Die "schönsten" Bewerbungsabsagen

Wie geht es weiter nach Absagen? Was kann daraus gelernt werden? Lass andere an deinen Erfahrungen teilhaben. Berichte über gute und schlechte Erfahrungen bei der Stellensuche.
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Pure Morning
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Beitrag von Pure Morning »

Aus meiner "Sammlung" :roll: :

"Leider müssen wie Ihnen mitteilen. dass wir Ihnen keine Ausbildungsstelle in unserem Haus anbieten können. Wir bitten um Ihr Verständnis."[Verständnis? Wo soll ich da bitte Verständnis haben?]

"..., anbei übersenden wie Ihnen Ihre Bewerbungsunterlagen zu unserer Entlastung zurück. Da die wir [äha!] uns für einen anderen Bewerber entschieden haben."

"anbei senden wir Ihnen jedoch ihre Unterlagen wieder zurück- Leider passen Sie nicht in das Profil unseres Betriebs."

"Bei der Vielzahl der eingegangenen bewerbungen konnten wir Sie bei der Vergabe eines Ausbildungsplatzes leider nicht berücksichtigen....."
Newbie187
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Beitrag von Newbie187 »

ich wünschte Absagen wären aussagekräftiger...
z.b
(erhalten nach Initiavbewerbung -> Gespräch wo es dann aber um konkreten Job ging -> Eignungstest)

blabla...
....Sie haben viele fachliche und persönliche Qualifikationen die wir zurzeit leider nicht nicht einsetzen können. Daher können wir ihnen derzeit keine Position anbieten......blabla vorgemerkt...

ok, unbedingt hab ich auch nicht mit was positivem gerechnet weils mein 1tes richtiges Bewerbungsgespräch und mein erster Test war.
Christel_vonne_post
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Beitrag von Christel_vonne_post »

Das geilste was ich mal erlebt hab,das hatte nicht mal was mit dem Text in der Absage zu tun. Ich krieg einen großen Umschlag mit meinen Unterlagen zurück, mach ihn auf,schlag meine Mappe auf und siehe da ... ein Bild von mir...Din A4 ... kopiert...ich dachte,ich guck nich richtig :D Was machen die denn mit meinen Fotos ?
Solfisk
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Auch lustig...

Beitrag von Solfisk »

Hallöle,
ich habe auch ´ne nette Formulierung bekommen:

S.g.Frau XXXX,

vielen Dank für Ihr Interesse an einer Tätigkeit bei der Stadt XXXX.

Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass wir Ihrer Bewerbung nicht näher treten können, da wir aus einer größeren Bewerberzahl eine Vorauswahl treffen mussten.

Dann kam noch ein Satz des Bedauerns und gute Wünsche für den weiteren Berufs- und Lebensweg.

Ist ja eigentlich ganz i.O. soweit, aber die Sache mit dem "näher treten"???? :roll:
Reggae-Gandalf
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Beitrag von Reggae-Gandalf »

Sehr geehrter Herr Graurock,
vielen Dank für Ihre Bewerbung.
Ihre Unterlagen sende ich Ihnen anbei zurück.
Für Ihre berufliche Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute.
Streng genommen auch keine Absage. :wink: Vielleicht kam es ja auch nur zurück, weil ich einen frankierten Rückumschlag mitgeschickt hatte. :)
Sehr geehrter Herr Graurock,
für Ihre Bewerbung um die Ausbildungsstelle danken wir, bitten Sie aber um Verständnis, dass wir Ihnen die Unterlagen wieder zurücksenden.
Warum sollte ich böse, wenn sie mir meine Unterlagen zurücksenden? :lol:

Natürlich würden mir "echte" Absagen mit Angabe von Gründen mehr bringe, dies ist aber wohl leider nicht möglich. Ich finde aber generell eine Absage mit Standardfloskeln, von denen ich auch etliche erhalten habe, immer noch besser als gar keine Antwort.

Eins ist schließlich auch klar: Wenn sich auf zwei freie Stellen 50 Leute bewerben erhalten nunmal zwangsweise 48 Personen früher oder später eine Absage.

