Auslandsaufenthalt im Lebenslauf angeben [Beispiele]

Wenn du einen Auslandsaufenthalt im Lebenslauf angeben willst, dann beachte vor allem zwei entscheidende Dinge:

1. Erstelle keine eigenständige Auslands-Rubrik im Lebenslauf, wenn dadurch die zeitliche Nachvollziehbarkeit verschlechtert wird.

2. Erfinde keine Auslandsaufenthalte und schmücke deine Auslandserfahrungen nicht unnötig auf, um Lücken zu kaschieren.

Alleine mit diesen zwei Tipps wirst du deinen Auslandsaufenthalt im Lebenslauf perfekt darstellen.

Inhaltsverzeichnis Auslandsaufenthalt im Lebenslauf

Auslandserfahrung im Lebenslauf erwähnen

Unter Auslandserfahrung fällt jede berufliche Erfahrung, die du im Ausland gesammelt hast.

Das kann zum Beispiel sein:

  • eine Festanstellung,
  • ein Auslandspraktikum,
  • eine Werkstudententätigkeit,
  • ein Forschungsaufenthalt,
  • eine Freiwilligenarbeit,
  • eine freiberufliche Tätigkeit

Solche Auslandserfahrungen gibst du ganz selbstverständlich in der Kategorie “Berufspraxis” bzw. “Berufliche Erfahrungen” im Lebenslauf an.

Es ist keine Unterscheidung zwischen Inland und Ausland notwendig.

Der einzige Unterschied:

Du gibst beim jeweiligen Lebenslaufeintrag hinter dem Ort nur noch das jeweilige Land in Klammern an. Das gilt auch, wenn der Stadtname allgemein bekannt ist.

Diese Landangabe würde dann beispielsweise folgendermaßen aussehen:


Berufspraxis


Je nach Anzahl und Art deiner Berufserfahrungen kannst du allerdings eine Unterscheidung zwischen “Einschlägige Berufserfahrung” und “Sonstige praktische Erfahrungen” machen. Letzteres enthält dann Nebenjobs, Freiwilligenarbeit oder Auslandspraktikum.

Diese Bewerbungsstrategie der Aufteilung ist sinnvoll, wenn du noch wenig einschlägige Berufserfahrung vorzuweisen hast.

Wenn du schon über 10 Jahre Berufserfahrung hast, dann stellt sich immer die Frage, wie weit zurück im Lebenslauf du gehen musst. Viele Tipps dazu findest du im verlinkten Artikel.

Ratschlag von bewerbung-forum.de: Auslandsaufenthalt im Anschreiben

In der Regel spielt es nicht so eine große Rolle, ob du ein Semester oder ein Praktikum im Ausland absolviert oder ob du im Ausland gearbeitet hast. Daher musst du einen Auslandsaufenthalt nicht unbedingt gesondert im Bewerbungsschreiben erwähnen.

Für den Arbeitgeber sind in erster Linie dein Abschluss und deine erworbenen Fachkenntnisse bzw. deine beruflichen Erfahrungen und dein Fachwissen wichtig. Zusätzlich kannst du mit deinen Fremdsprachenkenntnissen punkten.

Wenn deine Auslandserfahrungen aktuell sind und du Berufseinsteigerin bist, dann kannst du sie allerdings durchaus argumentativ in dein Anschreiben einbauen.

Konzentriere dich dabei aber wirklich auf ein konkretes Argument. In der Regel werden es deine überdurchschnittlichen Fremdsprachenkenntnisse sein.

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Auslandssemester + Auslandsstudium im Lebenslauf darstellen

Als Studentin kannst du ein Semester oder mehrere Semester im Ausland verbringen. Einige Kandidaten haben sogar ein komplettes Auslandsstudium absolviert.

Die Angaben zu Auslandssemestern und zum Auslandsstudium machst du ganz normal in der Bildungs-Kategorie bei deinem jeweiligen Studium, gegebenenfalls mit einer Einrückung oder als Unterpunkt. Mit der Angabe des Studienorts samt Land wird der Auslandsbezug ersichtlich.

Eine Unterscheidung mit unterschiedlichen Rubriken für Auslandssemester und Inlandssemester ist nicht notwendig.

Ein Auslandssemester kannst du zum Beispiel folgendermaßen in den Lebenslauf integrieren:


Bildungsweg


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Schulisches Auslandsjahr im Lebenslauf erwähnen

Einige Schüler verbringen auch ein Schuljahr im Ausland. So ein Auslandsjahr gibst du als junge Bewerberin ganz normal beim schulischen Werdegang im Lebenslauf an.

Am wichtigsten sind aber deine verbesserten Fremdsprachenkenntnisse, die du in der Kategorie “Kenntnisse und Fähigkeiten” erwähnst.

