Die Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch bietet dir die Chance, deine Persönlichkeit und deinen Werdegang auf einzigartige Weise zu zeigen. Hier sind zehn außergewöhnliche Ansätze, die du nutzen kannst, um aus der Masse hervorzustechen.
➤ #1 Dein berufliches “Warum” erzählen
Anstatt mit den klassischen Fakten über deinen Lebenslauf zu beginnen, starte mit der Frage: “Warum tue ich, was ich tue?”
Erkläre in deiner Selbstpräsentation, was dich antreibt, was dich motiviert und welche tiefere Überzeugung dich zu deinem Beruf oder Bildungswunsch geführt hat.
Diese persönliche Geschichte kann eine starke Verbindung herstellen und deine Gesprächspartner sofort fesseln.
➤ #2 Der “Drei-Momente-Ansatz”
Statt den gesamten Lebenslauf chronologisch zu erzählen, fokussiere dich auf drei prägende Momente, die dich am meisten beeinflusst haben.
Diese könnten aus verschiedenen Lebensphasen stammen und sollten gut gewählt sein, um ein umfassendes Bild deiner Persönlichkeit und deines Potenzials zu vermitteln.
Dieser Ansatz gibt deinen Gesprächspartnern einen tieferen Einblick in deine Entwicklung und deine Denkweise, ohne dass du mit allgemeinen biografischen Daten langweilst.
➤ #3 Die Heldenreise als Rahmen nutzen
Jeder Mensch liebt gute Geschichten. Siehe dich selbst als Hauptfigur deiner eigenen Heldenreise.
Beginne deine Selbstpräsentation im Interview mit einem Problem oder einer Herausforderung, die du überwinden musstest, erzähle von den Hindernissen und wie du sie gemeistert hast, und schließe mit der Erkenntnis, die du gewonnen hast.
So bleibt deine Selbstpräsentation im Gedächtnis, weil sie klar strukturiert und emotional packend ist.
➤ #4 Zeig deine Schwäche als Stärke
Mutig sein und ehrlich über eine Schwäche sprechen, kann überraschen und Vertrauen schaffen.
Wähle eine Schwäche, die du aktiv in eine Stärke umgewandelt hast, und erkläre in der Selbstpräsentation, wie dieser Prozess dich zu einem besseren Teammitglied oder Leader gemacht hat.
So zeigst du, dass du bereit bist, dich selbst zu reflektieren und kontinuierlich an dir zu arbeiten.
➤ #5 Auf aktuelle Themen Bezug nehmen
Nutze relevante aktuelle Ereignisse oder Entwicklungen in deiner Branche, um deine Relevanz und dein Wissen zu beweisen.
Verbinde diese in der Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch mit deiner eigenen Geschichte oder deinem beruflichen Ziel.
Dies zeigt, dass du nicht nur in der Vergangenheit verharrst, sondern dich auch mit dem Jetzt und der Zukunft auseinandersetzt.
➤ #6 Die “Was-ich-nicht-bin”-Technik
Beginne deine Selbstdarstellung mit einer kurzen Liste von Dingen, die du nicht bist. Das schafft Spannung und Interesse.
Erkläre dann, was dich stattdessen ausmacht und was dich einzigartig macht.
Dieser Ansatz hebt dich durch seine Umkehrung von der klassischen Selbstbeschreibung ab und kann humorvoll und erfrischend wirken. Daher wähle diese Technik mit Bedacht für passende Berufsfelder.
➤ #7 Ein persönliches Objekt einbringen
Bringe zur Selbstpräsentation einen persönlichen Gegenstand mit, der eine besondere Bedeutung für dich hat und deine Geschichte unterstreicht.
Es könnte ein Buch sein, das dich inspiriert hat, oder ein Gegenstand aus einem Projekt, an dem du gearbeitet hast.
Das Objekt wird zu einem greifbaren Symbol deiner Erfahrungen und schafft sofort eine emotionale Verbindung.
➤ #8 Die “Reverse Engineering”-Methode anwenden
Statt zu erzählen, was du bisher gemacht hast, beginnst du deine Selbstpräsentation im Bewerbungsgespräch damit, wo du hinwillst. Beschreibe ein klares Ziel oder einen Traum, den du in deiner Karriere erreichen möchtest.
Dann spule gedanklich zurück und erkläre, wie jede deiner bisherigen Erfahrungen – von Praktika über Projekte bis hin zu Weiterbildungen – dich Schritt für Schritt näher an dieses Ziel gebracht hat.
