Bald Prüfung und keinen interessiert's
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Bald Prüfung und keinen interessiert's
Hallo, ich bin jetzt im 2. Lehrjahr, arbeite als Augenoptiker und habe in fünf Wochen praktische Zwischenprüfung. Leider scheint das bei mir auf der Arbeit keinen zu jucken.
Das Ergebnis der Prüfung zählt nicht mit in die Endnote der Gesellenprüfung, trotzdem geht es darum, den Kenntnisstand zu überprüfen. Ich bin der Meinung, nicht ausreichend über den Kenntnisstand zu verfüge, ich fühle mich in praktischen Dingen unsicher, mir fehlt Rouitine und so möchte ich eigentlich nicht in eine Prüfung gehen, auch nicht, wenn es "nur" eine Zwischenprüfung ist. Ich könnte im Betrieb inder Werkstatt und im Verkauf auch schon viel effektiver mitarbeiten, wenn es anders laufen würde.
Auf der Arbeit bin ich schon von Anfang an eher auf mich alleine gestellt. Aufgaben habe ich mich immer selbst gesucht und gefragt, beobachtet, abgeguckt, wo es ging. Von sich aus kommt nur selten mein Ausbilder oder ein Kollege auf micht zu, um mir was zu erklären oder zu zeigen.
Ich stehe mittlerweile ziemlich unter Druck, Zeit während der Arbeit in der Werkstatt mal was zu üben habe ich ca. 3-4 Stunden in der Woche. Die übrige Zeit bediene ich Kunden, gehe ans Telefon, bearbeite (einfache) Kundenaufträge, putze Regale im Verkaufsraum und fülle Sachen, die fehlen, auf und erledige Büroarbeiten (Warenlieferungen auspacken, überprüfen, einsortieren; Reklamationen bearbeiten; 1000 Briefe für Werbeaktion falten, eintüten, nochmals zählen und zur Post bringen; den nächsten Stapel mit Briefen falten, eintüten und wegschicken; Aufträge in PC eingeben;...). Anstatt dass mein Chef mal sagt "Bald ist Prüfung, üb ruhig mal" oder "heute machen wir mal das und das in der Werkstatt und ich guck mir das Ergebnis mal an" kommen solche Sachen wie "Wann räumen wir denn mal den Keller auf und misten dort aus? Wir haben keinen Platz mehr, unsere Ware zu lagern", "Das Dachbodenlager müssen Sie diese Woche unbedingt noch aufräumen!", "Die Regale und Brillen müssten mal wieder alle geputzt werden!", "Diese Woche müssen die 1000 Briefe unbedingt fertig werden und rausgeschickt werden!". Wir sind wegen Krankheit/ Urlaub/ freien Tagen oftmals schlecht besetzt. Eigentlich haben wir auch jemanden für's Büro, nur die Büro-Kollegin arbeitet Teilzeit und wenn sie nicht da ist, übernehme ich halt Einiges... Hab nicht mal Zeit, Verkaufsgespräche zu beobachten und so was zu lernen oder mit abzugucken. Mach das halt so wie ich denke. Aber voran komm ich damit nicht...Mein Chef und die Kollegen meinen es nichtmal unbedingt böse, es hat schlichtweg nie jemand Zeit. Ich komme selbst ja auch kaum zu was, hab ich den einen Kunden fertig bedient, warten schon die nächsten zwei (was zwar gut ist, aber fertig wird man dann halt mit nix).
Trotzdem wünsche ich mir oftmals, dass Chef und Kollegen mich mal von sich aus mehr "an die Hand nehmen". Das Gefühl, dass ich meinem Chef oft mehr auf die Nerven gehe mit Fragen, werde ich auch nicht los.
Ich habe schon mehrmals auf meinen Wunsch ein Gespräch mit meinem Chef geführt. Auf meinen Vorschlag hin haben wir einen Übingsplan gemacht, jede Woche setzten wir uns hin, legen Übungsaufgaben für die Werkstatt fest und er bewertet die Ergebnisse. So weiß er zumindest was ich mache und guckt sich das auch mal an und ich hab ein Ziel vor Augen, das am Ende der Woche erreicht werdne soll. Hab dafür 3-4 Std. in der Woche Zeit. Habe meinem Chef in dem Gespräch gesagt, dass ich mehr Zeit brauche, um besser zu werden (haben das mit den festen Übungsstunden erst seit ein paar Wochen, die ersten 1 3/4 Jahre hab ich teilweise wochenlang nix in der Werkstatt geübt, weils keinen interessiert hat, was ich tue und ich selbst nicht so wusste was ich wie am besten üben/machen kann oder keine Zeit dazu hatte). Seine Antwort darauf war "Was soll ich Ihnen dazu sagen? Wenn Sie mehr üben wollen, dann müssen Sie halt auch mal in Ihrer Freizeit kommen!". Okay, ich kann auch mal in meiner Freizeit kommen, das ist okay. Wenn ich dann aber den halben Tag dasitze und Briefe eintüte, Warenlieferungen von z.B. 80 neuen Brillen überprüfe oder den Dachboden und den Keller aufräumen soll, fühle ich mich irgendwo verarscht! Dafür leihe ich mir dann den Schlüssel von meiner Kollegin aus, um schon gegen 8 Uhr statt erst um 9.30 Uhr zu kommen und opfere meinen halben freien Tag und einen Teil meiner Mittagspause zum Üben, komme nach der Schule... So hab ich es jetzt schon mehrmals gemacht. Aber kann's das denn sein? Fühle mich am Ende der Woche schon ziemlich k.o., Samstags arbeiten dann ja auch noch. Und für die Schule muss ich ja abends unter der Woche oder Sonntags auch meist noch etwas tun...
