternehmen bewusst mit den Hoffnungen und Nöten eines Stellensuchenden ganz im Großen spielt.

Mein aktuelles Lieblingsbeispiel dazu ist nach wie vor - und es nervt mich wirklich, obwohl ich im Job stehe und mit dem Unternehmen nicht direkt zu tun habe - die 'Karriere-Seite' des so erfolgreichen "Bezahl-Fernsehsenders" in Unterhaching. Neben mittlerweile nachweislich gefälschten Zahlen zur tatsächlichen Abonnenten-Zahl und katastrophalen Quartal-Ergebnissen hält es diese Aktiengesellschaft (!) nicht für nötig, ihre zahlreichen und zigfachen "Stellenangebote" auf der Jobseite einfach auf eine glatte ... Null zu reduzieren.

Du meine Güte - da herrscht seit Monaten Einstellungsstopp! Jeder müsste das wissen. Personal wird rigoros entlassen - und nicht gesucht. Und ich finde diese Unternehmenskultur ganz ehrlich unter aller Sau. Und deswegen bin und bleibe ich ein Verfechter der Idee einer 'black list'.
Zuletzt geändert von Toto am 08.10.2008, 19:56, insgesamt 1-mal geändert.
Tretmühle
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Beitrag von Tretmühle »

Hey eauvive, woher nimmst du denn die Grundlage für deine 80%-Statistik? Und wer bestimmt, ob jemand "kompetent" genug ist, seinen/ihren Bewerbungsprozess zu bewerten?

Wie auch immer, mir geht es hier nicht ums große Weinen. Ich begrüße vielmehr Möglichkeiten der Kommunikation zwischen (potenziellen) Bewerbern. So wissen Menschen, die sich für ein bestimmtes Unternehmen interessieren, womit sie bei ihrer Bewerbung rechnen können (z.B. keine Reaktion/Absage, schlecht vorbereitete Gespräche, Vorstellungsgespräche bei denen ausschließlich Marktinfos gesammelt werden sollen usw.) und bewerben sich dann vielleicht lieber woanders. Daran ist nichts schlecht. Es hilft bestenfalls dabei, die extreme Schieflage im Bewerbungsprozess zu korrigieren.

Und ja, der Tenor bei solchen Bewertungssystemen geht eher ins Negative. Das ist wie bei diesen "Sagen Sie uns Ihre Meinung"-Kärtchen in Schnellrestaurants. Die Unzufriedenen bewerten häufiger als die Zufriedenen. Darum sollte man solche Ergebnisse immer durch die entsprechende "Brille" betrachten und ggf. mit anderen vergleichen. Übetragen auf kununu heißt das für mich: Arbeitgeber ohne Bewertungen geben auch keinen/weniger Anlass zu negativen Bewertungen.
Eauvive
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Beitrag von Eauvive »

Darf ich dich mal ganz was anderes fragen, Tretmühle?

Was genau machst du aktuell beruflich und hast du die letzten 2 Jahre beruflich gemacht?
ice_and_fire
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Beitrag von ice_and_fire »

Hallo Tretmühle; ich zitiere mal deinen Beitrag stellvertretend für die Pro-Black-List-Partei. Zuvor möchte ich noch sagen, dass ich keineswegs ein HH oder ähnliches wie eauvive bin, wir also auf der gleichen Seite der "Macht" stehen :-)
Tretmühle hat geschrieben:Hey eauvive, woher nimmst du denn die Grundlage für deine 80%-Statistik? Und wer bestimmt, ob jemand "kompetent" genug ist, seinen/ihren Bewerbungsprozess zu bewerten?
Die 80% sind wohl noch viel zu gering. Warum? Nicht weil du und ich zu doof sind, sondern weil wir vielmehr nicht genug Informationen haben um diesen Prozess bewerten zu können. Das schließt nicht aus, dass der Prozess vielleicht sogar wirklich mangelhaft ist; nur können du und ich es eben nicht beurteilen. Wir würden im Zweifelsfall nur einen Glückstreffer landen
Tretmühle hat geschrieben: Wie auch immer, mir geht es hier nicht ums große Weinen. Ich begrüße vielmehr Möglichkeiten der Kommunikation zwischen (potenziellen) Bewerbern.
Es ist ja nicht so, dass es keine Kommunikation gibt. Es gibt bereits Analysen und Umfragen zu den beliebtesten und "besten" AG. Das ist nicht neu. Auch habe ich mich als Student immer mit Kommilitonen über geleistete Praktika unterhalten. Warum? Weil ich hier erstens weiß, dass ich eine zumindest größtenteils faire Meinung bekomme und das Ganze hinterfragen kann. Die Black-List ist für mich kein Ersatz solcher Kommunikation, sondern eher eine Art "Kummerkiste"
Tretmühle hat geschrieben: So wissen Menschen, die sich für ein bestimmtes Unternehmen interessieren, womit sie bei ihrer Bewerbung rechnen können (z.B. keine Reaktion/Absage, schlecht vorbereitete Gespräche, Vorstellungsgespräche bei denen ausschließlich Marktinfos gesammelt werden sollen usw.) und bewerben sich dann vielleicht lieber woanders.
Hier fängt doch das Problem schon an. Ich nehme nur mal z.B. den Punkt schlecht vorbereitete Gespräche. Wie willst du hier den kleinen Betrieb, wo dein Gesprächspartner eigentlich ganz andere Sachen zu tun hat mit einem Konzern vergleichen, wo du in einem ersten Vorstellungsgespräch evtl. sogar ausschließlich mit jemanden von HR zusammensitzt? Das geht nicht

