Bewerbung ohne Motivation

Wie geht es weiter nach Absagen? Was kann daraus gelernt werden? Lass andere an deinen Erfahrungen teilhaben. Berichte über gute und schlechte Erfahrungen bei der Stellensuche.
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Haselnuss
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Bewerbung ohne Motivation

Beitrag von Haselnuss »

Hallo,

ich bin entschlossen mich neu zu bewerben und weis nur noch nicht wie ich die Motivation aufbringe, da ich leider keine für mich wirklich interessante Stelle finde.

Ich versuche hiermit eigentlich Fragen und Antworten zum Thema der „Ewigen Selbstfindung“ aufzugreifen, aber auch ob es sinnvoll ist, sich neu zu bewerben auf irgendeine Ausschreibung, obwohl man das Gefühl hat, man möchte dies doch gar nicht.

Momentan bin ich als AN in einer Festanstellung, ganz gut soweit. Jedoch ist es von der Arbeit her nicht ausfüllend, da es sehr eintönig ist bzw. keine Verbesserungen oder Weiterqualifikationen in Sicht. Neben geringe Entlohnung ist dies der Hauptgrund für mich mir einen anderen Arbeitsplatz zu suchen. Allerdings sitz ich mehrere Male vor Jobbörsen und Zeitungen ohne Lust zu haben, mich hierauf oder darauf zu bewerben. Es fehlt das „Ja das werde ich gern machen!“, weil ichs mir schlecht vorstellen kann. Ich stell mir oft vor, dass es doch wenigstens etwas leichter geht, wenn man zumindest ein Ziel vor Augen hat, oder eine Vorstellung was einen erfüllen könnte.

Ich bin gelernter Versicherungskfm. und nun Sachbearbeiter. Ich suche jedes Mal nach kfm. Stellen ohne, dass wirklich Begeisterung aufkommt. Und frage mich ob es überhaupt sinnvoll ist sich mit 24 Jahren auf irgendeine weitere Stelle zu bewerben oder ob man danach genauso unglücklich ist – man lernt womöglich nicht viel dazu, nun ja, Erfahrung. Nicht zu wissen was man zumindest beruflich machen möchte kann schon ziemlich an einem nagen.

Grundsätzlich bin ich Vielinteressiert, aber für nichts zeigte sich bisher wahre Leidenschaft. Werde jetzt mit einer Liste an Hobbys und schönen Dingen anfangen, viel. ergibt sich daraus ja etwas Nützliches.

Es gibt doch bestimmt soviel von euch denen es genauso geht, oder einige welche es geschafft haben den Beruf zu finden in dem sie sich jetzt wohlfühlen. Ich würde gern wissen wie ihr es geschafft habt, euren Beruf oder sogar eure Berufung zu finden, ob ihr noch dabei seid und was ihr unternimmt oder ob ihr es bisher aufgeben musstet.

Ich weis dafür ist dieses Forum nicht wirklich gedacht, aber ich hab hier und auch woanders nach einem geeignet Thread oder Forum gesucht, aber nichts gefunden. Daher freue ich mich, dies hier loszuwerden. Ich bin für jegliches Interesse dankbar. Kennt ihr eventuell Foren die sich mit Berufs-/Selbstfindung beschäftigen?

Das wär erstmal alles.

Machts gut!
Rhodus
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Beitrag von Rhodus »

Hallo Haselnuss,

so wie Dir geht es vielen Menschen. Mal früher, mal später stellt man seine berufliche Arbeit in Frage, stellt fest, dass die berufliche Zufriedenheit verlorengegangen ist. Man spürt, dass man vor dem Aufbruch zu neuen "beruflichen Ufern" steht. Nur wohin?

Die Lösung für Dich ist eigentlich eine ganz einfache. Du brauchst ein "berufliches Coaching"., wo man mit Dich unterstützt, zunächst die passende Richtung herauszufinden. Um Dich dann auch bei allen weiteren Schritten zu begleiten.

Gerne coache ich Dich hierbei, denn das gehört zu meiner täglichen Arbeit. nimm einfach direkt Kontakt mit mir auf. Ich freue mich auf Dich.