Ich weiß leider echt nicht mehr, was ich tun soll! Fällt euch noch was ein? Ich habe schon so oft mehrmals ein Gespräch mit meinem Chef gesucht und den Kollegen, mir stundenlang überlegt, wie es mit geringen Zeitaufwand klappt, dass sich mein Chef um das Thema Ausbildung kümmern kann. Eigentlich ist das ja seine Aufgabe, oder...?
Es hat sich manches verbessert. Aber im Großen und Ganzen ist es so, dass ich einen großen Teil meiner Arbeitszeit "Deppenaufgaben" mache, die mich nicht weiterbringen und immer unter Druck stehe, irgendwo noch eine Nische zu finden, dass ich mal mich in Ruhe hinsetzen und was üben kann... Und mir den Rest an Wissen und Kenntnissen irgendwie selbst beibringe...
Wenn ich die Prüfung verk*cke, dann wir die Antwort meines Chefs lauten "Er tut sich da ja eh schon immer etwas schwer". Da ich in der Schule bis jetzt immer ganz gut war, wird er weiter sagen "Er ist halt mehr der Theoretiker!". Praktische handwerkliche Sachen und rumbasteln machen mir allerdings sehr viel Spaß, klar tu ich mir bei dem ein oder anderen auch mal etwas schwerer, ich habe mich aber grade wegen dem Praxisbezug für diesen Beruf entschieden. Irgendwo in einem Hörsaal zu sitzen und jahrelang zu studieren, wäre (war) für mich einfach eine Qual...
Im Endeffekt fällt also alles auf mich zurück und ich bin der Depp!
Was soll ich tun? Ich bin frustriert und weiß nicht mehr weiter, es ist, als würde ich gegen eine steinerne Mauer sprechen! Aber noch gebe ich nicht auf!
Bitte helft mir!!!
Das Ergebnis der Prüfung zählt nicht mit in die Endnote der Gesellenprüfung, trotzdem geht es darum, den Kenntnisstand zu überprüfen. Ich bin der Meinung, nicht ausreichend über den Kenntnisstand zu verfüge, ich fühle mich in praktischen Dingen unsicher, mir fehlt Rouitine und so möchte ich eigentlich nicht in eine Prüfung gehen, auch nicht, wenn es "nur" eine Zwischenprüfung ist. Ich könnte im Betrieb inder Werkstatt und im Verkauf auch schon viel effektiver mitarbeiten, wenn es anders laufen würde.
Auf der Arbeit bin ich schon von Anfang an eher auf mich alleine gestellt. Aufgaben habe ich mich immer selbst gesucht und gefragt, beobachtet, abgeguckt, wo es ging. Von sich aus kommt nur selten mein Ausbilder oder ein Kollege auf micht zu, um mir was zu erklären oder zu zeigen.
Ich stehe mittlerweile ziemlich unter Druck, Zeit während der Arbeit in der Werkstatt mal was zu üben habe ich ca. 3-4 Stunden in der Woche. Die übrige Zeit bediene ich Kunden, gehe ans Telefon, bearbeite (einfache) Kundenaufträge, putze Regale im Verkaufsraum und fülle Sachen, die fehlen, auf und erledige Büroarbeiten (Warenlieferungen auspacken, überprüfen, einsortieren; Reklamationen bearbeiten; 1000 Briefe für Werbeaktion falten, eintüten, nochmals zählen und zur Post bringen; den nächsten Stapel mit Briefen falten, eintüten und wegschicken; Aufträge in PC eingeben;...). Anstatt dass mein Chef mal sagt "Bald ist Prüfung, üb ruhig mal" oder "heute machen wir mal das und das in der Werkstatt und ich guck mir das Ergebnis mal an" kommen solche Sachen wie "Wann räumen wir denn mal den Keller auf und misten dort aus? Wir haben keinen Platz mehr, unsere Ware zu lagern", "Das Dachbodenlager müssen Sie diese Woche unbedingt noch aufräumen!", "Die Regale und Brillen müssten mal wieder alle geputzt werden!", "Diese Woche müssen die 1000 Briefe unbedingt fertig werden und rausgeschickt werden!". Wir sind wegen Krankheit/ Urlaub/ freien Tagen oftmals schlecht besetzt. Eigentlich haben wir auch jemanden für's Büro, nur die Büro-Kollegin arbeitet Teilzeit und wenn sie nicht da ist, übernehme ich halt Einiges... Hab nicht mal Zeit, Verkaufsgespräche zu beobachten und so was zu lernen oder mit abzugucken. Mach das halt so wie ich denke. Aber voran komm ich damit nicht...Mein Chef und die Kollegen meinen es nichtmal unbedingt böse, es hat schlichtweg nie jemand Zeit. Ich komme selbst ja auch kaum zu was, hab ich den einen Kunden fertig bedient, warten schon die nächsten zwei (was zwar gut ist, aber fertig wird man dann halt mit nix).