Das zeigt nicht nur dein strategisches Denken, sondern auch, dass du deine Karriere bewusst und zielstrebig planst.
➤ #9 Eine ungewöhnliche Herausforderung skizzieren
Setze einen Fokus auf eine Herausforderung, die auf den ersten Blick wenig mit deinem Jobprofil zu tun hat. Vielleicht eine Herausforderung, die aus einem völlig anderen Lebensbereich stammt, wie ein außergewöhnliches Hobby oder eine gemeinnützige Tätigkeit.
Beschreibe in der Selbstpräsentation, wie du diese Herausforderung gemeistert hast und welche Fähigkeiten, Denkweisen oder Strategien dir dabei geholfen haben.
Die Übertragung dieser Erfahrungen auf die berufliche Welt zeigt deine Flexibilität, Kreativität und deine Fähigkeit, Wissen aus verschiedenen Lebensbereichen zu kombinieren.
Ziele einer Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch
Im Rahmen der Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch geht es den Gesprächspartnern nicht ausschließlich darum, dass du deine Lebenslaufdaten und Lebenslaufstationen chronologisch präsentierst.
Denn diese Informationen haben sie schon durch die schriftliche Bewerbung erhalten. Stattdessen möchten sich die Gesprächspartner ein umfassenderes Bild von dir und deiner Persönlichkeit machen.
So möchten deine Gesprächspartner erfahren, ob du deine Qualifikationen, Kenntnisse, Fähigkeiten und Berufserfahrungen so fundiert und gezielt darstellen kannst, sodass das Wesentliche und der Bezug zu den Aufgaben der Stelle deutlich werden.
Mit einer konzentrierten und ausführlichen Vorbereitung aufs Vorstellungsgespräch im Allgemeinen und auf die Selbstpräsentation im Speziellen gelingt dir dieses Unterfangen.
Mit einer Selbstpräsentation verschafft sich der Arbeitgeber aber nicht nur einen ersten Eindruck von deinem Werdegang, deinen Kompetenzen sowie deiner Persönlichkeit. Stattdessen dient sie ebenso dazu, das Bewerbungsgespräch, das Assessment-Center oder die Vorstellungsrunde in Gang zu bringen.
Daher findet eine Selbstpräsentation logischerweise zu Beginn des Jobinterviews statt; auch wenn sie nicht immer so genannt wird.
Denn auch die Sätze “Erzählen Sie etwas von sich!” und “Warum sollten wir Sie unbedingt einstellen?” in einem Vorstellungsgespräch sind nichts anderes als die Aufforderung, dich selbst zu präsentieren.
In vielen Einladungsschreiben für Vorstellungsgespräche gibt der Arbeitgeber sogar explizite Hinweise, eine Selbstpräsentation vorzubereiten.
Eine gute Vorbereitung der Selbstpräsentation ist das A und O für deinen Erfolg. Bei der Vorbereitung deiner Selbstpräsentation solltest du folgende Punkte berücksichtigen:
- Arbeite einen roten Faden heraus.
- Verliere dich nicht zu sehr in Details.
- Kurz zurückliegende Zeiträume sind wichtiger als länger zurückliegende Zeiträume.
- Erläutere die Fakten, die dich auszeichnen, immer an Beispielen.
- Erzähle nicht einfach den Lebensweg chronologisch nach.
- Stelle Bezüge zu den Aufgaben der angestrebten Stelle her.
- Gehe auf Lücken und Probleme deines Lebenslaufs nicht ein. Konzentriere dich stattdessen auf das Positive und setze inhaltliche Akzente.
- Begründe wichtige Entscheidungen deines Werdegangs mit stichhaltigen Argumenten.
Wenn du dich auf eine Selbstpräsentation fürs Jobinterview vorbereitest, solltest du dir bewusst sein, dass es auf mehr ankommt als nur auf Fakten über dich selbst. Es geht darum, dich authentisch zu zeigen und eine Geschichte zu erzählen, die neugierig macht und im Gedächtnis bleibt.
Selbstpräsentation für berufserfahrene Bewerber
Wenn du bereits Berufserfahrung gesammelt hast, geht es in deiner Selbstpräsentation darum, deine bisherigen Erfolge zu betonen und darzustellen, wie du diese für die neue Position einsetzen kannst.
