Kurzlebenslauf bzw. Kurzvita in der Bewerbungsmappe

Ein Kurzlebenslauf heißt nicht, dass du alle Informationen aus einem zwei-, drei- oder gar vierseitigen Lebenslauf auf eine einzige Seite pressen solltest.

Es ist vielmehr wichtig, dass du eine sinnvolle Auswahl an Lebenslaufdaten triffst und diese kompakt und überzeugend darstellst.

Wichtige Schlüsselfakten zum Kurzlebenslauf
  • Du versendest einen Kurzlebenslauf, wenn der Arbeitgeber dich dazu auffordert.
  • Bei anderen Bewerbungsarten wie der Kurzbewerbung, Initiativbewerbung, internen Bewerbung oder Praktikumsbewerbung kannst du selbst entscheiden, ob du besser einen vollständigen Lebenslauf oder einen Kurzlebenslauf verschickst.
  • In einem Kurzlebenslauf musst du nicht langatmig Zeiträume angeben. Konkrete Zeitpunkte sind nur im Einzelfall wichtig, zum Beispiel wann du einen Berufsabschluss erreicht hast.
  • Ein Kurzlebenslauf sollte in der Regel eine DIN-A4-Seite umfassen. Sehr berufserfahrene Bewerber können auch einen zweiseitigen Kurzlebenslauf verwenden.
  • Du gibst in einem Kurzlebenslauf deine wichtigsten fachlichen Meilensteine an und ordnest sie am besten nach Wichtigkeit.
  • Dein “normaler” tabellarischer Lebenslauf ist immer die Ausgangsbasis für die Gestaltung deines Kurzlebenslaufs.
  • Ein Kurzlebenslauf enthält in der Regel kein Bewerbungsfoto.

Was bedeutet Kurzlebenslauf?

Kurzlebenslauf bedeutet, dass du eine Auswahl an Lebenslaufdaten triffst. Du musst deine Lebenslaufdaten nicht streng chronologisch anordnen. In er Regel ist der Kurzlebenslauf einseitig.

Der große Unterschied zwischen einem Kurzlebenslauf und einem “normalen” Lebenslauf in tabellarischer oder ausführlicher Form besteht also in erster Linie in der Länge.

Die Länge ist allerdings durch den Inhalt vorgegeben. Bei einem Kurzlebenslauf wählst du die Lebenslaufinhalte anders aus und gewichtest sie dann unterschiedlich.

Es ist nicht sinnvoll, zur Erstellung eines Kurzlebenslaufs nur einfach die Schriftgröße des “normalen” tabellarischen Lebenslaufs zu verringern. Leider gehen einige Bewerber so vor.

Synonyme Begriffe für Kurzlebenslauf sind zum Beispiel:

  • Kurzvita,
  • Steckbrief,
  • Kurzbiografie oder
  • Kurzprofil

Diese Begrifflichkeiten kannst du dann unter Umständen auch als Überschrift für das entsprechende Bewerbungsdokument nutzen.

In Form einer Kurzbiografie kannst du den Kurzlebenslauf auch ausformulieren; in den anderen Fällen ist die Tabellenform der Standard.

Du hast zudem die Möglichkeit, einen kurzen Lebenslauf auf einem Bewerbungsflyer für eine Blindbewerbung zu gestalten.

Wann Kurzlebenslauf verschicken?

Der Kurzlebenslauf wird von Arbeitgebern aus den unterschiedlichsten Beweggründen angefordert.

Wenn du von einem Arbeitgeber explizit dazu aufgefordert wirst, einen Kurzlebenslauf zu verschicken, dann ist die Intention eindeutig:

Du musst deine Lebenslaufdaten auf die wichtigsten Informationen beschränken und im Idealfall auf eine Seite (üblicherweise im DIN-A4-Format) komprimieren.

Ein mehrseitiger Lebenslauf ist als Kurzlebenslauf in der Regel nicht angebracht.

Bei einer Kurzbewerbung, Initiativbewerbung oder Spontanbewerbung ist das Versenden eines Kurzlebenslaufs sinnvoll, damit die Empfänger einen kompakten Überblick über deinen Werdegang erhalten.

Bei Bedarf reichst du dann die vollständigen Bewerbungsunterlagen nach. Oder du bringst deinen mehrseitigen Lebenslauf zum Vorstellungsgespräch mit.

Aber auch für einen weiterführenden Schulbesuch, für Castings, für einen Nebenjob oder für Weiterbildungsanbieter benötigst du oft eine Kurzvita.

Dementsprechend musst du einen Kurzlebenslauf inhaltlich unterschiedlich gestalten. Im Fokus stehen gerade diejenigen Fakten deines Werdegangs, die besonders relevant für dein Bildungs- bzw. Jobziel sind.

Tipps für Rubriken im Kurzlebenslauf

Achte immer darauf, dass deine wichtigsten Informationen und Argumente auf dem Kurzlebenslauf erscheinen. Dein “normaler” tabellarischer Lebenslauf ist dabei immer die Ausgangsbasis.