Trotzdem wünsche ich mir oftmals, dass Chef und Kollegen mich mal von sich aus mehr "an die Hand nehmen". Das Gefühl, dass ich meinem Chef oft mehr auf die Nerven gehe mit Fragen, werde ich auch nicht los.
Ich habe schon mehrmals auf meinen Wunsch ein Gespräch mit meinem Chef geführt. Auf meinen Vorschlag hin haben wir einen Übingsplan gemacht, jede Woche setzten wir uns hin, legen Übungsaufgaben für die Werkstatt fest und er bewertet die Ergebnisse. So weiß er zumindest was ich mache und guckt sich das auch mal an und ich hab ein Ziel vor Augen, das am Ende der Woche erreicht werdne soll. Hab dafür 3-4 Std. in der Woche Zeit. Habe meinem Chef in dem Gespräch gesagt, dass ich mehr Zeit brauche, um besser zu werden (haben das mit den festen Übungsstunden erst seit ein paar Wochen, die ersten 1 3/4 Jahre hab ich teilweise wochenlang nix in der Werkstatt geübt, weils keinen interessiert hat, was ich tue und ich selbst nicht so wusste was ich wie am besten üben/machen kann oder keine Zeit dazu hatte). Seine Antwort darauf war "Was soll ich Ihnen dazu sagen? Wenn Sie mehr üben wollen, dann müssen Sie halt auch mal in Ihrer Freizeit kommen!". Okay, ich kann auch mal in meiner Freizeit kommen, das ist okay. Wenn ich dann aber den halben Tag dasitze und Briefe eintüte, Warenlieferungen von z.B. 80 neuen Brillen überprüfe oder den Dachboden und den Keller aufräumen soll, fühle ich mich irgendwo verarscht! Dafür leihe ich mir dann den Schlüssel von meiner Kollegin aus, um schon gegen 8 Uhr statt erst um 9.30 Uhr zu kommen und opfere meinen halben freien Tag und einen Teil meiner Mittagspause zum Üben, komme nach der Schule... So hab ich es jetzt schon mehrmals gemacht. Aber kann's das denn sein? Fühle mich am Ende der Woche schon ziemlich k.o., Samstags arbeiten dann ja auch noch. Und für die Schule muss ich ja abends unter der Woche oder Sonntags auch meist noch etwas tun...
Ich weiß leider echt nicht mehr, was ich tun soll! Fällt euch noch was ein? Ich habe schon so oft mehrmals ein Gespräch mit meinem Chef gesucht und den Kollegen, mir stundenlang überlegt, wie es mit geringen Zeitaufwand klappt, dass sich mein Chef um das Thema Ausbildung kümmern kann. Eigentlich ist das ja seine Aufgabe, oder...?
Es hat sich manches verbessert. Aber im Großen und Ganzen ist es so, dass ich einen großen Teil meiner Arbeitszeit "Deppenaufgaben" mache, die mich nicht weiterbringen und immer unter Druck stehe, irgendwo noch eine Nische zu finden, dass ich mal mich in Ruhe hinsetzen und was üben kann... Und mir den Rest an Wissen und Kenntnissen irgendwie selbst beibringe...
Wenn ich die Prüfung verk*cke, dann wir die Antwort meines Chefs lauten "Er tut sich da ja eh schon immer etwas schwer". Da ich in der Schule bis jetzt immer ganz gut war, wird er weiter sagen "Er ist halt mehr der Theoretiker!". Praktische handwerkliche Sachen und rumbasteln machen mir allerdings sehr viel Spaß, klar tu ich mir bei dem ein oder anderen auch mal etwas schwerer, ich habe mich aber grade wegen dem Praxisbezug für diesen Beruf entschieden. Irgendwo in einem Hörsaal zu sitzen und jahrelang zu studieren, wäre (war) für mich einfach eine Qual...
Im Endeffekt fällt also alles auf mich zurück und ich bin der Depp!
Was soll ich tun? Ich bin frustriert und weiß nicht mehr weiter, es ist, als würde ich gegen eine steinerne Mauer sprechen! Aber noch gebe ich nicht auf!
Bitte helft mir!!!
Ich lese deine Beiträge immer recht gerne, aber auch diesmal kann ich dir keinen wirklich guten Tipp geben. Bisher dachte ich übrigens, du wärst Fachinformatiker. So kann man sich täuschen.
Da du schon das Gespräch mit dem Chef für Verebsserungen gesucht hast, könnte man jetzt noch weitergehen und ihm ehrlich deine hier beschreibenen Gefühle mitteilen: du hast das Gefühl, dass du mit deinen Fragen nervst, nur relativ wenig handwerkliche Aufgaben bekommst und die Mitarbeiter an deinen Entwicklungen kein Interesse zeigen.
Gibt es nicht noch die Moglichkeit, an de Schule Dinge zu üben oder einen Lehrer nach Übungsmöglichkeiten zu fragen?
Da du schon das Gespräch mit dem Chef für Verebsserungen gesucht hast, könnte man jetzt noch weitergehen und ihm ehrlich deine hier beschreibenen Gefühle mitteilen: du hast das Gefühl, dass du mit deinen Fragen nervst, nur relativ wenig handwerkliche Aufgaben bekommst und die Mitarbeiter an deinen Entwicklungen kein Interesse zeigen.
