Diskriminierung im Bewerbungsverfahren erlebt?
Absagen- Verdacht auf Diskriminierung wegen Alter?? was tun?
Hallo Leute,
ich habe mal eine Frage:
Mir ist gerade eingefallen, dass ich mich im Laufe der letzten 2 Jahre fuer mehrere (schlechtbezahlte) Stellen im Kundendienst beworben habe (obwohl ich einen Master Abschluss habe) , bei denen ich jeweils ALLE Anforderungen der Stellenanzeige (ausnahmslos!, also jeden Punkt!) erfuellt habe, aber dennoch eine Absage bekommen habe, also nicht mal eine Chance in die engere Wahl zu kommen, fuer ein Vorstellungsgespraech.
Das Gehalt war in der Stellenanzeige bereits angegeben, und das habe ich ja wohl akzeptiert indem ich mich trotzdem beworben habe....
!!!!!! (ich muss dazu sagen, es waren alle KEINE Stellen in meine Fachgebiet, da ich fuer diese KEINE Erfahrung nachweisen kann---- )!!!!
Bei der letzten Stelle wurde eine Check-in Mitarbeitern gesucht (die Stelle hatte ich total vergessen). Als ich nach dem Grund der Absage bzw nach "Feedback zu meiner Bewerbung, damit ich beim naechsten Mal bessere Chancen habe" gefragt habe, kam eine Antwort, namlich:
"Aus datenschutzrechtlichen Gruenden und aus Kapazitaetsgruenden koennen wir Ihnen leider keine Auskunft erteilen"
Was soll denn bitte schoen dieser nichtssagende dumme Spruch?
Was hat denn das mit "Datenschutz" und Kapazitaet" zu tun?
wie soll ich das verstehen??
Mir ist eigentlich klar, dass die fuer den Check-in am Flughafen, niemanden um die 40 nehmen. da muss man doch in der Regel blond, und zwischen 20-max. 30 sein, oder nicht?
Danke im Voraus fuer Eure Meinung!
Die "datenschutzrechtlichen Gründe" heissen, dass man die Entscheidung gegen Dich letztendlich nicht von der Entscheidung für jemand anders trennen kann... sodass man für eine wirklich erschöpfende Entscheidungsbegründung im Endeffekt Dinge über Dritte mitteilen müsste. "Kapazitätsgründe" heisst: Sie haben keine Leute, um all den Abgelehnten Fragen zu beantworten. Rein sprachlich betrachtet. Die eigentliche Aussage ist aber natürlich, dass sie schlicht und einfach keine Antwort geben wollen, um die aus ihrer Sicht wertlose Diskussion nicht zu verlängern und dabei schlimmstenfalls noch Anhaltspunkte für AGG-Beschwerden zu liefern...jami hat geschrieben:aber was soll denn dieser Satz bedeuten?
"Aus datenschutzrechtlichen Gruenden und aus Kapazitaetsgruenden koennen wir Ihnen leider keine Auskunft erteilen"
ich verstehe ihn nicht
-
- Beiträge: 2
- Registriert: 01.02.2017, 17:11
Diskriminierung im Bewerbungsverfahren erlebt?
Hallo zusammen!
im Rahmen eines größeren Projekts meines Arbeitgebers (ein bundesweit agierender Träger von sozialen Einrichtungen), bin ich, gemeinsam mit einigen Kollegen, dabei, Gründe für Absagen auf Bewerbungen zusammenzutragen.
Konkret geht es um die Thematik Chancengleichheit bzw. Nicht-Diskriminierung.
Auf Grundlage des AGG ist Diskriminierung theoretisch natürlich verboten, aber so ganz davon freisprechen kann sich wohl kaum ein Arbeitgeber.
Mich würde interessieren, wer hier bereits Erfahrungen mit Diskriminierung gemacht hat? Hier kommt es mir vor allem auf das eigene Empfinden an, denn eine Absage auf Grund von Hautfarbe, Behinderung etc. gibt es ja nicht.
Wer von euch hat schon erlebt, eine Absage zu erhalten und den Eindruck dass nicht die angegebene Begründung tatsächlicher Grund war, sondern eben die Diskriminierung auf Grund eines Stigmas?
