Hallo,
die Bahn sucht Quereinsteiger zum Fahrdienstleiter. Nach Sportstudium, zweijähriger, ausschließlich freiberuflicher, Tätigkeit und nun längerer Arbeitslosigkeit, möchte/muss ich etwas Neues versuchen.
Ich habe erst mal ein Anschreiben verfasst, würde gerne eure Meinung hören und mich über Verbesserungen/Anregungen sehr freuen!
Vielen Dank
Tyler1981
Hier ein paar Daten aus der Stellenanzeige:
Aufgaben
Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir Sie für die DB Netz AG an den Standorten Ulm, Aalen, Crailsheim und Ravensburg.
Qualifizierung zur Fahrdienstleiterin/zum Fahrdienstleiter in 100 Tagen bei vollem Gehalt
Arbeit in einem Stellwerk: Stellen von Signalen und Weichen für Zug- und Rangierfahrten
Verantwortung für die sichere, pünktliche und reibungslose Fahrt der Züge
Anforderungen:
Beliebige, abgeschlossene Berufsausbildung
Realschulabschluss
Sehr gute deutsche Sprachkenntnisse in Wort und Schrift
Fahrerlaubnis B
Bereitschaft zu Schichtdienst mit Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit
PC-Kenntnisse
Engagement, Belastbarkeit, Verantwortungsbereitschaft, Flexibilität
Hier mein Anschreiben:
Quereinstieg zum Fahrdienstleiter (Ausschreibungsnummer xxxxxx)
Sehr geehrte Damen und Herren,
nach meinem abgeschlossenen Studium zum Diplom-Sportwissenschaftler war ich in meiner vorhergehenden Funktion als freischaffender Mitarbeiter für die xxx GmbH für die Planung und Umsetzung von Sportevents zuständig. Insbesondere das Eventmodul RoboKeeper, ein vom Fraunhofer Institut entwickelter Robotertorwart, der mittels einer bildverarbeitenden Software und eines Elektromotors gesteuert wird, wurde von mir auf Veranstaltungen betreut. Dabei war ich vor allem für das Bedienen der komplexen Steuerungstechnik sowie dem Beseitigen von auftretenden Störungen im laufenden Betrieb verantwortlich. Durch meine technische Begabung und meine hohe Belastbarkeit unter Zeitdruck sehe ich mich in der Lage als Fahrdienstleiter verschiedene Stellwerks-Technologien zu bedienen und den Zugverkehr auch bei Abweichung vom Regelbetrieb sicher zu leiten.
Als Sporthochschulabsolvent verfüge ich über die Fähigkeit strukturiert und analytisch zu handeln sowie über vertiefte naturwissenschaftliche Kenntnisse. Außerdem bin ich mit Methoden des Qualitäts- und Projektmanagements vertraut und könnte damit zur Verbesserung der Betriebsqualität beitragen.
Nach einer Phase der beruflichen Umorientierung, habe ich großes Interesse an einem Quereinstieg zum Fahrdienstleiter. Ich habe Lust auf diese Position und die Mitarbeit im Unternehmen Deutsche Bahn AG, da ich dazu in der Lage bin große Verantwortung für Menschen, Güter und die Betriebstechnik zu übernehmen. Als Hochschulabsolvent sehe ich weiterhin Aufstiegsmöglichkeiten zur Führungskraft, die ich durch gute Leistungen und durch Weiterqualifizierungen, wie zum Beispiel zum Fachwirt für den Bahnbetrieb, erreichen will.
Mit freundlichen Grüßen
Bewerbung DB - Quereinstieg zum Fahrdienstleiter
Re: Bewerbung DB - Quereinstieg zum Fahrdienstleiter
Hallo Tyler1981!
Das ist die beste "Quereinstiegs"-Bewerbung hier, an die ich mich spontan erinnern kann. Die beiden grossen Klippen (Erfahrung in völlig anderer Sparte und potentielle Überqualifizierung) löst Du wirklich elegant... und mit der kleineren (Arbeitslosigkeit) hältst Du Dich gar nicht erst auf. Insbesondere die Brücke vom Sport zum Fahrdienst über die Robotersteuerung finde ich hervorragend!
Ersatzlos streichen würde ich diesen Satz:
Insofern finde ich das Wort "Quereinstieg" im Betreff auch nicht nötig. Aus DEREN Sicht entsprichst Du dem Anforderungsprofil! Wenn Dir der "Normal"-Betreff "Bewerbung als..." zu banal ist, kannst Du ja gucken, dass Du in inhaltlicher Hinsicht eine Individualisierung bringst, die über das (für sich genommen uninteressante) "Queren" hinaus geht...
