Bewerbung aus Selbständigkeit - gute Formulierung gesucht

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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alwina
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Bewerbung aus Selbständigkeit - gute Formulierung gesucht

Beitrag von alwina »

Hallo!

Vielleicht kann mir von Euch jemand weiter helfen. Ich würde gern bereits im Anschreiben unterbringen, daß ich gern aus der Selbständigkeit aussteigen möchte. Hm, das läßt sich hier schon schwer formulieren. Also in meinem Anschreiben kommt natürlich vor, daß ich derzeit freiberuflich tätig bin. Das wiederholt sich selbstverständlich auch in meinem Lebenslauf und bei meinen Referenzen. Ich möchte also gleich von vorn herein klar stellen, daß ich voll und ganz bereit bin, in ein festes Arbeitsverhältnis über zu gehen.

Hat jemand vielleicht eine geglückte Formulierung für dieses Problem?

Vielen Dank schon einmal.

Gruß Alwina
Rhodus
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Beitrag von Rhodus »

Hallo alwina,

die Frage lautet zunächst: warum willst Du das in dem Anschreibenm runterbekommen?

Das Anschreiben ist im Rahmen der BeWERBUNG praktisch der Werbespot, in dem ein Bewerber seine gesamten Vorzüge präsentiert und den Personalverantwortlichen so neugierig macht, dass er die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch ausspricht. In diesem Gespräch ist ausreichend Platz, um die Hintergründe eines Bewerbers zu ergründen. Im Übriegn lässt sich in einem solchen Gespräch stets leichter über Persönliches reden.

Deshalb würde ich in dem Anschreiben allenfalls von der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung sprechen.

Viele Grüße aus Duisburg
henze
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Beitrag von henze »

Hi Alwina

Ich bin zur Zeit auch Selbständig tätig und erwäge bisweilen mal eine Bewerbung irgendwo hin zu schicken. Allerdings nicht aus dem bloßen Wunsch heraus, die Selbständigkeit hinter mir zu lassen, sondern weil mich bestimmte Stellen interessieren würden. Das ist es auch worauf es m.E. in einem guten Anschreiben ankommt. Du musst schnell verdeutlichen warum dich eine spezielle Stelle interessiert. Die gegenwärtige Selbständigkeit darf dabei eigentlich keine allzu große Rolle spielen.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Rhodos hat geschrieben:Deshalb würde ich in dem Anschreiben allenfalls von der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung sprechen.
Ich würde vermuten, dass das gerade in DIESEM Fall (Rückkehr aus der Selbständigkeit) eine besonders unglückliche Formulierung wäre... da sie dem klassischen Denkmuster diametral entgegen läuft. Ich meine... nach allgemein üblicher Betrachtungsweise ist ja gerade die Selbständigkeit DIE Herausforderung überhaupt. Das ist es, was die machen, die es wirklich wissen wollen. Den Schritt hinter den warmen Herd zurück (nicht böse gemeint, alwina) als nicht weiter definierte Pauschal-"Herausforderung" zu verpacken, dürften wohl 9 von 10 Lesern als platte Lüge auffassen... als den zweifelsfreien Versuche, quasi "schwarz" als "weiss" zu verkaufen... ;-)
alwina
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Beitrag von alwina »

Rhodos hat geschrieben:Hallo alwina,

die Frage lautet zunächst: warum willst Du das in dem Anschreibenm runterbekommen?

Das Anschreiben ist im Rahmen der BeWERBUNG praktisch der Werbespot, in dem ein Bewerber seine gesamten Vorzüge präsentiert und den Personalverantwortlichen so neugierig macht, dass er die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch ausspricht. In diesem Gespräch ist ausreichend Platz, um die Hintergründe eines Bewerbers zu ergründen. Im Übriegn lässt sich in einem solchen Gespräch stets leichter über Persönliches reden.

Deshalb würde ich in dem Anschreiben allenfalls von der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung sprechen.