Richtig "nett" finde ich auch, wenn ich Zeit und Geld investiere, besorge große Umschläge und Fotos, formuliere anständige Sätze und dann bekomme ich alles in einem kleinen Umschlag gequetscht und zerknittert zurück, garniert mit einem formlosen Einzeiler als Absage.

Die wirklich netteste Absage habe ich von einem Bestattungsinstitut erhalten, bei dem ich mich gar nicht beworben hatte. Meine Bewerbung muss beim Briefträger wohl versehentlich falsch sortiert worden sein, die Adressen lagen ein, zwei Straßen auseinander. So bekam ich von dem Bestattungsunternehmen unverhoffter Dinge einen Anruf und erschrak ersteinmal. Die Dame am Telefon erklärte mir alles und gab mir noch Verbesserungstipps für meine Bewerbung und schickte mir die Unterlagen mit einem netten Gruß sogar noch zurück. Vorbildlich. :)
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Firefox-User
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Beitrag von Firefox-User »

Erst mal zu den Schriftlichen....

Die netteste Absage, soweit man das so sagen kann, war eine Firma aus Münster.

Diese meinte, ich wohne zu weit weg ... zur <Info> komme aus der Nähe von Cottbus, also dem entgegengesetztem Ende von D... und wollen mich nicht unglücklich machen und mich vom sozialem Umfeld trennen :roll:

andrerseits ist jedoch die Jobsituation sehr mies hier im Osten :twisted: :twisted: :twisted:


und die fieseste Absage, habe ich von einer Webdesigner-Firma erhalten, bei der ich mich als Quereinsteiger bewarb. Er meinte ich sei völlig fehl am Platze, unqualifiziert etc. :roll: hat ja teilweise Recht, aber eben sehr unfreundliche Art.


Und am fiesesten War eine Firma aus meiner Nähe, er vermutete ich wäre Schwarzarbeiter, weil ALGII Empfänger, und solle in den Westen gehen, weils hier nichts gibt (passend zu ersten Firma) usw. am liebsten hätte ich den wirklich auf die Fresse haun können, arrogant und obergemein ...
Bewerbungsgegner
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Beitrag von Bewerbungsgegner »

Coyote hat geschrieben:...
edit: Meine Unterlagen und die beglaubigten Kopien werde ich wohl nicht mehr sehen... Kostet ja alles nichts :-/
Mail ihnen zurück, dass Sie dir die Unterlagen zurück an deine Adresse schicken sollen. Wenn das nicht sowieso von selbst geschieht, dann ist das zumindest von Unternehmensseite ein ganz schlechter Stil. Noch viel übler ist es, wenn das frecherweise abgelehnt wird. Fragt sich dann, ob es das überhaupt wert gewesen wäre, für ein Unternehmen zu arbeiten, in dem man sich weder an die Gepflogenheiten hält, noch die üblichen Regeln der Höflichkeit.

In welchem Zustand du die Unterlagen dann allerdings zurückbekommst, ist fraglich. Meistens sind Bewerbungsunterlagen Einweggeschirr, d.h. sie kommen so verbeult wieder, dass sie für die nächste Bewerbung gar nicht mehr einsetzbar sind. Wenn es die beglaubigten Kopien erwischt, ist das ärgerlich, eventuell lassen sie sich wieder durch Pressen in einem dicken Lexikon wieder auf Vordermann bringen.

Und wenn du richtig cool bist, dann geh' einfach ohne Termin persönlich hin, sage, dass du gerade in der Nähe warst, frage nach Herrn bzw. Frau Sowieso (je nach Unterschrift unter der Mail) und hol' dir die Unterlagen persönlich ab. Dann siehst du wenigstens mal denjenigen bzw. diejenige, der/die dir die Absage erteilt hat.
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Summerlove
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Beitrag von Summerlove »

das krasseste was ich dieses jahr bekommen hab lautet ungefähr so:

'wir haben ihre bewerbung erhalten.
hiermit erhalten sie ihre absage.
mfg'

:roll:
Bewerbungsgegner
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Beitrag von Bewerbungsgegner »

@Summerlove:

Das klingt zwar brutal, hat aber irgendwie was. Ist wenigstens mal ohne viel Personaler-Blabla, offen und ehrlich.
Ersin
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Beitrag von Ersin »

Summerlove hat geschrieben:das krasseste was ich dieses jahr bekommen hab lautet ungefähr so:

'wir haben ihre bewerbung erhalten.
hiermit erhalten sie ihre absage.
mfg'

:roll:
Bin ich der einzige der einen leichten Schock bekommen hat??

