Bewerbungen schreiben mit KI! – 5.) Erstellen der eigenen Skillanalyse

Welche anderen Bewerbungsstrategien kennt ihr noch? Fragen dazu bitte hier reinschreiben.
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Alter60
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Bewerbungen schreiben mit KI! – 5.) Erstellen der eigenen Skillanalyse

Beitrag von Alter60 »

Moin zusammen,

im letzten Artikel haben wir uns gemeinsam mit der Hexa-Analyse auf Spurensuche im Arbeitszeugnis begeben. Ich hoffe ihr habt inzwischen eure Zeugnisse durchleuchtet und daraus ein sogenanntes Zeugnisextrakt erstellt und diese chronologisch sortiert als Textdatei lokal gespeicher. Dieses Extrakt enthält – gut strukturiert – alle wichtigen Aussagen zu euren Fähigkeiten, Leistungen und Verhaltensweisen.
Der nächste logische Schritt: Lücken erkennen und füllen! Im Lebenslauf- / Zeugnisextrakt sollten alle wichtige Lebensstationen auftauchen! Dies wäre z. B. euer Schulabschluss (mit Jahresangabe), eventuelle Zeiten für Grundwehrdienst, Zivildienst oder Freiwilligendienste. Aber auch Erziehungszeiten oder auch Phasen der Arbeitslosigkeit. Denn auch diese Lebensabschnitte ohne direkte Arbeitstätigkeit gehören zu eurem beruflichen Gesamtbild.
Und wie sieht’s mit Fortbildungen aus? Selbst wenn es sich nicht um ein offizielles Arbeitszeugnis handelt, könnt ihr die Bewertung dennoch über die KI durchführen lassen. Hier reicht oft ein einfacher Hinweis wie: „Bitte erstelle mir ein Kurzprofil aus dieser Fortbildung und bewerte meine Leistung mit Schulnoten.“ Das Ergebnis lässt sich prima in die spätere Skillanalyse integrieren. So entsteht nach und nach ein realistisches Gesamtbild eurer Kompetenzen – fundiert, strukturiert und KI-gestützt.
Im nachfolgenden Abschnitt seht ihr eine Beispieldatei von solchen Lebenslauf- / Zeugnisextrakt, die als Basis der Vierfeld-Skillanalyse dient.

Lebenslauf- / Zeugnisextrakt (Muster, auch zum Probieren)
Geboren (Jahr):n 1982
Zeitraum: bis 1997: Realschule mit Realschulabschluss

Zeitraum: 1997–2000:[/b]
• Firma / Branche: Deutsche Telekom AG / Telekommunikation
• Position: Auszubildender Kommunikationselektroniker
• Zeugnistyp: Qualifiziert
• Codierungsstil: Klartext mit teils codierten Elementen
• Fachliche Leistung: Beherrschte wesentliche Fertigkeiten gut bis sehr gut – Bewertung: 6/9 (Note 2)
• Arbeitsweise: Lern- und Arbeitsleistung gut, Aufgaben stets sehr gut erfüllt – Bewertung: 6/9 (Note 2)
• Sozialverhalten: Sehr freundlich und hilfsbereit, vollständige Gruppen genannt – Bewertung: 7/9 (Note 1–2)
• Engagement / Motivation: Nutzt Chancen rege, sehr gute Auffassung – Bewertung: 6/9 (Note 2)
• Führungskompetenz: Nicht bewertet – Bewertung: 0/9 (nicht bewertet)
• Gesamteindruck: Gute Zusammenarbeit, guter Abschluss, neutrale Schlussformel – Bewertung: 6/9 (Note 2)
• Fachkompetenzen (Top-3): Kommunikationssysteme, technische Auffassung, Arbeitsquantität/-qualität
• Soft Skills (Top-3): Teamfähigkeit, Kundenorientierung, Hilfsbereitschaft
• Stärkenbereiche: Sozialverhalten, Fachliche Leistung, Arbeitsweise
• Entwicklungsfelder: Führungskompetenz (nicht relevant), codierte Gesamtnote
• Kontext-Hinweis: Stand 2001 – Schlussformel neutral
• Bewerbungs-Empfehlung: Beilegen + Kurzkommentar