Viele Grüße aus Duisburg
Hallo Andreas,

in meiner derzeitigen Forumulierung, schreibe ich ja bereits schon im Anschreiben, daß ich zur Zeit selbständig bin, also ich beschreibe damit ja, daß ich nicht untätig bin. Allerdings möchte ich das irgendwie "entkräftigen". Ich find den Grundsatz mit der "Werbung" gar nicht schlecht, daran kann man sich gut abarbeiten und die Idee mit der beruflichen Herausforderung würde ich gern aufgreifen. Vielen Dank, da finde ich vielleicht eine Formulierung.

Gruß Alwina
alwina
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Beitrag von alwina »

henze hat geschrieben:Hi Alwina

Ich bin zur Zeit auch Selbständig tätig und erwäge bisweilen mal eine Bewerbung irgendwo hin zu schicken. Allerdings nicht aus dem bloßen Wunsch heraus, die Selbständigkeit hinter mir zu lassen, sondern weil mich bestimmte Stellen interessieren würden. Das ist es auch worauf es m.E. in einem guten Anschreiben ankommt. Du musst schnell verdeutlichen warum dich eine spezielle Stelle interessiert. Die gegenwärtige Selbständigkeit darf dabei eigentlich keine allzu große Rolle spielen.
Hallo Henze,

gerade als Denkansatz find ich das gut. Also eigentlich ging es mir in der Vergangenheit ähnlich, mich hatten verschiedene Sachen halt interessiert und natürlich war dabei die Aufgabe der Selbständigkeit immer im Hinterkopf. Ich glaube aber, ich hab das gerade deshalb nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit verfolgt, zumal ich immer das Gefühl hatte, von meinem damaligen Partner so ein bißchen dazu gedrängt worden zu sein. Ihm ging es da auch eher um den finanziellen Aspekt.
Hm, wie gesagt, ich nehme das gern mal auf und vielleicht nimmt es mir gerade bei einem Vorstellungsgespräch dann den Druck.

Gruß Alwina
alwina
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Beitrag von alwina »

FRAGEN hat geschrieben:Ich würde vermuten, dass das gerade in DIESEM Fall (Rückkehr aus der Selbständigkeit) eine besonders unglückliche Formulierung wäre... da sie dem klassischen Denkmuster diametral entgegen läuft. Ich meine... nach allgemein üblicher Betrachtungsweise ist ja gerade die Selbständigkeit DIE Herausforderung überhaupt. Das ist es, was die machen, die es wirklich wissen wollen. Den Schritt hinter den warmen Herd zurück (nicht böse gemeint, alwina) als nicht weiter definierte Pauschal-"Herausforderung" zu verpacken, dürften wohl 9 von 10 Lesern als platte Lüge auffassen... als den zweifelsfreien Versuche, quasi "schwarz" als "weiss" zu verkaufen... ;-)
Zunächst, nein, ich nehme es Dir natürlich nicht übel. :) Ich handle ja, wenn man es übertrieben sieht, genauso. Ich brauch halt eine gewisse Sicherheit und das würde mir eine feste Anstellung natürlich geben. Ich muß dazu sagen, daß ich eigentlich seit meiner Ausbildung keine feste Anstellung hatte. Also Abi, dann sofort Ausbildung, dann zwei Monate noch in meinem Ausbildungsbetrieb fest angestellt, dann Studium mit studentischen Hilfstätigkeiten, die ja aufgrund des Vollzeitstudiums auch eher vereinzelte Stunden umfaßten. Und nach dem Studium und ein paar Monaten schlichtem "Nichtstun", weil es feste Stellen für Berufseinsteiger gar nicht gab oder gibt, direkt in die Selbständigkeit, weil es gefordert wurde.

