Ausbildungsvergütung zu gering. Was machen?

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malibu01
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Beitrag von malibu01 »

noch was zur Vergütung, falls es anderen auch so geht..

Ich bin seit dem fast jede Woche zur IHK gegangen, die habe mir erklärt, dass mein Arbeitgeber 20 % darunter liegen darf. Die IHK hat mir geraten, ich soll mit meinem Chef reden, ob er mein Lohn erhöht. ER hat auch von derIHK einen Brief bekommen, als mein Vertrag von München wieder zurück kam, dass er mir zu wenig zahlt. Den hat er aber sicher weggeschmissen...

Naja, auf alle Fälle hab ich mit meinem Chef geredet und er hat gesagt, dass ich nicht mehr bekomme. Er wollt mich dann glei in der Probezeit gehen lassen, wie ich mit ihm geredet darüber geredet hab. Daraufhin bin ich wieder zur IHK und hab des dene gesagt..Sie haben gesagt, sie können da auch nichts mehr machen..
NAja, ich hab halt jz Pech gehabt..
User81
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Ausbildungsvergütung ist ein schlechter Scherz

Beitrag von User81 »

Nachdem ich nun eine Zusage bekommen habe, erhielt ich jetzt den Ausbildungsvertrag. Über Geld wurde natürlich im VG und bei den paar Tagen Probearbeiten nicht gesprochen...

Das VG und die Tage liefen gut. Chef hat sich auch im abschließenden Gespräch sehr positiv über mich geäußert. Als jemand der schon einige Semester studiert hat merkt man mir halt an, dass einen viele Dinge nicht aus der Ruhe bringen und man souveräner mit vielen Sachen umgehen kann. Zudem sprechen meine Fremdsprachen und EDV-Kenntnisse für mich. Des weiteren habe auch in der Woche schon direkten Kundenkontakt per Mails und Telefon gehabt. Offizielle Geschäftsbriefe von mir wurden kurz gelesen und ohne Änderung für gut befunden und abgeschickt.
Kurz gesagt: Ich brauche weniger Anlernzeit und kann produktiver arbeiten als ein 19-jähriger Abiturient. Ist in der Branche oftmals auch nicht unwichtig.

Nach der Zusage musste ich leider viel zu lange auf den Vertrag warten. Man weiß in der Firma, dass ich für den Job umziehen muss, denn jeden Tag knapp 200 Kilometer ist halt etwas viel. Das möchte der Chef auch gar nicht.
Mit dem Angebot kann ich jetzt jedoch nichtmal eine kleine 1-Zimmer Wohnung bezahlen, selbst mit den leider nicht vorhandenen WGs in dieser Stadt würde es nicht gehen, und wenn, würde zum (Über)Leben nichts mehr bleiben. Essen muss ja auch kein Mensch...

Ich bin jetzt etwas spach- und ratlos und weiß gerade nicht wie ich mich verhalten soll. Meine Familie, die zwar etwas geschockt war als ich ihr mitteilte, dass ich das Studium nicht wieder aufnehmen werde, steht hinter mir und war auch glücklich, dass ich etwas gefunden habe, jedoch sagen selbst die mir jetzt, dass sie es mir nicht krum nehmen wenn ich dieses miese Angebot ablehnen würde.

Der Vergütung ist um mehr als ein Drittel geringer als der auf den Seiten der AA angebene kleinste Betrag im ersten Jahr (die Erhöhung für das zweite und dritte Jahr ist übrigens auch ein Witz).
Lucky Luke
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Beitrag von Lucky Luke »

Hi User 81,

hast du dich bei der zuständigen IHK einmal nach der üblichen Höhe des Ausbildungsentgeltes erkundigt? Genau dort würde ich an deiner Stelle anrufen und nachfragen.

Und dann: Du lieferst uns hier nicht einmal das kleinste Fitzelchen an Information. Um welchen Ausbildungsberuf handelt es sich? Welches Bundesland? Wie groß ist das Unternehmen. Wahrscheinlich gibt es auch keinen Tarifvertrag? Gib uns ein paar Infos. Es handelt sich um eine kaufmännische Ausbildung? Auch da gibt es große Unterschiede von Beruf zu Beruf.

Rufe einfach bei der IHK an und frag nach, ob die Höhe des Ausbildungsentgeltes in deinem besonderen Fall angemessen ist.

Und frag deinen Chef, ob er eine für dich bezahlbare Wohngelegenheit für dich hat. Du kannst ja nicht schließlich nicht in seinem Büro kampieren.

Gruß Lucky
User81
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Beitrag von User81 »

Hallo Mann der schneller schießt als sein Schatten!
Ich halte mich bei den Daten extra ein wenig bedeckt, da man ja nie weiß wer hier so alles mitliest. Der Chef ist nämlich gerne im Netz unterwegs.
Ich habe mich bei Bekannten und im Netz informiert was Azubis im gleichen Beruf in anderen (zumeist jedoch größeren Firmen) verdienen. Im Bekanntenkreis waren es im Schnitt ca. 200€ mehr im Monat. Im Netz ein ähnliches Bild, wobei ich auch von wenigen schwarzen Schafen gelesen habe.