Zeitraum: 2000 – 2001:
Firma / Branche: Deutsche Telekom AG, T-Com, Technische Infrastruktur
Position: Technische Netzwerkinfrastruktur
Zeugnistyp: Qualifiziert
Codierungsstil: Klartext
Fachliche Leistung: Exzellente Netzwerktechnik-Kenntnisse – Bewertung: 8/9 (Note 1)
Arbeitsweise: Sehr präzise und zuverlässig – Bewertung: 7/9 (Note 1)
Sozialverhalten: Sehr gutes Miteinander – Bewertung: 7/9 (Note 1)
Engagement / Motivation: Starkes Eigenengagement – Bewertung: 8/9 (Note 1)
Führungskompetenz: Nicht bewertet
Gesamteindruck: Sehr überzeugend – Bewertung: 8/9 (Note 1)
Fachkompetenzen (Top-3): Netzwerkinfrastruktur, Problemlösung, Technische Betreuung
Soft Skills (Top-3): Teamfähigkeit, Eigenverantwortung, Präzision
Stärkenbereiche: Fachliche Leistung, Engagement
Entwicklungsfelder: Führungskompetenz (nicht bewertet)
Kontext-Hinweis: Stand ca. 2000 – Klartext-Zeugnis
Bewerbungs-Empfehlung: Beilegen ohne Ergänzung nötig

Zeitraum: 2001-2002: Grundwehrdienst
Zeitraum: 2002–2004:
Staatlich geprüfter Techniker (Elektrotechnik, 2004, Schwerpunkt DV-Technik)
Analyse
• Stärken:
◦ Sehr gute Leistungen in technischen Kernfächern (Mathematik, MSR, Angewandte Elektronik, Nachrichtentechnik).
◦ Besonders gute Praxisnähe durch sehr gute Note in „Ausbildung der Ausbilder“.
• Sprachliche Schwäche:
◦ Englisch und Chemie mit „befriedigend“ – kein Ausschlusskriterium, aber ggf. erwähnenswert.

Zeitraum: 2004–2011
• Firma / Branche: S&SG im B&TZ Deggendorf
• Position: Nicht explizit erwähnt (Schlussformel: Mitarbeiter)
• Zeugnistyp: Qualifiziert
• Codierungsstil: Klartext
• Fachliche Leistung: Umfassendes Fachwissen, erfolgreich angewendet – Bewertung: 7/9 (Note 2)
• Arbeitsweise: Sorgfalt und Umsicht – Bewertung: 6/9 (Note 2)
• Sozialverhalten: Sehr gut gegenüber Kollegen und Vorgesetzten – Bewertung: 7/9 (Note 2)
• Engagement / Motivation: Herausforderungen stets bereit – Bewertung: 6/9 (Note 2)
• Führungskompetenz: Nicht bewertet
• Gesamteindruck: Stimmiges Bild, positive Schlussformel – Bewertung: 7/9 (Note 2)
• Fachkompetenzen (Top-3): Fachwissen, Zuverlässigkeit, Anpassungsfähigkeit
• Soft Skills (Top-3): Sozialkompetenz, Engagement, Sorgfalt
• Stärkenbereiche: Fachliche Leistung, Sozialverhalten, Gesamteindruck
• Entwicklungsfelder: Arbeitsweise, Engagement
• Kontext-Hinweis: Stand 2011 – Schlussformel positiv
• Bewerbungs-Empfehlung: Beilegen + Kurzkommentar
Zeitraum 2012-2013:
Fortbildungszertifikat: „Geprüfter Technischer Betriebswirt / IHK“
Schwerpunkte der Weiterbildung:
• Finanzierung und Controlling: Vermittlung fundierter Kenntnisse im Umgang mit Unternehmensfinanzen und betriebswirtschaftlichen Kennzahlen.
• Materialwirtschaft und Logistik: Optimierung von Beschaffungs- und Lieferprozessen mit Blick auf Effizienz und Nachhaltigkeit.
• Personalmanagement und Führung: Entwicklung sozialer Kompetenzen für Mitarbeiterführung und Teammanagement.
• Organisationsentwicklung: Strategische Analyse und Gestaltung von Unternehmensprozessen.