So, nun aber die Frage an Dich, wie verpacke ich es geschickt? Selbst, wenn ich es im Anschreiben gar nicht erst erwähne, wie reagiere ich auf so eine Frage, und sie wird kommen, angemessen ohne daß es nach einem Schritt zurück aussieht? Oder anders, daß der Schritt zurück eben nicht negativ ausgelegt wird?
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

alwina hat geschrieben:Und nach dem Studium und ein paar Monaten schlichtem "Nichtstun", weil es feste Stellen für Berufseinsteiger gar nicht gab oder gibt, direkt in die Selbständigkeit, weil es gefordert wurde.
Hmmmm... wer hat das denn gefordert? Und warum? Damit im Zusammenhang: Wie hat man sich Deine Selbständigkeit überhaupt vorzustellen? Was hängt da alles dran? Infrastruktur? Angestellte? Oder handelt es sich bei dieser "Selbständigkeit" um eine eher rechtliche Definition bei fester Zusammenarbeit mit einem "Kunden"? Mehreren davon? Ganz vielen? Ich frage deshalb, weil davon vielleicht auch die Argumentation abhängen würde. Platt gesagt: Je geringer die Zahl der Leute, für die Du gearbeitet hast - desto grösser wäre halt die Ähnlichkeit mit einem Anstellungsverhältnis (Stichwort "Scheinselbständigkeit")... und desto geringer das Interesse der Gegenseite an Begründungen. Auch die Tatsache, dass es in Deinem Beruf zum Zeitpunkt des Abschlusses keine oder (zu) wenige Stellen gab, wäre Deinem Ansprechpartner ja nicht unbekannt. Ist oder war das so extrem bei "Euch", dass kürzere oder längere "Selbstständigkeiten" ein völlig normaler Weg, um überhaupt irgendwo den Fuss in die Tür zu bekommen? Möglicherweise ist das Problem am Ende doch kleiner, als es zuerst klang. Frage am Rande: Wäre Dein Einkommen bei glücklicherem Verlauf Deiner Unternehmung sehr viel höher gewesen als in einem Anstellungsverhältnis desselben Berufs? Wie gross wäre der Aufwand des "Dichtmachens"?

Ich meinte vorhin vor allem, dass Du nicht explizit von einer "Suche nach grösseren Herausforderungen" als Grund reden solltest... weil diese Behauptung sich einfach nicht glaubhaft anhört. Du solltest da m. E. präziser werden - und so genau wie irgend möglich schreiben, was an dieser Stelle Dich derart begeistert. Ob überhaupt und wenn ja in welcher Weise man die Selbständigkeit am besten thematisiert hängt wohl sehr stark von Deinen Antworten auf o. g. Fragen ab... ;-)
alwina
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Beitrag von alwina »

FRAGEN hat geschrieben:
alwina hat geschrieben:Und nach dem Studium und ein paar Monaten schlichtem "Nichtstun", weil es feste Stellen für Berufseinsteiger gar nicht gab oder gibt, direkt in die Selbständigkeit, weil es gefordert wurde.
Hmmmm... wer hat das denn gefordert? Und warum? Damit im Zusammenhang: Wie hat man sich Deine Selbständigkeit überhaupt vorzustellen? Was hängt da alles dran? Infrastruktur? Angestellte? Oder handelt es sich bei dieser "Selbständigkeit" um eine eher rechtliche Definition bei fester Zusammenarbeit mit einem "Kunden"? Mehreren davon? Ganz vielen? Ich frage deshalb, weil davon vielleicht auch die Argumentation abhängen würde. Platt gesagt: Je geringer die Zahl der Leute, für die Du gearbeitet hast - desto grösser wäre halt die Ähnlichkeit mit einem Anstellungsverhältnis (Stichwort "Scheinselbständigkeit")... und desto geringer das Interesse der Gegenseite an Begründungen. Auch die Tatsache, dass es in Deinem Beruf zum Zeitpunkt des Abschlusses keine oder (zu) wenige Stellen gab, wäre Deinem Ansprechpartner ja nicht unbekannt. Ist oder war das so extrem bei "Euch", dass kürzere oder längere "Selbstständigkeiten" ein völlig normaler Weg, um überhaupt irgendwo den Fuss in die Tür zu bekommen? Möglicherweise ist das Problem am Ende doch kleiner, als es zuerst klang. Frage am Rande: Wäre Dein Einkommen bei glücklicherem Verlauf Deiner Unternehmung sehr viel höher gewesen als in einem Anstellungsverhältnis desselben Berufs? Wie gross wäre der Aufwand des "Dichtmachens"?

