Chemielaborant Bewerbung nach abgebrochenem Chemiestudium

Hier besteht die Möglichkeit, über Anschreiben für die Ausbildung, für Praktika und für das Studium (Duales Studium, Universität, BA) mit anderen Mitgliedern zu diskutieren.
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bewe57
Beiträge: 2
Registriert: 11.07.2014, 14:51

Chemielaborant Bewerbung nach abgebrochenem Chemiestudium

Beitrag von bewe57 »

Hallo,

ich bin 25 Jahre alt und habe seit dem Abi 2008 bisher nur Chemie studiert.
Einige nicht bestandene Prüfungen und dadurch verzögerte Praktika haben mein Bachelorabschluss weit hinausgezögert.

Nichtsdestotrotz war meine Devise bisher, den Abschluss durchziehen und danach erstmal ins Berufsleben.

Leider machen mir finanzielle Schwierigkeiten und Prüfungsangst immer mehr zu schaffen und ich werde eventuell kurz vor dem Abschluss (nur 2 Prüfungen fehlen, eine voraussichtlich entgültig nichtbestanden) mein Studium beenden müssen. Selbst wenn ich eine weitere Chance zum bestehen der einen Prüfung erhalte (Härtefallantrag) würde ich wohl nicht auch noch für die Zweite genug Lernen und diese bestehen können.
Am liebsten wäre mir ein Studienabbruch, eine Ausbildung abschließen und mit neuem Mut eventuell das Studium weiterführen oder firmenintern weiterbilden.
Ich habe eigentlich beste Voraussetzungen eine Ausbildung als Chemielaborant erfolgreich abzuschließen, da ich mich etwa auf dem gleichen Kenntnisstand befinde, dennoch sind 11 Semester Chemiestudium ohne Abschluss sicher kein Argument, das für mich spricht.
Ich habe hier bereits einige Beiträge mit abgebrochenem Studium gelesen, bin aber dennoch unsicher, wie ich eine nicht-gelogene und dennoch hinnehmbare Begründung formulieren kann.

Sehr geehrte Frau XXX,

(bereits?) in der Schulzeit weckte ein Praktikum in der Prozessoptimierung der XXX GmbH mein Interesse an der Chemie.
Nach meinem Abitur begann ich daher mit einem Chemiestudium an der XXX-Universität. Da es mir momentan nicht möglich ist mein Studium abzuschließen(besser so als "aus finanziellen gründen", was eventuell falsch ist?), möchte das erworbene Wissen nutzen und eine Ausbildung als Chemielaborant zum soliden Grundstein meiner weiteren Karriere(erschien mir gut, aber ist es das auch? evtl "weiteren" weglassen?) in der Chemiebranche machen.
In meinem Chemiestudium habe ich bereits diverse Praktika absolviert und viel Wissen in allen Bereichen der Chemie erwerben können.(sollte eine Art Zusammenfassung mit Überleitung sein, oder einfach nur überflüssig?) Sowohl Messungen von Stoffeigenschaften im physikalisch-chemischem Grundpraktikum als auch Synthesen im organisch- und anorganisch-chemischem Praktikum habe ich bereits erfolgreich absolviert. Zusätzlich zu Sicherheitsseminaren habe ich auch in Rechtskunde- und Toxikologieseminaren weitere Rahmenbedingungen im Umgang mit Chemikalien gelernt.

---ich würde gern noch die Nebenjobs wärend des Studiums einbringen, allerdings fällt mir keine gelungene Alternative zu einer Aufzählung wie:
"Nebenjob X(Einzelhandel) erforderte Teamfähigkeit" und
"Als Y(Studentische Aushilfe im UniLabor) habe ich Doktoranten bei der Forschung an XXX unterstützt"
ein.
evtl sollte dabei rauskommen, dass ich auch bereit war zusätzlich zum studium zu arbeiten und nicht nur ein reiches Söhnchen bin, das halt nichtmehr weiterkommt und nun das nächstbeste macht oder so ...