Ansonsten wirkt das Ende derzeit etwas sehr aprupt. Klassischerweise würde man dort noch auf ein persönliches Gespräch zu sprechen kommen. Schön fände ich es dabei, wenn in der Formulierung des Satzes noch ein Hauch von einem Schwenk über das zuvor Gesagte anklingen würde...
Das ist die beste "Quereinstiegs"-Bewerbung hier, an die ich mich spontan erinnern kann. Die beiden grossen Klippen (Erfahrung in völlig anderer Sparte und potentielle Überqualifizierung) löst Du wirklich elegant... und mit der kleineren (Arbeitslosigkeit) hältst Du Dich gar nicht erst auf. Insbesondere die Brücke vom Sport zum Fahrdienst über die Robotersteuerung finde ich hervorragend!
Ersatzlos streichen würde ich diesen Satz:
Inhaltlich ist das ein reiner Füllsatz, in dem der Leser nichts Relevantes erfährt. Zudem ist das Wort "Umorientierung" m. E. irreführend. Kein Mensch wird Dir glauben, dass Du Dich schon seit Längerem und systematisch auf diese Stelle hin entwickelt hast. Du hast die JETZT (nicht in den Monaten davor) gesehen und beim Lesen den Sinn für Dich erkannt. Was völlig ausreicht, weil die sich ja durchaus an Quereinsteiger wenden... und auch wissen werden, warum...Tyler1981 hat geschrieben:Nach einer Phase der beruflichen Umorientierung, habe ich großes Interesse an einem Quereinstieg zum Fahrdienstleiter.
Insofern finde ich das Wort "Quereinstieg" im Betreff auch nicht nötig. Aus DEREN Sicht entsprichst Du dem Anforderungsprofil! Wenn Dir der "Normal"-Betreff "Bewerbung als..." zu banal ist, kannst Du ja gucken, dass Du in inhaltlicher Hinsicht eine Individualisierung bringst, die über das (für sich genommen uninteressante) "Queren" hinaus geht...
Ansonsten wirkt das Ende derzeit etwas sehr aprupt. Klassischerweise würde man dort noch auf ein persönliches Gespräch zu sprechen kommen. Schön fände ich es dabei, wenn in der Formulierung des Satzes noch ein Hauch von einem Schwenk über das zuvor Gesagte anklingen würde...
Re: Bewerbung DB - Quereinstieg zum Fahrdienstleiter
Erst mal vielen Dank fürs zügige Feedback!
Habe soweit alles geändert. Zustimmung, dass "Nach einer Phase der beruflichen Umorientierung, ..." völlig überflüssig ist.
Zum Ende, ja das ist wirklich sehr abrupt. Ich habe herausgefunden, dass bei Gefallen der Bewerbung als erstes ein Onlinetest und nur bei Bestehen die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erfolgt. Das habe ich nun versucht folgendermaßen zu lösen (letzter Absatz des Anschreibens):
Ich habe Lust auf diese Position und die Mitarbeit im Unternehmen Deutsche Bahn AG, da ich dazu in der Lage bin große Verantwortung für Menschen, Güter und die Betriebstechnik zu übernehmen. Als Hochschulabsolvent sehe ich weiterhin Aufstiegsmöglichkeiten zur Führungskraft, die ich durch gute Leistungen und durch Weiterqualifizierungen, wie zum Beispiel zum Fachwirt für den Bahnbetrieb, erreichen will. Gerne überzeuge ich Sie im Onlinetest und anschließend im direkten/persönlichen Gespräch von meiner fachlichen und persönlichen/charakterlichen Eignung für den (Bahn-)Betriebsdienst.
Gelungen, oder eher weniger?
Habe soweit alles geändert. Zustimmung, dass "Nach einer Phase der beruflichen Umorientierung, ..." völlig überflüssig ist.
Zum Ende, ja das ist wirklich sehr abrupt. Ich habe herausgefunden, dass bei Gefallen der Bewerbung als erstes ein Onlinetest und nur bei Bestehen die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erfolgt. Das habe ich nun versucht folgendermaßen zu lösen (letzter Absatz des Anschreibens):
Ich habe Lust auf diese Position und die Mitarbeit im Unternehmen Deutsche Bahn AG, da ich dazu in der Lage bin große Verantwortung für Menschen, Güter und die Betriebstechnik zu übernehmen. Als Hochschulabsolvent sehe ich weiterhin Aufstiegsmöglichkeiten zur Führungskraft, die ich durch gute Leistungen und durch Weiterqualifizierungen, wie zum Beispiel zum Fachwirt für den Bahnbetrieb, erreichen will. Gerne überzeuge ich Sie im Onlinetest und anschließend im direkten/persönlichen Gespräch von meiner fachlichen und persönlichen/charakterlichen Eignung für den (Bahn-)Betriebsdienst.
Gelungen, oder eher weniger?