fragesteller hat geschrieben:Was mich ein wenig unschlüssig macht, ist, dass man im Netz irgendwie recht wenig dazu findet.
Das würde auch mich unschlüssig machen... weil man davon ausgehen kann, dass potentielle Arbeitgeber dasselbe Problem haben. Es gibt hier gar nicht so wenige User, die so einen frei erfundenen Studiengang einer einzigen Bildungsinstitution absolviert haben... und einen grossen Teil ihrer Bewerbung immer verbraten müssen, um ihrem Wunsch-AG überhaupt zu erklären, was sie da studiert haben. Und ob der das dann glaubt, ist wieder eine andere Frage... vor allem dann, wenn ein ganzer Stapel von Bewerbern, deren Qualifikation er (im Gegensatz zu Deiner) einschätzen kann, daneben liegt...
Bewerbungsverfahren laufen erschreckend häufig extrem schematisch ab. Da gibt es eine Checkliste, die alle Bewerbungen durchlaufen... in den ersten Durchgängen gar nicht selten durch Sekretärinnen, Auszubildende oder gleich durch Computer. Da kann man mit einer "unbekannten" Qualifikation leicht durch's Raster fallen, bevor die Bewerbung überhaupt bei einem wirklich Spezialisten landet...
fragesteller hat geschrieben:Wiki sagt mir eigentlich, dass der Studiengang wahnsinnig vielfältig sei. Stimmt das? Hat man wirklich so viele verschiedene Möglichkeiten später?
Hierzu zwei Dinge: Erstens sagt "Wiki" nicht mehr und nicht weniger als das, was der jeweilige Autor sagt... und der ist sehr häufig jemand mit einer persönlichen Motivation in dieser Angelegenheit. Insbesondere bei Einträgen zu Firmen und Institutionen aller Art würde ich immer damit rechnen, dass die entsprechenden Statements von jemandem kommen, der mindestens mittelbar damit zu tun hat...
Zweitens gibt es keine zwingende Verbindung zwischen einem "vielfältigen Studiengang" und "vielen verschiedenen Möglichkeiten später". Die "vielen verschiedenen Möglichkeiten" hat man im Endeffekt genau dann, wenn einen viele verschiedene Personen wollen... was u. a. damit zu tun hat, dass viele verschiedene Personen eine genaue Vorstellung von der Qualifikation haben. Drittens ist es lange nicht gesagt, dass Arbeitgeber besonders "vielfältige" Kandidaten bevorzugen. M. E. ist es tendenziell eher so, dass man vielfältige Arbeitnehmer von jeweils hoher Fokussierung einstellt... wobei das natürlich auch von Grösse, Anspruch und Philosphie des Unternehmens abhängt.
fragesteller hat geschrieben:Bezüglich Zukunftssicherheit sollte der Studiengang doch sehr interessant sein, oder?
Hmmmmm... "Zukunftssicherheit" halte ich generell für fragwürdig in einer Sparte, die von einem derart schnellen und konstanten Innovationsdruck geprägt ist und vermutlich bleiben wird. M. E. gibt es kaum einen Bereich, wo man vergleichbar schnell zum "alten Eisen" zählt... von den schon genannten Punkten einmal abgesehen. Wer weiss, wie lange es dauert, bis eine gerade mal gegründete Hochschule wieder dicht macht... und das Wissen um ihre selbsterfundenen Studiengänge quasi mit ins Grab nimmt?
Mit all dem möchte ich nicht Deine Interessenrichtung schlechtreden! Ich habe nur permanent das Gefühl, dass Du Dich dem Thema aus der falschen Richtung näherst. Alle Argumente, die Du bisher genannt hast, sind in meinen Augen keine... und die, die welche sein könnten, höre ich nicht. Es wäre ja möglich, dass Medien in den verschiedensten Formen aus ganz konkreten harten Fakten heraus
GENAU DEIN DING sind... und dann sollte Dich m. E. auch nichts von einem Ritt auf der Rasierklinge abhalten! Man lebt schliesslich nur einmal... und dann sollte es auch Spass machen...
fragesteller hat geschrieben:Wie attraktiv ist BauIng? Speziell bezüglich Vergütung und zukünftige Jobchancen..
Im Grunde könnte ich hier dasselbe noch einmal sagen. Grundsätzlich ist das Bauwesen in Deutschland a) extrem konjunkturabhängig und b) seit dem Ende des Wirtschaftswunders nach dem Krieg auch nicht unbedingt ein Boomsektor. Das baldige Ausscheiden vieler Bauingeniere aus Altersgründen wird m. E. weniger zu einer riesigen Nachfrage... sondern eher zu einer Normalisierung eines lange Zeit katastrophalen Arbeitsmarktes sorgen. Aber auch hier wieder: Wenn es inhaltlich
DEIN DING ist... mach es! In vielen Teilen der Welt (insbesondere in Südostasien) sind deutsche Ingenieure extrem gefragt!
Ich würde mich dem Thema wirklich mal von dieser inhaltlichen Seite nähern... alle taktischen Überlegungen mal aussen vor: Wo hast Du wirklich Bock drauf? Welche Art von Tätigkeit findest Du so toll, dass Du dafür Scheisse fressen würdest?