Perfekt wäre natürlich, wenn niemand etwas zu erzählen hat, weil niemand derartige Erfahrungen machen musste, aber das wird nicht der Fall sein, daher bin ich gespannt auf eure Erzählungen.
Vielen Dank vorab für Eure Unterstützung bei meinem "Brainstorming"!
im Rahmen eines größeren Projekts meines Arbeitgebers (ein bundesweit agierender Träger von sozialen Einrichtungen), bin ich, gemeinsam mit einigen Kollegen, dabei, Gründe für Absagen auf Bewerbungen zusammenzutragen.
Konkret geht es um die Thematik Chancengleichheit bzw. Nicht-Diskriminierung.
Auf Grundlage des AGG ist Diskriminierung theoretisch natürlich verboten, aber so ganz davon freisprechen kann sich wohl kaum ein Arbeitgeber.
Mich würde interessieren, wer hier bereits Erfahrungen mit Diskriminierung gemacht hat? Hier kommt es mir vor allem auf das eigene Empfinden an, denn eine Absage auf Grund von Hautfarbe, Behinderung etc. gibt es ja nicht.
Wer von euch hat schon erlebt, eine Absage zu erhalten und den Eindruck dass nicht die angegebene Begründung tatsächlicher Grund war, sondern eben die Diskriminierung auf Grund eines Stigmas?
Perfekt wäre natürlich, wenn niemand etwas zu erzählen hat, weil niemand derartige Erfahrungen machen musste, aber das wird nicht der Fall sein, daher bin ich gespannt auf eure Erzählungen.
Vielen Dank vorab für Eure Unterstützung bei meinem "Brainstorming"!
Ich bin nicht sicher, was Du genau suchst.
Als Ausländerin fällt mir aber oftmals auf, dass ich viel geringere Chancen auf dem deutschen Markt habe. Ich spreche fließend Deutsch, habe jahrelang in Deutschland gelebt, es liegt also bestimmt nicht an meinen Sprachkenntnissen. Ich bewerbe mich auch um keine Stellen, wo man perfekt und akzentfrei reden muss: Ich kann mir nämlich vorstellen, von Journalisten und PR-Spezialisten kann man das schon erwarten. In meinem Beruf muss man auf jeden Fall die Sprache kommunikativ beherrschen - dass man akzentfrei redet sollte aber keine Rolle spielen. Wenn ich mich nicht irre, ist das in der EU überhaupt nicht legal, ohne Grund ausschließlich nach Muttersprachlern zu suchen.
Wie Du wahrscheinlich weißt, wurden schon mehrere Studien durchgeführt, die eindeutig bewiesen haben, dass man bei einer Bewerbung in Deutschland viel schlechtere Chancen hat, wenn man einen ausländischen Namen hat. Es wäre aber extrem schwer zu beweisen, dass mein ausländischer Name ein Nachteil darstellt. Kein Unternehmen würde mir natürlich schreiben, ich bin nicht eingeladen worden, weil ich nicht Schmidt oder Müller heiße.
Manchmal bei Bewerbungsgesprächen hatte ich jedoch schon das Gefühl, dass ich abgelehnt wurde, weil ich nicht ganz akzentfrei rede. Ich werde nie die Personalreferentin vergessen, die mit mir telefonieren wollte, weil sie sooo begeistert von meinem Lebenslauf war. Als sie meinen ersten Satz hörte, hat sie an-ge-fan-gen sehr lang-sam zu re-den, wahr-schein-lich, weil sie Angst ha-tte, dass ich sie nicht ver-ste-he Noch bevor das Gespräch zu Ende war, wusste ich, da wird nix.
Was ich schon nach meinen bisherigen Erfahrungen weiß ist auch, dass die Wahrscheinlichkeit von einem deutschen Mittelständler eingeladen zu werden in meinem Fall gleich 0 ist. Bei Großunternehmen ist es unterschiedlich, da gibt es aber zumindest eine Chance, dass man Kontakte mit dem Ausland pflegt und dadurch meine guten Sprachkenntnisse zu schätzen weiß.
In meinem Heimatland bekomme ich bei jeder zweiten Bewerbung eine Einladung. In Deutschland... bei jeder zehnten? Zwanzigsten? (Hier und da bewerbe ich mich um sehr ähnliche Stellen).