Ich meinte vorhin vor allem, dass Du nicht explizit von einer "Suche nach grösseren Herausforderungen" als Grund reden solltest... weil diese Behauptung sich einfach nicht glaubhaft anhört. Du solltest da m. E. präziser werden - und so genau wie irgend möglich schreiben, was an dieser Stelle Dich derart begeistert. Ob überhaupt und wenn ja in welcher Weise man die Selbständigkeit am besten thematisiert hängt wohl sehr stark von Deinen Antworten auf o. g. Fragen ab... ;-)
Hallöchen!

Ich versuch mal nicht auf jede einzelne Frage zu Antworten, sondern Dir meine Situation zu erklären, daraus dürfte sich das dann ergeben.

Ich habe Architektur studiert und bin demnach Diplom - Ingenierin (ja, ich Glückliche konnte noch mein Diplom machen). Architektin darf ich mich (noch) nicht nennen. In Deutschland ist der Begriff geschützt. kurz ausgedrückt, Architekt ist nur der, der sich in eine Architekten- oder Ingenieurkammer eintragen läßt. Damit verbunden sind Anforderungen (die habe ich mittlerweile erfüllt) und erhebliche regelmäßige Kosten, wie das Versorgungswerk und vor allem Haftpflichtversicherungen etc. (das kann ich mir bei meinen derzeitigen Einnahmen einfach nicht leisten). Allerdings kann man auch erst als Architektin Bauanträge und dergleichen stellen. Sollte ich mit meinen derzeitigen Bemühungen bezogen auf eine Festanstellung nicht weiter kommen, werde ich sicher so schnell wie möglich dieses Ziel verfolgen. Denn, ganz ehrlich, der Teufelskreis muß irgendwie durchbrochen werden. Heißt konkret: keine Bauvorlageberechtigung = keine eigenen einträglichen Projekte = wenig Kohle.
Das böse böse Wort "Scheinselbständigkeit" nehme ich ja so ungern in den Mund. ;) Ich glaube, wir verstehen uns da. Ich bin freiberuflich tätig. Das heißt, meistens arbeite ich, wie eine ganz normale Angestellte in einem anderen Architekturbüro, praktisch als Subunternehmerin. Grundlegend erklärt, ich hab sämtliche Pflichten eines Angestellten, aber nicht dessen Rechte und leider auch nicht dessen Gehalt, aber das ist ein Thema für sich. Ab und an ergattere ich auch eigene Projekte. Wie aber bereits beschrieben, gestaltet sich das ohne Bauvorlageberechtigung recht schwierig. Es sind meistens Berechnungen, Zeichnungen, Vermessungen, kleine Projekte für die man keine Anträge stellen muß. Kurzum Arbeiten, für die man eigentlich auch niemanden beauftragen müßte.
Wie kam ich eigentlich dazu? Wie gesagt, ich hab nach geeigneten Stellen nach dem Studium gesucht, fand auch etwas bei mir in der Nähe damals, die wollten mich auch unbedingt haben, allerdings eröffneten sie mir, daß sie mich nicht anstellen würden, sondern ich zur freien Mitarbeit bei Ihnen anfangen könnte. Ich erbat mir 3 Tage Bedenkzeit, diese wurde mir auch gewährt. Nach schlaflosen Nächten entschloß und Recherchen entschloß ich mich dann zu diesem Schritt. Ich muß dazu sagen, daß mir die Praxis der freien Mitarbeit nicht unbekannt war. Schon während meiner Ausbildung hab ich das kennengelernt. In dem Büro damals waren 5 Mitarbeiter, alle nicht fest angestellt. Zurück zu meiner Situation. Ich entschloß mich also dafür, meldete mich wieder bei der Firma und zu meiner Verwunderung wollten sie mich doch nicht mehr.
Nun hatte ich mich aber bereits so darauf eingeschossen und alle anderen vorheringen Bewerbungsversuche verliefen ja im Sand, daß ich mich nun intensiv darauf vorbereiten konnten. Ich besuchte einen Existenzgründerkurs, erstellte einen Businessplan und suchte nun in diese Richtung. Nach nicht allzulanger Zeit wurde ich auch fündig. Und seit nunmehr 6 Jahren ist das meine "Arbeitsform" für, bis jetzt, zwei Büros (nacheinander folgend) und ein paar wenige private Auftraggeber.
Angestellte gibt es demnach keine, auch keine Praktikanten.

