Hallo an alle,
nachdem ich nun stundenlang durchs Forum blätterte und viele wertvolle Tipps erhielt (danke!), möchte ich einen "speziellen Fall" darstellen:
Mein Mann (42) schloss seine Facharbeiterausbildung ab und konnte in seinem Beruf bis 1990 arbeiten (er fuhr als Matrose bei der Handelsflotte zur See).
Er suchte sich nahtlos einen anderen Arbeitsplatz in Wohnortnähe (Süddeutschland). Eine erneute Ausbildung (und dem damit verbundenen "weniger-Geld-haben") nahm er nicht an, da unser erstes Kind unterwegs war und weil wir in diesem jungen Alter wahrscheinlich auch noch nicht die Notwendigkeit einer zweiten Ausbildung sahen.
So arbeitet er seit 20 Jahren in derselben Firma. Ein wenig kletterte er die Karriereleiter hoch, aber für ihn ist das Ende dieser Fahnenstange erreicht. Leider hat seine Firma kein Interesse an Fortbildungen seiner Mitarbeiter, so dass dort einfach keine angeboten werden.
Da er in Schichten arbeitet, ist ein berufsbegleitendes Studium kaum realisierbar (bereits probiert und abbrechen müssen).
Unsere Kinder sind nun groß und er möchte gern noch mal "durchstarten". Schließlich hat er noch 25 Jahre bis zur Rente zu arbeiten.
Mit seiner bisherigen Qualifizierung hat er allerdings kaum eine Chance. Oder könnt Ihr ein paar Tipps zur Optimierung seines Anschreibens geben?
Vielen Dank für Eure Mühe!
FreieHeide
Bewerbung mit 40+
Re: Bewerbung mit 40+
FreieHeide hat geschrieben:Mit seiner bisherigen Qualifizierung hat er allerdings kaum eine Chance.
Zu was jetzt genau?
Wo wäre denn das zu optimierende Anschreiben?FreieHeide hat geschrieben:Oder könnt Ihr ein paar Tipps zur Optimierung seines Anschreibens geben?
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- Beiträge: 3
- Registriert: 01.11.2010, 16:21
Oh ja, entschuldige. Wie dumm von mir.
Zu was er sich bewerben will? Eigentlich alles, was mit Handwerk oder Elektrik oder Nautik u.ä. zu tun hat.
Sorry, ein Anschreiben erstellten wir noch nicht. Die Fragen, die sich mir stellen, sind:
Wie "verkauft" man 20 Jahre Berufstätigkeit in derselben Firma ohne eine Fortbildung?
Wie kann man sich auch mit Anfang 40 als der ideale Kandidat darstellen? Wie kann man erklären, dass man mit Rücksicht auf die Familie (erst die Kinder, dann musste ich - Ehefrau - krankheitsbedingt eine Umschulung machen) immer zurücksteckte und an seinem Arbeitsplatz blieb?
Alles andere im Anschreiben sollten wir - dank der guten Tipps hier im Forum - hinkriegen.
Falls ich mich noch undeutlich ausdrückte, dann verzeiht bitte meine "Anfängerfehler".
Viele Grüße
FreieHeide
Zu was er sich bewerben will? Eigentlich alles, was mit Handwerk oder Elektrik oder Nautik u.ä. zu tun hat.
Sorry, ein Anschreiben erstellten wir noch nicht. Die Fragen, die sich mir stellen, sind:
Wie "verkauft" man 20 Jahre Berufstätigkeit in derselben Firma ohne eine Fortbildung?
Wie kann man sich auch mit Anfang 40 als der ideale Kandidat darstellen? Wie kann man erklären, dass man mit Rücksicht auf die Familie (erst die Kinder, dann musste ich - Ehefrau - krankheitsbedingt eine Umschulung machen) immer zurücksteckte und an seinem Arbeitsplatz blieb?
Alles andere im Anschreiben sollten wir - dank der guten Tipps hier im Forum - hinkriegen.
Falls ich mich noch undeutlich ausdrückte, dann verzeiht bitte meine "Anfängerfehler".
