Bewerbung als Praktikant im Deutschen Bundestag

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OJ
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Registriert: 07.11.2008, 14:15

Bewerbung als Praktikant im Deutschen Bundestag

Beitrag von OJ »

Hallo ihr,

Ich habe kürzlich angefangen, zu studieren und möchte und soll während des Studiums natürlich auch ein Praktikum ableisten. Da ich Geschichte und Politik studiere später in diese Richtung - nicht als Politiker selber, eher in Richtung politischer Berater, Lobbyarbeit, etc. - gehen möchte, dachte ich mir, ein Studium im Deutschen Bundestag wäre doch was ganz feines.

Ich hab da aber ein bisschen Kummer, da diese ganze "Wie schreibe ich eine Bewerbung" - Geschichte, die irgendwann in der Schule kommt, bei mir schon etwas her ist. Ich sitze grade an dem Text des Anschreibens und mir kommen immer so vage Gedanken a la "Das passt jetzt irgendwie nicht" oder "Kannst du das wirklich so schreiben?"

Deswegen brauche ich Hilfe, und da wende ich mich gezielt an euch Experten;)

Konkrete Fragen wären schonmal diese:
1. In Bewerbungen ist es ja generell - korrigiert mich wenn ich falsch liege - gut, wenn man durchscheinen lässt, dass man sich für das Unternehmen selbst interessiert. Wie würdet ihr das hier angehen? Schließlich handelt es sich hier um eine öffentliche Institution mit keinem besonderen Arbeitsphilosophie oder Ähnlichem, dass man in einer Bewerbung lobpreisen könnte...

2. Meine Motivation, soll die ins Anschreiben rein? (Ich hab noch nicht wirklich viel, die Seite soll ja auch nicht ganz leer werden.) Oder doch lieber ein Motivationsschreiben? Wobei man sich da ja auch leicht lächerlich machen kann, wenn es bei einer halben Seite bleibt. Nicht falsch verstehen, ich will das wirklich sehr, aber mir fällt es immer sehr schwer, die Gründe für mein Wollen in Worte zu fassen;)

Andere Fragen fallen mir im Verlauf des Verfassens bestimmt noch ein, die kommen dann später hier rein;)

P.S. Ich habe mittlerweile mal ein Anschreiben und einen Lebenslauf formuliert, hab aber noch nicht rausgefunden, wie man das hier hochlädt! Geht das überhaupt? Falls das jemand sehen will, kann ich ihm das gerne per icq schicken. Ich glaube, dass es noch ein wenig überfrachtet ist.

P.P.S.
Ich habe viele Anlagen. Dabei handelt es sich um:
2 Referenzen
Bescheinigung Teilnahme Rhetorikkurs
Kopie Toefl-Test
Hochschulbescheinigung
Kopie Abi-Zeugnis
...

Insgesamt sind es also 6 Seiten Anlagen.
1. Ist das überhaupt empfehlenswert, gibt es eine inoffizielle Grenze dafür?
2. Wo liste ich diese Anlagen auf? Wenn ich das - wie ichs damals gelernt hab - auf dem Anschreiben mache, ist ne Menge Platz weg.

P.P.P.S.

Achja, Schriftgröße! Ist 10 okay oder ist das schon zu klein? Schriftart ist Bookman Old Style. Hab mal gehört (Eichborn Bewerbungstipps), dass immer nur Times langweilig auf Personaler wirkt.

Lg Oke
Eauvive
Bewerbungshelfer
Beiträge: 1292
Registriert: 06.08.2007, 15:01

Beitrag von Eauvive »

Na lass mal schaun...
1. In Bewerbungen ist es ja generell - korrigiert mich wenn ich falsch liege - gut, wenn man durchscheinen lässt, dass man sich für das Unternehmen selbst interessiert. Wie würdet ihr das hier angehen? Schließlich handelt es sich hier um eine öffentliche Institution mit keinem besonderen Arbeitsphilosophie oder Ähnlichem, dass man in einer Bewerbung lobpreisen könnte...


