Hallo,
ich bin promovierter Chemiker der Fachrichtung organische Synthesechemie mit ca. 10 Jahren Berufserfahrung und derzeit auf Jobsuche. Die Arbeitssuche gestaltet sich derzeit etwas zäh.
Vielleicht lässt sich an den Bewerbungsunterlagen noch etwas verbessern.
Ich möchte wieder als Produktionschemiker oder Verfahrensentwickler eingesetzt werden. Mein Anschreiben ist auf entsprechende Stellenausschreibungen ausgerichtet.
Vielen Dank im Voraus für Verbesserungsvorschläge und Tips !
Diplom-Chemiker (m/w) (Kennziffer XXX)
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Sehr geehrte Damen und Herren,
mit meiner langjährigen Berufserfahrung als Chemiker in Forschung und Industrie möchte ich XXX professionell unterstützen.
In den letzten 8 Jahren war ich als F&E-Chemiker bei XXX verantwortlich für die Einführung, Weiterentwicklung und Produktion von organischen Farbstoffen und Forschungschemikalien.
Meine Aufgaben beinhalteten u.a. die Leitung und Organisation eines Labors, die fachliche Führung von Mitarbeitern und die Durchführung mehrstufiger Syntheseoperationen mit modernen Synthesemethoden. Das Erstellen von standardisierten Synthesevorschriften für die Produktion sowie das Qualitätsmanagement und die Qualitätskontrolle gehörten ebenso zu meinem Verantwortungsbereich. Ich war Ansprechpartner bei Kundenanfragen und habe darüber hinaus die fachliche Bewertung von Forschungs- und Patentliteratur unterstützt.
Zuvor konnte ich bei der XXX (Organisch-Chemischer Betrieb) Industrieerfahrung als Produkt- und Verfahrensentwickler für Feinchemikalien sammeln. Dabei war ich zuständig für die Entwicklung neuer und Optimierung der bestehenden Produktionsverfahren. Das umfasst Literaturrecherche, Vorbereitung, Planung, Durchführung (Scale-up, Kundenspezifikationen) und Auswertung der Versuche sowie die analytische Beurteilung von Zwischen- und Endprodukten.
Erfolgreiche Team-und Projektarbeit mit Forschungseinrichtungen und industriellen Partnern waren steter Bestandteil meines beruflichen Werdegangs.
Ich bin alleinstehend, ortsungebunden und habe in meiner mehrjährigen beruflichen Praxis Stärken wie Belastbarkeit, Engagement und Zuverlässigkeit bewiesen. Meine Gehaltsvorstellungen liegen bei ca. 55.000 Euro brutto p.a. Ein kurzfristiger Einstieg ist mir möglich. Von meiner fachlichen und persönlichen Eignung möchte ich Sie gern in einem persönlichen Gespräch überzeugen.
Mit freundlichen Grüßen
Chemiker Bewerbung als Synthesechemiker
Re: Chemiker Bewerbung als Synthesechemiker
Direkte "Fehler" fallen zwar nicht ins Auge... aber es ist schon auffällig, dass die Bewerbung sich ausschließlich auf die Vergangenheit bezieht und die Zukunft (> das eigentliche Thema) komplett ausblendet. Du solltest m. E. ein klares Bild Deines nah- und mittelfristigen Ziels erzeugen... und dies natürlich so, dass es mit den akuten Bedürfnissen des Inserenten korrespondiert. Momentan öffnest Du einfach den großen Bauchladen Deiner Erfahrungen... und der einzelne Empfänger kann sich dann herausgreifen, was ihn davon interessiert. Der Haken daran könnte z. B. sein, dass er nicht weiss, ob Du mit diesen herausgegriffenen Teilen zufrieden wärst.
Wenn Du Dich auf *irgendwelche* Stellen als "Produktionschemiker" oder "Verfahrensentwickler" bewirbst, könnte man Dich mit einer achtjährigen Führungserfahrung leicht als "überqualifiziert" einstufen.
Ganz generell würde ich grundsätzlich jedes Anschreiben individuell auf die jeweilige Ausschreibung hin entwerfen - und dann genau das (und nur das!) bringen, was dort Thema ist. Durch fallbezogenes Weglassen von Nebensächlichkeiten gewinnst Du dann den nötigen Platz um mit den jeweiligen Buzz-Themen weiter in die Tiefe gehen zu können. Das ist Dir momentan aufgrund der angerissenen Themenfülle ja kaum möglich. Mit den einzelnen Aspekten bleibst Du hier ja zwangsläufig relativ nah an der Oberfläche.