So, nun hab ich mich hier aber richtig naggisch gemacht. ;)
alwina
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Beitrag von alwina »

FRAGEN hat geschrieben:Ich meinte vorhin vor allem, dass Du nicht explizit von einer "Suche nach grösseren Herausforderungen" als Grund reden solltest... weil diese Behauptung sich einfach nicht glaubhaft anhört. Du solltest da m. E. präziser werden - und so genau wie irgend möglich schreiben, was an dieser Stelle Dich derart begeistert. Ob überhaupt und wenn ja in welcher Weise man die Selbständigkeit am besten thematisiert hängt wohl sehr stark von Deinen Antworten auf o. g. Fragen ab... ;-)
Ich hab gestern noch eine Bewerbung fertig geschrieben und mich daran mal orientiert. Ich denke, ich hab einen schönen persönlichen Bezug zu der Stelle gefunden, der mir nicht so schnell abgesprochen werden kann. Ich hätte noch etwa eine halbe Seite mehr schreiben können, aber mir fehlte einfach der Platz. Auf "Seite 3" paßte das auch irgendwie nicht hin. Jetzt hoffe ich auf ein Vorstellungsgespräch und dort vielleicht die Möglichkeit, meine weiteren "Argumente" unter zu bringen.

Eine weitere Bewerbung werde ich in den nächsten Tagen noch ausarbeiten. Bis jetzt fehlt mir noch so der zündende Gedanke. Ich weiß auch nicht, ob ich auf Dauer dort glücklich werden würde, vielleicht wäre mir das zu wenig abwechslungsreich. Hinter dem Unternehmen an sich könnte ich problemlos stehen.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Respekt für Dein "Naggischmachen", Alwina... ;-)

Wenn jemand von einer Existenz als "Selbständiger" redet, denke ich ja spontan an einen Handwerker mit eigener Werkstatt, einen Kaufmann mit eigenem Geschäft... halt an jemandem, der wirklich etwas aufzugeben hätte: Unternehmerische Freiheit, Status und natürlich all die teuren Dinge, die man vielleicht zu schlechten Preisen verkaufen muss. Bei solch einem Schritt wäre es m. E. unumgänglich, die Motivation hierfür klar zu machen. In der Situation, die Du beschreibst, sehe ich eigentlich überhaupt kein Problem, da sie im Grunde selbsterklärend ist:

Du wolltest immer angestellt arbeiten und bist auf dem Weg dorthin halt konjunkturbedingt immer wieder sehr flexibel aller möglichen prekären Kompromisse eingegangen, wie sich die Möglichkeiten gerade ergaben. Ich glaube, ich würde das Wort "Selbständigkeit" in diesem Fall gar nicht erwähnen - sondern nur von meinen inhaltlichen Erfahrungen reden, soweit sie für die aktuelle Zielstelle von Belang sind...
Bernie
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Rückkehr aus der Selbständigkeit in normalen Beruf....