..Scherzkeks der du bist. Selbstverständlich fasziniert dich die moderne Demokratie und der Gedanke, dort zu arbeiten, wo die Geschicke des Landes mitbestimmt werden, lässt dir regelrechte Gänsehaut entstehn. Pack den Patriotismus aus!
2. Meine Motivation, soll die ins Anschreiben rein? (Ich hab noch nicht wirklich viel, die Seite soll ja auch nicht ganz leer werden.) Oder doch lieber ein Motivationsschreiben? Wobei man sich da ja auch leicht lächerlich machen kann, wenn es bei einer halben Seite bleibt. Nicht falsch verstehen, ich will das wirklich sehr, aber mir fällt es immer sehr schwer, die Gründe für mein Wollen in Worte zu fassen;)
Du beantwortest dir die Frage doch selbst - ein Motivationsschreiben macht nur dann Sinn, wenn es a) explizit gefordert ist oder b) der Platz im Anschreiben gefühlt nicht ausreicht.
Andere Fragen fallen mir im Verlauf des Verfassens bestimmt noch ein, die kommen dann später hier rein;)
Stell das corpus delicti halt hier ein, dann kann man konkreter damit arbeiten. So ist natürlich alles sehr vage.
P.S. Ich habe mittlerweile mal ein Anschreiben und einen Lebenslauf formuliert, hab aber noch nicht rausgefunden, wie man das hier hochlädt! Geht das überhaupt? Falls das jemand sehen will, kann ich ihm das gerne per icq schicken. Ich glaube, dass es noch ein wenig überfrachtet ist.
Du kannst z.B. das Einschreiben einfach per Copy+Paste posten. Da ist das Design ja zweitrangig. Beim Lebenslauf empfiehlt sich irgendein kostenloser Upload und dann verlinken.
P.P.S.
Ich habe viele Anlagen. Dabei handelt es sich um:
2 Referenzen
Bescheinigung Teilnahme Rhetorikkurs
Kopie Toefl-Test
Hochschulbescheinigung
Kopie Abi-Zeugnis
...


Insgesamt sind es also 6 Seiten Anlagen.
1. Ist das überhaupt empfehlenswert, gibt es eine inoffizielle Grenze dafür?
2. Wo liste ich diese Anlagen auf? Wenn ich das - wie ichs damals gelernt hab - auf dem Anschreiben mache, ist ne Menge Platz weg.

Die Referenzen sind Gold wert bei solchen Bewerbungen. Der Toefl ist natürlich absolut unverzichtbar. Ob die Bescheinigung für den Rhetorikkurs (wovon sprechen wir? VHS? Privatschule? Uni?) den Platz wert ist. Du wirst ihn ja im Lebenslauf aufführen. Ähnlich geht es mir mit der Hochschulbescheinigung. Das können sie alles nachfordern, wenn sie denn möchten..

Eine "offizielle Grenze" gibt es nicht. Es gibt generell keine Normen für Bewerbungen, von der DIN 5008 abgesehn, die eh nur 50% der Empfänger beherrschen.

Auflisten tut man gar nicht mehr. Einfach ein Vermerk im Fuß des Anschreibend "anlagen" und gut is.
OJ
Beiträge: 10
Registriert: 07.11.2008, 14:15

Beitrag von OJ »

Oha, das mit den Anlagen ist schon mal ein super Tipp. Ich hätte alles voll draufgeklatscht...

Aber erstmal danke für die schnelle Antwort!