Das Lustige daran? Ich bin zurzeit in meinem Heimatland eingestellt, wo ich aber sowieso ausschließlich für deutsche Unternehmen arbeite, bin auch ständig bei Kunden in DE unterwegs. Ich wäre für die Unternehmen viel "günstiger" wenn sie mich direkt einstellen würden, anstatt über mein Unternehmen
Als Ausländerin fällt mir aber oftmals auf, dass ich viel geringere Chancen auf dem deutschen Markt habe. Ich spreche fließend Deutsch, habe jahrelang in Deutschland gelebt, es liegt also bestimmt nicht an meinen Sprachkenntnissen. Ich bewerbe mich auch um keine Stellen, wo man perfekt und akzentfrei reden muss: Ich kann mir nämlich vorstellen, von Journalisten und PR-Spezialisten kann man das schon erwarten. In meinem Beruf muss man auf jeden Fall die Sprache kommunikativ beherrschen - dass man akzentfrei redet sollte aber keine Rolle spielen. Wenn ich mich nicht irre, ist das in der EU überhaupt nicht legal, ohne Grund ausschließlich nach Muttersprachlern zu suchen.
Wie Du wahrscheinlich weißt, wurden schon mehrere Studien durchgeführt, die eindeutig bewiesen haben, dass man bei einer Bewerbung in Deutschland viel schlechtere Chancen hat, wenn man einen ausländischen Namen hat. Es wäre aber extrem schwer zu beweisen, dass mein ausländischer Name ein Nachteil darstellt. Kein Unternehmen würde mir natürlich schreiben, ich bin nicht eingeladen worden, weil ich nicht Schmidt oder Müller heiße.
Manchmal bei Bewerbungsgesprächen hatte ich jedoch schon das Gefühl, dass ich abgelehnt wurde, weil ich nicht ganz akzentfrei rede. Ich werde nie die Personalreferentin vergessen, die mit mir telefonieren wollte, weil sie sooo begeistert von meinem Lebenslauf war. Als sie meinen ersten Satz hörte, hat sie an-ge-fan-gen sehr lang-sam zu re-den, wahr-schein-lich, weil sie Angst ha-tte, dass ich sie nicht ver-ste-he Noch bevor das Gespräch zu Ende war, wusste ich, da wird nix.
Was ich schon nach meinen bisherigen Erfahrungen weiß ist auch, dass die Wahrscheinlichkeit von einem deutschen Mittelständler eingeladen zu werden in meinem Fall gleich 0 ist. Bei Großunternehmen ist es unterschiedlich, da gibt es aber zumindest eine Chance, dass man Kontakte mit dem Ausland pflegt und dadurch meine guten Sprachkenntnisse zu schätzen weiß.
In meinem Heimatland bekomme ich bei jeder zweiten Bewerbung eine Einladung. In Deutschland... bei jeder zehnten? Zwanzigsten? (Hier und da bewerbe ich mich um sehr ähnliche Stellen).
Das Lustige daran? Ich bin zurzeit in meinem Heimatland eingestellt, wo ich aber sowieso ausschließlich für deutsche Unternehmen arbeite, bin auch ständig bei Kunden in DE unterwegs. Ich wäre für die Unternehmen viel "günstiger" wenn sie mich direkt einstellen würden, anstatt über mein Unternehmen
-
- Beiträge: 2
- Registriert: 01.02.2017, 17:11
Ich bin mir auch nicht sicher, ob mein Erlebnis im letzten Sommer zu dem Projekt passt, aber kurz erzählen möchte ich es dennoch.
Ich hatte mich als Webdesignerin in einer Firma beworben, die über ihren Online-Shop, aber überwiegend auf ebay Motorradteile und Zubehör verkauft. Vorrangig ging es darum, ihre Seite ansprechend zu gestalten, aktuell zu halten und die Produktbilder mit Beschreibung einzupflegen. Also ziemlich simpel.
Im Gespräch flätzte sich der Chef dann in den Stuhl nahe der Tür (der Ansprechpartnerin saß ich gegenüber) und fragte nur knapp, ob ich Ahnung von Motorrädern hätte und ob mich Motorsport denn interessiert. Dann begann er über sein Geschäft zu reden.