Beitrag von Bernie »

...ich wies bereits darauf hin, und fände es interessant wenn hier mal über diese Stategie für Selbständige, und Vorurteile gegenüber Selbständigen, in einem Extra-Thread diskutiert würde.

Ich schilderte meinen Fall ja bereits, den ich nicht zu wiederholen brauche, da ich als quasi Selbständiger arbeite, und aus dieser Warte zurück in meinen alten Lehrberuf (=Verwaltungsfachangestellter) oder einen ähnlichen Beruf im Bürobereich (z.B. Kaufmann für Büromanagement) will.

Hier der entsprechende Hinweis noch einmal, den ich für hilfreich für alle halte, die - egal aus welchen Gründen - zurück in die normale Berufslaufbahn wollen, nach Jahren der Selbständigkeit:

http://www.spiegel.de/karriere/berufsle ... 68419.html

...wenn es nach der Karriereberaterin geht ist der Schritt, trotz, oder gerade wegen, aller Vorurteile gegenüber Selbständigen durchaus zu meistern....man muss nur nicht zu hohe Ansprüche an seinen neuen Beruf stellen, und zu arrogant gegenüber dem neuen Arbeitgeber (=Chef) auftreten, weil man ja einst selbst mal Chef war....

Was haltet ihr davon?

Gruß
Bernie

PS: Der Schritt ist sogar nach Jahren aus dem Beruf möglich, wie Frau Hofert meint...der ehemalige Selbständige/die.... verkauft sich nur falsch....mit wenig Selbstvertrauen, wozu es gar keinen Grund gibt wenn man mal darüber nachdenkt was man alles beruflich als Selbständige/-er geleistet hat - im Lauf der Jahre.....
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Ich wüsste jetzt erst einmal gar nicht, was es zu diesem Artikel gross zu diskutieren gäbe... zumal Du anscheinend ja ohnehin keine Alternative hast, falls sich der Campingplatz nicht auf Erfolgskurs bringen lässt (was hier niemand beurteilen kann) und sich aus einem taktisch klug eingefädelten Verkauf kein ernst zu nehmendes Privateigenturm schaffen lässt (was hier erst recht niemand einschätzen kann).

Ich würde mich über die diesbezüglichen Möglichkeiten ja schlau machen, solange ich noch Herr meiner Zeit wäre... nach Lösung des "Mutter"-Problems also den Grundstücks-Veräusserungs-Prozess mit ganzer Kraft aktiv zum bestmöglichen Ergebnis steuern. Wenn Du mit Deinem neuen Winteroutfit tatsächlich gleich eine Stelle finden würdest, hättest Du dazu (nach Feierabend und ggf. längerer Rückfahrt) ja kaum noch Zeit. Aber nehmen wir mal an, das alles sei erledigt:

Dann liefe die Übertragung der Artikel-Aussagen auf Deinen Fall für mich darauf hinaus, dass Du Dich um einen Sachbearbeiterposten in einem kleineren Betrieb bewirbst und dort (neben Deiner Lehre natürlich) die langjährige Verwaltung/Buchhaltung im Camping-Unternehmen Deiner Eltern (d. h. als deren Angestellter) ins Feld führst. Von SELBSTÄNDIGKEIT würde ich in diesem Fall ausdrücklich NICHT reden.