Nach einer Ausbildung oder einem Studium und ein paar Jahren Berufserfahrung spielt das Auslandsjahr allerdings keine große Rolle mehr. Du solltest es dann weglassen.

Denn mit Anfang oder Mitte 20 erwähnst du im Lebenslauf nur noch deinen höchsten Schulabschluss und nicht mehr deine gesamte Schullaufbahn.

Eine Ausnahme gibt es:

Ein Auslandsjahr kannst du dagegen im Lebenslauf oder im Anschreiben auch nach längerer Zeit aufgreifen, wenn du dich noch mal um einen Job im Land deines Auslandsjahres bewirbst.

Ratschlag von bewerbung-forum.de: Positive Eigenschaften durch Auslandsaufenthalt

Natürlich ist ein Auslandsaufenthalt eine Herausforderung, die du erst mal meistern musst. Aber auch der Umzug von Mecklenburg-Vorpommern nach Bayern kann eine Herausforderung darstellen und eine kulturelle Anpassung erfordern.

Mit einem Auslandsaufenthalt werden allerlei positive Eigenschaften verbunden: Selbstständigkeit, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, Organisationsfähigkeit oder Offenheit.

Aber inwieweit du diese positiven Eigenschaften erlernen, nutzen oder erweitern konntest, geht aus der reinen Behauptung eines Auslandsaufenthalts nicht hervor. Daher sei vorsichtig damit, positive Eigenschaften mit deinem Auslandsaufenthalt zu erklären.

Bei HR-Mitarbeitern genießen Auslandsaufenthalte durchaus ein hohes Ansehen. Aber sie wissen auch, dass nicht alle Kandidaten die finanziellen und persönlichen Möglichkeiten zum Sammeln von Auslandserfahrung haben.

Daher versprich dir nicht zu viel von der Erwähnung eines Auslandsaufenthalts.

Achte darauf: Ein Auslandsaufenthalt kann immer ein relevantes Gesprächsthema für ein folgendes Vorstellungsgespräch sein.

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Work & Travel im Lebenslauf angeben

Ein sogenanntes Work & Travel ist typisch für ein sogenanntes Gap Year nach der Schulzeit, der Ausbildung, dem Bachelor-Studium oder dem Master-Studium.

Aber auch für die Angabe von Work & Travel benötigst du in der Regel keine separate Rubrik im Lebenslauf. Denn aufgrund der Gelegenheitsjobs gehört Work & Travel eindeutig zu den beruflichen Erfahrungen.

Du erwähnst dein Work & Travel mit dem zugehörigen Zeitraum daher am besten in der Kategorie “Berufserfahrungen” an. Bei der Beschreibung erwähnst du gegebenenfalls deine Aufenthaltsländer und die Art der Gelegenheitsjobs.

Wie schon weiter oben geschrieben, kannst du eine Unterscheidung zwischen “Einschlägige Berufspraxis” und “Weitere praktische Erfahrungen” machen. Das gilt umso mehr, je mehr Jahre du relevante Berufserfahrungen vorzuweisen hast.

Du kannst Work & Travel im Lebenslauf zum Beispiel folgendermaßen erwähnen:


Weitere praktische Erfahrungen


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Au-pair-Job im Lebenslauf darstellen

Als Au-pair bist du hauptsächlich für die Kinderbetreuung und die Haushaltsführung in einer Gastfamilie im Ausland verantwortlich. Das zählt ebenso zur Berufspraxis.

Du gibst den Ort samt Land sowie die durchgeführten Tätigkeiten an. Je aktueller der Au-pair-Job ist, desto ausführlicher kann dein zugehöriger Lebenslaufeintrag auch sein.

Wenn du einen Sprachkurs während deiner Au-pair-Zeit absolviert hast, dann gehören die Angaben dazu in die Kategorie “Weiterbildungen” im Lebenslauf.

Vergiss auch nicht, deine Sprachkenntnisse im Lebenslauf zu aktualisieren und dein Sprachniveau anzugeben. Denn von deinen konkreten Sprachkenntnissen profitiert ein potenzieller Arbeitgeber am meisten.

Ratschlag von bewerbung-forum.de: Separate Rubrik 'Auslandsaufenthalte'

Eine separate Rubrik “Auslandsaufenthalte” im Lebenslauf nicht sinnvoll. Denn durch die Angabe des Landes in Klammern beim jeweiligen Eintrag in den Rubriken “Bildungsweg” und “Berufserfahrungen” ist der ausländische Bezug sofort ersichtlich.

Bei einer separaten Kategorie “Auslandsaufenthalte” besteht die Gefahr, dass die chronologische Nachvollziehbarkeit und Übersichtlichkeit verloren geht.

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Sprachreise im Lebenslauf erwähnen

Eine organisierte Sprachreise bei einem Bildungsträger im Ausland fällt im Allgemeinen unter Bildungsurlaub. Auch wenn du so eine Sprachreise ohne Arbeitgeber und ohne Inanspruchnahme von Bildungsurlaub durchführst, ist sie eher privater Natur.

