Chemikerin Bewerbung - Formulierungen gesucht

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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diplchem
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Chemikerin Bewerbung - Formulierungen gesucht

Beitrag von diplchem »

Ich bin neu hier und formulieren von Anschreiben ist nicht meine Stärke, daher hoffe ich auf Tips von euch.
Ich habe Chemie studiert und abgeschlossen aber keinen Dr. Ich habe bereits 4 Jahre in einem Labor als Biochemikerin gearbeitet. Dann wurde ich arbeitslos (keine weitere finanzierung).
Am Anfang des Jahres hatte ich eine neue Anstellung allerdings als Lehrerin. Dort wurde ich wieder gekündigt, weil ich keine gute Pädagogin sei, was aber unter den Bedingungen kaum möglich war. (Brennpunktschule, kaum selbstständig unterrichten dürfen, minimale Vorkenntnisse meinerseits, was der Arbeitgeber wusste und trotzdem eine Prüfung für Lehrer mit 2. staatsexam machen müssen, was mir keiner vor der Anstellung erzählt hat) Kurz das musste schief gehen. Bloß wie begründe ich das in einer Bewerbung.
Da ich wegen der letzten Stelle umgezogen bin und gerade erst privat wieder Fuss gefasst habe, möchte ich nicht wieder umziehen. Da Stellen als Chemiker nicht so dicht gesäat sind, bin ich bereit als TA oder Laborantin zu arbeiten. Diese Stellen haben oft den weiteren Vorteil das dort nicht wie bei Wissenschaftlern übliche Überstunden (50-60Std-woche) erwartet wird. Doch bekomme ich mit der Begründung, das ich überqualifiziert sein, auch dort absagen.
Wie mache im Bewerbungsschreiben deutlich, dass ich mich bewusst dort bewerbe und es keine Brückenstelle sein soll, bis ich was besseres finde?
Die oben genannten Gründe habe ich bisher nicht erwähnt, weil es leicht klingen kann als sei ich faul oder würde das privat zu wichtig nehmen bzw. planen ein Kind zu bekommen. Das letzte stimmt nicht. Ich will nur keine Fernbeziehung eingehen und so mein privates Glück gefährden, weil ich die Arbeit wieder vor allem anderen Stelle. (es reicht 2x diesen fehler gemacht zu haben).
Kann mir jemand Tipps geben wie man das formulieren kann?
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FRAGEN
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12148
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Beitrag von FRAGEN »

Hallo Diplchem!

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das alles leichter geht, sobald man sich über eine konkrete Stelle unterhält. Dein Posting liest sich so, als hättest Du vor irgendjemandem Deine KOMPLETTE Situation positiv zu beschreiben. Das wird erstens inhaltlich nicht möglich sein (weil hat nichts davon für Arbeitgeber positiv ist), zweitens nicht nötig (weil ja bei jeder Einzelbewerbung anderes Aspekte des Gesamtbildes relevant wären) und drittens schon allein vom Platz her ja nicht sinnvoll:

Ein Anschreiben ist ja weder der Lebenslauf, noch dessen Legitimation, sondern eine Argumentation, warum Du für eine bestimmte Aufgabe besonders geeignet bist. Deine Fähigkeiten mit Blick auf eine ganz bestimmte Stelle sind immer der entscheidende Teil eines Anschreibens. Dazu kämen bei Dir vier Jahre relevante Berufserfahrung und die Erkenntnis, dass der Schuldienst nicht der richtige Weg für Dich ist...

Was würdest Du denn jetzt am liebsten machen, wenn Du die freie Wahl hättest? Einen Job nach Deiner Qualifikation mit den üblichen Überstunden? Oder den "eine Stufe darunter" ohne diese Überstunden? Inwieweit hast Du Dich denn schon über ganz andere Einsatzmöglichkeiten informiert?

