Mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch hast du eine weitere Hürde im Bewerbungsmarathon erfolgreich übersprungen. Das kannst du als Erfolg für deine bisherigen Bewerbungsbemühungen verbuchen. Das Vorstellungsgespräch ist sozusagen eine erste Belohnung für dich. Auf dieser Webseite werden alle Fragen rund um das Vorstellungsgespräch erörtert, sodass du perfekt vorbereitet bist.
➤ #1 Einladung zum Vorstellungsgespräch als Erfolg
Ein Arbeitgeber erhält in der Regel zahllose Bewerbungen auf eine ausgeschriebene Stelle und gibt nur einigen wenigen Bewerbern die Möglichkeit, sich persönlich vorzustellen. Ausschließlich die besten Kandidaten erhalten eine Einladung zum Vorstellungsgespräch und kommen so ihrem Traumjob einen gewaltigen Schritt näher.
Die Einladung erfolgt in der Regel schriftlich, aber auch die telefonische Gesprächseinladung kommt vor. Es kann sich beim Vorstellungsgespräch auch um ein Assessment-Center, ein Kennenlerngespräch oder eine Vorstellungsrunde handeln.
Diese Einladung zu einem Vorstellungsgespräch ist also ein großer Erfolg für dich und bestätigt deine generelle Eignung. Häufig ist ein solches Vorstellungsgespräch die letzte Hürde vor dem neuen Job. Viele Bewerber werden schon nervös, wenn sie nur an ein Vorstellungsgespräch denken. Dabei kannst du dich auf das Vorstellungsgespräch sehr gut vorbereiten, sodass du diesem gelassen entgegensehen kannst. Aber zuerst musst du auf deine Einladung zum Gesprächstermin reagieren.
➤ #2 Gesprächstermin bestätigen, absagen oder verschieben
Ein typischer Fehler erfolgt häufig schon in den ersten fünf Minuten, nachdem du die Einladung zum Vorstellungsgespräch begeistert gelesen hast. In dieser Zeit landet das Einladungsschreiben nicht selten auf einem Stapel Papiere oder in einem Ordner, denn schließlich hat es seine Schuldigkeit getan. Ein großer Irrtum.
Denn sobald du die schriftliche Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten hast, musst du den vorgegebenen Gesprächstermin möglich zeitnah absagen, bestätigen oder verschieben, am besten schriftlich.
Falls du noch spezielle Fragen zum Vorstellungsgespräch hast, bietet sich für deine Reaktion auch ein kurzes Telefonat an. Dann hast du zusätzlich die Möglichkeit, den exakten Ablauf des Vorstellungsgesprächs zu erfragen und organisatorische Fragen zu klären. Mit zusätzlichen Informationen kannst du den Tagesablauf deines Vorstellungsgesprächs besser planen.
Außerdem gehört die Einladung zum Vorstellungsgespräch wie auch die Stellenausschreibung und eine Kopie deiner Bewerbung unbedingt in deine Unterlagen, wenn du zum Vorstellungsgespräch antrittst. Also bitte das Einladungsschreiben nicht einfach nur vernichten und dann vergessen.
➤ #3 Ziele für das Vorstellungsgespräch: für Bewerber und Arbeitgeber
In der Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch solltest du dich intensiv mit deinen beruflichen Vorstellungen und Wünschen auseinandersetzen. Du ziehst eine persönliche Bilanz, was du bisher erreicht hast und welche zukünftigen Ziele du erreichen willst.
Deshalb ist ein Vorstellungsgespräch nicht nur ein notwendiges Übel, sondern gleichzeitig immer eine berufliche Bestandsaufnahme für dich. Diese Chance solltest du gewissenhaft und konzentriert ergreifen, was die Investition von Zeit deinerseits erfordert.
Außerdem hast du in einem Vorstellungsgespräch die Möglichkeit, dich mit deinen fachlichen Kenntnissen und persönlichen Stärken zu präsentieren und die Resonanz darauf auszuwerten. Egal wie die Entscheidung am Ende ausfällt, ist dieses Feedback für deine Weiterentwicklung enorm wichtig.