Bei mir gab es 3 verschiedene Gründe:

Ihre Bewerbung können wir nicht berücksichtigen (schon standart geworden)
Wir haben Ihre Qualifikation mit unserer Erwartung verglichen und es war nicht gut genug oder so ähnlich

und die letzte Absage:
Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass wir Ihnen keine Position in unserem Unternehmen anbieten können.
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Summerlove
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Beitrag von Summerlove »

@Bewerbungsgegner: ja sticht auf jeden Fall aus der Menge der ewig gleichen langweiligen Absagen raus, die man sich eh nicht mehr komplett durchliest. Aber so im ersten Moment war es schon ein wenig komisch das zu lesen.

Ich hab im Februar oder so auch eine nette Absage von einer Firma bekommen bei der ich mich letzten Juni schon mal vorgestellt hatte. Bewerbungsunterlagen zurück auf Grund dessen, dass sie mich nicht mehr erreicht haben. Komisch, dass hier niemand angerufen hat :shock:
chloe
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Beitrag von chloe »

Hallo,

Hab mal eine telefonische Absage bekommen:

"Es war ein ganz knappes Rennen, aber wir haben uns dann doch für eine andere Bewerberin entschieden. Es liegt nicht an Ihnen"

An wem liegts denn sonst???
seven
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Beitrag von seven »

chloe hat geschrieben:Hallo,

Hab mal eine telefonische Absage bekommen:

"Es war ein ganz knappes Rennen, aber wir haben uns dann doch für eine andere Bewerberin entschieden. Es liegt nicht an Ihnen"

An wem liegts denn sonst???
An der anderer Bewerberin vllt und am Unternehmnen. Ich glaube es stimmt wenn in einer Absage steht "Bitte sehen Sie in dieser Entscheidung keine Wertung Ihrer Person oder Ihrer fachlichen Qualifikationen" Die Absage erhielt ich als ich mich Bei TEDI als Packer beworben hatte, auf 400Euro basis.
schattenmann
~
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Beitrag von schattenmann »

und wieder von mir.... komisch; eine absage topt die andere :-/

1. bewerbung
2. wartelisten-brief
3. vorstellungsgespräch
4. absage - würden interne lösung durch bestehenden mitarbeiter bevorzugen

(warum gabs dann trotzdem ne ausschreiben; ist ja n schöner betrieb)
Calla
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Beitrag von Calla »

Ehrlich gesagt finde ich diese Standard-Absagen "jemand anders hat besser auf das Profil gepasst" gar nicht so schlimm. Dass sich jemand hinsetzt und für Hunderte von Bewerbungen detaillierte Begründungen schreibt würde ich echt nicht erwarten.

Schlimm finde ich eigentlich nur wenn sich Unternehmen gar nicht mehr melden oder sich der Bewerbungsprozess ewig hinzieht. Ich hatte mal eine Bewerbung mit Vorgespräch Anfang Juni, Bewerbung abgeschickt Mitte Juni, Bewerbungsgespräch Ende Juli, Aufsatz Mitte August, Vortrag Ende August, endgültige Absage Mitte September. Vier Monate! Das fand ich schon ziemlich heftig. Okay, es war Urlaubszeit, aber trotzdem...

Gut fand ich "Sie sind zu jung" - das war off-record wg. AGG: Erst wollen alle junge Hochschulabsolventen und dann ist man mit 24 mit dem Studium fertig und kein Mensch stellt einen ein!

Und neulich (Ende Februar) bekam ich eine Absage für eine Job auf den ich mich Anfang Oktober beworben habe mit "wir danken Ihnen für Ihre Teilnahmen an den Bewerbungsgesprächen" - super außer, dass ich überhaupt kein Bewerbungsgespräch bekommen habe!!