Viele Grüße aus Duisburg
Harli
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Beitrag von Harli »

Ich fand Büroarbeit auch immer relativ langweilig. Bis ich im Einkauf gelandet bin. Ab dem Zeitpunkt ging ich mit richtiger Freude zum Arbeiten. Auch heute noch! Letztendlich war es Zufall. In der Firma in der ich gerade lernte, wurde von heute auf morgen der Einkäufer entlassen.
Nachdem ich als Auszubildende (ich war Umschülerin und 28 Jahre alt) zu diesem Zeitpunkt die Einzige war die sich einigermaßen in der Abteilung auskannte, musste ich für 4 Wochen zur Überbrückung die Arbeit alleine erledigen. (natürlich mich Unterstützung der Chefs)
Naja, und seitdem hängt mein Herz am Einkauf und ich kann mir derzeit auch nichts schöneres und interessanteres für mich vorstellen.
Romanum
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Beitrag von Romanum »

Haselnuss hat geschrieben:Ich bin gelernter Versicherungskfm. und nun Sachbearbeiter. Ich suche jedes Mal nach kfm. Stellen ohne, dass wirklich Begeisterung aufkommt.

Hast du dich damals bewusst selbst für eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann entschieden oder dich äußeren Zwängen (Eltern, Ausbildungssituation) gebeugt? Für so eine Tätigkeit braucht man ja auch bestimmte Fähigkeiten (selbstbewusst und gewinnend auftreten, auf Menschen zugehen und sich in sie hineinversetzen, leichter Zugang zu Finanz- und Rechtswissen), die schon vorhanden sein sollten und die nicht so leicht erlernbar sind.

In deinem Alter könntest du problemlos noch etwas anderes machen, aber breche nichts übers Knie. Versuche erst deinen Interessen nachzugen oder dir neue Interessensfelder zu suchen, lasse dich inspirieren und sammele dafür Informationen, was andere bspw. so machen oder was man in den Medien so aufschnappt. So findet man Ideen, die man nicht alle verfolgen muss, aber die der Anfang für etwas Neues sein können. Im handwerklich-technischen Bereich könntest du sogar viel praktisch austesten, wenn das deine wahre Berufung sein sollte.
Haselnuss
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Beitrag von Haselnuss »

Ja, ich denke auch das es viele wie mich gibt. Und einige haben doch bestimmt gefunden wonach sie suchten. Ich würde gern wissen wie sie persönlich damit umgegangen sind bzw. es geschafft haben.

Also das Angebot finde ich recht interessant und komme doch gern darauf zu sprechen.

Also, wenn ich richtig liege, durch Zufall den geeigneten Beruf zu finden ist ja super. Die Hoffnung gebe ich natürlich auch nicht auf, man weis ja nie. Finde ich gut das es so geklappt hat :)

Ich bin auch eher durch zureden also Überreden oder guten Rat zur Ausbildung gekommen (und Mithilfe). Hieß damals: is super, hast Qualifikation, haste guten Verdienst und Verantwort und Abwechslung. War aber eher nicht so meins. Hatte schon öfters Erfolgserlebnisse und Spaß an der Arbeit, aber heut denk ich, habe ich nicht alles gegeben – aus Lustlosigkeit?

So momentan bewerbe ich mich weiter… und überlege mir evtl. so ein Buch zur Selbstfindung zu holen. Ach und ne Liste meiner Hobbys und Präferenzen fang ich mal an.

Danke auf jedenfall für eure Antworten :)
Romanum
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Beitrag von Romanum »

Es gibt ja unzählige Bücher zum Thema, um den Zufall einzukreisen. Vielleicht sind die Folgenden etwas für dich:

Wishcraft. Lebensträume und Berufsziele entdecken und verwirklichen.

Eigentlich wär ich gern ...: Wie Sie Ihre Talente zum Traumjob machen

Wer bin ich und was will ich wirklich?


Dort findest du viele Anregungen und Fragetechniken, um deinen beruflichen Wünschen und Fähigkeiten näher zu kommen. Denn eindimensionale Fragen werden dich nicht weiterbringen. Du brauchst dich bspw. nicht einfach nur fragen, was du willst, denn wenn du das wüsstest, dann wärst du nicht so unsicher. Es soll ja gerade das Nicht-Oberflächliche, vielleicht das Unterbewusste, herausgearbeitet werden. Deswegen reicht es nicht aus, zu fragen, was du kannst, wenn du herausfinden willst, was du alles könntest. Wenn du nur danach fragst, was du kannst, bekommst du nicht mehr Antworten, als du bisher schon weißt - und das willst du ja gerade nicht.
Rhodus
Bewerbungshelfer
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Beitrag von Rhodus »

Hallo Haselnuss,

den richtigen Beruf kann zwar sicherlich durch Zufall finden. Aber es geht auch ganz ohne Zufall. Und man benötigt noch nicht einmal Bücher dafür.