Letztendlich zählt für den Arbeitgeber das Niveau deiner Sprachkenntnisse. Diese gibst du in der Kategorie “Kenntnisse und Fähigkeiten” entsprechend an.

Im Einzelfall kannst du deine Sprachreise alternativ in der Kategorie “Kenntnisse und Fähigkeiten” bzw. “Sprachkenntnisse” gesondert erwähnen. Das ist beispielsweise sinnvoll, wenn du ansonsten wenig andere Lebenslaufpunkte angeben kannst oder es sich um eine andere erlernte Fremdsprache als Englisch handelt.

In der Regel dauert eine Sprachreise nur eine Woche oder zwei Wochen. Deshalb ist es nicht sinnvoll, sie in der Rubrik “Ausbildung” anzugeben.

Alternativ kannst du die Sprachreise auch in der RubrikWeiterbildungen” angeben.

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Weltreise + längere Reise im Lebenslauf angeben

Eine Weltreise haben sicherlich nur die wenigsten Bewerber absolviert.

Es gibt manchmal private Konstellationen, die eine Weltreise im erwerbsfähigen Alter ermöglichen.

Eine mehrjährige Weltreise wird so prägend für dich sein, dass du sie nicht verstecken willst. In den seltensten Fällen wirst du bei einem solchen Werdegang aber einen üblichen Lebenslauf gestalten.

Insofern mache dir nicht so viele Gedanken darüber, wie eine Weltreise beim Arbeitgeber ankommen könnte.

In der Regel suchst du für die Zeit nach einer Weltreise sowieso nicht einen normalen 9-to-5-Job im Büro.

Viele Arbeitgeber werden wahrscheinlich aber skeptisch sein, ob du mit “Weltreise” vielleicht etwas in deinem Werdegang kaschieren willst.

Eine Weltreise ist mehr oder weniger eine berufliche Auszeit, wenn du nicht gerade Seglerin oder Reisebloggerin bist.

Dasselbe gilt für eine längere Urlaubsreise. Auch sie ist eine berufliche Auszeit und komplett privater Natur.

Es ist nur ganz selten sinnvoll, eine mehrmonatige Urlaubsreise oder Auszeit als Sprachurlaub zu verkaufen.

Der kulturelle Austausch und die Kommunikation in einer Fremdsprache mögen zwar wichtig gewesen sein. Aber im Grunde stehen dabei die Erholung und die Erlebnisse im Vordergrund.

Typische Lückenfüller wie “Berufliche Neuorientierung” sind immer nur eine Notlösung. Die HR-Mitarbeiter wissen aber auch, dass es sich in den allermeisten Fällen bei einem angegebenen Zeitraum um Freizeit handelt.

Also: Greife zur Notlösung “Berufliche Neuorientierung” oder gib eben den Urlaubs-Zeitraum als Arbeitslosenzeit im Lebenslauf an. Letzteres entspricht noch am ehesten der Wahrheit. Und nach 10, 15 oder 20 Jahren Berufsleben hast du dir so eine Auszeit auch zu.

Wenn du eine längere Urlaubsreise während eines Beschäftigungsverhältnisses als Sabbatical unternommen hast, dann interessieren den Lebenslaufleser nur deine beruflichen Erfahrungen. Weniger interessant ist für ihn, ob du mal unbezahlten Sonderurlaub erhalten hast oder nicht.

Ratschlag von bewerbung-forum.de: Nachweise für Auslandsaufenthalte

Bei Nachweisen hängt es nicht davon ab, ob eine Tätigkeit im Ausland oder Inland stattgefunden hat. Für die Auswahl der Anlagen einer Bewerbung gibt es sinnvollere Kriterien.

Der Sinn von Anlagen ist es nicht, alle Angaben im Lebenslauf zu “beweisen”. Das ist eine altmodische Sichtweise, die mit modernen Bewerbungsverfahren und in Zeiten des Fachkräftemangels nicht mehr relevant ist.

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Zum guten Schluss: Auslandsaufenthalt im Lebenslauf

Für die Erwähnung eines Auslandsaufenthalts benötigst du keine extra Rubrik. Du gibst deinen Auslandsaufenthalt im Bereich Bildungsweg oder Berufspraxis an.

Unabhängig vom Ort deiner Schulzeit, deiner Ausbildung, deines Studiums oder deines Jobs zählen die Argumente: Wissen, Kompetenzen, Stärken und Berufserfahrungen.

Daher fokussiere dich bei der Lebenslaufgestaltung nicht so sehr aufs Ausland oder Nicht-Ausland. Das ist im Prinzip unwesentlich.

Denn Wissen, Kompetenzen, Stärken und Berufserfahrungen kannst du schließlich auch im Inland erworben haben.

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