Da die Arbeit auch immer von der Sympathie im Kollegium abhängig ist, kannst du mit einem Vorstellungsgespräch darüber hinaus herausfinden, ob dich das Betriebsklima und die zukünftigen Kollegen ansprechen. Nimm alle sich bietenden Gelegenheiten wahr, um dir darüber ausreichend Klarheit zu verschaffen. Denn schlussendlich wird deine Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit auch immer von den Kollegen und Vorgesetzten beeinflusst.
So können die Führungsstile von Arbeitgeber zu Arbeitgeber sehr variieren und damit auch dein Wohlbefinden bei der täglichen Arbeit. Dementsprechend sollte es im Vorstellungsgespräch ein Anliegen von dir sein, deinen unmittelbaren Vorgesetzten genauer unter die Lupe zu nehmen, indem du beispielsweise ganz konkret Fragen zum Führungsstil oder darüber hinaus fachliche Fragen stellst.
Der Arbeitgeber verfolgt mit dem Vorstellungsgespräch selbstverständlich auch spezielle Ziele. So werden die Personaler überprüfen, inwieweit deine Bewerbungsunterlagen korrekt sind, und dir zu offen gebliebenen Sachverhalten Fragen stellen. Die Personaler werden außerdem überprüfen, ob du die fachlichen Voraussetzungen erfüllst und welche Motivation du für die Stelle mitbringst.
Da es auch immer um Sympathie geht, wird das Vorstellungsgespräch mit mehreren anwesenden Personen des Arbeitgebers geführt. So soll herausgefunden werden, ob du ins Kollegium.
➤ #4 Informationen über potentiellen Arbeitgeber sammeln
Das Vorstellungsgespräch ist für den Erfolg deiner Bewerbung maßgeblich und erfordert daher eine gute Vorbereitung. In erster Linie solltest du dich noch einmalausführlich über den jeweiligen Arbeitgeber informieren. Hierbei ist die Stellenanzeige, auf die du dich beworben hast, äußerst hilfreich. Denn diese enthält unter anderem die Anforderungen an den erfolgreichen Bewerber sowie eine kurze Beschreibung der zu besetzenden Stelle.
Darüber hinaus lohnt sich ein Besuch der Webseite des Arbeitgebers, da du hier umfangreiche Informationen über den Arbeitgeber, seine Mitarbeiter und die Produktpalette erhältst. Kundenzeitschriften, Prospekte oder Geschäftsberichte geben weitere Auskunft über den potentiellen Arbeitgeber und dessen wirtschaftliche Lage. Trotz einer gründlichen Vorbereitung bleiben manche Fragen unbeantwortet, die du dir für das Vorstellungsgespräch notieren solltest.
➤ #5 Selbstanalyse als Fundament fürs Vorstellungsgespräch
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Vorbereitung auf dein Vorstellungsgespräch ist eine kritische Selbstanalyse. Aufgrund der intensiven Auseinandersetzung mit den eigenen Stärken und Schwächen, der bisherigen Berufserfahrungen und der erworbenen Fähigkeiten sowie Kenntnisse fällt es dir anschließend auch viel leichter, auf entsprechende Fragen im Vorstellungsgespräch zu antworten. Wichtige Fragen in einer solchen Selbstanalyse können beispielsweise sein:
- Was habe ich bereits erreicht?
- Was möchte ich noch erreichen?
- Wie sehe ich mich selbst?
- Wie sehen mich andere?
- Was kann ich besonders gut?
- Was kann ich nicht so gut?
➤ #6 Vorbereitung auf typische Fragen und Schwachstellen des Werdegangs
Jedes Vorstellungsgespräch gestaltet sich individuell, allerdings erscheinen in 90 Prozent davon immer wieder typische Fragen in unterschiedlicher Ausführung, auf die du unbedingt eine Antwort parat haben solltest.
Dazu gehört zum Beispiel, dass der potentielle Arbeitgeber eine Begründung dafür hören möchte, warum du dich gerade für diese Position beworben hast, was du über das Unternehmen weißt, was du dir erwartest, wie du dich einbringen willst, warum du gerade diesen Beruf gewählt hast oder wo du dich in fünf Jahren siehst. Aber auch auf die typischen Fragen zu Stärken und Schwächen kannst du dich gut vorbereiten.