Da die recht kleine Firma jedoch im Grunde genommen einen guten Eindruck gemacht hat, ging ich von einer angemessenen Vergütung aus. Auf den Seiten des BIBB habe ich auch schon einmal nachgeschaut, dort ist mein Berufsfeld leider nicht erfasst.

Ich habe gleich einen Termin bei der AA und werde dort auch mal nachfragen was die mir diesem Fall raten würden.
User81
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Beitrag von User81 »

Arbeitsagentur: BAB kann ich beantragen sobald ich den Mietvertrag habe. Ob ich berechtigt bin kann man mir im Vorfeld nicht sagen. Ich könne zwar den BAB-Rechner nutzen, aber da kann man viel falsch eingeben, so dass man sich darauf nicht verlassen sollte. Man verstand nicht wirklich, dass ich keinen Mietvertrag unterschreiben will ohne zu wissen ob ich die Wohnung überhaut finanzieren kann. Die Ausbildungsvergütung fand man aber auch sehr gering.

IHK: Endlich mal ein kompententer Ansprechpartner! Seine Aussage als er die Zahlen hörte: "Der Vertrag wird so von uns nicht eingetragen, das ist schlicht und ergreifend zu wenig." Mir wurden noch die IHK Tarife genannt von denen der Arbeitgeber bis zu 20% abweichen darf. Das reicht mit 20% Abzug noch immer nicht aus, aber sind pro Monat schonmal fast 100€ mehr.

Ich weiß z.B., dass der Chef dem anderen Auszubildenden, als dieser über die Probleme von anderen Berufsschülern mit ihrem Ausbildungsbetrieb erzählte, ihm auch sagt, dass die sich in solchen Fällen am besten gleich an die IHK wenden sollen. Anscheinend will er sich an solche Vorgaben halten. Warum ich jetzt einen Vetrag erhalten habe der nichtmal annähernd da ran kommt ist doch merkwürdig.


Ich überlege jetzt wie ich dem Büro am besten sage, dass sie mit ihrer Vergütung noch weit unter IHK-Tarif liegen. Am besten so, dass es mir nicht negativ ausgelegt wird...
Lucky Luke
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Beitrag von Lucky Luke »

Tja, das ist alles sehr merkwürdig. Vielleicht handelt es sich auch nur um einen Irrtum? Der gute Mann hat sich eventuell vorher nicht über die Höhe des aktuellen Ausbildungsentgelts informiert und hatte noch alten Zahlen im Kopf.

Dann schreib ihm doch eine Mail und frage ihn, ob hier ein Irrtum vorliegt. Schreib ihm, dass du bei der IHK nachgefragt hast und dass sie so den Vertrag nicht unterschreiben würden, weil das Entgelt viel zu niedrig ist. Und du auch nicht, weil du dir ja auch noch ein Zimmer mieten musst.

Mehr würde ich ihm gar nicht schreiben, damit er sein Gesicht wahren kann und es als einen Schreibfehler darstellen könnte.

Ich unterstelle ihm aber eigentlich schon, dass er deine Situation ausnutzen wollte. Dann würde ich dort nicht anfangen wollen. Das solltest du also klären.

Der andere Azubi in dem Betrieb lernt wahrscheinlich in einem anderen Beruf? Weißt wie viel Geld der bekommt? Bekommt der auch so wenig?
User81
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Beitrag von User81 »

Ich habe ihn darauf hingewiesen, dass er unter IHK-Empfehlung liegt und er sich am besten mal mit der IHK in Kontakt treten soll (hab das natürlich netter und höflicher geschrieben). Er will sich zu Wochenbeginn darum kümmern, ging aber bisher davon aus noch ÜBER der Empfehlung der IHK zu liegen...

Spannend...
Lucky Luke
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Beitrag von Lucky Luke »

Ja, das finde ich auch sehr spannend.

Hast du dir schon überlegt, wie du vorgehen wirst, wenn er die Vergütung nicht entsprechend erhöht? Wärest du mit der IHK-Empfehlung einverstanden?

Oder erwartest du jetzt schon, dass er noch etwas auf die Empfehlung drauflegt?
User81
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Beitrag von User81 »

Von der IHK Empfehlung darf noch ein saftiger Prozentsatz abgezogen werden... Ich erwarte, dass er den noch erlaubten kleinstmöglichen Betrag zahlen wird. Das ist zwar immer noch recht wenig, erlaubt mir aber zumindest schonmal die Wohnung plus ein kleines X zu finanzieren. Dann stellt sich die Frage wie das mit Beihilfe, oder bei einem negativen Bescheid mit Wohngeld, aussieht.

Wenn die Vergütung nicht entsprechend erhöht wird, akzeptiert die IHK den Vertrag nicht, somit wird die Stelle auch nicht besetzt werden können. So wurde mir das von denen am Telefon erklärt.
Lucky Luke
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Beitrag von Lucky Luke »

Na, ich drück dir Daumen, dass dir dann wenigstens die IHK-Empfehlung gezahlt wird. Alles andere fände ich schon - jetzt fehlen mir die Worte - irgendwie ausbeuterisch und auch dreist.
User81
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Beitrag von User81 »

Wurde auf die Empfehlung der IHK angehoben. Chef war offensichtlich baff, und hat sich für das erste Angebot entschuldigt. Ist jetzt jedenfalls das mit dem ich kalkuliert habe und im Grund zufrieden bin.

