Bewerbung nach Mobbing formulieren - Tipps fürs Anschreiben

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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Taschenheldin
Beiträge: 2
Registriert: 23.11.2012, 12:50

Bewerbung nach Mobbing formulieren - Tipps fürs Anschreiben

Beitrag von Taschenheldin »

Hallo liebe Mitglieder,

nach einem sehr langen Leidensweg hab ich mich nun entschieden, dass mir nichts anderes übrig bleibt als mich beruflich neu zu orientieren bzw. zu versetzen. Ich arbeite seit drei Jahrzehnten im öD und meine Leidensgeschichte ging los als ich meine psychische Krankheit darlegen musste, weil psychische Krankheiten halt nicht sichtbar sind. Von da an wurde ich gemobbt was nur ging. Klar, ich passe nicht in die Hirarchie und nicht ins Bild, aber egal.
Nachdem ich den üblichen Leidensweg wie alle Gemobbten durchgemacht habe (immer mehr Arbeitsfeldentzug, Misstrauen, Tuscheln und Belächelung hinter dem Rücken, Vorwürfe, usw.) haben sie mich auf ne andere Stelle versetzt, die mich rehabilisieren sollte. Zuvor musste ich den TÜV-Test machen, ob ich klar im Kopf bin - so derart wurde an mir gezweifelt. Ok, der Test fiel super aus, ok, man wollte anschließend ein Jahr warten wie meine Leistungen in der neuen Abteilung sind. Das Ergebnis ist wie der Test auch: Super! Jetzt möchte ich meine ursprüngliche Stelle zurück, auch, weil ich auf dieser Rehastelle ziemliche körperliche Probleme bekommen habe (Umbruch von ursprünglich geistiger Arbeit auf körperliche Schwerarbeit).

Trotzdem,
dass mein Arbeitsvertrag explizit sagt welche Tätigkeiten ich auszuführen habe und dementsprechendes Entgelt beziehen müsste,
dass das psychologische Gutachten sehr gut ausgefallen ist,
dass der Leistungsbericht des "Rehabilitationsjahres" sehr gut ausgefallen ist,
dass ich körperliche Probleme auf dem Reha-Arbeitsplatz bekommen habe,

habe ich extreme Schwierigkeiten meinen ursprünglichen Arbeitsplatz zurückzubekommen.

Mir bleibt nichts anderes übrig als mich versetzen zu lassen.

Meine Fragen an Euch:
Wie formuliere ich in einem Versetzungs- bzw. Bewerbungsschreiben am Besten, dass mir aufgrund dieser Geschichte nichts anderes übrig bleibt als nen Strich mit dem alten AG zu machen?
Ich habe alles gegeben und versucht und nur positive Ergebnisse erzielt und trotzdem will man mich nicht mehr. Das hat mir die Personalleitung sogar ins Gesicht gesagt. Und nur, weil ich nicht so bin wie die anderen. :-(

Könnt Ihr mir vielleicht ne Formulierung bringen wie ich mich bei einem neuen AG bewerben könnte? Wie könnte ich diese Geschichte so positiv wie möglich in einem Versetzungsanschreiben verpacken?

Danke für Eure Hilfe, 7 Jahre Qual haben nun ein Ende. Mir bleibt nichts anderes übrig als neu anzufangen.

LG Taschenheldin
Romanum
Bewerbungshelfer
Beiträge: 8983
Registriert: 12.09.2008, 19:20

Beitrag von Romanum »

habe ich extreme Schwierigkeiten meinen ursprünglichen Arbeitsplatz zurückzubekommen.

Hast du dich deswegen schon mal rechtlich beraten lassen?

Wo soll der neue AG sein, willst du umziehen? Wenn du etwas weiter umziehen willst, dann könntest du deinen geplanten Stellenwechsel ja mit dem Umzug begründen.
Taschenheldin
Beiträge: 2
Registriert: 23.11.2012, 12:50

Beitrag von Taschenheldin »

Hi Romanum,
nein, ich hab mich noch nicht rechtlich beraten lassen, aber ich glaub nicht, dass ich Chancen habe, auch wenn das Recht auf meiner Seite ist. Da kennst sich mein AG sicherlich besser aus wie jeder Anwalt. :-( Denn mein AG ist "ein hohes Tier". Ich versuch's auf jeden Fall noch mit nem Anwalt, rechne mir aber ehrlich gesagt wenig Chancen aus. So ist halt mal die Politik... :-(

Der neue AG soll auch an meinen jetzigen Wohnort sein.
Mir gehts halt darum, dass ich nicht weiß wie ich den Text auf mein Versetzungsgesuch formulieren soll. Ich weiß nur, dass ich von meinem alten AG weg muss, ich halt das nicht mehr länger aus. Hab deshalb schon länger Schlafstörungen, Alpträume, usw. Alles was man halt so kriegt wenn man gemobbt wird. Das hat mit meiner psychischen Krankheit überhaupt nix zutun, denn sonst hätt ich auch so Probleme ohne Ende. Hab ich aber nicht. Wie gesagt, mein "Psycho-Stempel" wurde dazu benutzt, um mich irgendwie rauszuekeln. Ging nicht nur mir so, sondern auch einem, der sich als schwul geoutet hat. Aber nachweisen kannst das natürlich nicht. In dem Laden, in dem ich arbeite, gehts halt ganz bieder und konservativ zu. Da haben "außergewöhnliche" Leute nichts verloren. Deshalb raus.
Hast Du nen Vorschlag von nem Versetzungstext?

Danke,
LG Taschenheldin
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FRAGEN
Bewerbungshelfer
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Re: Bewerbung nach Mobbing formulieren - Tipps fürs Anschreiben

Beitrag von FRAGEN »

So ganz verstehe ich die Sachlage noch nicht, Taschenheldin...
Taschenheldin hat geschrieben:Ich arbeite seit drei Jahrzehnten im öD und meine Leidensgeschichte ging los als ich meine psychische Krankheit darlegen musste, weil psychische Krankheiten halt nicht sichtbar sind.
Hmmmm... das heisst, dass es trotz besagter Krankheit 23 Jahre keine Probleme gab? Warum musstest Du dann denn plötzlich etwas offenlegen?
Taschenheldin hat geschrieben:Klar, ich passe nicht in die Hirarchie und nicht ins Bild, aber egal.


Kannst Du das genauer erklären? Welche Hierarchie und welches Bild?
Taschenheldin hat geschrieben:Und nur, weil ich nicht so bin wie die anderen. :-(
Worin genau liegt denn der Unterschied?
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