Es ging etwa 2 Minuten um meine Qualifikation (auf den Tisch gebracht durch seine Kollegin, die bis dahin sehr oft mit den Augen gerollt, ihn unterbrochen und geschnauft hatte), bevor er seinen Monolog fortsetzte. Er kam noch auf "den Russen" zu sprechen, der die Website angelegt hatte, und verhedderte sich dann unglücklich im Thema Programmierung. Letztlich sagte er dann "aber das verstehst du ja nicht". Damit war das Thema für ihn beendet.
Kurz darauf endete das Gespräch, woraufhin ich zügig zur Tür begleitet wurde. Etwas verwirrt vor dem Gebäude stehend hatte ich nur einen fixen Gedanken: "Was zum Teufel sollte das denn bitte?"
Meine fundierten Fachkenntnisse und absolut nennenswerte Berufserfahrung waren einfach uninteressant. Der Herr vermittelte mir gleich das Gefühl, ich kleines Mäuschen hätte keinerlei Ahnung von der Branche, digitalen Verkaufsplattformen oder sonstigen relevanten Themen und müsse auch nicht gesiezt werden (ich habe beide gesiezt und kein Du angeboten). Dann stellt sich allerdings die Frage, warum ich überhaupt eingeladen wurde. Sie hatte offenbar Interesse an mir, er nicht. Hm.
Ob es nun an meinem Alter (25), am Geschlecht oder einfach an einer schlechten Tagesform lag, darüber mag ich gar nicht nachdenken. Nach dieser beleidigenden Aussage und dem schnellen Rauswurf war für mich absolut klar, dass ich dort nicht arbeiten will und diese Firma definitiv nicht weiterempfehlen werde.
Das war glücklicherweise meine einzige Begegnung mit der dritten Art, vielleicht kann ich ja irgendwann darüber lachen.
Liebe Grüße
Pixel
Ich hatte mich als Webdesignerin in einer Firma beworben, die über ihren Online-Shop, aber überwiegend auf ebay Motorradteile und Zubehör verkauft. Vorrangig ging es darum, ihre Seite ansprechend zu gestalten, aktuell zu halten und die Produktbilder mit Beschreibung einzupflegen. Also ziemlich simpel.
Im Gespräch flätzte sich der Chef dann in den Stuhl nahe der Tür (der Ansprechpartnerin saß ich gegenüber) und fragte nur knapp, ob ich Ahnung von Motorrädern hätte und ob mich Motorsport denn interessiert. Dann begann er über sein Geschäft zu reden.
Es ging etwa 2 Minuten um meine Qualifikation (auf den Tisch gebracht durch seine Kollegin, die bis dahin sehr oft mit den Augen gerollt, ihn unterbrochen und geschnauft hatte), bevor er seinen Monolog fortsetzte. Er kam noch auf "den Russen" zu sprechen, der die Website angelegt hatte, und verhedderte sich dann unglücklich im Thema Programmierung. Letztlich sagte er dann "aber das verstehst du ja nicht". Damit war das Thema für ihn beendet.
Kurz darauf endete das Gespräch, woraufhin ich zügig zur Tür begleitet wurde. Etwas verwirrt vor dem Gebäude stehend hatte ich nur einen fixen Gedanken: "Was zum Teufel sollte das denn bitte?"
Meine fundierten Fachkenntnisse und absolut nennenswerte Berufserfahrung waren einfach uninteressant. Der Herr vermittelte mir gleich das Gefühl, ich kleines Mäuschen hätte keinerlei Ahnung von der Branche, digitalen Verkaufsplattformen oder sonstigen relevanten Themen und müsse auch nicht gesiezt werden (ich habe beide gesiezt und kein Du angeboten). Dann stellt sich allerdings die Frage, warum ich überhaupt eingeladen wurde. Sie hatte offenbar Interesse an mir, er nicht. Hm.
Ob es nun an meinem Alter (25), am Geschlecht oder einfach an einer schlechten Tagesform lag, darüber mag ich gar nicht nachdenken. Nach dieser beleidigenden Aussage und dem schnellen Rauswurf war für mich absolut klar, dass ich dort nicht arbeiten will und diese Firma definitiv nicht weiterempfehlen werde.