Gibt es nicht noch die Moglichkeit, an de Schule Dinge zu üben oder einen Lehrer nach Übungsmöglichkeiten zu fragen?
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Hallo, danke für deine Antwort!
Erstmal zur Klärung: Einen genauen Beruf hatte ich nie genannt bzw. habe ich etwas geflunkert muss ich zugeben. Leider ist man im Internet ja nict immer ganz so anonym und wer weiß vielleicht ist mein Chef oder ein Kollege auch hier im Forum unterwegs. Wollte erstmal nicht "auffliegen". Aber mittlerweile ist mir das egal, soll lesen wer will! Zuviel dazu...
Schade, dass du leider auch keien Tipp mehr weisst. Wie sieht es da bei euch anderen aus? Aber Danke, ich werde es mir mal durch den Kopf gehen lassen, mal konkret meine "wahren" Gefühle zu nennen. Muss mich manchmal schon ziemlich zusammenreißen, dass es nicht aus mir ausbricht... Meckern und zu emotional reagieren, ist aber unklug, denke ich. Muss mal den geeigneten Moment finden, in dem ich mich dazu in der Lage fühle, möglichst sachlich zu bleiben....
Wegen dem Üben in der Schule: Da machen wir doch mehr die Theorie... Das ist nicht so das Problem. Hauptsächlich das Praktische ist bei mir die Sache und das läuft nunmal mehr im Betrieb ab. Da ich mir von einem Kollegen den Geschäftsschlüssel ausgeliehen habe, kann ich auch bei uns im Betrieb morgens vor der Arbeit alleine was machen, zumindest in der Werkstatt...
Erstmal zur Klärung: Einen genauen Beruf hatte ich nie genannt bzw. habe ich etwas geflunkert muss ich zugeben. Leider ist man im Internet ja nict immer ganz so anonym und wer weiß vielleicht ist mein Chef oder ein Kollege auch hier im Forum unterwegs. Wollte erstmal nicht "auffliegen". Aber mittlerweile ist mir das egal, soll lesen wer will! Zuviel dazu...
Schade, dass du leider auch keien Tipp mehr weisst. Wie sieht es da bei euch anderen aus? Aber Danke, ich werde es mir mal durch den Kopf gehen lassen, mal konkret meine "wahren" Gefühle zu nennen. Muss mich manchmal schon ziemlich zusammenreißen, dass es nicht aus mir ausbricht... Meckern und zu emotional reagieren, ist aber unklug, denke ich. Muss mal den geeigneten Moment finden, in dem ich mich dazu in der Lage fühle, möglichst sachlich zu bleiben....
Wegen dem Üben in der Schule: Da machen wir doch mehr die Theorie... Das ist nicht so das Problem. Hauptsächlich das Praktische ist bei mir die Sache und das läuft nunmal mehr im Betrieb ab. Da ich mir von einem Kollegen den Geschäftsschlüssel ausgeliehen habe, kann ich auch bei uns im Betrieb morgens vor der Arbeit alleine was machen, zumindest in der Werkstatt...
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Noch was anderes nebenbei: Vergangene Woche gab es Halbjahreszeugnisse in der Berufsschule. Hab es meinem Chef (= Ausbilder) morgens in einer Mappe mit noch ein paar Klassenarbeiten etc. in einem Ordner in die Hand gedrückt, er wollte es sich dann später anschauen. Das Zeugnis lag dann unterschrieben ein paar Stunden später auf meinem Arbeitsplatz. Er hat (bisher) nichts dazu gesagt . Bin etwas enttäuscht ehrlich gesagt.
Ist diese Reaktion normal heutzutage? Habe nämlich auch von meinen Berufsschulkollegen gehört, dass das bei einigen so ist. Ich verstehe ja noch, wenn jemand das mit dem Lob aussprechen nicht so gut kann. Aber garnichts sagen, nichtmal bei einem super Zeugnis *confused*?
Wenn ich mir vorstelle, ich wäre Ausbilder, dann würde ich micht doch freuen, wenn der Azubi in der Schuole gut klarkommt oder bei einer weniger guten Note mal nachhaken, was da los war?!
Wie kennt ihr das denn von euch?
Ist diese Reaktion normal heutzutage? Habe nämlich auch von meinen Berufsschulkollegen gehört, dass das bei einigen so ist. Ich verstehe ja noch, wenn jemand das mit dem Lob aussprechen nicht so gut kann. Aber garnichts sagen, nichtmal bei einem super Zeugnis *confused*?
Wenn ich mir vorstelle, ich wäre Ausbilder, dann würde ich micht doch freuen, wenn der Azubi in der Schuole gut klarkommt oder bei einer weniger guten Note mal nachhaken, was da los war?!
Wie kennt ihr das denn von euch?
Das ist wirklich ein sehr eigenartiger Chef. Mitarbeitermotivation gehört nicht zu seinen Stärken. Gehört dem Chef denn der Laden, oder ist er nur angestellt? So wie es sich anhört, dürfte ersteres der Fall sein. Vielleicht auch noch eine Familiengeschäft und vom Senior übernommen.
Bei dir könnte ich mir übrigens gut vorstellen, dass du in ein paar Jahren im (Berufs-)Bildungsbereich gut aufgehoben bist.