Das scheint mir die Hauptaufgabe bei Deinen Verbesserungsabsichten zu sein. Vergleichsweise Kleinigkeiten am Rande:
Wenn Du Dich auf *irgendwelche* Stellen als "Produktionschemiker" oder "Verfahrensentwickler" bewirbst, könnte man Dich mit einer achtjährigen Führungserfahrung leicht als "überqualifiziert" einstufen.
Ganz generell würde ich grundsätzlich jedes Anschreiben individuell auf die jeweilige Ausschreibung hin entwerfen - und dann genau das (und nur das!) bringen, was dort Thema ist. Durch fallbezogenes Weglassen von Nebensächlichkeiten gewinnst Du dann den nötigen Platz um mit den jeweiligen Buzz-Themen weiter in die Tiefe gehen zu können. Das ist Dir momentan aufgrund der angerissenen Themenfülle ja kaum möglich. Mit den einzelnen Aspekten bleibst Du hier ja zwangsläufig relativ nah an der Oberfläche.
Das scheint mir die Hauptaufgabe bei Deinen Verbesserungsabsichten zu sein. Vergleichsweise Kleinigkeiten am Rande:
Dieser superallgemeine Satz ist im Prinzip überflüssig, weil dasselbe Thema direkt danach noch einmal in präzise kommt.sumerer hat geschrieben:mit meiner langjährigen Berufserfahrung als Chemiker in Forschung und Industrie möchte ich XXX professionell unterstützen.
Irgendwie weiss ich nicht so richtig, was genau ich mit diesem freischwebenden Einzelsatz machen soll. Für einen eigenen Absatz ist das so definitiv zu wenig an Aussage. Worauf wolltest Du damit hinaus?sumerer hat geschrieben:Erfolgreiche Team-und Projektarbeit mit Forschungseinrichtungen und industriellen Partnern waren steter Bestandteil meines beruflichen Werdegangs.
"Ich bin alleinstehend" ist ein eigentümlicher (und atmosphärisch ziemlich ambivalenter) Einstieg für einen neuen Absatz. Man fragt sich mit leisem Unwohlsein, was wohl in den nächsten Zeilen folgt... und ist dann fast erleichtert, dass der Satz dann ganz entspannt auf ohnehin schon Evidentes hinaus läuft...sumerer hat geschrieben:Ich bin alleinstehend, ortsungebunden und habe in meiner mehrjährigen beruflichen Praxis Stärken wie Belastbarkeit, Engagement und Zuverlässigkeit bewiesen.
Re: Chemiker Bewerbung als Synthesechemiker
Promotion hin oder her: Das Bewerbungsschreiben ist gewissermaßen die erste Arbeitsprobe und auch von Naturwissenschaftlern wird da erwartet, dass Zahlen ausgeschrieben und nicht aus Faulheit nur als Ziffern wiedergegeben werden.sumerer hat geschrieben:In den letzten 8 Jahren war ich als F&E-Chemiker bei XXX verantwortlich für die Einführung, Weiterentwicklung und Produktion von organischen Farbstoffen und Forschungschemikalien.
Leerzeichen zuviel und zwei Mal Synthese. Kann man das auch anders ausdrücken?Meine _Aufgaben beinhalteten u.a. die Leitung und Organisation eines Labors, die fachliche Führung von Mitarbeitern und die Durchführung mehrstufiger Syntheseoperationen mit modernen Synthesemethoden.
Das Erstellen von standardisierten Synthesevorschriften für die Produktion sowie das Qualitätsmanagement und die Qualitätskontrolle gehörten ebenso zu meinem Verantwortungsbereich.
Die Erstellung standardisierter Synthesevorschriften (das dritte Mal Synthese!) für Produktion sowie Qualitätsmanagment und -kontrolle gehörten ebenso..."
Satzstellungsfehler: Dabei war ich für die Entw. neuer und Optimierung bestehender Prdouktionsverfahren zuständig.Dabei war ich zuständig für die _Entwicklung neuer und Optimierung der bestehenden Produktionsverfahren.
Diesmal ein Leerzeichen zu wenig.Erfolgreiche Team-_und Projektarbeit mit Forschungseinrichtungen und industriellen Partnern waren steter Bestandteil meines beruflichen Werdegangs.