Das war glücklicherweise meine einzige Begegnung mit der dritten Art, vielleicht kann ich ja irgendwann darüber lachen.
Liebe Grüße
Pixel
Auf Grundlage des AGG ist Diskriminierung theoretisch natürlich verboten, aber so ganz davon freisprechen kann sich wohl kaum ein Arbeitgeber.
Und genau DAS ist der springende Punkt: Das AGG ist die dümmste und für Bewerber schädlichste Gesetzesformulierung, das es je gegeben hat. Weil verweichlichste Hipster alles politisch korrekt haben wollen, bleiben wir Bewerber in dunkeln was an uns abschreckend sein könnte. Ich denke man könnte sich 80% der Bewerbung sparen wenn Unternehmen offen zugeben würden, dass sie zb:
- keine Frauen wollen
- Depressionen als Schwäche ansehen
- Behinderte nicht in Team haben wollen
- Ausländer ihnen zuwider ist
- STOP Präferenzen sie verstören
- man zu jung, zu alt
- ihnen die Visage, Dialekt, Geruch nicht gefällt etc
etc
Da würden sich beide Seiten viel Zeit sparen. Die Unternehmen kriegen dann nur ihre reinrassige eierlegende Wollmilchsau mit Eiern, das wie eine Maschine arbeitet und keinerlei psychischen oder körperlichen Defizite hat und wir "Bewerbermüll" gehen gleich zu Unternehmen, die eher mit unseren Defiziten klarkommen.
Und genau DAS ist der springende Punkt: Das AGG ist die dümmste und für Bewerber schädlichste Gesetzesformulierung, das es je gegeben hat. Weil verweichlichste Hipster alles politisch korrekt haben wollen, bleiben wir Bewerber in dunkeln was an uns abschreckend sein könnte. Ich denke man könnte sich 80% der Bewerbung sparen wenn Unternehmen offen zugeben würden, dass sie zb:
- keine Frauen wollen
- Depressionen als Schwäche ansehen
- Behinderte nicht in Team haben wollen
- Ausländer ihnen zuwider ist
- STOP Präferenzen sie verstören
- man zu jung, zu alt
- ihnen die Visage, Dialekt, Geruch nicht gefällt etc
etc
Da würden sich beide Seiten viel Zeit sparen. Die Unternehmen kriegen dann nur ihre reinrassige eierlegende Wollmilchsau mit Eiern, das wie eine Maschine arbeitet und keinerlei psychischen oder körperlichen Defizite hat und wir "Bewerbermüll" gehen gleich zu Unternehmen, die eher mit unseren Defiziten klarkommen.
Diskriminierung im Auswahlverfahren?
Hallo,
vielleicht kann mir jemand hier weiterhelfen.
Ich habe mich als Sachbearbeiterin für Wohngeld beworben.
Meine Ablehnung wurde wie folgt begründet:
"... Bei der Ausschreibung der o.g. Funktion habe ich mich entschieden, als zwingende Voraussetzung
- die Laufbahnbefähigung für das erste Einstiegsamt der Laufbahngruppe 2 der Fachrichtung Allgemeine Dienste oder
- eine abgeschlossene Berufsausbildung als Verwaltungsfachangestellte/r, als Bürokaufmann/-frau, Kaufmann/-frau für Büromanagement oder –kommunikation oder
- als Fachangestellte/r für Bürokommunikation
zu fordern, da diese Qualifikation für die Wahrnehmung der auf dieser Funktion zu bewältigten Aufgaben aus meiner Sicht unverzichtbar ist. Nach Durchsicht Ihrer Bewerbungsunterlagen musste ich feststellen, dass Sie die o.g. Voraussetzungen nicht vorweisen können. ..."
Ich bin von Beruf Dipl. Betriebswirtin (FH) und habe bereits mehrfach viele Jahre im ö.D., u.a. bei der Agentur für Arbeit als Leistungssachbearbeiterin, gearbeitet.
Liegt hier schon ein Fall von Diskriminierung vor, oder befindet sich die Behörde auf der sicheren Seite?
Liebe Grüße Melissa
vielleicht kann mir jemand hier weiterhelfen.
Ich habe mich als Sachbearbeiterin für Wohngeld beworben.