Passagen bei denen ich mir unsicher bin habe ich mal markiert und mir ist bewusst, dass dieses Anschreiben noch nicht versandtfertig ist (Schlusssatz usw)

bin Dankbar für jede Hilfe und Kritik
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Ich würde dir raten, zur Studienfachberatung zu gehen. Der Abbruch eines Studiums so kurz vor dem Abschluss will gut begründet sein. Sicherlich gibt es Situationen, so so etwas das beste ist (Ende mit Schrecken vs. Schrecken ohne Ende), aber wenn es letztlich die Prüfungsangst ist, welche Grundlage für den Abbruchsgedanken ist, dann wirst du dieses Problem immer wieder haben. Denn auch in der Ausbildung gibt es Prüfungssituationen.
Hast du in deinem Umfeld Leute, die dich - auch intellektuell - durch die Prüfungsphase begleiten können (Motivationsschub, Lernkontrolle, Ansprechpartner bei Verständnisproblemen)? Ggf. Erwachsenen-ADS?
bewe57
Beiträge: 2
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Beitrag von bewe57 »

Danke für die schnelle Antwort,

das der Abbruch alles andere als eine gute Lösung ist, ist mir bewusst.
Leider bleibt mir bald keine Möglichkeit mehr, denn um meine Finanzen steht es schlecht und was wenn ich wieder nicht bestehe?! -Ich kann nicht wieder und wieder neue Prüfungsversuche erbetteln-
Die Prüfungsangst ist erst in den letzten Semestern entstanden, wo ich immer wieder die gleiche Prüfung wiederholen muss und der "psychische" Druck dadurch weiter ansteigt.
Daher wäre eine Pause, eine Zeit ohne Prüfungsdruck - oder nur "verhältnismäßig" einfache Prüfungen meiner Meinung nach gut um wieder Selbstbewusstsein und Sicherheit zu tanken.
Daher will ich mich -auch als Sicherheit- jetzt schon fürs nächste Jahr bewerben, weil wenn ich diese Frist verpasse, stehe ich noch bis Ende 2016 ohne etwas in der Tasche da.
Falls sich in der Uni noch ein Weg findet, würde ich natürlich die Bewerbungen zurückziehen/absagen und mich bemühen den Bachelor noch über die Bühne zu bringen.

Nein, in meinem familiären Umfeld gibt es leider Niemanden, der mir wirklich helfen kann, ich bin bisher der erste, der studiert.
Erwachsenen-ADS: Nein, eher leichte Anfälle von Faulheit um Semester 2-3 rum, dann Ehrgeiz und Selbstvertrauen beim Aufholen versäumter Prüfungen und jetzt die Kriese weils kurz vor Schluss einfach nicht klappt
Kollegen an der Uni "sind selbst froh die Prüfung irgendwie bestanden zu haben" und wegen schlechter Finanzen ist ein Nebenjob oberhalb von 450€ unumganglich,
was ich wohl ohne große Probleme finden werde, aber das Lernen wiederum erschwert.
Eine Ausbildung würde zwar im günstigsten Fall weitere 2 Jahre Ausbildung bedeuten, aber sie würde Finanzielle Probleme und Unsicherheit was die Zukunft angeht mit einem Schlag beseitigen.
Daher meine Bitte zur Hilfe bei der Bewerbung.
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Deine Schilderungen bestärken mich eigentlich eher noch darin, dir zu raten, zur Studienfachberatung zu gehen und gemeinsam mit Kommilitonen (du scheinst ja nicht der einzige mit Problemen in genau diesem einen Fach zu sein) die Prüfungsvorbereitung anzugehen. Gemeinsam lernen bringt - ausreichend Disziplin vorausgesetzt - mehr! Alte Klausuren in der Fachschaft studieren! Gegenseitig Erklären, Prüfungen simulieren.
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