Hallo,
ich absolviere seit September 2010 eine Einstiegsqualifizierungsmaßnahme in einem kleinen (<30 MA) Betrieb und diese geht bald zu ende.
Meine Chefin hat mir einen Ausbildungsplatz angeboten, allerding kriege ich auch häufig mit, dass es finanziell sehr schlecht aussieht, dazu kommt, dass es eigentlich niemanden im Betrieb gibt, der einen Ausbilderschein besitzt, geschweige denn mir angemessenes Wissen vermitteln kann.
Auch das Arbeitsklima ist sehr bescheiden, ich bin der dritte EQJler in folge, die vorherigen zwei haben trotz der Option auch keine Ausbildung in besagtem Betrieb begonnen. Es wird sehr viel gelästert, die MA werden den ganzen Tag nur provoziert und so etwas wie Hygiene gibt es eigentlich nicht.
Um mir alle Möglichkeiten offen zu halten, bewerbe ich mich nun seit circa 2 Monaten auf andere Lehrstellen ohne meine Chefin darüber zu informieren. Nach circa zehn Vorstellungsgesprächen/Einstellungstests kamen bereits einige Absagen, 2/3 sind noch offen.
Mein Problem ist aber, dass ich noch mehrere Gespräche vor mir habe, aber so langsam die Ausreden für mein Fehlen im EQJ ausgehen. Ich würde meiner Chefin liebend gerne sagen, dass ich Ihr Angebot ablehne, allerdings bin ich schon 21 Jahre alt und möchte ungerne noch länger warten, bis ich eine Ausbildung beginne.
Das Arbeitsamt erklärt mich bestimmt auch für verrückt, wenn ich das Angebot meiner Chefin nicht annehme.
Jetzt hab ich keine Ahnung was ich machen soll. Soll ich meiner Chefin sagen, dass ich bei ihr keine Ausbildung beginnen will? Soll ich weiterhin heimlich versuchen, eine andere Stelle zu finden? Soll ich dem Arbeitsamt sagen, dass in der Firma vieles nicht mit rechten Dingen zugeht und sie das mal „prüfen“ sollen(was ich menschlich nicht so toll fände, schließlich gibt es auch wenige nette Kollegen)?
Danke für eure Ratschläge und mit freundlichen Grüßen,
Sebi
Ausbildung beginnen oder nicht?
Ob das Arbeitsamt die Möglichkeiten und das Recht zur Überprüfung von eher weichen Faktoren bei einem AG hat, bezweifele ich.
So lange du dich noch nicht endgültig entscheiden musst, musst du der Chefin nichts sagen. Das hat wenig mit heimlich zu tun, denn es ist dein gutes Recht, dich woanders zu bewerben. Die Chefin sagt dir auch nicht alles.
Am Umgang in der dortigen Firma wird sich in der Ausbildung kaum etwas ändern. Daher muss du prüfen, ob du schon alle Register gezogen hast, um woanders unterzukommen: bspw. auch für andere Ausbildungsberufe bewerben und Ausweitung der Bewerbungsregion.
So lange du dich noch nicht endgültig entscheiden musst, musst du der Chefin nichts sagen. Das hat wenig mit heimlich zu tun, denn es ist dein gutes Recht, dich woanders zu bewerben. Die Chefin sagt dir auch nicht alles.
Am Umgang in der dortigen Firma wird sich in der Ausbildung kaum etwas ändern. Daher muss du prüfen, ob du schon alle Register gezogen hast, um woanders unterzukommen: bspw. auch für andere Ausbildungsberufe bewerben und Ausweitung der Bewerbungsregion.
Noch ernster als das Arbeitsklima würde ich persönlich die Qualität der Ausbildung nehmen. Wenn man wüsste, dass man mit Härte zu einem Meister seines Fachs gedrillt wird, könnte das m. E. schon sehr interessant sein. Wenn aber das bescheidene Klima mit der Aussicht auf bescheidene Fachkenntnisse einhergeht, finde ich grundsätzlich schon, dass Du Dich noch weiter bewerben solltest...
Die Frage ist natürlich der Spielraum, den Du dabei hast... bzw. wie interessant Du generell für "gute" Ausbilder sein könntest. Die Voraussetzung dafür wäre ja, dass irgendjemand Dich für besser als andere eingehende Bewerber hält. Mal ganz direkt gefragt: Was hatte Dich damals in die Qualifizierungsmaßnahme gebracht? Wo genau lag oder liegt das Problem?
Die Frage ist natürlich der Spielraum, den Du dabei hast... bzw. wie interessant Du generell für "gute" Ausbilder sein könntest. Die Voraussetzung dafür wäre ja, dass irgendjemand Dich für besser als andere eingehende Bewerber hält. Mal ganz direkt gefragt: Was hatte Dich damals in die Qualifizierungsmaßnahme gebracht? Wo genau lag oder liegt das Problem?