Gut für Dich ist ja, dass Du das "normale" Verwaltungshandwerk aus eigener Anschauung kennst. Du kannst Dir so zu Argumentationszwecken eine sehr praxisbezogene Liste der explizit übertragbaren Erfahrungen aus der Betriebsverwaltung für Deine Eltern aufstellen, die sich für Anschreiben und Vorstellungsgespräche nutzen lässt.
Bernie
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@Bewerbungshelfer

Beitrag von Bernie »

Ich würde mich über die diesbezüglichen Möglichkeiten ja schlau machen, solange ich noch Herr meiner Zeit wäre... nach Lösung des "Mutter"-Problems also den Grundstücks-Veräusserungs-Prozess mit ganzer Kraft aktiv zum bestmöglichen Ergebnis steuern. Wenn Du mit Deinem neuen Winteroutfit tatsächlich gleich eine Stelle finden würdest, hättest Du dazu (nach Feierabend und ggf. längerer Rückfahrt) ja kaum noch Zeit. Aber nehmen wir mal an, das alles sei erledigt:
Stimme dir zu, und dies schreibe ich weil es hier wirklich bald zum :x werden ist ;-)

Heute meinte meine zweitälteste Schwester, dass ich doch den Camping noch ein Jahr machen sollte - meiner kranken Mutter zuliebe, die so gerne um den Platz läuft, als Bewegungstherapie.

Kein Witz, und auch nicht sarkastisch von der gemeint sondern voll ernst.

Ich dachte mir nur, du kannst mich mal, denn ich lebe auch nur einmal, und ihr Geschwister mit euren gegenteiligen Aussagen seit nicht mein Leben - ich bleib daher am Bewerben, und versuche dies vor meinen Geschwistern geheim zu halten. Schwierig, da man ja im selben Wohnhaus wie die Mutter lebt, aber ich versuch's mit der Geheimhaltung des Bewerbungsvorhabens. Den Wintermantel hab ich mir gekauft, und hoffe es klappt mit der Bewerbung - Könnt mir ja mal den Daumen drücken ;-)
Dann liefe die Übertragung der Artikel-Aussagen auf Deinen Fall für mich darauf hinaus, dass Du Dich um einen Sachbearbeiterposten in einem kleineren Betrieb bewirbst und dort (neben Deiner Lehre natürlich) die langjährige Verwaltung/Buchhaltung im Camping-Unternehmen Deiner Eltern (d. h. als deren Angestellter) ins Feld führst. Von SELBSTÄNDIGKEIT würde ich in diesem Fall ausdrücklich NICHT reden.


Hab's genauso vor.

Gut für Dich ist ja, dass Du das "normale" Verwaltungshandwerk aus eigener Anschauung kennst. Du kannst Dir so zu Argumentationszwecken eine sehr praxisbezogene Liste der explizit übertragbaren Erfahrungen aus der Betriebsverwaltung für Deine Eltern aufstellen, die sich für Anschreiben und Vorstellungsgespräche nutzen lässt.
Schon geschehen, und danach mal bei einer Internetrecherche auf Teufel komm raus rausgefunden, dass es sogar Campingplätze gibt, die den, seit 2 Jahren, neuen Beruf des Kaufmannes für Büromanagement als Lehrstelle anbieten.

Tja, für eine Lehre bin ich mit 45 Jahren zu alt, aber die Praxiskenntnisse, die bei der Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement verlangt werden werde ich in meine schriftlichen Bewerbungen, sollte obiger Plan nicht klappen, mit einbauen, da die passgenau auf das sind was ich hier die letzten Jahre in der Platzverwaltung büromäßig so gearbeitet habe.

Ich überlege übrigens, wegen obigem Irrsinn meiner Geschwister eine Psychotherapie anzustreben um so sofort aus der Campingschiene rauszukommen - es ist doch Mobbing wenn man mich so behandelt, und ich kann mich evt. genau deswegen krankschreiben lassen. Oder?

Lt. Anwaltsauskunft wäre dies zumindest ein Weg aus dieser blödsinnigen Beschäftigung ohne Konsequenzen für mich (z.B. Sperrzeit beim Arbeitslosengeld) rauszukommen, und es ja wirklich zum Ausflippen hier....Ich denke jeder Normalarbeitnehmer hätte längst gekündigt, oder sich krankschreiben lassen, aber ich - als pflichtbewußtes Familienmitglied - soll mich so Jahr um Jahr weiterschleppen?

Gruß
Bernie
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