Was mir noch eingefallen ist:
- darauf hinweisen, dass der Arbeitgeber auch Pflichten hat, die sich aus bestimmten Gesetzen ergeben, z.B. Berichtsheft und solche Sachen.
- du könntest mit dem zuständigen Ausbildungsberater bei der IHK/HWK Kontakt aufnehmen und deine Situation schildern
- eventuell kann man dir auch bei der regionalen Augenoptikerinnung Tipps geben
- Ausbildungsbetrieb wechseln, was aber schwer ist. Außerdem wäre es ein Wechsel ins Ungewisse
- wenn du wieder Zeit nach den Prüfungen hast, solltest du potentielle Arbeitgeber ins Auge fassen, bei denen du nach der Ausbildung beginnen könntest; eventuell gibt es bei der Augenoptikerinnung oder anderen Verbänden Fachgruppen, wo du dich engagieren und Kontakte knüpfen kannst
Bei dir könnte ich mir übrigens gut vorstellen, dass du in ein paar Jahren im (Berufs-)Bildungsbereich gut aufgehoben bist.
Was mir noch eingefallen ist:
- darauf hinweisen, dass der Arbeitgeber auch Pflichten hat, die sich aus bestimmten Gesetzen ergeben, z.B. Berichtsheft und solche Sachen.
- du könntest mit dem zuständigen Ausbildungsberater bei der IHK/HWK Kontakt aufnehmen und deine Situation schildern
- eventuell kann man dir auch bei der regionalen Augenoptikerinnung Tipps geben
- Ausbildungsbetrieb wechseln, was aber schwer ist. Außerdem wäre es ein Wechsel ins Ungewisse
- wenn du wieder Zeit nach den Prüfungen hast, solltest du potentielle Arbeitgeber ins Auge fassen, bei denen du nach der Ausbildung beginnen könntest; eventuell gibt es bei der Augenoptikerinnung oder anderen Verbänden Fachgruppen, wo du dich engagieren und Kontakte knüpfen kannst
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Hallo Knightley, du hast ein echt super Gespür , ist ein Familiengeschäft, vom Senior übernommen. Mein Chef (= Ausbilder) ist der Betriebsinhaber.
Und dass ich später im Ausbildungsbereich arbeiten könnte, ja, das würde mir wirklich Spaß machen, denke ich... Mal sehen, was daraus wird.
Von Mitarbeitermotivation hat mein Chef (ausgenommen ich kenne eine seiner Seiten noch nicht) keinen Plan, hab ich jedenfalls heute so beschlossen, denn er hat noch einen drauf gesetzt. Habe ihm ein paar Klassenarbeiten und Projekte aus der Schule in einem Ordner mitgebracht, uter anderen sollten wir uns da auch mal so einen Fragebogen zur Kundenzufriedenheit ausdenken und den der Klasse dann präsentieren. Er hat ihn sich durchgelesen und gesagt "dieser Fragebogen, dne hab ich mir mal angeschaut, das ist ja totaler Humbuck, der ist ja grottenschlecht, den könnte man in der Praxis nie so durchführen. Und was ist das für ein Deutsch, was die da geschrieben haben?! Manche Formulierungen sind da doch kein Deutsch!". "Die da", die den Fragebogen verfasst haben waren eine Mitschülerin und ich. Ich habe genauer gefragt, was wir denn ätten besser machen können und mir seine Kritik angehört. Er kam mit Statistiken und wissenschafltichen Untersuchungen, in denen herausgefunden wurde, wie ein idealer Fragebogen aussieht und meinte, die in der Schule hätten keine Ahnung von sowas, die machen halt nur die Theorie. Seine Kritik habe ich eingesehen an vielen Stellen und fand es auch gut, was er eingebracht hat. Nur die Art und Weise, wie er das sagt, naja. Irgendwie "respektlos" finde ich. Ihm ist auch klar, dass wir das mit den ganzen wissenschaftlichen Untersuchungen nicht unbedingt wissen und mit einbeziehen können. Wir haben uns bei dem Fragebogen sehr viel Mühe gegeben und versucht kreativ zu sein. Zumindest das könnte er ja mal würdigen... Übrigens war die Note eine 1, die wir von unserer Lehrerin darauf bekommen haben. Von daher denke ich nicht, dass es so "grottenschlecht" sein kann.
Super, anstatt sich über mein Zeugnis und die guten Noten in den Klassenarbeiten/ Projekten zu freuen, darf ich mir sowas anhören. Sicher ist an seiner Kritik was dran, aber muss er das dann so ausdrücken?!
Ist nur ein Beispiel von vielen...
Werd mal über deine weiteren Tipps mit der Innung etc. nachdenken und gegebenfalls handeln, wenn's wirklich nicht mehr geht... Danke!
Und dass ich später im Ausbildungsbereich arbeiten könnte, ja, das würde mir wirklich Spaß machen, denke ich... Mal sehen, was daraus wird.