Und wie bewerte ich das ganze statistisch? Wenn von 12 Leuten eines AC gerade mal 2 bei Audi genommen werden, können 10 gefrustete Leute sich auf der Black-List beschweren. Wenn Tante Emma GmbH 3 Leute einlädt und 1 einstellt, werden ich maximal 2 Leute beschweren. Man soll eben keiner Statistik trauen, die man nicht selbst gefälscht hat :-) vor allem wenn Emotionen eine Rolle spielen ... das sollten sie nämlich nie.
Tretmühle hat geschrieben: Daran ist nichts schlecht. Es hilft bestenfalls dabei, die extreme Schieflage im Bewerbungsprozess zu korrigieren.
Da müssten wir noch mal drüber reden inwieweit ein Einfluss besteht. Vor allem große Konzerne werden evtl. weniger beeinflusst sein. Außerdem kann es ja noch 2-3 vergleichbare Seiten geben, die ein anderes Ergebnis aufzeigen. Kritsch; hier kann man so oder so argumentieren
Tretmühle hat geschrieben: Und ja, der Tenor bei solchen Bewertungssystemen geht eher ins Negative. Das ist wie bei diesen "Sagen Sie uns Ihre Meinung"-Kärtchen in Schnellrestaurants. Die Unzufriedenen bewerten häufiger als die Zufriedenen.
Disqualifiziert das nicht gerade die Black-List? Ich will doch eine Kommunikation und ein realistisches Bild
Tretmühle hat geschrieben: Darum sollte man solche Ergebnisse immer durch die entsprechende "Brille" betrachten und ggf. mit anderen vergleichen. Übetragen auf kununu heißt das für mich: Arbeitgeber ohne Bewertungen geben auch keinen/weniger Anlass zu negativen Bewertungen.
Oder aber die Leute haben es mit Fassung getragen, während andere Leute ihren Emotionen freien Lauf lassen. Ich kann meinen Hauptkritikpunkt hier nochmal zusammenfassen. Mir tun nicht die armen Firmen leid, ich bezweifel einfach, dass das jemals ein Tool werden kann, dass mir nützliche Informationen liefert


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sei mir zu liebe mal so freundlich und probier etwas aus. Surf dich durch durch YouTube. Schau dir z.B. Videos von Bundesligaspielen, von Präsidentschafts-Debatten oder von Pop-Sternchen an. Dir wird relativ schnell auffallen, dass die Leute, welche sich dort "verewigen" zum einen einen recht beschränkten Wortschatz haben und zum nächsten eher dazu geneigt sind alles herunterzumachen. Wie soll dann so etwas kritisches wie die Black-List -wie du sie dir im Optimalfall vorstellst- funktionieren?
Zuletzt geändert von ice_and_fire am 08.10.2008, 22:07, insgesamt 1-mal geändert.
ice_and_fire
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Beitrag von ice_and_fire »

Eauvive hat geschrieben:Darf ich dich mal ganz was anderes fragen, Tretmühle?