Man muss sich einfasch nur einmal ein wenig zeit nehmen und sich mit sich selber beschäftigen; insbesondere mit den Fragen:
Wer bin ich?
Was kann ich?
Was will ich?

Das ganze zu Papier bringen und man kommt relativ schnell dem passenden beruf auf die Spur.

Viele Grüße aus Duisburg
claudi10
Bewerbungshelfer
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Beitrag von claudi10 »

Hallo,

ich verfolge dieses Thema mit großem Interesse. Mmmmhhh, wenn ich diese Fragen beantworte wer sagt mir dann was zu mir passt? Bzw. es können sich ja die Lebensumstände ändern und dann?

Gruß

Claudi
Rhodus
Bewerbungshelfer
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Beitrag von Rhodus »

Hallo claudi10,

sicherlich, dass ist ja wie bei einer beziehung. Weiss man, wie man seinen jetzigen Partner in 10 Jahren beurteilt, ob man sich gemeinsam weiterentwickelt oder nicht? Trotzdem gehen wir Beziehungen ein, zumal wir ja im Heute und Jetzt leben.

Letztlich muss jeder Mensch diese Fragen für sich beantworten; Aussenstehende, wie Freunde, Bekannte oder Coaches können hierbei Hilfestellungen geben. Nur kann und sollte der mensch selber am besten wissen, wer er ist, was er kann und was er will.

Viele Grüße aus Duisburg
Haselnuss
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Registriert: 23.07.2012, 23:00

Beitrag von Haselnuss »

Ich habe mir mal ein paar Bücher angeguckt (online), aber noch keins geholt. Hab ich’s, dann schreib ich’s .

Ein wenig Zeit habe ich mir genommen um diese Fragen nachzugehen und für mich stellt sich herraus, dass es hier bereits schon sehr schwierig ist herauszufinden was einem liegt bzw. wie man daraus seinen (Traum)Beruf stecken kann. Wenn ich mir z.B. die Frage stelle: Arbeite ich gern mit Pflanzen in der Natur? Dann kann ich eventuell sagen: ja ich arbeite gern - auch handwerklich - im eigenen oder in fremden Gärten. Will ich dass dann aber unbedingt berufl. Machen? (Das Beispiel kann ich für mich selbst ausschließen; bisschen Gartenarbeit O.K., aber wahrscheinlich nicht täglich). Daraus kann man aber für sich schließen, dass man etwas naturverbunden ist oder handwerkliche Neigungen aufweist.

Vor allem die Frage nach dem „was ich will“ und will ich es wirklich sind sehr erfolgsbedeutend, finde ich. Das was man will, macht man normalerweise gut. Nur was ist man bereit dafür zu geben?

Ich dachte anfangs etwas Zeit für sich zu nehmen wird mich sehr darin voran bringen zu wissen was ich will. Aber auch wenn ich denke, dass Erinnerungen, Gedanken und Gefühle einen nicht belügen können, so kann ich mir letztlich kein entscheidendes Bild von mir machen. Hmm… Somit bin ich jetzt am forschen wie ich ein Profil oder so was über mich erstellen kann.

Für die Liste bin ich ungefähr so rangegangen:
- Sämtliche Referenzen und Eignungen aufgelistet (was man so berufl. Oder im Hobby getan hat)
- Bewertungen und Beurteilungen (auch Zeugnisse)
- Dann na klar Hobbys und Interessen // Erlebnisse und Projekte
- Erinnerungen und so weiter
- Stichpunkte aufschreiben und Brainstorming
- Ich würde mir auch selbst absurde Fragen stellen und überlegen wie man darauf antworten kann um Tendenzen zu erkennen (Was würde ich als Politiker, Ritter oder Künstler machen) oder Dinge auflisten die man grds. gänzlich ausschließen kann.

Damit will ich immer noch die Ausgangsfragen beantworten bzw. ein Profil zur Persönlichkeit erstellen.Auf jeden Fall sollten auch Bekannte und Verwandte was dazu meinen. Bei Freunden ist es etwas schwieriger, weil viele „so n Quatsch“ nicht ernst nehmen. – Oh und ich würde mich auch freuen, wenn ich mich nicht damit beschäftigen würde.