Von Mitarbeitermotivation hat mein Chef (ausgenommen ich kenne eine seiner Seiten noch nicht) keinen Plan, hab ich jedenfalls heute so beschlossen, denn er hat noch einen drauf gesetzt. Habe ihm ein paar Klassenarbeiten und Projekte aus der Schule in einem Ordner mitgebracht, uter anderen sollten wir uns da auch mal so einen Fragebogen zur Kundenzufriedenheit ausdenken und den der Klasse dann präsentieren. Er hat ihn sich durchgelesen und gesagt "dieser Fragebogen, dne hab ich mir mal angeschaut, das ist ja totaler Humbuck, der ist ja grottenschlecht, den könnte man in der Praxis nie so durchführen. Und was ist das für ein Deutsch, was die da geschrieben haben?! Manche Formulierungen sind da doch kein Deutsch!". "Die da", die den Fragebogen verfasst haben waren eine Mitschülerin und ich. Ich habe genauer gefragt, was wir denn ätten besser machen können und mir seine Kritik angehört. Er kam mit Statistiken und wissenschafltichen Untersuchungen, in denen herausgefunden wurde, wie ein idealer Fragebogen aussieht und meinte, die in der Schule hätten keine Ahnung von sowas, die machen halt nur die Theorie. Seine Kritik habe ich eingesehen an vielen Stellen und fand es auch gut, was er eingebracht hat. Nur die Art und Weise, wie er das sagt, naja. Irgendwie "respektlos" finde ich. Ihm ist auch klar, dass wir das mit den ganzen wissenschaftlichen Untersuchungen nicht unbedingt wissen und mit einbeziehen können. Wir haben uns bei dem Fragebogen sehr viel Mühe gegeben und versucht kreativ zu sein. Zumindest das könnte er ja mal würdigen... Übrigens war die Note eine 1, die wir von unserer Lehrerin darauf bekommen haben. Von daher denke ich nicht, dass es so "grottenschlecht" sein kann.
Super, anstatt sich über mein Zeugnis und die guten Noten in den Klassenarbeiten/ Projekten zu freuen, darf ich mir sowas anhören. Sicher ist an seiner Kritik was dran, aber muss er das dann so ausdrücken?!
Ist nur ein Beispiel von vielen...
Werd mal über deine weiteren Tipps mit der Innung etc. nachdenken und gegebenfalls handeln, wenn's wirklich nicht mehr geht... Danke!
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Wie schaffe ich es denn, dass mein Chef nicht so mit mir ungeht?
Ich spreche manchmal etwas undeutlich/ leise (bin auf dem Weg der Besserung ), das nervt ihn wohl manchmal so, das er heute angefangen hat mich nachzuäffen, mehr aus Spaß, nicht unbedingt böswillig gemeint. Oder wenn ich mal eine Frage habe und sie ihm Stelle, verzieht er immer so das Gesicht oder macht mir deutlich, dass er jetzt keine Zeit/ Lust hat. Geb mir scho allergrößte Mühe und dämlich sind die Fragen auch nicht. Also was soll das? Gehe ihm nur auf die Nerven, hab ich den Eindruck!
Weiß nicht, wss ich davon halten soll. Ich selbst versuche meinen Mitmenschen gegenüber respektvoll und angemessen zu verhalten, so wie ich gerne auch von ihnen behandelt werden würde. So was wie er, würde ich nicht machen.
Doch wie schaffe ich es, dass er etwas mehr Achtung vor mir hat und mich und meine Arbeit schätzt? Und das mit dem deutlich sprechen, habe mir schon ein Buch über Stimmtraining gekauft, also ich arbeite dran...
Ich spreche manchmal etwas undeutlich/ leise (bin auf dem Weg der Besserung ), das nervt ihn wohl manchmal so, das er heute angefangen hat mich nachzuäffen, mehr aus Spaß, nicht unbedingt böswillig gemeint. Oder wenn ich mal eine Frage habe und sie ihm Stelle, verzieht er immer so das Gesicht oder macht mir deutlich, dass er jetzt keine Zeit/ Lust hat. Geb mir scho allergrößte Mühe und dämlich sind die Fragen auch nicht. Also was soll das? Gehe ihm nur auf die Nerven, hab ich den Eindruck!
Weiß nicht, wss ich davon halten soll. Ich selbst versuche meinen Mitmenschen gegenüber respektvoll und angemessen zu verhalten, so wie ich gerne auch von ihnen behandelt werden würde. So was wie er, würde ich nicht machen.
Doch wie schaffe ich es, dass er etwas mehr Achtung vor mir hat und mich und meine Arbeit schätzt? Und das mit dem deutlich sprechen, habe mir schon ein Buch über Stimmtraining gekauft, also ich arbeite dran...
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Hallo nochmal,
mittlerweile hat sich etwas gebessert, schonmal ein erster Schritt in die richtige Richtung. Vom "Idealfall" ist es jedoch immer noch weit entfernt...