Zur persönlichen Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch gehört darüber hinaus die Überprüfung des eigenen Lebenslaufs und der Zeugnisse auf Schwachstellen. Diese können zum Beispiel sehr schlechte Noten in relevanten Fächern, fehlende Arbeitszeugnisse oder auch Lücken im Lebenslauf sein.
➤ #7 Anreise zum Vorstellungsgespräch
Für die einen Vorstellungsgespräche benötigst du nur 5 Minuten Fußweg, während andere Vorstellungsgespräche am anderen Ende des Landes stattfinden. Ob du deine Anreise mit dem Auto, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln gestaltest, hängt neben der Wegstrecke auch von deinen Vorlieben ab. Du solltest dich auf jeden Fall nicht unnötig stressen. Daher plane für die Anreise immer ausreichend Zeitpuffer ein, damit du auch bei Verzögerungen noch pünktlich vor Ort bist.
➤ #8 Beginn des Vorstellungsgesprächs
Zu Beginn des Vorstellungsgesprächs stellen sich dir alle Gesprächsteilnehmer mit ihrer Position beim Arbeitgeber vor. Gleichzeitig hast du dann die Gelegenheit, dich vorzustellen. Häufig erkundigt sich dein Gesprächspartner nach deiner Anreise oder deinem Wohlbefinden. Dieser Smalltalk zu Beginn dient zur Auflockerung und soll dir die Nervosität nehmen.
Anschließend findet häufig eine kurze Vorstellung des Arbeitgebers statt, die du aufmerksam verfolgen solltest. Anschließend kannst du dann durchaus offen gebliebene Fragen zum Arbeitgeber aus der Vorbereitungsphase stellen und damit dein Interesse bekräftigen.
➤ #9 Selbstpräsentation: „Erzählen Sie etwas über sich!“
Später wird man dich mit „Erzählen Sie etwas über sich!“ auffordern, eine kurze Selbstpräsentation zu halten. Inhaltlich sollte sich deine Selbstpräsentation mit deinem Bildungsweg bzw. deiner bisherigen beruflichen Laufbahn und deinen Kenntnissen sowie Fähigkeiten befassen.
Die Vorstellung deiner Person nimmt nicht mehr als fünf Minuten ein und besteht nicht nur aus einer Aufzählung von Daten aus deinem Lebenslauf. Stattdessen kannst du deine Selbstpräsentation etwas kreativer gestalten. Sie bietet für deine Gesprächsteilnehmer die Grundlage für Fragen zu deinen persönlichen und fachlichen Kenntnissen. Also bereite dich auf Nachfragen vor.
➤ #10 Kleidung fürs Vorstellungsgespräch
Darüber hinaus ist dein optisches Erscheinungsbild von zentraler Bedeutung für das Vorstellungsgespräch. Achte daher auf einen guten ersten Eindruck. Bei der Wahl der Kleidung solltest du dich nach dem jeweiligen Berufsfeld und der Branche richten. Im Grunde gelten dieselben Regeln wie bei der Kleidung für ein Bewerbungsfoto.
Wichtigstes Kriterium für die richtige Kleidung für das Vorstellungsgespräch ist sowieso Sauberkeit und Ordnung. Schmuck und Make-up sollten ebenfalls nur sehr dezent eingesetzt werden. Auch bei der Verwendung von Deodorants und Parfüm ist oftmals weniger mehr. Natürlich achtest du auch auf eine ordentliche Frisur und eine frische Rasur.
Wenn beim Arbeitgeber ein spezieller Dresscode herrscht, erleichtert dies die Angelegenheit natürlich ungemein. Ansonsten empfiehlt sich ein dezentes und zur Position passendes Outfit in gedämpften Farben. Falls es beim potentiellen Arbeitgeber üblich ist, Anzug und Krawatte zu tragen, so solltest auch du in Anzug und Krawatte zum Vorstellungsgespräch erscheinen. In den meisten Berufen ist dies aber nicht notwendig.
Bedenke allerdings immer, dass die Personalverantwortlichen deine Persönlichkeit und nicht die Verpackung oder eine gespielte Rolle kennen lernen wollen.