Meine Ablehnung wurde wie folgt begründet:
"... Bei der Ausschreibung der o.g. Funktion habe ich mich entschieden, als zwingende Voraussetzung
- die Laufbahnbefähigung für das erste Einstiegsamt der Laufbahngruppe 2 der Fachrichtung Allgemeine Dienste oder
- eine abgeschlossene Berufsausbildung als Verwaltungsfachangestellte/r, als Bürokaufmann/-frau, Kaufmann/-frau für Büromanagement oder –kommunikation oder
- als Fachangestellte/r für Bürokommunikation
zu fordern, da diese Qualifikation für die Wahrnehmung der auf dieser Funktion zu bewältigten Aufgaben aus meiner Sicht unverzichtbar ist. Nach Durchsicht Ihrer Bewerbungsunterlagen musste ich feststellen, dass Sie die o.g. Voraussetzungen nicht vorweisen können. ..."
Ich bin von Beruf Dipl. Betriebswirtin (FH) und habe bereits mehrfach viele Jahre im ö.D., u.a. bei der Agentur für Arbeit als Leistungssachbearbeiterin, gearbeitet.
Liegt hier schon ein Fall von Diskriminierung vor, oder befindet sich die Behörde auf der sicheren Seite?
Liebe Grüße Melissa
Re: Diskriminierung im Bewerbungsverfahren erlebt?
Ich wollte es nicht glauben, aber nachdem ich monatelang auf der Stellensuche bin denke ich Diskriminierung ist in DE immer noch sehr hoch
Ich habe auch einen Master und mehrere Jahre Berufserfahrung, aber bekomme nur Absagen, auch von Zeitarbeitsfirmen. Ich glaube das liegt an meinem ausländischem Namen und Diplom, obwohl das Diplom in DE anerkannt ist.
Ich habe auch einen Master und mehrere Jahre Berufserfahrung, aber bekomme nur Absagen, auch von Zeitarbeitsfirmen. Ich glaube das liegt an meinem ausländischem Namen und Diplom, obwohl das Diplom in DE anerkannt ist.
Re: Diskriminierung im Bewerbungsverfahren erlebt?
Also, es ist unbestritten so, dass man mit ausländischen Namen auf dem Arbeitsmarkt diskriminiert werden kann. Daraus sollte aber nicht der Umkehrschluss gezogen werden, dass man, weil man keinen Job bekommt, auch tatsächlich diskriminiert wird. Es gibt eben nicht unbegrenzt Stellen. Diskriminierung läge vor, wenn du obwohl du gleich gut oder besser bist als deine Mitbewerber aufgrund ausländischen Namens oder Abschlusses aussortiert würdest. Das passiert de facto, ist aber im Einzelfall schwer zu beweisen, solange du deine Mitbewerber und deren Leistungen nicht kennst.
Re: Diskriminierung im Bewerbungsverfahren erlebt?
Eine Firma, die einen Bewerber unbedingt ablehnen will, findet die auch einen Grund. Zur Not wird hat in sozialen Netzwerken spioniert, welche Hobbys er/sie hat, ob die Person vielleicht Verwandtschaft im Ausland hat, ob er/sie sich für bestimmte medizinische Sachverhalte interessiert usw. Und da kann man dann prima Ablehnungsbegründungen ableiten, auch wenn das so natürlich keiner in eine Ablehnung schreibt:
Gefährliche Hobbys ? - Der könnte ja einen Unfall haben und längere Zeit ausfallen!
Verwandtschaft im Ausland oder gerne in bestimmten Ländern unterwegs? - Der könnte ja auswandern!
Vor 20 Jahren mal eine lebensgefährliche Erkrankung gehabt ? - Das könnte sich ja wiederholen!
Wohnt weiter entfernt ? - Das Auto könnte ja kaputt gehen!
Usw.
Gefährliche Hobbys ? - Der könnte ja einen Unfall haben und längere Zeit ausfallen!
Verwandtschaft im Ausland oder gerne in bestimmten Ländern unterwegs? - Der könnte ja auswandern!
Vor 20 Jahren mal eine lebensgefährliche Erkrankung gehabt ? - Das könnte sich ja wiederholen!
Wohnt weiter entfernt ? - Das Auto könnte ja kaputt gehen!
Usw.