Üblicherweise gibt es vier Hauptrubriken in einem vollständigen Lebenslauf: “Persönliche Daten”, “Bildung”, “Berufliche Praxis” sowie “Kenntnisse und Fähigkeiten”.

In einem Kurzlebenslauf ist Vollständigkeit allerdings nicht das wichtigste Ziel, sondern Aussagekraft.

Persönliche Daten

Du kannst alle persönlichen Angaben, die der nicht-fachlichen Diskriminierung dienen könnten, in einem Kurzlebenslauf erst recht weglassen.

Dazu gehört die Angabe von Religion, Familienstand, Kinderanzahl, Staatsangehörigkeit, Eltern und Geschwistern. In einigen Fällen ist die Angabe vom Geburtsdatum und Geburtsort sinnvoll. Aber auch die Geburtsangaben kannst du normalerweise weglassen.

In einem Kurzlebenslauf interessieren in den meisten Fällen also nur dein Zuname, dein Nachname und deine Kontaktdaten. Diese reduzierten persönlichen Angaben kannst du dann auch in einer Kopfzeile im Lebenslauf angeben.

Bildungsweg

Bei den Bildungsdaten kannst du dich auf deine höchsten Schul- und Ausbildungs- bzw. Studienabschlüsse konzentrieren und deinen Bildungswerdegang weglassen.

Je weniger Berufserfahrung du hast, desto ausführlicher kannst du allerdings deine Bildungsangaben darstellen: Abschlussnote, Notenspiegel, Schwerpunktfächer, Prüfungsfächer, Lieblingsfächer, Themen von Abschlussarbeiten usw.

Besonders dein höchster Bildungsabschluss ist natürlich relevant, aber nicht dein kompletter schulischer Werdegang, wenn du nicht gerade noch Schülerin bist.

Wenn du eine Ausbildung oder ein Studium absolviert hast, dann kannst du in einem Kurzlebenslauf erst recht auf die Angabe von Schuldaten verzichten.

Als Berufserfahrene brauchst du in einer Kurzvita faktisch nur deine Berufsbezeichnung anzugeben.

Berufliche Praxis

Bei der Schilderung deiner Berufserfahrungenkannst du in einem Kurzlebenslauf auf eine starre Befolgung der Chronologie verzichten.

So bietet es sich an, vor allem deine letzte bzw. aktuelle berufliche Stationausführlicher mit der Angabe von Tätigkeiten und Erfolgen darzustellen. Das gilt besonders dann, wenn die Berufsstation einen Beschäftigungszeitraum von ein paar Monaten überschreitet.

Du solltest deine beruflichen Stationen für den Lebenslauf mit Bedacht auswählen. In der Regel kannst du deine aktuellsten Beschäftigungsverhältnisse angeben, wenn du im Beruf bleiben und ähnliche Aufgaben wie zuletzt übernehmen willst.

Beschränke dich insgesamt entweder auf zwei oder drei berufliche Stationen, die du etwas ausführlicher darstellst. Oder du gibst mehrere berufliche Stationen an, die außer dem Zeitraum, der Stellenbezeichnung und dem Arbeitgeber keine weiteren Informationen enthalten.

Falls du als Quereinsteigerin auf länger zurückliegende relevante Erfahrungen und Stationen verweisen willst, dann musst du nicht starr chronologisch im Lebenslauf vorgehen. Du kannst thematisch diejenigen beruflichen Stationen hervorheben, die relevant für dein Jobziel sind.

Kenntnisse und Fähigkeiten

Konzentriere dich in deiner Kurzvita auf deine wichtigsten Kenntnisse und Fähigkeiten, die auch wirklich berufsrelevant sind.

Gerade wenn du Berufseinsteiger oder Quereinsteiger bist, dann ist die Rubrik “Berufserfahrungen” im Lebenslauf wichtig, um deine fachlichen Kompetenzen darzustellen.

In dieser Rubrik kannst du ebenfalls Kenntnisse und Fähigkeiten angeben, die du nebenberuflich bzw. on-the-job erworben hast.

Angaben wie Hobbys und Interessen lässt du weg. Denn dafür ist im Kurzlebenslauf kein Platz.

Im angloamerikanischen Raum ist es sogar üblich, dass diese Rubrik quasi als Zusammenfassung der wichtigsten Qualifikationen, Erfahrungen und Stärken direkt am Anfang des Kurzlebenslaufs platziert wird.

Zum guten Schluss: Kurzlebenslauf

Bei der Erstellung eines Kurzlebenslaufs musst du also nicht jede unwichtige Information und jede berufliche Station aufnehmen. Du bist der Gestalter deiner Kurzvita und kannst über die Inhalte selbst entscheiden.

Am wichtigsten ist es, dass deine Schlüsselqualifikationen und Kompetenzen zur Geltung kommen.

Deshalb kannst du durchaus mit Schlagworten arbeiten und länger zurückliegende berufliche Stationen zusammenfassen oder gar weglassen.

Du darfst aber auf keinen Fall den Fehler machen, alle Informationen eines mehrseitigen Lebenslaufs auf einen einseitigen Kurzlebenslauf darstellen zu wollen. Dann würde der Kurzlebenslauf seinen Zweck nicht erfüllen.

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