➤ #11 Verhalten im Vorstellungsgespräch
Aufgrund deiner guten Vorbereitung wirst du gelassen, ruhig und mit Optimismus ins Vorstellungsgespräch gehen können. Ausschlaggebender noch als das äußere Erscheinungsbild für deinen Erfolg ist dein Verhalten während des Vorstellungsgesprächs.
Wichtige Aspekte des Verhaltens sind: Blickkontakt halten, aufmerksam zuhören, eine zugewandte Körperhaltung einnehmen sowie angemessen sprechen. Während der Konversation solltest du also die richtige Mischung aus Offenheit und Interesse zeigen.
➤ #12 Eigene Fragen an Arbeitgeber stellen
Im Laufe des Vorstellungsgesprächs hast du auch die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen, wenn es sich thematisch anbietet. Denn nur so kann ein echter Dialog auf Augenhöhe entstehen. Du musst also nicht bis zum Ende des Vorstellungsgesprächs auf die Frage „Haben Sie noch Fragen?“ warten. Nimm die Gelegenheit zum Fragen unbedingt wahr, da deine Gesprächspartner ansonsten annehmen werden, dass du kein Interesse an dem Arbeitsplatz hättest.
Dir fallen sicherlich viele Fragen zum Arbeitgeber, zu den Arbeitsbedingungen und den Aufgaben der zu besetzenden Stelle ein, um deinerseits die Vorstellungen des Arbeitgebers herauszufinden und mit deinen eigenen Wünschen abzugleichen. Darüber hinaus nimm im Vorstellungsgespräch ruhig die Chance wahr, mit gezielten Fragen auch deine beruflichen Vorstellungen preiszugeben. Denn nur dann hat der Arbeitgeber seinerseits auch die Möglichkeit, deine Vorstellungen mit den eigenen betriebsinternen Möglichkeiten abzugleichen.
Sobald alle Fragen geklärt wurden, findet die Verabschiedung statt und das Vorstellungsgespräch ist beendet.
➤ #13 Nach dem Vorstellungsgespräch: Nachbereitung, Dank + Warten
Wenn du nach einem Vorstellungsgespräch wieder zu Hause bist, dann kannst du dich erst mal entspannen und belohnen. Jetzt beginnt die Wartezeit auf eine Rückmeldung des Arbeitgebers, die dir manchmal unendlich lang vorkommen kann.
Am nächsten Tag kannst du auch noch mal das Vorstellungsgespräch reflektieren und nachbereiten. Denn schlussendlich musst du für dich selbst entscheiden, ob die Stelle und der Arbeitgeber dir überhaupt zusagen. Falls du weiterhin interessiert bist, sammelst du mit einem Dankesschreiben unter Umständen ein paar Pluspunkte. Einige Arbeitgeber führen mit geeigneten Arbeitgebern auch noch ein zweites Vorstellungsgespräch durch.
Der Umgang mit einer Absage ist nicht leicht, aber das gehört zum Bewerben dazu. Schließlich hast du auch selbst das Recht, ein Jobangebot abzulehnen.
Wichtige Fragen und Antworten zum Vorstellungsgespräch in Kürze
Es gibt oftmals Fragen zum Vorstellungsgespräch, die sich bei vielen Bewerbern gleichen, vor allem wenn sie noch nicht so viele Erfahrungen mit solchen Gesprächssituationen haben. Es ist wichtig, dass du nicht selbst verrückt machst, sondern dich intensiv informierst. Je mehr Informationen du hast, desto besser kannst du dich vorbereiten und desto besser schneidest du letztendlich in einem Vorstellungsgespräch ab. Folgende Fragen kommen immer wieder vor.
Soll ich mich für die Einladung bedanken?
Natürlich kannst du dich für die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bedanken. Diesen Dank schreibst du allerdings in deine schriftliche Bestätigung des Gesprächstermins. Es ist kein separates Dankesschreiben notwendig. Wenn du im telefonischen Kontakt mit dem Arbeitgeber stehst, dann bedanke dich für die Einladung, um dann den Gesprächstermin zu bestätigen, zu verschieben oder abzusagen.
Wie viele Bewerber werden insgesamt eingeladen?