Rhetorikkurs war sonne Förderungsmaßnahme beim Bund für Grundwehrdienstleistende, hat einer lizensierter Dozent gemacht. Keiner vom Bund, keine Sorge;)

Okay, dann hier das Anschreiben:

[Name] Kiel, 11. November 2008
[Adresse]


Deutscher Bundestag
- Verwaltung -
Personalreferat ZV 2
Platz der Republik 1
11011 Berlin


Bewerbung um ein Praktikum im Deutschen Bundestag (Abteilung WI)



Sehr geehrte Frau Reetz,

es war schon lange mein Wunsch, ein Praktikum im Deutschen Bundestag zu absolvieren.
Als parteipolitisch engagierter Student der Politik- und Geschichtswissenschaft ist der Bundestag für mich mehr als nur eine Verwaltungseinheit, er ist die ideale Verkörperung all meiner Interessen. Der Gedanke, im Zentrum der modernen Demokratie zu arbeiten und ihre innere Verwaltung aus nächster Nähe kennenzulernen, fasziniert mich.
Zudem erhoffe ich mir von einem Praktikum im Bundestag nützliche Anknüpfungspunkte für meine spätere berufliche Laufbahn, die ich im Bereich der politischen Beratung von Mandatsträgern sehe.
Mit dem Blick auf meine voraussichtliche spätere Spezialisierung im Studium und Beruf möchte ich mein Praktikum im Zeitraum vom ….. bis ….. in der Unterabteilung WI absolvieren.
Anbieten kann ich Ihnen einen leistungsbereiten dynamischen Mitarbeiter, der zu seinen Schlüsselqualifikationen nicht nur soziale Kompetenz und ein schnelle Auffassungsgabe zählt, sondern auch ein hohes Maß an fremdsprachlicher Kompetenz.
Ich hoffe, ich konnte Ihr Interesse wecken und freue mich auf ein persönliches Gespräch mit Ihnen.

Mit freundlichen Grüßen,


[Unterschrift]



Anlagen

Dann bin ich mal auf Verbesserungsvorschläge gespannt;)
Lg Oke
Zuletzt geändert von OJ am 07.11.2008, 16:18, insgesamt 2-mal geändert.
Eauvive
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Beitrag von Eauvive »

Gnah!

Nimmst du wohl SOFORT sämtliche Originaldaten da raus!
Nicht nur dass du grade deine Adresse ins Netz stellst, der Bundestag hat auch Internetanschluss...
OJ
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Registriert: 07.11.2008, 14:15

Beitrag von OJ »

Arrrgh, bööööser Fehler. Ist korrrigiert;)
OJ
Beiträge: 10
Registriert: 07.11.2008, 14:15

Beitrag von OJ »

Schon irgendjemand irgendwas aufgefallen, was jetzt vielleicht nicht so optimal ist?
Eauvive
Bewerbungshelfer
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Registriert: 06.08.2007, 15:01

Beitrag von Eauvive »

Ich hab eigentlich grad gar keine Zeit und muss weg...
Sehr geehrte Frau Reetz,

es ist schon lange mein Wunsch, ein Praktikum im Deutschen Bundestag zu absolvieren.

Als parteipolitisch engagierter Student der Politik- und Geschichtswissenschaft ist der Bundestag für mich mehr als nur eine Verwaltungseinheit, er ist die ideale [streichen, too much] Verkörperung all meiner Interessen. Der Gedanke, im Zentrum der modernen Demokratie zu arbeiten und ihre innere Verwaltung aus nächster Nähe kennenzulernen, fasziniert mich.
Zudem erhoffe ich mir von diesem Praktikum [kürzen, sonst Wiederholung] nützliche Ansätze für meine spätere berufliche Laufbahn, die ich im Bereich der politischen Beratung von Mandatsträgern sehe.
Im Hinblick auf meine voraussichtliche spätere Spezialisierung in Studium und Beruf, möchte ich mein Praktikum im Zeitraum vom ….. bis ….. in der Unterabteilung WI absolvieren.
Sie gewinnen in mireinen leistungsbereiten, dynamischen Mitarbeiter, der zu seinen Schlüsselqualifikationen nicht nur soziale Kompetenz und ein schnelle Auffassungsgabe, sondern auch ein hohes Maß an fremdsprachlicher Kompetenz zählt.

Führ das weiter aus - welche Sprachen sprichst du?

