Hallo zusammen,
ich bin 29 Jahre alt und habe am 05.08.08 ein Vorstellungsgespräch in meiner Heimatstadt als Mitarbeiter in d. Verwaltung in der Arbeitsgemeinschaft als Arbeitsvermittler. Den Anruf hierfür habe ich soeben erhalten.
Kurz zu meinen Lebenslauf:
- Besuch d. Realschule mit gutem Abschluß
- danach Ausbildung zum Verwaltungsbeamten mittl. Laufbahn
- dann 8 Jahre Zeitsoldat bei d. Bundeswehr in d. Verwaltung
- danach 2 Jahre bis Mitte Juni 2008 bei d. Agentur f. Arbeit als Telefon-Service-Berater
Der Anrufer war direkt d. Geschäftsführer d. ArGe und teilte mir mit, dass letztlich, falls es zu einer Einstellung kommen sollte, diese vom Landkreis erfolgt, nicht durch die ArGe. Er hat mir kurz Stichpunkte erwähnt, was da gefragt werden könnte, z.b. Stärken + Schwächen, Zielrichtung SGBII.
Hat einer von euch hiermit Erfahrung, also auch ein VG in diesem Berufsfeld gehabt und kann mir die Angst bzw. ein wenig Aufregung nehmen, wie so ein VG abläuft.
Der GF meinte, da wird u.a. die Vorsitzende d. Personalrates v. Landkreis bei sein usw...
Der Job waere ein Traum, zum einen natürlich, weil er sehr dicht von meiner Wohnung waere, aber auch d. Arbeit allgemein.
Vielleicht habt ihr Vorstellungen, was in dem VG rankommen könnte usw...
P.S. Kleidung ist ja klar , Anzug natürlich.
Danke euch.
Viele Grüsse
Thomas
➡ Arbeitsvermittler Vorstellungsgespräch in Verwaltung
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- Beiträge: 3
- Registriert: 02.08.2008, 08:57
Hallo Stumpie,
ich habe mich jetzt extra für dich registriert und hoffe, dass ich dir weiterhelfen kann.
Ich bin selber Arbeitsvermittlerin bei der Arbeitsgemeinschaft im Ruhrgebiet. Die Tipps die ich dir gebe habe ich auch einer Freundin gegeben, die sich als Arbeitsvermittlerin in Baden Wüttenberg beworben hat und die waren zutreffend. Also ich leg mal los:
1. Die Charaktereigenschaft "helfersyndrom" sollte sich in Grenzen halten, nicht zuviel und auch nicht zu wenig. ALso du solltest nicht Robin Hood spielen, ach die Armen Hilfebedürftigen. Dann kommt das Gefühl hoch, dass du das emotional nicht verkraftest. Du solltest immer im Hinterkopf haben, dass es sich um eine Persongruppe der Langzeitarbeitslosen handelt, ohne dass jetzt pauschalisieren zu wollen, sieht es in der Realität so aus, dass ALkoholprobleme, Extreme psychologische Probleme, die werden bei uns als Vermittlungshemmende Faktoren bezeichnet, bei den Hilfebedürftigen anzutreffen sind. Übrigens: Die Empfänger werden offiziell als "Hilfebedürftige" bezeichnet.
Deine Aufgabe als ARbeitsvermittlerin ist es, die HB in den ersten ARbeitsmarkt zu integrieren, bzw. falls das nicht möglich ist, über evt. über den 2 Arbeitsmarkt (Maßnahmen, 1 Euro JOb etc) auf den ersten ARbeitsmarkt vorzubereiten. Um das entscheiden zu können, wird ein Profiling gemacht umd die Betreuungsstufe zu ermitteln. Das fängt bei Integrationsnah an und geht bis INtegrationsfern. Es gibt 4 STufen. Ein kleiner Überblick.
Zum Vorstellungsgespräch: Bei mir hat der Personalchef ziemlich provoziert. Die wollten damit herausfinden, ob sie mich auf die Hilfebedürftigen loslassen können, ohne das du dich hinter dem Schreibtisch versteckt. Starke Nerven sind gefragt.