Die Anzahl der eingeladenen Bewerber ist von Arbeitgeber zu Arbeitgeber und von Stelle zu Stelle unterschiedlich. Das hängt auch davon ab, wie der Arbeitgeber das Bewerbungsverfahren insgesamt organisiert: manchmal gibt es viele erste Vorstellungsgespräche mit zwei Personalverantwortlichen auf der Arbeitgeberseite, um dann in einem zweiten Vorstellungsgespräch noch einmal die besten Bewerber in einem längeren Gespräch unter die Lupe zu nehmen.
Manchmal werden auch nur zwei oder drei Bewerber zu einem sehr ausführlichen Vorstellungsgespräch mit allen Entscheidungsträgern eingeladen, woraufhin dann schon eine endgültige Entscheidung getroffen wird.
Und letztendlich ist die Anzahl der eingeladenen Bewerber auch davon abhängig, wie viele Bewerber sich insgesamt beworben haben und wie gut sie zu den Anforderungen der Stelle passen. Wenn sich wenig qualifizierte Bewerber bewerben, dann können auch weniger an Vorstellungsgesprächen teilnehmen.
Wie bereite ich mich auf ein Vorstellungsgespräch vor?
Im Normalfall hast du ein paar Tage oder Wochen Vorlaufzeit, bevor du ein Vorstellungsgespräch absolvierst. Zum einen solltest du so viel wie möglich über den Arbeitgeber, die Stelle und die Branche in Erfahrung bringen. Zum anderen musst du dich noch einmal intensiv mit dir selbst auseinandersetzen, um dein Leistungsprofil auszuarbeiten.
Dazu kannst du Ratgeberliteratur online und offline durcharbeiten, aber auch die Übung von Gesprächssituationen mit Freunden und Verwandten hilft bei der Vorbereitung enorm. Dabei gehst du auch die typischen Fragen und Antworten durch, ohne die Antworten jedoch auswendig zu lernen.
Wie gehe ich mit meiner Nervosität vor dem Vorstellungsgespräch um?
Gerade wenn du noch nicht so viele Erfahrungen mit Vorstellungsgesprächen hast, ist Nervosität völlig normal. Mit einer intensiven Vorbereitung gewinnst du Selbstsicherheit. Darüber hinaus solltest du dich mindestens einen Tag vor dem Vorstellungsgespräch auch entspannen; Hauruckaktionen auf dem letzten Drücker bringen nämlich wenig. Lese daher ein interessantes Buch, gehe in die Sauna oder spiele mit deiner Familie.
Stress kannst du zudem vermeiden, wenn du die Anfahrt großzügig mit viel Zeitpuffer einplanst. Als besonders hilfreich hat es sich erwiesen, wenn du deinen Gesprächspartnern gegenüber deine Nervosität mitteilst. Denn dann musst du deine Nervosität im weiteren Gesprächsverlauf nicht verstecken, wodurch du dann noch mehr verkrampfen würdest.
Was soll ich zum Vorstellungsgespräch mitnehmen?
Auch wenn alle Gesprächspartner deine Bewerbungsunterlagen gesehen haben dürften, nimmst du noch ein Exemplar zum Vorstellungsgespräch mit. So kannst du auch schnell reagieren und nachgucken, wenn du auf einen stellenrelevanten Sachverhalt hingewiesen wirst. Darüber hinaus sind Schreibgeräte, ein Schreibblock und eine Schreibunterlage üblich, sodass du dir gegebenenfalls Notizen machen kannst.
Wie viele Gesprächspartner werden anwesend sein?
Die Anzahl der Gesprächspartner hängt entscheidend davon ab, wie groß der Arbeitgeber ist und wie das Bewerbungsverfahren organisiert ist. Dass du nur einem Gesprächspartner gegenübersitzt, ist mittlerweile sehr unüblich. In den meisten Fällen wirst du es mit zwei Gesprächspartnern zu tun haben, zum Beispiel Chefin und Sekretärin, zwei Mitarbeiter aus der Personalabteilung, Personalberater und Ausbilder oder Personaler und potentieller Vorgesetzter. Bei größeren Arbeitgebern und sehr verantwortungsvollen Positionen sind häufig auch mehr als zwei Gesprächspartnern üblich.
Was ziehe ich zum Vorstellungsgespräch an?