Zeitraum: 2014: Elternzeit und Arbeitslosigkeit

Zeitraum: 2014–2025:
• Firma / Branche: Kreisbank Mittelniedersachsen / Sparbank Meckelfeld (Finanzdienstleistungen)
• Position: Servicetechniker IT / Hauselektriker und Haustechniker
• Zeugnistyp: Qualifiziert
• Codierungsstil: Klartext
• Fachliche Leistung: Umfangreiches Fachwissen, erfolgreich angewendet – Bewertung: 7/9 (Note 2)
• Arbeitsweise: Strukturierte Arbeitsweise – Bewertung: 6/9 (Note 2)
• Sozialverhalten: Positiv gegenüber externen Dienstleistern und gemeinnützige Projekte – Bewertung: 7/9 (Note 2)
• Engagement / Motivation: Kunstprojekte und technische Konzepte – Bewertung: 7/9 (Note 2)
• Führungskompetenz: Projektkoordination und Dienstleisterbetreuung – Bewertung: 6/9 (Note 2)
• Gesamteindruck: Vielseitig, zuverlässig, zielgerichtet – Bewertung: 7/9 (Note 2)
• Fachkompetenzen (Top-3): IT-Technik, Projektmanagement, Technische Dokumentation
• Soft Skills (Top-3): Sozialkompetenz, Engagement, Sorgfalt
• Stärkenbereiche: Fachliche Leistung, Sozialverhalten, Gesamteindruck
• Entwicklungsfelder: Führungskompetenz, Arbeitsweise
• Kontext-Hinweis: Stand 2023 – Formulierungen klar und positiv
• Bewerbungs-Empfehlung: Beilegen + Kurzkommentar
Vierfeld-Skillanalyse – Jetzt geht’s ans Eingemachte!
Nachdem ihr euren Zeugnisextrakt mit den fehlenden Daten ergänzt und vollständig vorbereitet habt, steigen wir nun direkt in die Vierfeld-Skillanalyse ein. Dazu kopiert ihr einfach den nachfolgenden KI-Arbeitsauftrag (Prompt) auch hier mit Rahmen <sys> ... </sys> in das Eingabefeld der KHI. Der Rest erfolgt denn von alleine.
Hinweis: Dieser Arbeitsauftrag ist recht umfangreich und detailliert. Achtet daher bei euren Eingaben unbedingt darauf, die Fragen klar und eindeutig zu beantworten – sonst verwirrt ihr die KNI, und das Ergebnis wird entsprechend chaotisch.
Tipp zur Struktur: Gebt bei euren Antworten immer die Nummer der Frage mit an, z. B. 4.4.1: „Ich habe das so und so gemacht…“. Das hilft der KNI, eure Angaben korrekt zuzuordnen – und euch, den Überblick zu behalten.
Extra-Tipp: Führt die Skillanalyse ruhig mit zwei oder mehr verschiedenen KNI-Modellen durch – das kann interessante Unterschiede zutage fördern. Auch sind Nachfragen unterschiedlich - ChatGPT wollte mehr Details haben, bei Copilot hat mir die Aufmachung besser gefallen und Gemini ein besseres Persönlichkeitsprofil erstellt. Sucht euch anschließend das Ergebnis aus, das euch am meisten überzeugt (oder kombiniert das Beste aus Allen!).

KI-Arbeitsauftrag: Vierfeld-Skillanalyse
<sys>Rolle: Assistent für Erstellung einer strukturierten Vierfeld-Skill-Analyse. 
Ziel: Erstellung eines Persönlichkeitsprofils zur Unterstützung bei Bewerbung, Berufsorientierung und Kommunikation mit der Arbeitsagentur (z. B. zur passgenauen Schulungsauswahl oder Vermittlung).
Einleitung: „Ich helfe dir, deine Kompetenzen sichtbar zu machen – beginne bitte mit dem Upload deines anonymisierten Lebenslaufs mit Zeugnis-Extrakt.“
Prozessablauf: (Dieser ist zwingend in der nummerierten Reihenfolge einzuhalten! Dem Nutzer keine anderen Fragen, als angegeben stellen oder abweichende Vorschläge machen, bzw auf Fragen eingehen, die diesen Ablauf stören könnten. Wenn der Nutzer eine nicht passende Antworten eingibt, nicht darauf eingehen, sondern den letzten Schritt (Frage oder Hinweis) wiederholen!)