Mit einem guten Überblick über die eigene Person, kann man dann auch Berufstests // Psychotests etc. beantworten, oder persönliche Hilfe.
Haselnuss
Beiträge: 5
Registriert: 23.07.2012, 23:00

Beitrag von Haselnuss »

Ich habe jetzt ne Liste erstellt mit Kernpunkten zu meiner Persönlichkeit. Die werde ich dann auch immer weiter ergänzen indem ich andere leute frage. Noch war mir die Liste nicht so hilfreich. Ich habe noch nicht versucht ein Berufsbild darauf aufzubauen.

Bin jetzt eher dabei persönliche Fähigkeiten herauszufinden. Es entwickelt sich also in eine andere Richtung.

Die Bücher habe ich jetzt und bin gespannt was da so drinsteht.
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FRAGEN
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Registriert: 22.07.2006, 18:18

Re: Bewerbung ohne Motivation

Beitrag von FRAGEN »

Ich komme noch einmal zurück auf Dein Eingangsposting, Haselnuss:
Haselnuss hat geschrieben:Jedoch ist es von der Arbeit her nicht ausfüllend, da es sehr eintönig ist bzw. keine Verbesserungen oder Weiterqualifikationen in Sicht. Neben geringe Entlohnung ist dies der Hauptgrund für mich mir einen anderen Arbeitsplatz zu suchen.
Das klingt für mich eigentlich nicht so, als gäbe es einen grundsätzlichen Bedarf an einem Richtungswechsel... sondern eher nach einer grösseren Herausforderung INNERHALB der bestehenden Richtung?!? Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand nach dreimonatigem intensiven Suchen keinerlei persönliches Interesse an irgendetwas entdecken kann... falls er eins besitzt. Das hiesse für mich im Umkehrschluss, dass dieser Jemand möglicherweise tatsächlich keins besitzt. Und wenn dem so sein sollte (was ja weissgott kein Verbrechen ist)... dann wäre die bisherige Richtung doch genau so gut wie jede andere, oder?

Daneben hätte sie den positiven Randeffekt, dass es wohl nirgendwo so leicht wie dort wäre (ggf. in einem anderen Unternehmen) Weiterqualifikationen zu erwerben... die dann wiederum zu besserer Entlohnung und sonstigen Verbesserungen führten. Den Grundsatz-Schwenk fände ich nur dann naheliegend, wenn es Dich wirklich mit Macht in eine ganz bestimmte Richtung zieht. Dann sogar auf jeden Fall... aber das scheint bei Dir ja nun nicht unbedingt der Fall zu sein?!?
Haselnuss
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Beitrag von Haselnuss »

Ja da liegst du gar nicht mal so verkehrt.

Es ist bequem, gewohnt, nahezu sicher und auch etwas das ich gelernt habe.

Fazit:
Ich bleibe bei dem wo ich bereits bin bzw. was ich gelernt habe (oder ähnliche Richtung). Also sicherheitshalber im selben Bereich, da für mich bis jetzt kein anderer Bereich in Frage kommt. Nur werde ich versuchen etwas zu angeln mit mehr Tätigkeit in der „Bürobranche“. Nebenbei wird es mich aber immer noch dazu drängen was für mich „sinnvolles“ zu finden…

Richtungswechsel… es zieht mich leider nicht zu etwas bestimmten, aber es drückt zur Verzweiflung. Es geht ja nicht erst drei Monate so. Auf die Aussage mit dem „nicht vorhandenen Interesse oder Talent“ weis ich irgendwie nicht zu antworten. Ein Buch setzte ja schon im gewissen Sinne voraus, das ich bereits weis was ich will, wer ich grundsätzlich. bin. Zwei andere Bücher befassen sich eher damit Talente und Affinitäten herauszufiltern – sogar ganz praktisch. So stell ich mir das vor. Stichwort „Detektiv in der eigenen Wohnung“, nicht nach dem Motto: „du bist handwerklich begabt? Du interessierst dich für handwerkliche Tätigkeiten? Werde Handwerker!

Ich glaube langsam, es ist einfach das Beste, wenn man so viel wie möglich im Leben unternimmt und ne Menge lernt, dann findet sich schon was.

Bis dann!
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