Was das Thema "Kinderwunsch" angeht: Vielleicht wäre der in Deinem Fall gar nicht so tragisch. Ich wüsste zumindest (auch aus Arbeitgebersicht) keinen positiveren Grund (gerade für eine Frau) beruflich etwas kürzer treten zu wollen und dafür Einkommensabstriche hinzunehmen. Neben der schon genannten "Faulheit" kämen ansonsten ja nur Dinge wie inhaltliche Überforderung oder verschwiegene Einschränkungen körperlicher und/oder seelischer Art infrage...
diplchem
Beiträge: 3
Registriert: 05.10.2010, 10:05

Beitrag von diplchem »

Die 4 Jahre Berufserfahrung sind schön und gut. Aber man hat mir bei Gesprächen ins Gesicht gesagt, dass sie deswegen nicht glauben, das ich eine TA-Stelle ausfüllen kann. Hierfür wären eben auch Spitzen stecken und Lösungen ansetzen und andere "Handlangerarbeiten" nötig und sie könnten sich nicht vorstellen, dass ich das machen wollen würde. Das ich dem widersprochen hab und meinte in meiner alten Stellung musste ich das auch teilweise mal machen und das würde kein Problem sein, wurde eher überhört.
Bei anderen Stellen wurde mir innerhalb eines Tages nach Bewerbungseingang wegen Überqualifikation abgesagt.
Ich will momentan gerne arbeiten aber Regelarbeitszeit sollte eben nicht 55 Stunden und mehr sein. (Nur weil ich mal studiert habe, heißt das doch nicht das ich kein Privatleben und Wochenenden brauche) Normale 40- 42 Stunden in einem Bereich, von dem ich weiß, dass er mir Spass macht und ich zu Beginn schon ein wenig Ahnung von habe (man lernt nie aus, neue Techniken, neue Problemstellungen), ist das was ich suche und das sehe ich zu am ehesten als TA und manchmal in ganz seltenen Positionen als Chemikerin, wo keine Promotion erwartet wird.
Es gibt zwar auch andere Bereich als das Labor aber auch diese Stellen wären allzu oft mit einem Umzug verbunden und/oder mit einer spezifischen jahrelangen Qualifikation/Erfahrung in den Bereichen. Einsteigerpositionen sind sehr selten und Initiativbewerbungen in diesen Bereichen haben nicht mal zu einer Mail geführt, dass meine Bewerbung angekommen ist. Ich musste mich telefonisch versichern, dass das der Fall war und selbst nach dem Anruf null Reaktion.
Vlt hast du mit Kinder kriegen recht. Wobei hier zu bedenken gilt das man selbst als Schwangere nur bedingt im Labor einsetzbar ist (Schutz des ungeborenen Kindes) und somit eine Schwangerschaft hier negativer eingestuft wird als im Büro. Da ich es aber wie gesagt nicht plane, sondern neben Haushalt und Arbeit noch Zeit für Privates haben möchte, wie 80% der anderen arbeitenden Bevölkerung spielt das ja eh keine Rolle.
Für mich stellt sich nun eher die Frage, nachdem ich weiß was ich Suche, wie vermittele ich das einem Arbeitgeber möglichst positiv und so das er mir glaubt, das ich die Stelle wirklich will und nicht nutze um von dort aus bequem weiter zu suchen um dann nach 3 Monaten sofort wieder zu kündigen.
demJanus
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Registriert: 02.10.2010, 11:55

Beitrag von demJanus »

Leg doch erstmal los und erstell ein erstes Anschreiben, meinetwegen auch auf eine fiktive Stelle bzw. als Initiativbewerbung. Wie FRAGEN schon sagte, so ist das recht abstrakt, auf einen konkreten Entwurf kann man viel besser argumentieren.
diplchem
Beiträge: 3
Registriert: 05.10.2010, 10:05

Beitrag von diplchem »

ich schreibe doch schon anschreiben, wie sonst hätte ich die Ablehnungen bekommen können?

Somit finde ich es nicht Abstrakt sondern ist ein sehr konkretes Problem. verstehe auch nicht was abstrakt sein soll.
Knightley
Bewerbungshelfer
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Registriert: 16.03.2004, 18:52

Beitrag von Knightley »

Brennpunktschule liest sich nach Großstadt. Und dort gibt es keine größeren Chemie- oder Biotechunternehmen? Ggf. solltest du es auch an der Hochschule als "normale" Labormitarbeiterin versuchen. Mit speziellen Formulierungen sieht es natürlich wirklich etwas schwierig aus, wenn man nicht weiß, wo es genau hingehen soll. Du solltest dich aber vor allem auf deine Stärken und fachlichen Kenntnisse konzentrieren, und weniger darauf, wie du ein "Problem" dem Leser möglichst schonend beibringen kannst. Ich denke nämlich, dass es auch Arbeitgeber gibt, die deine Qualifikationen gebrauchen können und die normal arbeiten lassen.

Kennst du das schon: http://www.gdch.de/ks/publikationen/berufsbilder.htm
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