Deine Kleidung hängt nicht nur von der Jahreszeit und deinem Modestil ab, sondern vor allem auch von der Stelle an sich. Du solltest dich dem Job entsprechend angemessen kleiden, das heißt: Du ziehst dich feiner und „feierlicher“ als in deinem normalen Alltag üblich an. Deine Kleidung sollte sauber sein und nicht zu sehr auffallen.
Wie läuft ein Vorstellungsgespräch ab?
Im Normalfall meldest du dich nach deiner Ankunft beim Empfang, von dem aus du dann weitergeleitet wirst. Nach der Begrüßung beginnt das Vorstellungsgespräch mit etwas Smalltalk, woraufhin die Gesprächspartner noch einmal den Arbeitgeber und die Aufgaben und Anforderungen der Stelle darstellen. Die Überleitung zum Frageteil erfolgt dann oftmals mit der Aufforderung zu einer Selbstpräsentation an dich.
Danach werden Fragen zu deiner Person, zu deinen Qualifikationen, zu deinem Lebensweg und auch zu deinen beruflichen Wünschen gestellt. Du hast immer die Möglichkeit, selbst Fragen zu stellen, denn du willst schließlich herausfinden, ob die Stelle und der Arbeitgeber zu dir passen. Das Vorstellungsgespräch ist im Idealfall ein Dialog. Am Ende des Vorstellungsgesprächs werden gegebenenfalls die Informationen noch einmal zusammengefasst und ein Feedback gegeben.
Was soll ich für eine Selbstpräsentation erstellen?
Wenn die Gesprächspartner mit der Vorstellung des Arbeitgebers und der Aufgaben der Stelle zu Ende kommen, leiten sie oftmals mit „Erzählen Sie etwas über sich!“ zum nächsten Teil über. Dann machen viele Bewerber den Fehler, ausschweifend alle Daten des Lebenslaufes wiederzugeben. Aber das ist nicht gewünscht. Vielmehr geht es darum, deine Eignung für die Stelle darzustellen.
Welche Fragen werden im Vorstellungsgespräch gestellt?
Die Fragen der Gesprächspartner sind sehr vielfältig. Es gibt Fragen zu deiner Person, zu deinem Werdegang, zu deinen Qualifikationen, zu deinen Berufserfahrungen, zu deiner Motivation, zu deinen Stärken, zu deinen beruflichen Wünschen und auch zu möglichen Lücken und Problemen deines Lebenslaufs. Hier findest du eine Übersicht der typischen Fragen.
Wie lange dauert ein Vorstellungsgespräch?
Auch die Gesprächsdauer ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig: Arbeitgeber, Art der Stelle, Erfahrung der Gesprächspartner, dein Auftreten usw. Die Länge des Vorstellungsgesprächs ist dabei kein Zeichen, ob du eine Zusage oder Absage erhalten wirst. Bei einem sehr langen Vorstellungsgespräch geht der Arbeitgeber eben besonders professionell vor, um viele Facetten deines Lebenslaufs zu beleuchten. Bei einem kurzen Vorstellungsgespräch besteht immer die Gefahr, dass du dir selbst keinen ausreichenden Überblick über die Aufgaben, die Anforderungen und die Erwartungen an dich verschaffen kannst.
Welche Fragen kann ich den Gesprächspartnern stellen?
Du solltest gerade solche Fragen stellen, die dich auch wirklich interessieren. Überlege einmal: Was müsstest du wissen, um am Tag nach dem Vorstellungsgespräch gleich mit der Arbeit anfangen zu können? Anhand deiner eigenen Fragen sehen die Gesprächspartner, wie interessiert du an der Stelle bist und ob du dich mit der Stelle auseinandergesetzt hast.
So kannst du Fragen zu den Aufgaben und Voraussetzungen, zu Qualifikationen, zur Arbeitsorganisation, zur Zusammenarbeit und zu Vorgesetzten, zur Einarbeitung und zu beruflichen Perspektiven stellen. Viele Fragen klären sich im Laufe eines Vorstellungsgesprächs von alleine, aber dein Ziel muss es sein, so viele Informationen wie möglich zu sammeln.
Welchen persönlichen Gegenstand soll ich zum Vorstellungsgespräch mitbringen?