Was genau machst du aktuell beruflich und hast du die letzten 2 Jahre beruflich gemacht?
sorry; ich versteh genau, worauf du hinaus willst.
Aber hier wirst du eigentlich fast persönlich ... schade
Toto
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Beitrag von Toto »

ice_and_fire:

ich finde, 'eauvive' macht das richtig und finde es sogar gut. Wieso auch nicht? Ist doch an dieser Stelle und zu diesem Zeitpunkt völlig in Ordnung.

(Das einzige, über was ich immer noch rätsle, ist das Icon von 'eauvive'. Ist das ein (Batman-)Auto oder habe ich einen Knick in der Optik?)

Schönen Abend, bis bald.
Eauvive
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Beitrag von Eauvive »

Das isn Lexus ;)

Hätte ich nach persönlicher Vorliebe den Ava gewählt, wäre es ein Mazda oder BMW geworden, aber der Lex guckt so schön "bös" auf dem Bild.

@ice / persönlich

Du verstehst mich falsch.
Es ging mir um das "keine kompetente Bewertung"-Argument.

Wie du selbst ausgeführt hast, kann im Grunde nur jemand einen Bewerbungsprozess halbwegs sinnvoll bewerten, der die typischen Vorgänge auf beiden Seiten zumindest in ihrer Struktur kennt. Bedeutet: Wirklich beurteilen weil korrekt (!) von einem Ereignis auf den Grund schließen kann im Grunde - und auch nur im Ansatz - jemand, der Erfahrung als Personalentscheider und/oder im Bereich Personal vorweisen kann.

Jeder "normale" Bewerber hat einfach keine Idee, wie genau die Prozesse in einem Unternehmen normalerweise ablaufen, wo die Schwachstellen liegen und wie hier eins zum anderen kommen kann.
Typisches Beispiel:
Immer wieder kommt zum Beispiel der Punkt, dass Unternehmen einen Bewerber ablehnen und dann die Stelle erneut ausschreiben. Daraus wird dem Unternehmen dann ein Strick gedreht im Sinne von "die sammeln Lebensläufe" oder "die wollen nur Werbung machen".

1. Werbung

Das ist einfach an den Haaren herbeigezogen und kaufmännisch wirklich Unsinn. Mit dem Geld, das eine halbwegs repräsentative Printanzeite heutzutage kostet kann man viel effektiveres PR betreiben und online-Anzeigen für lau haben allein aufgrund dieses Punktes - kostenlos - keinerlei maßgeblich ausschlagende Wirkung in dieser Hinsicht.

Zudem hat man wohl als Bewerber keinerlei Idee, welchen Aufwand eine Anzeige mit sich bringt...

2. Lebensläufe sammeln

Das ist ähnlich widersinnig, weil kein Unternehmen, das nicht eine Personalleasing-Agentur ist nichts aber auch gar nichts von gesammelten Lebensläufen hätte außer einer Menge Mehrarbeit in der Administration. Wer soll denn was genau mit diesen Lebensläufen anfangen?

Eine etwas logischere Erklärung für das Phänomen:

Möglichkeit a)Das Unternehmen erhält zwar Bewerbungen - darunter die unseres Bewerbers - ist aber mit der Qualität derselben nicht einverstanden und sucht deshalb weiter.

Argument Bewerber: Dann sollten die doch einen von den Bewerbern nehmen - am besten mich!

Argument Eauvive: Der Arbeitsmarkt ist aber keine Wohltätigkeitsveranstaltung und jede Einstellung eine Investition. Es kann von einem Unternehmen ebensowenig erwartet werden, dass "eben irgendein Bewerber" eingestellt wird, wenn keine "passende" Bewerbung kommt, wie von einem Bewerber erwartet werden würde, dass er bei mehreren Angeboten doch gefälligst das der Unternehmung nimmt, die ihn am nötigsten hat.

Möglichkeit b)
Die Anzeige steht in einer Onlinedatenbank und wird vom System automatisch ge-updated und zwar bis ans Ende unsrer aller Tage.

Da kann dann aber das Unternehmen nur sehr bedingt etwas für, wenn die Datenbanken einfach schlecht administriert sind.

Möglichkeit c)
Es handelt sich um eine Position die im Grunde IMMER vakant ist, sprich, das Unternehmen hat einen solchen Bedarf an Kräften in diesem Bereich, dass es den Zustand keiner offenen Position eigentlich nicht gibt.