Bisher bin ich immer sehr gerne auf die Arbeit gegangen und auch in die Schule. Seit kurzem weiß ich jedoch nicht mehr, was mit mir los ist: Fühle mich irgendwie richtig träge (nicht den Kunden gegenüber, sondern allgemein) und bin abends immer total müde. Neulich musste ich für eine Arbeit lernen, aber konnte einfach nicht. So kenne ich mich nicht. Wenn mich Leute fragen, wie es mir so geht und was die Arbeit so macht, sage ich "gut", weil ich keine Lust mehr habe über diese ganze Sache zu reden. Mein Chef hat neulich mal eine Aufgabe von mir beurteilt, da habe ich ihm gesagt, dass sich dafür 3 Std. mit mehreren Versuchen gebraucht habe, bis das Ergebnis o.k. war. Er meinte dann, für sowas darf man nicht länger als ne Stunde brauchen und wo denn das Problem liege, weshalb ich zu langsam sei. Ich habe ihm dann gesagt, dass es schon viel schneller und besser geworden ist mittlerweile. Und meinte zu ihm, dass ich sicher auch noch schneller und besser werde mit wachsender Übung und mehr Erfahrungswerten. Seine Antwort "Dann halten Sie sich mal ran mit dem Üben!" Und so Sachen wie dass das alles ja eigentlcih einfach sei, früher alles anders/ viel schwieriger als heute war, die Prüfer eh keine Ahnung hätten, die Empfehlungen in der Überbetrieblichen dummes Zeug seien blablabla kamen noch. Und dass ich immer so viele Fragen stelle, hat er auch gemeint.
Super, danke lieber Chef! Schön, dass du mir so langsam meinen Spaß an dem Beruf nimmst und mir meine letzten Motivationsreserven raubst! Toll auch, dass du mein großes Interesse und meinen Einsatz so sehr anerkennst und Verständnis für meine Sorgen und Belange hast! Ich freue mich immer schon auf deinen Gesichtausdruck und dein "Nein!" oder "Das ist jetzt aber die letzte Frage für heute!", wenn ich eine Frage habe! Tut mir leid, dass ich dir so oft auf die Nerven gehe. Vielleichst kommst du irgendwann ja noch hinter den Gedanken, dass sich soviele Fragen garnicht erst ergeben würden, wenn du mir von dir aus mehr erklärst und beibringst? Genial auch, dass du mir die Möglichkeit gibt's in meiner Freizeit zu kommen zum Üben! Dafür stehe ich gerne jeden morgen um halb sechs auf und arbeite bis 19 Uhr durch, komme nach der Schule, mache eine kürzere Mittagspause und gehe an meinem freien Tag in den Betrieb! "Ich muss Sie ja auch auf ihre spätere Berufstätigkeit als Augenoptiker vorbereiten, das Üben und was in der Prüfung verlangt wird, hat mit der heutigen Arbeit eines Augenoptikers zum Teil nur wenig zu tun bzw. sind die Anforderungen nicht mehr so hoch wie damals, als ich die Ausbildung gemacht habe!", ja, dafür bin ich dir unendlich dankbar. Wozu soll ich auch Üben? Das mache ich ja in meiner Freizeit dann. Und auf den späteren Beruf bereitest du mich während meiner Arbeitszeit ja super vor!
Tut mir leid, lieber Chef, dass ich hier so über dich schreibe! Wenn du mehr Verständnis für mich an den Tag bringen würdest, müsste ich das nicht tun!!! Eigentlich kannst du ein ganz netter, bewundernswerter und hilfsbereiter Mensch sein! Ich freue mich immer, wenn sich mir gegenüber diese Seite entpuppt! Schade, dass das so selten vorkommt. Dafür, dass du mit deinen Kunden immer vorbildlich umgehst und für deinen Einsatz 50 Stunden jede Woche, muss ich dich echtmal loben! Ich versuche, dir und deinem Unternehmen sogut es geht in meiner Position als Azubi unter die Arme zu greifen! Merkst du das denn nicht? Liebste Kollegin, ich danke dir fürs Zuhören!!! Du bist die Einzige meiner Kollegen, die ein Ohr für die Belange des Azubis hat und mich versteht. Blöd, dass wir nur an 1-2 Tagen die Woche zusammenarbeiten und du selbst kaum Zeit hast....
Ein bischen Ironie muss sein...
Vielleicht sehe ich ja alles zu eng, ich weiß es nicht. Vielleicht habe ich auch falsche Vorstellungen oder Erwartungen. Auf jeden Fall komme ich langsam nicht mehr klar mit allem...
mittlerweile hat sich etwas gebessert, schonmal ein erster Schritt in die richtige Richtung. Vom "Idealfall" ist es jedoch immer noch weit entfernt...
Bisher bin ich immer sehr gerne auf die Arbeit gegangen und auch in die Schule. Seit kurzem weiß ich jedoch nicht mehr, was mit mir los ist: Fühle mich irgendwie richtig träge (nicht den Kunden gegenüber, sondern allgemein) und bin abends immer total müde. Neulich musste ich für eine Arbeit lernen, aber konnte einfach nicht. So kenne ich mich nicht. Wenn mich Leute fragen, wie es mir so geht und was die Arbeit so macht, sage ich "gut", weil ich keine Lust mehr habe über diese ganze Sache zu reden. Mein Chef hat neulich mal eine Aufgabe von mir beurteilt, da habe ich ihm gesagt, dass sich dafür 3 Std. mit mehreren Versuchen gebraucht habe, bis das Ergebnis o.k. war. Er meinte dann, für sowas darf man nicht länger als ne Stunde brauchen und wo denn das Problem liege, weshalb ich zu langsam sei. Ich habe ihm dann gesagt, dass es schon viel schneller und besser geworden ist mittlerweile. Und meinte zu ihm, dass ich sicher auch noch schneller und besser werde mit wachsender Übung und mehr Erfahrungswerten. Seine Antwort "Dann halten Sie sich mal ran mit dem Üben!" Und so Sachen wie dass das alles ja eigentlcih einfach sei, früher alles anders/ viel schwieriger als heute war, die Prüfer eh keine Ahnung hätten, die Empfehlungen in der Überbetrieblichen dummes Zeug seien blablabla kamen noch. Und dass ich immer so viele Fragen stelle, hat er auch gemeint.