Und dann werde ich in Bewerbungsgesprächen immer gefragt, warum ich mit meinem Lebenslauf noch keine Stelle habe - und bekomme dann Absagen, wo mir auch auf Nachfrage nur gesagt wird, dass man mich grundsätzlich gut fand, es eben sehr knapp war und jemand anders einfach ein bisschen mehr Erfahrung hatte... Grrrrr
Bewerbungsgegner
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Beitrag von Bewerbungsgegner »

Summerlove hat geschrieben:@Bewerbungsgegner: ja sticht auf jeden Fall aus der Menge der ewig gleichen langweiligen Absagen raus, die man sich eh nicht mehr komplett durchliest. Aber so im ersten Moment war es schon ein wenig komisch das zu lesen.
Ich hab im Februar oder so auch eine nette Absage von einer Firma bekommen bei der ich mich letzten Juni schon mal vorgestellt hatte. Bewerbungsunterlagen zurück auf Grund dessen, dass sie mich nicht mehr erreicht haben. Komisch, dass hier niemand angerufen hat :shock:
Echt hart. Und glatt gelogen. Scheint so üblich zu sein in dieser Firma, dass gelogen wird. Einfach von der Liste streichen. Sei froh, dass du dort nicht gelandet bist. Außer du stehst auf Lügner...
Bewerbungsgegner
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Beitrag von Bewerbungsgegner »

chloe hat geschrieben:Hallo,
Hab mal eine telefonische Absage bekommen:
"Es war ein ganz knappes Rennen, aber wir haben uns dann doch für eine andere Bewerberin entschieden. Es liegt nicht an Ihnen"
An wem liegts denn sonst???
Es liegt wirklich nicht an dir. Die sagen und schreiben so etwas erst mal aus rechtlichen Gründen. Personalabteilungen sind innerhalb der Unternehmen so etwas wie Beamte und handeln vor allem nach dem Motto: "Bloß keine Fehler machen." Deshalb geben sie bei Absagen normalerweise so wenig Anhaltspunkte wie möglich, schon gar nicht eine vernünftige Begründung. Wäre ja furchtbar, wenn jemand auf die Idee kommen würde, rechtlich gegen die Absage vorzugehen, z.B. auf Grundlage des Antidiskriminierungsgesetzes oder des Gleichbehandlungsgrundsatzes.

Die Fehlervermeidung gilt auch im Verhältnis zu den Vorgesetzten, d.h. Personalchef, Geschäftsführer oder Vorstand. Es wird immer nach der perfekten eierlegenden Wollmilchsau gesucht mit Auslandserfahrung, Praktika und Top-Noten, damit wenn etwas bei der Personalauswahl schiefgegangen ist, die Personaler gegenüber der Geschäftsleitung sagen können: "Wir haben keinen Fehler gemacht. Formell war da alles in Ordnung." Deshalb funktioniert auch die Rekrutierung über Personalabteilungen so schlecht. Es werden nicht diejenigen gesucht, die (auch von menschlicher Seite) passen, sondern immer nur die gleichen eierlegenden Wollmilchsäue.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Bewerbungsgegner hat geschrieben:Es werden nicht diejenigen gesucht, die (auch von menschlicher Seite) passen, sondern immer nur die gleichen eierlegenden Wollmilchsäue.
Was vor allem deshalb so bedenklich ist, weil es sie in aller Regel eben doch nicht gibt... oder in derart verschwindender Seltenheit, dass man nicht ernsthaft damit planen kann. Diejenigen, die es schaffen, den ELWMS-Eindruck zu suggerieren, sind in aller Regel mehr oder minder unehrliche Schaumschläger. Insofern ist das Suchen nach einem solchen Raster m. E. tatsächlich ein relativ sicheres Prinzip der Negativ-Auslese: Diejenigen, die in bestimmten Dingen tatsächlich exzellent sind (was so gut wie immer mit Defiziten an anderer Stelle einher geht; Licht + Schatten halt), fallen relativ früh aus einem solchen Verfahren heraus...
schattenmann
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Beitrag von schattenmann »

@ FRAGEN
Was vor allem deshalb so bedenklich ist, weil es sie in aller Regel eben doch nicht gibt...
Oder aber die, die der ELWMS nahekommen (und die Stelle bekommen), sind sich ihrer "Seltenheit" bewusst, und suchen immer "die noch bessere Stelle", sozusagen die ELWMS auf der "Gegenseite"...

