Ich bin wirklich erstaunt, wieviel Negatives hier den Mitarbeitern bei Unternehmen und Behörden unterstellt wird. Was habt Ihr hier nur für ein Bild von Recruitern, Personalern, Abteilungsleitern, also denen, die über eine Einstellung entscheiden? Passt für mich überhaupt nicht zu meinen langjährigen Erfahrungen auf beiden Seiten.
schattenmann hat geschrieben:Sicher - aber mal ehrlich, ab und zu etwas Ehrlichkeit in der Absage wäre auch nett (Stichwort: ein Rechtschreibfehler in der Bewerbung od. Lebenslauf führt zur Absage)...
Ich hab in meiner langjährigen Praxis noch nie erlebt, dass ein an sich geeigneter Kandidat nicht eingeladen wurde, nur weil ein Rechtschreibfehler irgendwo in der Bewerbung war. Wo habt Ihr sowas immer nur her?
Wäre doch nicht zu viel verlangt, wenn man im Bewerbungsprozess im Unternehmen bsp. einen Postit auf die Unterlagen klebt, und dann entweder ankreuzt oder draufschreibt warum...
Bsp. "Ausbildung in falscher Branche", "zu wenig Berufserfahrung inBranche/allgemein" oder "Arbeitet für Konkurrenz od. Zulieferer" etc...
Und in der Absage wird dann mit einem Satz erwähnt warum. So wüsste man zumindest woran man ist...
Nein, wüsstest du nicht. Das, was bei dieser Bewerbung zur Absage geführt hat, kann bei der nächsten Bewerbung zur Einstellung führen, weil da vielleicht andere Schwerpunkte gesetzt werden. Hier wird immer so getan, als wenn jemand, bei dem "alles stimmt" jeden Job bekäme, der ausgeschrieben wird. Dabei sind die Gründe vielfältig und haben oft einfach mit der speziellen Situation des Unternehmens, der Abteilung, der schon vorhandenen Mitarbeiter zu tun.
So ein kleiner Satz in der Absage würde im Endeffekt allen helfen...
Nein, würde es nicht. Siehe oben.
Und hey - wenn sich auf eine Stelle 1000 Bewerber melden (übertrieben formuliert), sollte man sich als Unternehmen mal fragen, ob man die Anforderungen nicht zu allgemein gestellt hat -> man weis doch, das sich besonders Arbeitslose die vom Amt "betreut" werden, auf alle Stellen bewerben müssen, wenn 75% auf die Anforderungen erfüllt sind...
Da gebe ich dir absolut recht. Es ist Ausgabe des Unternehmens, die Aufgabe und die Anforderungen möglichst konkret zu benennen. Hilft dann aber alles nichts, wenn sich auch Leute bewerben, die die Hauptkriterien kaum erfüllen, aus welchen Gründen auch immer.
Aber es ist nicht die Aufgabe eines Unternehmens, eine Bewerbung genauestens zu analysieren und einem Bewerber detaillierte Rückmeldung zu geben, was er ändern müsste, um
generell am Markt bessere Chancen zu haben. Dafür gibt's Beratungsfirmen. Warum er gerade in diesem Unternehmen oder in dieser Behörde nicht genommen wurde, kann mit Qualifikationen des Bewerbers zu tun haben, muss aber nicht. Wer damit nicht leben kann, dass er die Gründe nicht erfährt, der sollte sich nicht bewerben, denn
das ist nun mal so.
Klar, man kann dann den Recruitern, den Personalern, den Abzeilungsleitern, dem Oberchef immer böse Absicht oder Unfähigkeit unterstellen, so wie das hier auf vielen Seiten passiert. Aber mal ernsthaft, bringt euch das weiter? Die machen einfach nur ihren Job, nach Kriterien, die ihr nicht kennt.
In diesem Sinne, nichts für ungut