Typische Fragen waren:
Schwäche+ Stärke
Was machen sie, wenn einer sich weigert zu ARbeiten (Sanktion, es gibt mehrer MÖglichkeiten der Sanktion)
Daher solltest du dir den SGB 2 gut durchlesen und generell über die anderen SGB Bescheid wissen, insbesondere SGB 12. Deine Vorgehensweise bei bestimmten Fällen ist in dem SGB 2 gut erklärt.
DU solltest dich auch über das ARge Modell informieren, es gibt unterschliedliche Optionen in der Praxis und wichtig ist, dass das bUndesverfassungsgericht das ARge Modell als Verfassungswidrig erklärt hat.
Das die Zentrale in Nürnhberg ist, wie der Vorstand aufgebaut ist in Nürnberg und bei dir vor Ort und auch die POlitik. ALso ein allgemein Wissen.
Zu deinem ANzug. Vergiss nicht, dass ist nicht die private Marktwirtschaft, sondern die öffentliche Verwaltung. Ich hatte einen Cordanzug angezogen.Es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass du eine feine Dame bist.eine Schicki Micki Frau.
Die saßen mit 4 Leuten da, damit musst du im öffentlichen Dienst rechnen. Der Personalchef hat mich ziemlich provoziert, worauf ich überhaupt nicht stehe. ALso habe ich eine "du kleiner Wurst, du macht mir bestimmt keine ANgst" ich habe schon schlimmeres im Leben erlebt als dich" Haltung eingenommen. Genau das kam, wie sich später herausgestellt hat, gut an.
ALs das VG zuende war und wir uns alle verabscheidet haben, sagte der PC. Ach Frau ..., was ich sie noch Fragen wollte, warum denken Sie, dass sie für die Stelle in Frage kommen. Da war ich ehrlich gesagt total überrascht, habe es aber trotzdem gemeistert.
Das ist im MOment alles, was mir einfällt, hoffe, dass ich dir weiterhelfen konnte.
Drück dir die Daumen
Sommerbrise
ich habe mich jetzt extra für dich registriert und hoffe, dass ich dir weiterhelfen kann.
Ich bin selber Arbeitsvermittlerin bei der Arbeitsgemeinschaft im Ruhrgebiet. Die Tipps die ich dir gebe habe ich auch einer Freundin gegeben, die sich als Arbeitsvermittlerin in Baden Wüttenberg beworben hat und die waren zutreffend. Also ich leg mal los:
1. Die Charaktereigenschaft "helfersyndrom" sollte sich in Grenzen halten, nicht zuviel und auch nicht zu wenig. ALso du solltest nicht Robin Hood spielen, ach die Armen Hilfebedürftigen. Dann kommt das Gefühl hoch, dass du das emotional nicht verkraftest. Du solltest immer im Hinterkopf haben, dass es sich um eine Persongruppe der Langzeitarbeitslosen handelt, ohne dass jetzt pauschalisieren zu wollen, sieht es in der Realität so aus, dass ALkoholprobleme, Extreme psychologische Probleme, die werden bei uns als Vermittlungshemmende Faktoren bezeichnet, bei den Hilfebedürftigen anzutreffen sind. Übrigens: Die Empfänger werden offiziell als "Hilfebedürftige" bezeichnet.
Deine Aufgabe als ARbeitsvermittlerin ist es, die HB in den ersten ARbeitsmarkt zu integrieren, bzw. falls das nicht möglich ist, über evt. über den 2 Arbeitsmarkt (Maßnahmen, 1 Euro JOb etc) auf den ersten ARbeitsmarkt vorzubereiten. Um das entscheiden zu können, wird ein Profiling gemacht umd die Betreuungsstufe zu ermitteln. Das fängt bei Integrationsnah an und geht bis INtegrationsfern. Es gibt 4 STufen. Ein kleiner Überblick.
Zum Vorstellungsgespräch: Bei mir hat der Personalchef ziemlich provoziert. Die wollten damit herausfinden, ob sie mich auf die Hilfebedürftigen loslassen können, ohne das du dich hinter dem Schreibtisch versteckt. Starke Nerven sind gefragt.
Typische Fragen waren:
Schwäche+ Stärke
Was machen sie, wenn einer sich weigert zu ARbeiten (Sanktion, es gibt mehrer MÖglichkeiten der Sanktion)
Daher solltest du dir den SGB 2 gut durchlesen und generell über die anderen SGB Bescheid wissen, insbesondere SGB 12. Deine Vorgehensweise bei bestimmten Fällen ist in dem SGB 2 gut erklärt.