Dein Fokus sollte auf den Kompetenzen liegen, die du dir über die Jahre hinweg angeeignet hast, und auf der konkreten Wertschöpfung, die du für den zukünftigen Arbeitgeber leisten kannst.
Starte mit einem prägnanten Beispiel eines Projekts oder einer Situation, in der du besonders erfolgreich warst und die zeigt, wie du mit Herausforderungen umgehst.
Nutze dann den Mittelteil deiner Präsentation, um einen roten Faden durch deine Karriere zu ziehen: Wie haben die verschiedenen Stationen und Rollen, die du innehattest, dich auf diese nächste Position vorbereitet? Welche Schlüsselkompetenzen und Erfahrungen bringst du mit?
Schließe die Selbstdarstellung ab, indem du darstellst, wie diese Erfahrungen dich zu einem wertvollen Mitglied für das Team des neuen Arbeitgebers machen. Verdeutliche, dass du nicht nur die Anforderungen erfüllst, sondern auch mit frischen Ideen und einer klaren Vision für zukünftige Beiträge zum Erfolg des Arbeitgebers aufwarten kannst.
Besonders gut funktioniert deine Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch, wenn du sie unter einer eindeutigen Fragestellung ausarbeitest. Solche Fragestellungen für Berufspraktiker könnten zum Beispiel sein:
- Bei welchen beruflichen Stationen hast du die für die Stelle notwendigen Kompetenzen erworben?
- Was waren deine größten beruflichen Erfolge?
- Welche Aufgaben haben dir am meisten Spaß gemacht?
- Bei welchen Aufgaben konntest du dein Fachwissen am besten einbringen?
- Wie konntest du deinem jeweiligen Arbeitgeber am besten mit meinem Fachwissen helfen?
- Welche Schlüsselstationen gab es in deiner schulischen und beruflichen Laufbahn, sodass sich neue Wege öffneten?
- Wie sieht ein perfekter Arbeitstag für dich aus (mit welchen Aufgaben und Lösungen sowie mit welcher Teamarbeit) und welche Beispiele gibt es dafür aus deiner beruflichen Vergangenheit?
- Welche Stärken zeichnen dich tatsächlich aus und wann hast du sie erworben und eingesetzt?
- Welche wichtigen Stationen des Werdeganges haben dich am meisten geprägt?
Selbstpräsentation für Berufseinstieg
Hier kommt es darauf an, zu zeigen, dass du während deines Studiums oder deiner ersten Berufserfahrungen bereits relevante Fähigkeiten erworben hast und motiviert bist, diese einzubringen. Gleichzeitig solltest du vermitteln, dass du bereit bist, noch viel zu lernen.
Du könntest mit einem aktuellen, brennenden Thema aus deiner Branche starten und darauf aufbauend zeigen, warum genau diese Entwicklungen dich reizen und wie du in diesem Umfeld mitgestalten möchtest.
Erkläre dann, welche Stationen in deinem bisherigen Werdegang dich am meisten geprägt haben und warum sie dich perfekt für die angestrebte Position vorbereitet haben. Betone besonders Projekte, Praktika oder Nebenjobs, die dich auf die Herausforderungen der neuen Rolle vorbereitet haben.
Schließe damit ab, was dich an dem spezifischen Arbeitgeber begeistert und welche Synergien du siehst. Wichtig ist hier, dass du deutlich machst, was du dem Arbeitgeber bringen kannst, aber auch, was du dort noch lernen willst.
Selbstpräsentation für Ausbildung
Eine Bewerbung um eine Ausbildung dreht sich oft um die Motivation, erste berufliche Schritte in einem bestimmten Feld zu machen. In deiner Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch solltest du diese Aspekte klar hervorheben.
Beginne deine Selbstpräsentation mit einer kurzen, aber persönlichen Geschichte aus deinem Leben, die zeigt, warum du dich für genau diesen Beruf interessierst. Es könnte ein Moment in der Schule sein, ein Ferienjob oder sogar eine Familienerfahrung, die deine Neugier geweckt hat.
Danach solltest du konkrete Fähigkeiten oder Interessen benennen, die dich bereits jetzt auszeichnen und die du weiterentwickeln möchtest. Erzähle, warum diese Ausbildung der perfekte nächste Schritt für dich ist und was du dir davon erhoffst.
Zum Schluss kannst du kurz deine Vorstellungen und Ziele für die Zukunft formulieren – nicht zu weit in die Ferne schweifen, aber genug, um zu zeigen, dass du eine Vision hast.