Ich hoffe, ich konnte Ihr Interesse wecken und freue mich auf ein persönliches Gespräch mit Ihnen [unnötig].

Besser zum restlichen Schreiben würde "und freue mich darauf, mich Ihnen persönlich vorstellen zu dürfen." - forsch genug waren wir.
OJ
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Beitrag von OJ »

Klasse, danke!

Die Sprachen erwähne ich im Lebenslauf, langt das?

P.S.
"Sollte in diesem Zeitraum keine Kapazität vorhanden sein, bin ich generell auch zu anderen Zeiten verfügbar."

Habe ich noch hinter den Zeitraum geklemmt, soll immer sehr knapp sein mit den Stellen dort. Kann man machen, oder?

Lg Oke
Eauvive
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Beitrag von Eauvive »

Ja klar kann man das.

Die Sprache würd ich halt auch im Anschreiben ausführen, weil du Student bist. Du hast außer Begeisterung und Sprachen nich so richtig viel, womit du trumpfen kannst...
OJ
Beiträge: 10
Registriert: 07.11.2008, 14:15

Beitrag von OJ »

Kann nachvollziehen, wie du denkst...
Obwohl sich auf solche Praktikantenstellen ja nur Schüler und Studenten bewerben dürfen ;)
Eauvive
Bewerbungshelfer
Beiträge: 1292
Registriert: 06.08.2007, 15:01

Beitrag von Eauvive »

Ja eben...

Willst du "bin total motiviert" .. bla .. "wiege der Demokratie".. bla Nummer 138 sein oder der eine mit zwei Fremdsprachen fließend?

;)
OJ
Beiträge: 10
Registriert: 07.11.2008, 14:15

Beitrag von OJ »

Ja, leuchtet ein^^

Achja, fällt mir grad ein: Ich bin Stipendiat einer Stiftung, sollte sowas mit in den Lebenslauf? Oder wirkt das angeberisch?
Romanum
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Beitrag von Romanum »

Im Deutschen Bundestag sowie bei den Parteien werden Praktikanten übrigens nicht vergütet. Will ich mal anmerken, weil Politiker gerne auf Unternehmen hetzen, die angeblich zu wenig zahlen oder Praktikanten ausnutzen. Dementsprechend ist es für Studenten aus armen Verhältnissen, falls die studieren können, fast unmöglich, monatelang kostenlos für den Staat zu arbeiten, um so ein Bein in die verinzeste Politik zu bekommen. Da helfen Stipendien auch nicht viel, da der Großteil von Parteien für Stromlinienförmige vergeben wird.

Das ist jetzt nicht auf dich, OJ, gemünzt, sondern allgemein gesprochen. :wink:
OJ
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Registriert: 07.11.2008, 14:15

Beitrag von OJ »

Joa, find ich auch nicht so prickelnd. Aber man muss auch sehen, dass sich das in anderer Form auszahlt. (Kontakte, Erfahrungen, Chancen auf dem Arbeitsmarkt, etc.)
OJ
Beiträge: 10
Registriert: 07.11.2008, 14:15

Beitrag von OJ »

Achja, was ist mit Mitgliedschaft in politischen Verbänden? In den Lebenslauf ja/nein? (Hier denke ich eher ja, oder?) Und Kopie des Mitgliedsausweises in die Anlage?
Lg Oke
Eauvive
Bewerbungshelfer
Beiträge: 1292
Registriert: 06.08.2007, 15:01

Beitrag von Eauvive »

die kopie des ausweises is humbug.. wieso sollte dir jemand unterstellen, dass die angabe nicht richtig ist?
OJ
Beiträge: 10
Registriert: 07.11.2008, 14:15

Beitrag von OJ »

Soo bin kurz vorm Abschicken...

Eine Frage noch, was kommt wohl besser, Online-Bewerbung oder per Post?
Und wenn Online, kommt das Anschreiben dann auch als Word-Dokument in den Anhang der Mail oder wird das gleich ausformuliert?

Lg Oke
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