Viele Grüße
FreieHeide
Da gibt es nichts zu entschuldigen, FreieHeide... und "Anfängerfehler" sehe ich auch nur zweieinhalb:
Der erste besteht darin, zu versuchen, EINE Bewerbung für ALLE Fälle zu verfassen. Wenn Dein Mann sich auf verschiedene Berufe bewirbt (eigentlich schon von Betrieb zu Betrieb), muss jede Bewerbung anders aussehen!
Der zweite Fehler besteht darin, von den Schwierigkeiten auszugehen... anstatt von den positiven Argumenten. Du bist ja schon quasi im Kopf dabei Dich (bzw. Deinen Mann) zu entschuldigen - gegenüber Vorwürfen, die noch keiner gemacht hat... und die auch keiner machen wird, wenn Ihr es geschickt anstellt. Alter ist ja nicht Böses... und eine konstante Arbeitsbiographie auch nicht. Der grösste Teil des Forums hier überlegt immer, wie man die vielen Wechsel und Abbrüche an den Mann bekommt...
Der zweieinhalbte Fehler besteht darin, dass Du das Heft hier quasi in die Hand genommen hast. Es ist zwar toll, dass Du Deinen Mann unterstützt (kennst ja das alte Sprichwort "Hinter jedem erfolgreichen Mann...")... aber ohne ihn wird das auch nicht gehen. Du magst zwar die geschickte Schreiberin von Euch sein... aber er ist der Typ mit dem Fachwissen...
Wenn man diese zweieinhalb Tips mal zusammennimmt: Sucht Euch mal die Stelle raus, die er am allerliebsten machen würde, setzt Euch zusammen und schreibt alles auf, was für Deinen Mann auf diesem Posten sprechen könnte. Von ihm muss dabei das ganze handwerkliche Know-How und die konkreten Erfahrungen kommen... und Du kannst unterstützen, wenn es darum geht, ihn als Person vorzustellen... aber bitte nicht zu sehr mit den Augen der liebenden Gattin... sondern sozusagen mit denen eines Chefs...
Bist Du vielleicht ja auch bei Euch zu Hause...
Der erste besteht darin, zu versuchen, EINE Bewerbung für ALLE Fälle zu verfassen. Wenn Dein Mann sich auf verschiedene Berufe bewirbt (eigentlich schon von Betrieb zu Betrieb), muss jede Bewerbung anders aussehen!
Der zweite Fehler besteht darin, von den Schwierigkeiten auszugehen... anstatt von den positiven Argumenten. Du bist ja schon quasi im Kopf dabei Dich (bzw. Deinen Mann) zu entschuldigen - gegenüber Vorwürfen, die noch keiner gemacht hat... und die auch keiner machen wird, wenn Ihr es geschickt anstellt. Alter ist ja nicht Böses... und eine konstante Arbeitsbiographie auch nicht. Der grösste Teil des Forums hier überlegt immer, wie man die vielen Wechsel und Abbrüche an den Mann bekommt...
Der zweieinhalbte Fehler besteht darin, dass Du das Heft hier quasi in die Hand genommen hast. Es ist zwar toll, dass Du Deinen Mann unterstützt (kennst ja das alte Sprichwort "Hinter jedem erfolgreichen Mann...")... aber ohne ihn wird das auch nicht gehen. Du magst zwar die geschickte Schreiberin von Euch sein... aber er ist der Typ mit dem Fachwissen...
Wenn man diese zweieinhalb Tips mal zusammennimmt: Sucht Euch mal die Stelle raus, die er am allerliebsten machen würde, setzt Euch zusammen und schreibt alles auf, was für Deinen Mann auf diesem Posten sprechen könnte. Von ihm muss dabei das ganze handwerkliche Know-How und die konkreten Erfahrungen kommen... und Du kannst unterstützen, wenn es darum geht, ihn als Person vorzustellen... aber bitte nicht zu sehr mit den Augen der liebenden Gattin... sondern sozusagen mit denen eines Chefs...
Bist Du vielleicht ja auch bei Euch zu Hause...
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- Registriert: 01.11.2010, 16:21