Sprich: das sind dann die Jobhopper, die beim nächstbesseren Angebot abhauen...

Wie sagte eins mein Organisationslehre-Prof "auch wenn die Versuchung gross ist - sucht nie das Maximum, damit schiesst ihr über das Ziel hinaus. Sucht das Optimum; nur damit könnt ihr im Endeffekt langfristig etwas anfangen" - Recht hat er.
Bewerbungsgegner
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Beitrag von Bewerbungsgegner »

FRAGEN hat geschrieben:
Bewerbungsgegner hat geschrieben:Es werden nicht diejenigen gesucht, die (auch von menschlicher Seite) passen, sondern immer nur die gleichen eierlegenden Wollmilchsäue.
Was vor allem deshalb so bedenklich ist, weil es sie in aller Regel eben doch nicht gibt... oder in derart verschwindender Seltenheit, dass man nicht ernsthaft damit planen kann. Diejenigen, die es schaffen, den ELWMS-Eindruck zu suggerieren, sind in aller Regel mehr oder minder unehrliche Schaumschläger. Insofern ist das Suchen nach einem solchen Raster m. E. tatsächlich ein relativ sicheres Prinzip der Negativ-Auslese: Diejenigen, die in bestimmten Dingen tatsächlich exzellent sind (was so gut wie immer mit Defiziten an anderer Stelle einher geht; Licht + Schatten halt), fallen relativ früh aus einem solchen Verfahren heraus...
Also ich würd's net so absolut sehen. Die Mischung macht's. Auch die Schaumschläger braucht ein Unternehmen (z.B. im Vertrieb oder bei Produktpräsentationen), aber nicht zu viele davon auf einmal. Ein Team, das nur aus Schaumschlägern besteht, kann nicht funktionieren. Genausowenig eines, das nur aus Leuten besteht, die gut anordnen können.

Die Personalabteilungen tun allerdings so, als ob sie nur diese Schaumschläger, Schauspielerkasper, Karrieristen und Lebenslaufdesigner suchen. Das muss einfach schiefgehen. Ein Unternehmen braucht z.B. auch Erbsenzähler oder IT-Wühler, die zwar nicht so teamfähig sind und ungern Kaffeeklatsch machen, dafür sich aber technisch gut auskennen und sehr genau und wenn nötig dann bis spät in die Nacht arbeiten. Die Führungskräfte innerhalb eines Unternehmens spüren das und deshalb kriegen die immer einen Koller, wenn sie mangels Alternativen dann doch die Personalabteilung einschalten müssen.
Bewerbungsgegner
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Beitrag von Bewerbungsgegner »

schattenmann hat geschrieben:@ FRAGEN
Was vor allem deshalb so bedenklich ist, weil es sie in aller Regel eben doch nicht gibt...
Oder aber die, die der ELWMS nahekommen (und die Stelle bekommen), sind sich ihrer "Seltenheit" bewusst, und suchen immer "die noch bessere Stelle", sozusagen die ELWMS auf der "Gegenseite"...
Sprich: das sind dann die Jobhopper, die beim nächstbesseren Angebot abhauen...
Wie sagte eins mein Organisationslehre-Prof "auch wenn die Versuchung gross ist - sucht nie das Maximum, damit schiesst ihr über das Ziel hinaus. Sucht das Optimum; nur damit könnt ihr im Endeffekt langfristig etwas anfangen" - Recht hat er.
Wahre Worte. Aber ob die auch in der Personalerzunft schon angekommen sind? In diesem Zusammenhang verstehe ich auch nicht, warum Unternehmen 1-2 Jahresgehälter auf den Kopf hauen und über einen Headhunter Leute einstellen. Wer wegen einem Headhunter kommt, geht auch wegen demselben, der ihn dann in seiner Kartei behält. Nach 2-3 Jahren geht das sauteuere Spiel dann wieder los. Und der Mitarbeiter, meistens eine Führungskraft, geht dann mitsamt einer Riesenmenge an Insiderinformationen direkt zur Konkurrenz. Da kann man nur den Kopf schütteln.
schattenmann
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Beitrag von schattenmann »