Das ändert nichts daran, dass unser Bewerber X aufgrund irgendeiner Unpassigkeit für das Unternehmen scheinbar nicht in Frage kommt.


________________________________
Ice hat einen anderen ganz wichtigen Punkt im Bezug auf diese Bewertungshomepages angebracht: sichtbar werden immer nur diejenigen Bewerber, die sich beschweren. Die übrigen nicht. Dann kommt hinzu, dass man ja eine entsprechende Mentalität haben muss, um an einem solchen Bewertungssystem überhaupt teilzunehmen.

Bedeutet:

Ich tippe blind, dass von 10.000 Menschen in Deutschland, die heute ein Bewerbungsgespräch hatten maximal 2 irgendwo irgendwelche Kommentare, Bewertungen o.ä. der Unternehmen hinterlassen.

Das ist absolut nicht aussagekräftig.
Tretmühle
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Beitrag von Tretmühle »

@ice_and_fire
Es ist ja nicht so, dass es keine Kommunikation gibt. Es gibt bereits Analysen und Umfragen zu den beliebtesten und "besten" AG
Diese immer zahlreicher werdenden AG-Umfragen stellen keine Kommunikation dar. Sie sind die Munition im Employer Branding-Arsenal und dienen im Kern dem Zweck, zahlenden Kunden den Titel "Top-Arbeitgeber" zu verschaffen, den sie sich dann - in der Hoffnung mehr von den besten Leuten anzuziehen - in Form bunter Grafiken auf ihre Homepages stellen. Authentisches Employer Branding wird aber aus den Werten einer Firma von innen heraus konzipiert und als solches nach außen kommuniziert.
Vor allem große Konzerne werden evtl. weniger beeinflusst sein
Stimmt in der Hinsicht, dass bekannte AG immer genug (gute) Bewerber haben werden, da sie ihre Bekanntheit attraktiv macht.
Oder aber die Leute haben es mit Fassung getragen, während andere Leute ihren Emotionen freien Lauf lassen [...] ich bezweifel einfach, dass das jemals ein Tool werden kann, dass mir nützliche Informationen liefert
Ja, aber es wäre unsinning einen Zusammenhang zwischen "Temprament" und "Firma" zu vermuten. Will heißen, es ist anzunehmen, dass die Bewertungen der Unzufrieden-Tempramentvollen auf alle Firmen gleichverteilt sind. Repräsentative Ergebnisse werden solche Bewertungsystem nie liefern können. Ob sie nützliche Informationen liefern, kannst du nur selbst für dich beurteilen. Bei kununu kannst du z.B. sehen, wie viele Personen an Vorstellungsgesprächen anderer in Firma X teilgenommen haben und welche Fragen gestellt wurden. Wie sich das System in Zukunft entwickelt wird sich erst mit steigender Nutzung zeigen.
sei mir zu liebe mal so freundlich und probier etwas aus. Surf dich durch durch YouTube. Schau dir z.B. Videos von Bundesligaspielen, von Präsidentschafts-Debatten oder von Pop-Sternchen an
Ich weiß, dass es im Internet viel Müll gibt. Aber eine Diskussion über den Sinn oder Unsinn eines egalitären "Jeder-kann-mitmachen-Internet" würde den Rahmen hier sprengen.

@eauvive
was ich beruflich mache tut hier nichts zur Sache. Deinen Ansatz, von meinem Beruf auf meine "Kompetenz" bzw. auf meine Berechtigung hier eine Meinung zum Thema darlegen zu können, finde ich in mehrfacherweise bedenkenswert.
Im übrigen habe ich auch gar nicht eine "Einstellungspflicht" für Unternehmen gefordert sondern bin der Ansicht, das Unternehmen ungeeigneten Kandidaten grundsätzlich immer (und nicht i.d.R.) absagen und die geeigneten bei Vorstellungsgesprächen nicht für Konkurrenzanalysen mißbrauchen sollten. Eine Art Ehrenkodex scheint es hier leider nicht zu geben.
ice_and_fire
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Beitrag von ice_and_fire »