DU solltest dich auch über das ARge Modell informieren, es gibt unterschliedliche Optionen in der Praxis und wichtig ist, dass das bUndesverfassungsgericht das ARge Modell als Verfassungswidrig erklärt hat.
Das die Zentrale in Nürnhberg ist, wie der Vorstand aufgebaut ist in Nürnberg und bei dir vor Ort und auch die POlitik. ALso ein allgemein Wissen.
Zu deinem ANzug. Vergiss nicht, dass ist nicht die private Marktwirtschaft, sondern die öffentliche Verwaltung. Ich hatte einen Cordanzug angezogen.Es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass du eine feine Dame bist.eine Schicki Micki Frau.
Die saßen mit 4 Leuten da, damit musst du im öffentlichen Dienst rechnen. Der Personalchef hat mich ziemlich provoziert, worauf ich überhaupt nicht stehe. ALso habe ich eine "du kleiner Wurst, du macht mir bestimmt keine ANgst" ich habe schon schlimmeres im Leben erlebt als dich" Haltung eingenommen. Genau das kam, wie sich später herausgestellt hat, gut an.
ALs das VG zuende war und wir uns alle verabscheidet haben, sagte der PC. Ach Frau ..., was ich sie noch Fragen wollte, warum denken Sie, dass sie für die Stelle in Frage kommen. Da war ich ehrlich gesagt total überrascht, habe es aber trotzdem gemeistert.
Das ist im MOment alles, was mir einfällt, hoffe, dass ich dir weiterhelfen konnte.
Drück dir die Daumen
Sommerbrise
Vorweggreifend wirklich gute Hinweise.
Als Mann hat er es da einfacher, Krawatte kann er jederzeit ablegen, sollte sich herausstellen, daß es unpassend ist.
*hust* Thomas ist bestimmt keine Schicki-Micki-Frau.Sommerbrise hat geschrieben:Zu deinem ANzug. Vergiss nicht, dass ist nicht die private Marktwirtschaft, sondern die öffentliche Verwaltung. Ich hatte einen Cordanzug angezogen.Es sollte nicht der Eindruck entstehen, dass du eine feine Dame bist.eine Schicki Micki Frau.
Als Mann hat er es da einfacher, Krawatte kann er jederzeit ablegen, sollte sich herausstellen, daß es unpassend ist.
Das ist in der freien Wirtschaft durchaus auch möglich und Gang und Gebe: Bewerber, Personalberater, Teamleiter und ggf. noch ein weiterer Entscheider.Die saßen mit 4 Leuten da, damit musst du im öffentlichen Dienst rechnen.
Die Frage wird eigentlich immer in irgendeiner Form gestellt. Als Bewerber sollte man zusammenstellend begründen. warum man der Richtige für den Posten ist, also ohne falsche Verlegenheit Erfolge benennen, die man hier gerne wiederholen will.warum denken Sie, dass sie für die Stelle in Frage kommen.
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Hallo Xipolis,
ich habe auch im nachhinein bemerkt, dass er ein "er "ist. Aber egal, die Tipps sind geschlechtsneutral:-).
ZU der Frage, warum denken sie, für die Stelle in Frage zu kommen. Da gebe ich dir völlig recht, dass es sich hier um eine Standardfrage handelt. Nur bei mir war das so, dass ich schon fast an der Tür stand, wir hatten uns ja schon verabschiedet:-). Ich habe die Frage parktisch im Stehen zwischen beantwortet:-).
Gruß
Sommerbrise
ich habe auch im nachhinein bemerkt, dass er ein "er "ist. Aber egal, die Tipps sind geschlechtsneutral:-).
ZU der Frage, warum denken sie, für die Stelle in Frage zu kommen. Da gebe ich dir völlig recht, dass es sich hier um eine Standardfrage handelt. Nur bei mir war das so, dass ich schon fast an der Tür stand, wir hatten uns ja schon verabschiedet:-). Ich habe die Frage parktisch im Stehen zwischen beantwortet:-).
Gruß
Sommerbrise
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