Wahre Worte. Aber ob die auch in der Personalerzunft schon angekommen sind?
nein - sonst hätt ich nen job... ich bin hald keine ELWMS - ich bin ein mensch...
Bewerbungsgegner
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Beitrag von Bewerbungsgegner »

schattenmann hat geschrieben: nein - sonst hätt ich nen job... ich bin hald keine ELWMS - ich bin ein mensch...
Vielleicht liegt's daran, dass du dich nur bei der Personalerzunft umsiehst.

Versuch mal drumrum zu kommen, mit Gesprächen mit Leuten auf Fachmessen aus deinem Interessensgebiet, mit Gesprächen, die du über Xing organisierst, mit Kontakten aus deinem Umfeld (einfach alle fragen: "Wer beschäftigt sich mit XY? Habt ihr eine Idee?").

Erst netzwerken, dann Stelle suchen. Nicht beides zusammen, das klappt nicht!!!! Ist wie mit Frauen. Erst viele Frauen kennenlernen, dann mit einer anbandeln, die dir gefällt. Alles sofort anzugraben, was bei drei nicht auf den Bäumen sitzt, das klappt nicht.

Wenn du kein Netzwerk hast, dann bau dir eines auf. Wenn das dann groß genug ist, kannst du deine Kontakte aktivieren und direkt nach einer Stelle fragen.
schattenmann
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Beitrag von schattenmann »

wir schweifen zwar vom thema ab, aber ist n interessanter punkt:

netzwerken ist auch sone sache; früher hat man sich noch durch leistung definiert, und so "nen guten ruf" verschafft. heute wird man nur noch bejobbt, wenn das netzwerk mitspielt.... dafür soll dann aber auch im neuen job nicht etwa die arbeit priorisiert werden, sondern das networking. möglichst viele (neue) kontakte auftun und aktivieren - man weis nie wann man seine stelle wieder verliert, und nen kontakt braucht der einem wieder nen job verschafft...

führt nur dazu, das sich niemand mehr um die arbeit kümmert, diese liegen bleibt oder nur noch "zufriedenstellend" erledigt wird, und so - im unternehmen - auch nichts mehr (brauchbares) erreicht wird...

eigentlich schade hat man das während der finanz- und herbeijournalisierten wirtschaftskriese als ursache noch nichtmal in betracht gezogen... immerhin wurden leute in management-positionen "eifersüchtig" resp. erkannten, dass die leistung der mitarbeiter nachlies, als auch diese anfingen zu "xingen", facebooken etc. und darum werden diese seiten auch je länger je mehr in den unternehmen verboten... (aber die manager machen weiter - das auch ihre leistung in mitleidenschaft geraten sein könnte wird überblendet)

nunja... ich würd vorschlagen: das in einen neuen thread & back to topic :-)
Bewerbungsgegner
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Beitrag von Bewerbungsgegner »

schattenmann hat geschrieben:...
nunja... ich würd vorschlagen: das in einen neuen thread & back to topic :-)
Das Thema ist superinteressant, zukunftsweisend und noch ziemlich unbeackert. Ich setze mich damit in meinem Blog intensiver auseinander. Nur so viel: Netzwerken sehe ich nicht als Ursache vieler Probleme, die wir heute haben, sondern eher als unverzichtbaren Bestandteil modernen Wirtschaftens. Es ist so gesehen auch ganz klar zur "Arbeit" hinzuzuzählen und kein Gegenspieler. Besonders spannend daran finde ich den Aspekt, dass der Markt in Netzwerken so gut wie keine Rolle mehr spielt, weil Netzwerke anders und in vielen Fällen besser funktionieren als der Markt. Das ist wohl so, weil der Mensch sich ums Verrecken das Menschsein nicht abgewöhnen kann ;-) Der Arbeits"markt" ist das beste Beispiel dafür.

Aber es ist schon richtig, wir sind damit schon ziemlich off topic.
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