Super, danke lieber Chef! Schön, dass du mir so langsam meinen Spaß an dem Beruf nimmst und mir meine letzten Motivationsreserven raubst! Toll auch, dass du mein großes Interesse und meinen Einsatz so sehr anerkennst und Verständnis für meine Sorgen und Belange hast! Ich freue mich immer schon auf deinen Gesichtausdruck und dein "Nein!" oder "Das ist jetzt aber die letzte Frage für heute!", wenn ich eine Frage habe! Tut mir leid, dass ich dir so oft auf die Nerven gehe. Vielleichst kommst du irgendwann ja noch hinter den Gedanken, dass sich soviele Fragen garnicht erst ergeben würden, wenn du mir von dir aus mehr erklärst und beibringst? Genial auch, dass du mir die Möglichkeit gibt's in meiner Freizeit zu kommen zum Üben! Dafür stehe ich gerne jeden morgen um halb sechs auf und arbeite bis 19 Uhr durch, komme nach der Schule, mache eine kürzere Mittagspause und gehe an meinem freien Tag in den Betrieb! "Ich muss Sie ja auch auf ihre spätere Berufstätigkeit als Augenoptiker vorbereiten, das Üben und was in der Prüfung verlangt wird, hat mit der heutigen Arbeit eines Augenoptikers zum Teil nur wenig zu tun bzw. sind die Anforderungen nicht mehr so hoch wie damals, als ich die Ausbildung gemacht habe!", ja, dafür bin ich dir unendlich dankbar. Wozu soll ich auch Üben? Das mache ich ja in meiner Freizeit dann. Und auf den späteren Beruf bereitest du mich während meiner Arbeitszeit ja super vor!
Tut mir leid, lieber Chef, dass ich hier so über dich schreibe! Wenn du mehr Verständnis für mich an den Tag bringen würdest, müsste ich das nicht tun!!! Eigentlich kannst du ein ganz netter, bewundernswerter und hilfsbereiter Mensch sein! Ich freue mich immer, wenn sich mir gegenüber diese Seite entpuppt! Schade, dass das so selten vorkommt. Dafür, dass du mit deinen Kunden immer vorbildlich umgehst und für deinen Einsatz 50 Stunden jede Woche, muss ich dich echtmal loben! Ich versuche, dir und deinem Unternehmen sogut es geht in meiner Position als Azubi unter die Arme zu greifen! Merkst du das denn nicht? Liebste Kollegin, ich danke dir fürs Zuhören!!! Du bist die Einzige meiner Kollegen, die ein Ohr für die Belange des Azubis hat und mich versteht. Blöd, dass wir nur an 1-2 Tagen die Woche zusammenarbeiten und du selbst kaum Zeit hast....
Ein bischen Ironie muss sein...
Vielleicht sehe ich ja alles zu eng, ich weiß es nicht. Vielleicht habe ich auch falsche Vorstellungen oder Erwartungen. Auf jeden Fall komme ich langsam nicht mehr klar mit allem...
Ich glaube, das geht vielen so in der Ausbildung. Die Ausbilder suchen oft nur eine billige Arbeitskraft. Es geht ihnen oft gar nicht darum, eine qualifizerte Kraft für ihren Betrieb auszubilden. Dieses duale Berufsausbildungssystem ist Imo der Grund dafür, dass Deutschland keinen attraktiven Niedriglohnsektor hat. Denn viele einfache Arbeiten werden von Azubis erledigt. Weiterer geringqualifizierter Mitarbeiter Bedarf es dann meistens nicht im Betrieb. Das System nützt den Betrieben, weil es die Lohnkosten für einfache Arbeiten senkt, aber es schadet den Geringqualifizierten, weil die keine Arbeit finden und es schadet den Auszubildenden, weil die früh die Schule beenden und dann für ein Taschengeld mehrere Jahre als billige Arbeitskraft benutzt werden. Dabei könnten sie die Zeit besser nutzen oder für die Arbeit gleich schon mehr verdienen. Ich würde mir nicht so viele Gedanken machen. Du kannst an dem System im Moment nichts ändern.
Ein anderer Punkt ist auch, dass Handwerker ihr Handwerk gut beherrschen müssen, einen eigenen Betrieb leiten müssen und auch noch Mitarbeiter führen müssen. Da sind viele wohl überfordert. Nur weil jemand den Meister gemacht hat und das nötige Kleingeld für einen eigenen Betrieb hat, heißt das nicht, dass er auch ein guter Ausbilder ist.
Ein anderer Punkt ist auch, dass Handwerker ihr Handwerk gut beherrschen müssen, einen eigenen Betrieb leiten müssen und auch noch Mitarbeiter führen müssen. Da sind viele wohl überfordert. Nur weil jemand den Meister gemacht hat und das nötige Kleingeld für einen eigenen Betrieb hat, heißt das nicht, dass er auch ein guter Ausbilder ist.