Hallo Zusammen,
wurde im Vorstellungsgespräch schon gefragt: Sie nennen bei Ihren Stärken Durchsetzungsvermögen. Sie kommen mir allerdings ziemlich ruhig vor.
War etwas nervös, kann daher sein. Könnte aber auch ne Fangfrage sein.
Hab dann halt ein Beispiel aus dem Arbeitsalltag genommen. Hab gesagt ich versuche durch Argumente zu überzeugen etc.
Manche haben, dann noch gemeint: Und wenn es trotzdem nichts bringt etc.
Was meint ihr steckt hinter der Frage. Was wäre die richtige Antwort, wenns die überhaupt gibt?
Besten Dank im Voraus.
Gruß P76
Durchsetzungsvermögen - Beispiele aus Ihrem Arbeitsalltag
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- Bewerbungshelfer
- Beiträge: 1962
- Registriert: 02.09.2008, 20:58
einfach die (angebliche) Stärke zu hinterfragen bzw "Ist er/sie ehrlich, oder hat er/sie sich eine Stärke die ankommt nur ausgedacht"
Wenn du das angibst, aber ruhig rüberkommst, wird schon mal jemand misstrauisch
... also die Nachfrage
Jetzt kommt die Antwort "Ich überzeuge durch Argumente"
Das hat aber für mich nicht unbedingt was mit Durchsetzungsvermögen zu tun. Im Berufsleben gibt es auch so etwas wie Politik und unterschiedliche Ziele. Gegen SO ETWAS die Meinung durchzuboxen, das ist Durchsetzungsvermögen
... und ob du das überhaupt kannst und wenn ja, wie. DAS will dein Gesprächspartner erfragen
Wenn du das angibst, aber ruhig rüberkommst, wird schon mal jemand misstrauisch
... also die Nachfrage
Jetzt kommt die Antwort "Ich überzeuge durch Argumente"
Das hat aber für mich nicht unbedingt was mit Durchsetzungsvermögen zu tun. Im Berufsleben gibt es auch so etwas wie Politik und unterschiedliche Ziele. Gegen SO ETWAS die Meinung durchzuboxen, das ist Durchsetzungsvermögen
... und ob du das überhaupt kannst und wenn ja, wie. DAS will dein Gesprächspartner erfragen
Ja da stimme ich Ihnen zu, so habe ich es auch immer aufgefasst und begründet. Es hat mit Politik und unterschiedlichen Zielen zu tun. Diese Ziele sind ja meistens begründet durch verschiedene Unternehmensbereiche und deren Ansichten und Selbstverständnisse. Zum Beispiel ein Entwickler, ein Vertriebler und ein Fertigungsleiter haben zum gleichen Thema völlig unterschiedliche Ansichten, Ziele, Ängste etc.
Sich durchsetzen kann man meiner Meinung nach aber nur durch Überzeugung. Es sei denn die entsprechenden Personen, Bereiche sind einem untergeordnet, dann könnte man einfach so entscheiden.
Möglich wäre natürlich auch ein Kompromiss, aber das hätte mit Durchsetzungsvermögen nichts mehr zu tun.
Oder habe ich noch was vergessen?
Sich durchsetzen kann man meiner Meinung nach aber nur durch Überzeugung. Es sei denn die entsprechenden Personen, Bereiche sind einem untergeordnet, dann könnte man einfach so entscheiden.
Möglich wäre natürlich auch ein Kompromiss, aber das hätte mit Durchsetzungsvermögen nichts mehr zu tun.
Oder habe ich noch was vergessen?
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- Bewerbungshelfer
- Beiträge: 1962
- Registriert: 02.09.2008, 20:58
Hmm, ich unterscheide eigentlich überzeugen von Durchsetzen.
Klar ist der Übergang fließend, aber einen Unterschied gibt es schon.
Durchsetzen ist manchmal auch die nächsthöhere Instanz zu "beauftragen"
Auch gibt es Situationen, da nützt argumentieren fürs durchsetzen nicht viel, weil es schlicht gar nicht um Argumente geht.
Wenn du z.B. ne Info brauchst und der gebenden Person ist das -mit Recht- nicht so wichtig wie dir.
Wenn ich bei so etwas immer anfangen würde zu argumentieren, dass Person X ebenfalls besser beraten ist mir die Info zu geben ... dann braucht der Tag mehr als 24 Stunden.
Klar ist der Übergang fließend, aber einen Unterschied gibt es schon.
Durchsetzen ist manchmal auch die nächsthöhere Instanz zu "beauftragen"
Auch gibt es Situationen, da nützt argumentieren fürs durchsetzen nicht viel, weil es schlicht gar nicht um Argumente geht.
Wenn du z.B. ne Info brauchst und der gebenden Person ist das -mit Recht- nicht so wichtig wie dir.
Wenn ich bei so etwas immer anfangen würde zu argumentieren, dass Person X ebenfalls besser beraten ist mir die Info zu geben ... dann braucht der Tag mehr als 24 Stunden.
Ich würde es noch härter formulieren: "Durchsetzen" als eigenständige Fähigkeit wäre in meinen Augen quasi "Gewinnen" in gerade den Situationen, in denen man mit Argumenten nicht (mehr) weiter kommt... oder dies sogar gar nicht können könnte, weil man eigentlich objektiv im Unrecht ist... also schon irgendwo auch eine ambivalente Angelegenheit...
Um auf die Eingangsfrage zurück zu kommen: Die beste Taktik ist ja meist, das fragliche Problem gar nicht erst entstehen zu lassen. Bezogen auf die berühmten "Stärken" hiesse das, nur die zu nennen, die man jederzeit aus dem Stand umsetzen könnte. Von einem entsprechenden Test in jedem einzelnen Fall würde ich bei einem VG immer fest ausgehen: Bei der Angabe von Fremdsprachenkenntnissen von einem spontanen Sprachwechsel, bei EDV-Qualifikationen der Lösung eines entsprechenden Problems... und wer von Nervenstärke redet, müsste stets auf einen kleinen Stress-Test gefasst sein...
Die Konsequenz wäre eine entsprechende Sorgfalt bei der Formulierung. Es ist z. B. durchaus möglich, dass jemand tatsächlich extrem gut darin ist, komplexe Sachverhalte anschaulich zu erklären... und trotzdem keine Frontsau, die die Konsequenzen dieser Sachverhalte "durchprügeln" könnte und wollte. Da gälte es dann, zu differenzieren...
Um auf die Eingangsfrage zurück zu kommen: Die beste Taktik ist ja meist, das fragliche Problem gar nicht erst entstehen zu lassen. Bezogen auf die berühmten "Stärken" hiesse das, nur die zu nennen, die man jederzeit aus dem Stand umsetzen könnte. Von einem entsprechenden Test in jedem einzelnen Fall würde ich bei einem VG immer fest ausgehen: Bei der Angabe von Fremdsprachenkenntnissen von einem spontanen Sprachwechsel, bei EDV-Qualifikationen der Lösung eines entsprechenden Problems... und wer von Nervenstärke redet, müsste stets auf einen kleinen Stress-Test gefasst sein...
Die Konsequenz wäre eine entsprechende Sorgfalt bei der Formulierung. Es ist z. B. durchaus möglich, dass jemand tatsächlich extrem gut darin ist, komplexe Sachverhalte anschaulich zu erklären... und trotzdem keine Frontsau, die die Konsequenzen dieser Sachverhalte "durchprügeln" könnte und wollte. Da gälte es dann, zu differenzieren...