Tretmühle hat geschrieben: Diese immer zahlreicher werdenden AG-Umfragen stellen keine Kommunikation dar. Sie sind die Munition im Employer Branding-Arsenal und dienen im Kern dem Zweck, zahlenden Kunden den Titel "Top-Arbeitgeber" zu verschaffen, den sie sich dann - in der Hoffnung mehr von den besten Leuten anzuziehen - in Form bunter Grafiken auf ihre Homepages stellen. Authentisches Employer Branding wird aber aus den Werten einer Firma von innen heraus konzipiert und als solches nach außen kommuniziert.
Scheinbar sprechen wir von 2 Paar Schuhen. Ich spreche nicht von AG-Umfragen. Sondern z.B. von Studenten-Umfragen (es gibt auch andere, die sind mir aber nicht so bekannt). Das Prinzip deiner Black-List ist also schlichtweg nicht neu.
Das sich AG einen Titel hier erkaufen können ist in meinen Augen falsch. Das zeigt sich dadurch, dass kleine Firmen oftmals hier herein gewählt werden.
Du hast aber sicher auch gelesen, dass ich noch von einem anderen Werkzeug geschrieben habe. Hier bin ich wieder bei Networking. Ich kann inzwischen zu beinahe jeder Firma mindesten 2-3 Leute befragen und bekomme von denen eine glaubenswerte Aussage. So sollte Kommunikation funktionieren.
Tretmühle hat geschrieben: Ja, aber es wäre unsinning einen Zusammenhang zwischen "Temprament" und "Firma" zu vermuten. Will heißen, es ist anzunehmen, dass die Bewertungen der Unzufrieden-Tempramentvollen auf alle Firmen gleichverteilt sind.
Ja wirklich? Nimm mal zwei Unternehmen. Das eine bildet sehr viele Menschen -meist junge- aus, während das zweite das nicht tut und eher Profis einstellt. Nimm weiterhin an, dass die Verhältnisse zwischen eingeladen und abgesagt gleich sind.
Ich behaupte z.B. dennoch, dass die jüngerer (unreiferen) Personen eher dazu tendieren das auch mitzuteilen, obwohl die andere Firma evtl. schlechtere Personalpolitik betreibt
Tretmühle hat geschrieben: Repräsentative Ergebnisse werden solche Bewertungsystem nie liefern können. Ob sie nützliche Informationen liefern, kannst du nur selbst für dich beurteilen.
Genau. Ich will dich auch von nix abbringen. Aber wenn ein solches System nie repräsentative Ergebnisse liefert, dann ist es zumindest für meine Person nicht zu gebrauchen .. oder steht zumindest klar hinter meinen eigenen Methoden an.
Tretmühle hat geschrieben: Ich weiß, dass es im Internet viel Müll gibt. Aber eine Diskussion über den Sinn oder Unsinn eines egalitären "Jeder-kann-mitmachen-Internet" würde den Rahmen hier sprengen.
Es ging mir nicht um eine Grundsatzdiskussion. Nur mal folgendes. Ich habe mir vor kurzem die zweite von drei Presidential Debates in voller Länge "angetan".
PRESIDENTIAL DEBATES FOR HEAVEN´S SAKE.
Aus den entsprechenden Kommentaren etc kann ich mir sicherlich keine Meinung bilden; mal davon abgesehen, dass sich die meisten "Experten" selbst disqualifizieren. Wie soll das dann erst werden, wenn der junge noch heranreifende Mensch gerade die nächste Absage im Briefkasten hat und diese dazu auch noch ein unfreundliches "Standardschreiben" war
Tretmühle hat geschrieben: Im übrigen habe ich auch gar nicht eine "Einstellungspflicht" für Unternehmen gefordert sondern bin der Ansicht, das Unternehmen ungeeigneten Kandidaten grundsätzlich immer (und nicht i.d.R.) absagen und die geeigneten bei Vorstellungsgesprächen nicht für Konkurrenzanalysen mißbrauchen sollten. Eine Art Ehrenkodex scheint es hier leider nicht zu geben.
Niemand - und das schließt Eauvive mit ein - hat behauptet, dass zumindest bei einigen AG nicht ne Menge schief läuft. Aber nimm doch mal an ich les jetzt was im Internet. Wie soll ich jetzt beurteilen, ob diese Firma wirklich zu den schwarzen Schafen gehört, oder nur schlecht gemacht wurde? Wenn ich mich mit Menschen unterhalte und dieser mir persönlich eine Sachlage objektiv schildert, erst DANN kann ich wissen, dass man um diese Firma wirklich einen großen Bogen machen sollte
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