Mir kommen jetzt allerdings zwei Dinge komisch vor, denn wenn die anderen Azubis ähnlich wenig bekommen, frage ich mich warum die IHK deren Verträge eingetragen hat. Oder kann es innerhalb von ein bis zwei Jahren sein, dass eine Empfehlung um über 140€ nach oben angepasst wird?
Oder hat er einfach mal versucht mich abzuzocken?
Lucky Luke
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Beitrag von Lucky Luke »

Na, einerseits freut es mich, dass dein Chef die Vergütung angehoben und dass er sich auch entschuldigt hat. Aber es bleibt eben ein bitterer Beigeschmack.

Weißt du denn genau, dass die anderen Azubis so wenig ausgezahlt bekommen, wie er dir vor der Erhöhung angeboten hatte?

Werden sie in dem gleichen Ausbildungsberuf ausgebildet?

Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die IHK die Empfehlung innerhalb von ein, zwei Jahren um 140,-Euro erhöht.

Ja, ich habe den Verdacht, dass er deine Situation ausnutzen wollte. Aber er weiß ja nun, dass dir die Butter nicht vom Brot nehmen lässt. Trotzdem würde ich an deiner Stelle zukünftig ihm gegenüber vorsichtig sein und immer bereit sein, für deine Rechte zu kämpfen.
Mekke87
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Ausbildungsvergütung zu gering. Was machen?

Beitrag von Mekke87 »

Hallo liebes forum,

es geht sich um folgendes:

Nach Ausbildungssuche habe ich 2 Unternehmen gefunden, die mir persönlich zusagen. Nun habe ich bei einem die Zusage, das andere Unternehmen brauch noch mit der Entscheidung. Das 1. Unternehmen hatte mich nun allerdings eingeladen um den Vertrag zu unterschreiben, da kann man ja auch nicht sagen, nee ich unterschreibe noch nicht....dann bekommt es halt der nächste so nach dem Motto...naja nun habe ich unterschrieben, weiß aber das ich da, wenns hart auf hart kommt ja noch rauskomme!

Nun zur Enttäuschung...die Ausbildungsvergürung soll 525€ im ersten Lehrjahr betragen, und mir wurde im Gespräch vorher noch gesagt, ja wir zahlen nicht nach tarif...aber wir gleichen uns da an Herr XXXX.
Fakt ist: Tarif ist 755€ Metall und Elektro Industrie. als Mechatroniker in Sachsen-Anhalt
macht nach Adam Riese eine mind. angemessene Zahlung von 605€ im ersten Lehrjahr.
Mir wurde dennoch gesagt, die Ihk hat bisher alles unterschrieben^^
Und der Herr den ich dort erreichen will ist gerade die Woche Weg, deswegen wollte ich mich vorab hier schonmal informieren.

Sehe ich das richtig, das 525€ demnach erhöht werden müssen und die IHK den Vertrag nicht unterschreiben dürfte? Oder habe ich wa snicht beachtet?

Danke


p.s Ja ich weiß Lehrjahre sind keine Herren jahre etc. pp. mir geht es aber nur um mein Recht, denn der Arbeitgeber fordert einen genauso, und muss dann auch dementsprechend fördern.
Chancen
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Beitrag von Chancen »

Wenn das Unternehmen an keinen Tarifvertrag gebunden ist, müssen sie das nicht erhöhen.

Wie du auf 605 kommst... ?

Verhandel eben.
Mekke87
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Beitrag von Mekke87 »

da komme ich gefolgt drauf: Im Bundesbildungsgesetz steht, das eine Ausbildungvergütung noch genau dann angemessen ist, wenn se vom Tariflichen nicht mehr als 20% abweicht!

das heißt 80% von 755€ sind 605€ alles darunter ist nicht mehr angemessen...

ich habe ja schon unterschrieben, da ist nicht mit verhandeln mehr
Mekke87
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Beitrag von Mekke87 »

kann mir keiner weiter was dazu sagen?
User81
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Beitrag von User81 »

du hast unterschrieben. sofern die IHK da keinen riegel vorschiebt hast du jetzt pech gehabt.

ich hab letztes jahr mit meinem damaligen potentiellen arbeitgeben nachverhandelt (habe zuvor bei der IHK angerufen wo mir gesagt wurde, dass der vertrag mit der geringen summe nicht eingetragen wird), wäre mein chef, nachdem er auch bei der IHK nachgefragt hat, nicht darauf eingegangen, hätte ich auf den job verzichtet.

wich mich allerdings wundert ist die tatsache, dass alle vorherigen azubis den vertrag mit dem geringen einkommen hatten, der laut IHK nicht eingetragen werden durfte. eingeschritten sind die bei der IHK aber trotzdem nicht.
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