Du kannst die Selbstpräsentation fürs Vorstellungsgespräch unter einer bestimmten Fragestellung ausarbeiten, sodass du die Vergangenheit mit der Zukunft verbindest:
- Welche Schulfächer mochtest du besonders gerne und worin besteht der Bezug zur gewünschten Ausbildung?
- Was waren die wichtigsten Erkenntnisse aus deinen letzten drei Schuljahren?
- Wie hast du dich in den letzten drei Schuljahren als Persönlichkeit weiterentwickelt?
- Welche Hobbys zeigen dein besonderes Interesse für eine Fachrichtung?
- Welche Schwerpunkte im Studium helfen dir bei der Bewältigung der Aufgaben der Stelle?
- Welche Erfahrungen und welche Merkmale unterscheiden dich stark von Mitschülern und Kommilitonen?
- Bei welchen Gelegenheiten konntest du die für die Ausbildung wichtigen Eigenschaften schon zeigen?
- Welche Praktika und anderen praktischen Tätigkeiten haben dir gezeigt, für die gewünschte berufliche Fachrichtung geeignet zu sein?
- Welche persönlichen und fachlichen Stärken, die für die Ausbildung wichtig sind, konntest du in den letzten Jahren ausbauen und welche Beispiele gibt es dafür?
Hilfsmittel und Layout für Selbstpräsentation
Wenn du bei der Selbstpräsentation Hilfsmitteln verwenden kannst, zum Beispiel eine PowerPoint-Präsentation, dann kommt noch etwas mehr Arbeit auf dich zu. Denn du musst den Inhalt sinnvoll und strukturiert in ein Layout einfügen.
Mit dem Layout kommen allerdings neue Fallstricke für dich hinzu. Denn die Möglichkeiten von PowerPoint und anderen Präsentationsmethoden verleiten zu vielen Spielereien.
Denke daher an die Faustformel: Das Layout muss dem Inhalt folgen.
Vermeide die häufig auftretenden Fehler bei PowerPoint-Präsentationen:
- Keine eindeutige und nachvollziehbare Gliederung.
- Irrelevanter Inhalt (zum Beispiel über die persönlichen Daten oder als Berufserfahrener über die Schulzeit sprechen) und inhaltlich kein roter Faden erkennbar.
- Zu viel Text und vollständige Sätze.
- Zu viele Folien.
- Zu viele Animationen und Grafiken.
- Unangemessene und zu unterschiedliche Farben und Schriftarten.
- Du guckst nur auf die Folien und hältst keinen Blickkontakt zum Auditorium.
- Eintönige Stimmlage.
- Verkrampfter Vortragsstil.
- Das Gesagte ergänzt das Geschriebene nicht.
Weitere Tipps für die Gestaltung von PowerPoint-Präsentationen findest du hier:
Hier findest du Vorlagen für deine PowerPoint-Präsentation:
Auf der PowerPoint-Präsentation sollte nicht alles stehen, was du sagst. Denn sonst wird deine Selbstpräsentation für die Zuhörer schnell eintönig und langweilig.
Bei einer Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch ist es wie bei allen Präsentationen wichtig, dass du den Blickkontakt zum Publikum suchst und nicht nur die Folien und Karteikarten abliest.
Auch wenn du dich nicht ganz sicher fühlst, ist freies Reden überzeugender. Und das kannst du üben. Eine erste kleine Hilfe ist die Anfertigung von Karteikarten, auf denen du weitere Stichpunkte notierst, die dir inhaltlich wichtig sind.
Auch auf den Karteikarten solltest du es möglichst vermeiden, ganze Sätze zu formulieren. Das freie Reden kannst du alleine oder auch vor Verwandten und Freunden, die dir Feedback geben können, üben. So wirst du sicherer.
Zum guten Schluss: Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch
Mit einer überzeugenden Selbstpräsentation im Bewerbungsgespräch bleibst du im Gedächtnis der Zuhörer. Das ist für den weiteren Verlauf des Vorstellungsgespräches sehr vorteilhaft, da die Gesprächspartner dir gegenüber positiv eingestellt sein werden.
Wenn deine Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch allerdings inhaltlich und optisch nicht überzeugt, dann ist leider das Gegenteil der Fall.
Daher investiere mit einer guten Vorbereitung deiner Selbstpräsentation in deine berufliche Zukunft. Der Aufwand wird sich auszahlen.