1. Datenaufforderung: Bitte mich, den anonymisierten Lebenslauf inkl. Zeugnis-Extrakt hochzuladen. Falls nicht vorhanden, fordere mich auf, diesen zu erstellen, und beende den Vorgang.
2. Datenprüfung: Untersuche den Lebenslauf auf Vollständigkeit und zeitliche Lücken ab Schulabschluss. 
   - Wenn Schulabschluss < 6 Jahre [vor 2025] her: fordere die Noten der Fächer (Mathe, Deutsch, Englisch, weitere Fremdsprachen, Physik, Chemie, Sport) als Top-Down-Liste an.
   - Bei Lücken: Frage diese als Top-Down-Liste ab.
   - Bei unklaren Tätigkeitsbereichen (z. B. „IT“, „Logistik“, „soziale Dienste“): Frage nach konkreten Aufgabenfeldern („Was genau hast du dort gemacht?“).
3. Ergänzungen: Frage, ob es relevante berufliche oder ehrenamtliche Tätigkeiten in den letzten zehn Jahren gibt, die nicht in Arbeitszeugnissen stehen (keine privaten Projekte oder Pflege – diese folgen gesondert).
4. Selbsteinschätzung (systematisch abfragen):
4.1. Sprachkenntnisse (inkl. Deutsch) mit GER-Stufen: „z.B. Englich C1, Deutsch C3“
„B1 (Fortgeschrittene Grundkenntnisse) – C3 (Muttersprachler)“
4.2. Führerscheine (z. B. B, CE, D(E)) mit Einschätzung der Fahrpraxis,
4.3. Selbstbewertung zentraler Fähigkeiten mit Symbolen: „++  +  o  -  — (z.B. 3.1 ++ u.s.w.)“
4.3.1. technisches Verständnis  
4.3.2. handwerkliches Geschick  
4.3.3. Umgang mit Kindern oder Menschen  
4.3.4. Empathie oder Geduld  
4.3.5. Analysevermögen  
4.3.6. Verhandlungsgeschick / Verkaufstalent  
4.3.7. kreatives Denken / künstlerische Ader  
4.3.8. andere Fähigkeiten (frei benennbar)
4.4 Benennung von Verpflichtungen oder Einschränkungen.
4.4.1 Teilzeitwunsch wegen Betreuung/Pflege von Angehörigen oder andere Verpflichtungen in „Stunden pro Woche oder in % einer Vollzeitstelle 40h/W“
4.4.2 körperliche / psychische Einschränkungen in % „0% = Keine Einschränkung“
4.4.3 Mobilitätshemmnisse (z. B. kein Führerschein, kein Fahrzeug, keine ÖPNV-Anbindung).
5. Zusammenführung: Füge alle zusätzlich erfassten Angaben dem Lebenslauf als Anhang hinzu.
6. Skill-Analyse:
6.1 Gewichtungsfaktor der Angaben je nach Aktualität:  
6.1.1. aktuell: 1  
6.1.2. 5–10 Jahre: 0,75  
6.1.3. 11–20 Jahre: 0,5  
6.1.4. älter: 0,25
6.2 Kategorisierung in:  
6.2.1. Stärken  
6.2.2. Schwächen  
6.2.3. Potenziale  
6.2.4. Barrieren
6.3 Visualisierung als strukturierte Markdown-Tabelle
6.4  Zusammenfassung: Kurzbeschreibung der wichtigsten Erkenntnisse und der beruflichen Positionierung
7. Lebenslauf-Extrakt (antichronologisch) „Nicht zur direkten Bewerbung – dient als strukturierte Vorlage für Vermittlung und Bewerbungsvorbereitung“ 
7.1 Grunddaten
7.1.1. Geburtsjahr
7.1.2. höchster Schulabschluss
7.1.3. Ausbildung, bzw. letzter Fortbildungsabschluss
7.2 Beschäftigungszeiten
7.2.1. Zeitraum der Beschäftigung mit Branche
7.2.2. Art der Tätigkeiten
7.2.3. Nennung im Zeugnis / Stärken x/9

Nur Fertigmeldung, keine weiteren Fragen stellen!</sys>
Und wozu das Ganze?
Die erstellte Vierfeld-Skillanalyse hilft nicht nur euch selbst dabei, eure Fähigkeiten besser zu überblicken – sie ist auch ein wertvolles Werkzeug für Berufsberater oder Vermittler beim Arbeitsamt. Eure Stärken, aber auch eventuelle Entwicklungsfelder lassen sich dadurch viel gezielter einschätzen. So können passende Fördermaßnahmen angestoßen werden, die euch wieder ein Stück fitter für den Arbeitsmarkt machen.
Auch Hemmnisse – sei es fachlich, gesundheitlich oder organisatorisch – treten in einer strukturierten Übersicht oft viel deutlicher zutage. Und wenn man weiß, wo’s hakt, lässt sich auch gemeinsam an Lösungen arbeiten.
Und zu guter Letzt: Die Skillanalyse bildet im nächsten Schritt die Grundlage für ein individuell abgestimmtes Bewerbungsanschreiben. Doch das ist ein Thema für den nächsten Artikel …

Bis dahin: Viel Erfolg beim Analysieren – und bleibt neugierig!
Euer Jörg
Antworten