Besonders bei Vorstellungsgesprächen für Ausbildungsberufe wirst du manchmal im Einladungsschreiben aufgefordert, einen persönlichen Gegenstand mitzubringen, um diesen dann vorzustellen. Der persönliche Gegenstand ist eigentlich immer nur der Aufhänger für deine Selbstpräsentation.
Aber viele Bewerber zerbrechen sich nur den Kopf über den „richtigen“ Gegenstand und vergessen die Anfertigung der Selbstdarstellung. In der Selbstpräsentation geht es immer um die Darstellung der fachlichen und persönlichen Eignung für die gewünschte Stelle. Dabei kannst du kreativ sein, damit deine Selbstpräsentation sich auch von den Selbstdarstellungen der anderen Bewerber abhebt.
Welche Schwächen kann ich im Vorstellungsgespräch nennen?
Du solltest nicht irgendwelche Schwächen übernehmen, weil sie sich vermeintlich gut anhören. Bei der Frage nach den Schwächen geht es auch darum, wie reflektiert du bist, wie souverän du mit ihnen umgehst und wie du an ihnen arbeitest. Deswegen ist der beste Weg zu einer zufriedenstellenden Antwort immer die Analyse der eigenen Schwächen bei der Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch. Bitte übernimm daher keine Schwächen „blind“, die du irgendwo als Beispiel gelesen hast, aber gar nicht zu dir passen.
Wie hoch sind meine Chancen auf eine Zusage?
Das kommt auf den konkreten Einzelfall ist. Selbst wenn das Vorstellungsgespräch sehr gut verlaufen ist, ist das nicht gleich ein Zeichen für eine Zusage. Auch bei anderen Bewerbern kann das Vorstellungsgespräch sehr gut verlaufen. Oftmals entscheiden nur Details oder das Bauchgefühl der Gesprächspartner, worauf du keinen Einfluss hast. Im Grunde musst du dich auch immer erst mal selbst entscheiden, ob dir ein Arbeitgeber und die angebotene Stelle zusagen oder nicht.
Themen zum Vorstellungsgespräch im Bewerbungsforum
Die Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch ist für alle Bewerber enorm wichtig. Im Bewerbungsforum findest du dazu schon viele relevante Themen:
- Beispiele für Stärken und Schwächen im Vorstellungsgespräch
- Typische Fragen im Vorstellungsgespräch
- Auswahl der Kleidung zum Vorstellungsgespräch
- Ablauf und Tipps zum Telefoninterview
- Beispiele für Dankschreiben nach Vorstellungsgespräch
- Persönlicher Gegenstand: Tipps + Auswahl
- Tipps zum 2. Vorstellungsgespräch
- „Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?“
- Tipps zum 3. Vorstellungsgespräch
- Notizen im Vorstellungsgespräch machen
- Extern: Schlagfertigkeit beim Bewerbungsgespräch
Schlussbemerkung zum Vorstellungsgespräch: Kennenlernen und Austausch auf Augenhöhe
Viele Bewerber haben regelrecht Angst, wenn sie an den Ablauf von Vorstellungsgesprächen denken, und stellen auch teilweise den Sinn dieser Vorstellungsgespräche in Frage. Aber mit einer intensiven und konzentrierten Vorbereitung lässt sich diese Angst abmildern, sodass du in der konkreten Gesprächssituation deine Persönlichkeit gut darstellen kannst und höchstens nur noch von ein wenig Nervosität geplagt bist.
Sei dir immer bewusst: Ein Vorstellungsgespräch muss auf Augenhöhe erfolgen. Du solltest deshalb nicht als Bittsteller auftreten und dich nicht ängstlich ausquetschen lassen, aber auch keine überhebliche Show abziehen. Das Vorstellungsgespräch dient für dich vor allem dem eigenen Abgleich der fachlichen und persönlichen Vorstellungen mit den Anforderungen der angestrebten Stelle. Dafür musst du dich gut vorbereiten und die richtigen Fragen stellen.
Falls du noch weitere Fragen zum Vorstellungsgespräch hast, dann schreibe gerne einen Beitrag im Bewerbungsforum oder hinterlasse einen Kommentar.